Alois Albrecht

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Alois Lorenz Albrecht (* 16. März 1936 in Backnang) ist ein deutscher Priester und ehemaliger Generalvikar des Erzbistums Bamberg sowie Liedtexter und Pionier des Neuen Geistlichen Liedes.

Prälat Alois Albrecht

Biografie

In Backnang geboren, wuchs er in Bayreuth auf und legte sein Abitur am Ottonianum in Bamberg ab. Nach dem Studium der katholischen Theologie und Philosophie von 1956 bis 1962 an der Philosophisch-Theologischen-Hochschule in Bamberg empfing Albrecht am 19. März 1962 von Erzbischof Josef Schneider das Sakrament der Priesterweihe. Albrecht wurde zunächst Kaplan in Höchstadt an der Aisch und Nürnberg. Von 1965 bis 1972 war er dann Diözesan-Jugendseelsorger des Erzbistums Bamberg. 1973 wurde er Pfarrer zunächst in St. Gangolf von 1973 bis 1983, dann in St. Martin von 1983 bis 1987 in Bamberg sowie Dekan des Dekanates Bamberg von 1981 bis 1987. Im Januar 1987 wurde er Domkapitular und stellvertretender Generalvikar. Im Juli 1990 wurde er von Erzbischof Elmar Maria Kredel zum Generalvikar der Erzdiözese Bamberg berufen und leitete die Hauptabteilung Öffentlichkeitsarbeit. Die Erzbischöfe Karl Braun und Ludwig Schick bestätigten ihn jeweils in diesem Amt.

Papst Johannes Paul II. verlieh Alois Albrecht am 27. Juli 1991 den Titel Päpstlicher Ehrenprälat. 1995 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, 1997 mit dem Titel Ehrendomherr der Erzdiözese Stettin-Cammin. Am 16. August 2000 wurde ihm der Titel Apostolischer Protonotar verliehen 2006 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Am 31. März 2006 nahm Erzbischof Ludwig Schick sein Rücktrittsgesuch vom Amt des Generalvikars an, nachdem dieser sein 70. Lebensjahr vollendet hatte.

Wirken

Alois Albrecht gehört zu den bekanntesten Liedtextern des Neuen Geistlichen Liedes in Deutschland. Die Tradition neuer deutschsprachiger Lieder im Erzbistum Bamberg ist eng verbunden mit der Liturgischen Bewegung und der Liturgischen Erneuerung des Zweiten Vatikanischen Konzils. Die ersten Texte Albrechts entstanden in den 1970er Jahren, inspiriert durch die Begegnung mit Peter Janssens und Pfarrer Josef Metternich, dem damaligen Geistlichen Beirat der Katholischen Junge Gemeinde (KJG) auf Bundesebene.

1970 initiierte Albrecht in seiner Funktion als Diözesanjugendseelsorger eine Jugendsynode zur Vorbereitung der Würzburger Synode der deutschen Bistümer auf Burg Feuerstein. Für das KJG-Bundestreffens in Fulda 1972 schrieb er die Texte für zwei pfingstliche Gottesdienste (Wir haben einen Traum und Unser Leben sei ein Fest) sowie eine Fassung für den Kanon (Hochgebet), die von Peter Jansens vertont wurden.

In der Folge arbeitete er mit verschiedenen Komponisten zusammen und verfasste auch Libretti für geistliche Singspiele, darunter ein Oratorium über Maria Ward (1985). Seine Hauptschaffensphase Neuer Geistlicher Lieder liegt zwischen 1970 und 1985. Die Werke Albrechts prägen seit ihrer Entstehung Generationen Jugendlicher.

Neben seinen Schöpfungen im Bereich neuer geistlicher Lieder hat sich Alois Albrecht auch durch texliche Neufassungen ältere Lieder, neue Dichtungen sowie Hymnen für die Tagzeitenliturgie der Bamberger Eigenfeste im katholischen Gesangbuch Gotteslob verdient gemacht. Seine Gesänge wurden in zahlreichen Liederbüchern wie dem Cantate, Der Regenbogen, Troubadour für Gott oder Unterwegs ediert.

Werk (Auswahl)

Neue geistliche Lieder

  • Andere Lieder wollen wir singen (Musik, Peter Janssens).
  • Brot gegen den Tod (Musik, Peter Janssens).
  • Dem Himmel entgegen - Ein Haus für Gott gebaut (Musik, Florian Donabauer).
  • Du hast keine Hände, Herr, nimm die meinen (Musik, Peter Janssens und Ludger Stühlmeyer).
  • Die Sache Jesu braucht Begeisterte (Musik, Peter Janssens).
  • Eines Tages kam einer (Musik, Peter Janssens).
  • Freut euch und tanzt (Musik, Peter Janssens).
  • Herr erbarme dich (Musi, Peter Janssens).
  • Ich und Du suchen einander (Musik, Peter Janssens).
  • Jeden Morgen (Musik, Peter Janssens).
  • Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde (Musik, Ludger Edelkötter).
  • Kleines Senfkorn Hoffnung (Musik, Ludger Edelkötter).
  • Manchmal feiern wir mitten am Tag (Musik, Peter Janssens).
  • Mehr als unsere Sprache sagen kann (Musik, Peter Janssens).
  • Partnerschaftslied für den Senegal (Musik, Barbara Großmann).
  • Unsere Hoffnung bezwingt die schwarze Angst (Musik, Hans Florenz und Ludger Stühlmeyer).
  • Unser Leben sei ein Fest (Musik, Peter Janssens).
  • Wes Geistes Kind seid ihr (Musik, Peter Janssens).
  • Wir haben einen Traum (Musik, Peter Janssens).
  • Wir werden leben, überleben (Musik, Christoph Lehmann).

Geistliche Spiele und Musiktheater

  • Ein Psalm für Heinrich II., Szenische Meditation über Kaiser Heinrich II., (1977).
  • Wir ist mehr als ich plus du, Spiel um Gemeinschaft und Gemeinde, (1977).
  • Gerechte Liebe, Szenische Meditation zur Kaiserin Kunigunde, (1978).
  • Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben, Szenische Gestaltung zum Abschluß des Katholikentages 1978.
  • Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde, Lieder zum Miserior Hungertuch des Nikolaus von der Flüe, Miserioraktion 1980.
  • Elisabeth von Thüringen, Szenisches Spiel zum Leben der Hl. Elisabeth, (1981).
  • Wähle das Leben, Texte und Szenen zu den drei Versuchungen, (1982).
  • Das Testament des Franz von Assisi, Spiel zum Mattenfest der Franziskaner, Vierzehnheiligen 1983.
  • Der Tag der Mary Ward, Oratorium zum 400. Geburtstag von Mary Ward, (1985)
  • Hildegard von Bingen, Geistliches Spiel mit Originaltexten und Originalmusik, (1998).
  • Des Papstes neue Kleider, Calderón-Spiele des E.T.A.-Hoffmann-Theaters, zum Bamberger Bistumsjubiläum (2007).
  • Gründungsszene des Bistums in Im Himmel hinterlegt, Calderón-Spiele des E.T.A.-Hoffmann-Theaters, anlässlich des Jubiläums der Bamberger Domweihe (2012).

Geistliche Liedtexte

Christliche Lyrik

  • Jesus, wer innig an dich denkt, Textübertragung nach dem lat. Hymnus Jesu, dulcis memoria. Vertonung: Ludger Stühlmeyer 2012.

Lieder im Gotteslob
Albrechts geistliche Lieder wurden in zahlreichen Jugendliederbüchern und kirchlichen Gesangbüchern ediert. Hier die im Regionalteil des Erzbistums Bamberg enthaltenen Gesänge:

  • Nr. 880 Gelobt sei Jesus Christus (1975) Neufassung des Textes, Melodie Hildesheim 1736.
  • Nr. 929 Unser Leben sei ein Fest Melodie Peter Janssens 1972.
  • Nr. 931 Kleines Senfkorn Hoffnung (1978), Melodie Ludger Edelkötter 1978.
  • Nr. 966 Kommt her, ihr Wesen, die Gott schuf (1990) Neufassung des Textes, Melodie Georg Seidenbusch 1687.
  • Nr. 968 Kommt herbei, die ihr im Himmel (1990) Neufassung des Textes, Melodie Bamberg 1732.
  • Nr. 971 O heiligster der Namen all (1990) Neufassung des Textes, Melodie Seraphischer Lustgarten 1600.
  • Nr. 972 Eines Tages kam einer (1977), Melodie Peter Janssens 1977.
  • Nr. 974 Kommt und laßt uns singen (1990), Melodie Joseph Kreitmaier 1915.
  • Nr. 975 Hoch klingen die Lieder (1990), Melodie Joseph Kreitmaier 1915.
  • Nr. 978 Gepriesen bist du, herrlicher Gott, für Heinrich, dem heiligen Herrscher (1980), Melodie Hugo Scholter 1980.
  • Nr. 979 Gott, dir sei gesungen (1980), Melodie Werner Pees 1992.
  • Nr. 980 Das Wort, das unerschaffen ist (1980), Melodie Hugo Scholter o. J.
  • Nr. 981 Am Fest der heigen Kaiserin (1980), Melodie Franz Deinlein 1991.
  • Nr. 983 Großes tut Gott, singt ihm Lob! (1980), Melodie Werner Pees 1992.
  • Nr. 984 Gelobet seist du Herr! (1980), Melodie Werner Pees 1992.
  • Nr. 985 Das Wort aus Gott, vor Ewigkeit (1980), Melodie Hugo Scholter o. J.
  • Nr. 986 Laß dich rühmen, ewiger Gott (1980), Melodie Werner Pees 1992.
  • Nr. 987 Komm, Herr, komm, du bist Gott (1980), Melodie Franz Deinlein 1992.
  • Nr. 988 Gegrüßet seid ihr vierzehn Zeugen (1980), Melodie Hugo Scholter 1992.
  • Nr. 991 Wes Geistes Kind seid ihr (1977), Melodie Peter Janssens 1977.
  • Nr. 992 Du hast keine Hände, Herr, nimm die meinen (1985), Melodie Hugo Scholter 1985.
  • Nr. 993 Jetzt ist die Zeit, jetzt ist die Stunde (1980), Melodie Ludger Edelkötter 1980.

Schriften

  • Handbuch für Pfarrjugendleiter. Landesstelle für die kath. Jugend, München 1970.
  • Gottesdienst für junge Menschen – Gottesdienst in neuer Gestalt. Steinkopf, Stuttgart 1972.
  • Neu werden aus seinem Wort. Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1976.
  • Nicht vom Brot allein. Gedanken zu den Sonntagen und Festen im Kirchenjahr, Bergmoser + Höller Verlag, Aachen 1978.
  • Heinrich und Kunigunda. Deutungsversuche für unsere Zeit. St. Otto Verlag, Bamberg 1978.
  • Wir ist mehr als ich plus du. Rba, Stuttgart 1984.
  • Der heilige Otto, Bischof von Bamberg und Apostel der Pommern. St. Otto Verlag, Bamberg 1989.
  • Glaube in Licht und Farbe. Worte - Wege - Träume im Bamberger Dom Heinrichsverlag, Bamberg 2008.
  • Geistliche Lieder und Singspiele für die Jugend in der Kirche Band I: Unser Leben sei ein Fest, Band II: Kleines Senfkorn Hoffnung. Fruhauf, Bamberg 2011.
  • Der Bamberger Dom - Ein Fest des Glaubens. Bamberg 2011, ISBN 978-3-931432-25-6.

Diskografie (Auswahl)

  • Vor dir sind tausend Jahre wie ein Tag. 1000 Jahre Bistum Bamberg. Bamberger Domkantorei. Cavalli Records 2007.
  • Dem Himmel entgegen. 1000 Jahre Bamberger Dom. Werkstatt Neues Geistliches Lied. Bamberg 2012.

Literatur

  • Peter Hahnen: Alois Albrecht – Ein Interview. In: Das „Neue Geistliche Lied“ als zeitgenössische Komponente christlicher Spiritualität. Münster 1998, ISBN 3-8258-3679-7.
  • Bernd Hackl: Gemeinsam den Aufbruch wagen – 60 Jahre neues Geistliches Lied in der Erzdiözese Bamberg. In: Stationen der Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg. Bamberg 2007.
  • Wir ist mehr als ich plus du. Zur Verabschiedung als Generalvikar und Domdekan. Bamberg 2006.
  • Ludger Stühlmeyer: Zur Verabschiedung von Domdekan Generalvikar Alois Albrecht. In: Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg. 41, Juni 2006.
  • Ludger Stühlmeyer: Fachtagung Neues Geistliches Lied in Vierzehnheiligen. In: Kirchenmusik im Erzbistum Bamberg. 46, Juli 2008.
  • Andreas Kuschbert: Die Texte zeigen, woran ich glaube. Prälat Alois Albrecht zum 75. Geburtstag. In Heinrichsblatt. 11, März 2011.
  • Barbara Stühlmeyer, Ludger Stühlmeyer: Lebendiger Funke. In: Das Leben singen. DeBehr, Radeberg 2011, ISBN 978-393-9241-24-9.

Weblinks