Ambrosius von Mailand: Unterschied zwischen den Versionen

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Ambrosius (* 339, + 397)war Sohn eines gallischen Stadthalters und wurde wahrscheinlich in [[Trier]] geboren. Nach dem Tod des Vaters zog die Familie nach [[Rom]], wo Ambrosius seine Ausbildung erhielt und aufgrund seiner rhetorischen Begabung zum Konsul von Mailand ernannt wurde.
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'''[[Datei:Taufe Augustins.jpg|miniatur|Taufe des hl. [[Augustinus von Hippo]] durch den hl. Ambrosius]]'''
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'''Ambrosius von Mailand''' (* um [[339]] in [[Trier]]; † [[4. April]] [[397]] in [[Italien]]) war römischer Politiker und wurde [[Bischof]] von Mailand. Er ist einer der vier großen abendländischen [[Kirchenväter]] und [[Kirchenlehrer]]. Der liturgische Gedenktag ist der [[7. Dezember]].
  
Beim Streit zwischen Arianern und Katholiken um die Nachfolge des Bischofs von Mailand fiel das Los auf Ambrosius, obwohl dieser noch nicht einmal [[taufe|getauft]] war. Dies trug sich so zu: Ambrosius versuchte als Richter zwischen den beiden Parteien bei der Erwählung eines neuen Bischofs zu fungieren. Da schrie ein Kind aus der Versammlung, Ambrosius solle der neue Kirchenhirte werden. Beide Parteien waren mit diesem Vorschlag zufrieden und so musste sich Ambrosius nach anfänglicher Verzweiflung und Fluchtversuchen dem Willen [[Gott]]es fügen.
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Der Text des Liedes "Komm, du Heiland aller Welt" ([[Gotteslob|GL 227]]) geht auf Ambrosius zurück.
  
Kurz nach der Erwählung zum Bischof wurde Ambrosius getauft. Er nahm seine neue Aufgabe sehr ernst, weshalb er als ersten Schritt seinen gesamten Besitz unter den Armen verteilte. In den folgenden Jahren beschäftigte er sich hauptsächlich mit der [[Bibel]] und las viele Schriften der apostolischen Väter, um seinen Glauben mehr und mehr zu vertiefen. Da er seinem Volk ein guter Vorsteher sein wollte, übte er auch große Strenge gegen sich selbst, so fastete er zum Beispiel an fünf Tagen in der Woche.
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Er ist der [[Patron]] von Mailand und Bologna; der Imker, Bienen und Haustiere. Der liturgische Gedenktag wird am 7. Dezember begangen, da er an diesem Datum zum Bischof erwählt worden ist.  
  
Durch seine Predigten, zu denen jedes Mal Tausende kamen, bekehrte er viele Menschen.
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== Biografie ==
Auch an der Bekehrung des [[Augustinus|heiligen Augustinus]] war Ambrosius nachhaltig beteiligt. Der [[Bischof]] von Mailand erklärte dem früheren Arianer das richtige Verständnis von Gott und der Heiligen Schrift.
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[[Ambrosius]] ist der Sohn eines gallischen Stadthalters. Nach dem [[Tod]] des Vaters zog die [[Familie]] nach [[Rom]], wo Ambrosius seine Ausbildung erhielt und aufgrund seiner rhetorischen Begabung zum Konsul von Mailand ernannt wurde.
  
Unermüdlich kämpfte Ambrosius vor allem gegen den [[Arianismus]], einer Sekte, die eine dualistische Weltanschauung hatte, und trat für die Unabhängigkeit der Kirche vom Staat ein. Er war einer jener Persönlichkeiten, die das 4. Jahrhundert am meisten prägten. Nicht nur die Kirche verdankt ihm zahlreiche Predigten und Schriften zur [[Seelsorge]], [[Exegese]], [[Moral]] und [[Dogmatik]], er beeinflusste auch das politische Leben als Berater dreier Kaiser und die Kultur seiner Zeit durch seine Kompositionen und Hymnen.
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Beim Streit zwischen [[Arius|Arianern]] und orthodoxen um die Nachfolge des verstorbenen Bischofs [[Auxentius]] im Jahr 374 fiel das Los auf Ambrosius, obwohl dieser noch nicht einmal [[Taufe|getauft]] war. Er nahm als Führer der Verwaltung an der Versammlung als Beobachter teil und lebte zu dieser Zeit im [[Katechumenat]]. Er wurde vorgeschlagen, von einem orthodoxen Bischof am 30. November 374 getauft und am 7. Dezember gleichen Jahres zum Bischof geweiht.
  
Ambrosius, der zu einem der vier [[Kirchenväter]] gezählt wird, starb am 4. April 397 und liegt in der Kirche S. Ambrogio in Mailand begraben. Sein Gedenktag wir am 7. Dezember begangen, da er an diesem Datum zum Bischof erwählt worden ist.  
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Er nahm seine neue Aufgabe sehr ernst, weshalb er als ersten Schritt seinen gesamten Besitz unter den Armen verteilte. In den folgenden Jahren beschäftigte er sich hauptsächlich mit der [[Bibel]] und las viele Schriften der apostolischen Väter, um seinen Glauben mehr und mehr zu vertiefen. Da er seinem Volk ein guter Vorsteher sein wollte, übte er auch große Strenge gegen sich selbst, so fastete er zum Beispiel an fünf Tagen in der Woche.
  
Patron von Mailand und Bologna; der Imker, Bienen und Haustiere
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Ambrosius bezeugte die Existenz des Hl. [[Sebastian]].
  
Ambrosius bezeugte die Existenz des Hl. [[Sebastian]].
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== Werke ==
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* Über das [[Paradies]] (Reihe: Christliche Meister 55), Übersetzt von Susanne Greiner, eingeleitet von Giorgio Maschio. Erstübersetzung von Wolfgang Bietz, [[Johannes Verlag Einsiedeln]] 2013 (101 Seiten; kartoniert; ISBN 978 3 89411 415 2).
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* Der [[Tod]], ein Gut. Übertragen, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Josef Huhn (Christliche Meister 44). [[Johannes Verlag Einsiedeln]] 1992 (Neuausgabe;  92 Seiten, ISBN 978 3 89411 309 4)
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Werke des heiligen Ambrosius in der [[Bibliothek der Kirchenväter]]
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* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3381.htm Der Tod ein Gut (De bono mortis) ]
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* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3378.htm Über den Tod seines Bruders Satyrus (De excessu fratris Satyri) ]
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* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2818.htm Über die Buße (De paenitentia)]
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* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2222.htm Über die Jungfrauen (De virginibus ad Marcellinam sororem libri tres) ]
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* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3376.htm Über die Jungfräulichkeit (De virginitae) ]
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* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2213.htm Über die Mysterien (De mysteriis) ]
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* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3374.htm Über die Wittwen (De viduis) ]
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* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel3383.htm Die Flucht vor der Welt (De fuga saeculi) ]
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* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel504.htm Exameron]
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* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel1708.htm Lukaskommentar (mit Ausschluß der Leidensgeschichte) ]
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* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2212.htm Trauerrede auf Kaiser Theodosius d. Gr. (De obitu Theodosii oratio) ]
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* [http://www.unifr.ch/bkv/kapitel2721.htm Von den Pflichten der Kirchendiener (De Officiis) ]
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== Literatur ==
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* Ernst Dassmannn: Ambrosius von Mailand. Kohlhammer Verlag (352 Seiten; erhältlich beim [[Media Maria Verlag]]).
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'''Siehe auch:''' [[Ritus#Ambrosianischer Ritus (Mailändischer Ritus)|Ambrosianischer Ritus]]
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
* {{CathEnc|http://www.newadvent.org/cathen/01383c.htm}}
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{{CathEnc|http://www.newadvent.org/cathen/01383c.htm}}
* {{BBKL|http://bautz.de/bbkl/a/ambrosius_b_v_m.shtml}}
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* [http://www.heiligenlexikon.de/BiografienA/Ambrosius_von_Mailand.htm Eintrag im Heiligenlexikon]
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* [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/audiences/2007/documents/hf_ben-xvi_aud_20071024_ge.html Papst Benedikt XVI. über Ambrosius], Generalaudienz vom 24. Oktober 2007.
  
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[[Kategorie:Kirchenlehrer]]
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[[Kategorie:Liedtexter]]
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[[Kategorie:Kirchenväter]]

Version vom 6. Februar 2019, 13:24 Uhr

Taufe des hl. Augustinus von Hippo durch den hl. Ambrosius

Ambrosius von Mailand (* um 339 in Trier; † 4. April 397 in Italien) war römischer Politiker und wurde Bischof von Mailand. Er ist einer der vier großen abendländischen Kirchenväter und Kirchenlehrer. Der liturgische Gedenktag ist der 7. Dezember.

Der Text des Liedes "Komm, du Heiland aller Welt" (GL 227) geht auf Ambrosius zurück.

Er ist der Patron von Mailand und Bologna; der Imker, Bienen und Haustiere. Der liturgische Gedenktag wird am 7. Dezember begangen, da er an diesem Datum zum Bischof erwählt worden ist.

Biografie

Ambrosius ist der Sohn eines gallischen Stadthalters. Nach dem Tod des Vaters zog die Familie nach Rom, wo Ambrosius seine Ausbildung erhielt und aufgrund seiner rhetorischen Begabung zum Konsul von Mailand ernannt wurde.

Beim Streit zwischen Arianern und orthodoxen um die Nachfolge des verstorbenen Bischofs Auxentius im Jahr 374 fiel das Los auf Ambrosius, obwohl dieser noch nicht einmal getauft war. Er nahm als Führer der Verwaltung an der Versammlung als Beobachter teil und lebte zu dieser Zeit im Katechumenat. Er wurde vorgeschlagen, von einem orthodoxen Bischof am 30. November 374 getauft und am 7. Dezember gleichen Jahres zum Bischof geweiht.

Er nahm seine neue Aufgabe sehr ernst, weshalb er als ersten Schritt seinen gesamten Besitz unter den Armen verteilte. In den folgenden Jahren beschäftigte er sich hauptsächlich mit der Bibel und las viele Schriften der apostolischen Väter, um seinen Glauben mehr und mehr zu vertiefen. Da er seinem Volk ein guter Vorsteher sein wollte, übte er auch große Strenge gegen sich selbst, so fastete er zum Beispiel an fünf Tagen in der Woche.

Ambrosius bezeugte die Existenz des Hl. Sebastian.

Werke

  • Über das Paradies (Reihe: Christliche Meister 55), Übersetzt von Susanne Greiner, eingeleitet von Giorgio Maschio. Erstübersetzung von Wolfgang Bietz, Johannes Verlag Einsiedeln 2013 (101 Seiten; kartoniert; ISBN 978 3 89411 415 2).
  • Der Tod, ein Gut. Übertragen, eingeleitet und mit Anmerkungen versehen von Josef Huhn (Christliche Meister 44). Johannes Verlag Einsiedeln 1992 (Neuausgabe; 92 Seiten, ISBN 978 3 89411 309 4)

Werke des heiligen Ambrosius in der Bibliothek der Kirchenväter

Literatur

  • Ernst Dassmannn: Ambrosius von Mailand. Kohlhammer Verlag (352 Seiten; erhältlich beim Media Maria Verlag).

Siehe auch: Ambrosianischer Ritus

Weblinks

Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.