Anbetung: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein indirekter [[Kult]] der Anbetung wird den Bildern Gottes und Christi, dem [[Kreuz]] (adoratio crucis am [[Karfreitag]]), den Kreuzpartikeln und anderen Leidenswerkzeugen und den Heiligen Blut-[[Reliquien]] erwiesen, wiederum nur in ihrer Beziehung auf Gott bzw. Christus, wie ein Kind das Bild seiner Mutter küsst, aber seine Mutter meint. — Zu Missverständnissen und zum Vorwurf des Götzendienstes führt es, wenn man übersieht, dass in der [[Heiligen Schrift]], bei den älteren [[Kirchenschriftsteller]]n und auch von der Kirche adoratio bzw. adorari oft für Ehrenbezeigungen überhaupt gebraucht werden. So ist z. B. die adoratio Papae, d. h. die Huldigung der [[Kardinäle]] vor dem neugewählten [[Papst]], bei aller Gleichheit der äußeren Form von der Anbetung dem Sinne nach wesentlich verschieden. Die äußere Form aber gewinnt ihre bestimmte Bedeutung erst durch die innere Gesinnung.
 
Ein indirekter [[Kult]] der Anbetung wird den Bildern Gottes und Christi, dem [[Kreuz]] (adoratio crucis am [[Karfreitag]]), den Kreuzpartikeln und anderen Leidenswerkzeugen und den Heiligen Blut-[[Reliquien]] erwiesen, wiederum nur in ihrer Beziehung auf Gott bzw. Christus, wie ein Kind das Bild seiner Mutter küsst, aber seine Mutter meint. — Zu Missverständnissen und zum Vorwurf des Götzendienstes führt es, wenn man übersieht, dass in der [[Heiligen Schrift]], bei den älteren [[Kirchenschriftsteller]]n und auch von der Kirche adoratio bzw. adorari oft für Ehrenbezeigungen überhaupt gebraucht werden. So ist z. B. die adoratio Papae, d. h. die Huldigung der [[Kardinäle]] vor dem neugewählten [[Papst]], bei aller Gleichheit der äußeren Form von der Anbetung dem Sinne nach wesentlich verschieden. Die äußere Form aber gewinnt ihre bestimmte Bedeutung erst durch die innere Gesinnung.
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==Literatur==
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* [[Bertram Meier]]: [[Treue]] und Anbetung. [[Dominus Verlag]] 
Augsburg 2011 (16 Seiten. 4 Abb.
 DIN A 6. Geheftet.; ISBN 978-3-940879-14-1).
  
 
'''siehe:''' [[Eucharistische Anbetung]]
 
'''siehe:''' [[Eucharistische Anbetung]]

Version vom 26. Juni 2013, 15:08 Uhr

Ji-anbetung.jpg
Anbetung des Lammes. Ausschnitt aus dem Genfer Altar von Jan Eyck.

Die Anbetung (cultus latriae) ist die Huldigung vor Gott als dem unbedingten Herrn zunächst durch die innere Gesinnung, sodann durch von dieser Gesinnung erfüllte Worte oder Handlungen. Der Mensch bekundet damit, dass er sich als Geschöpf Gottes weiß, dem er mit allem, was er ist und was er hat, gehörig und verpflichtet ist. Anbetung ist nur möglich und zulässig gegenüber dem persönlichen Gott; ein unpersönliches Absolutes, wie es der Pantheismus aller Schattierungen annimmt, kann nicht zur Anbetung aufrufen. Anbetung ist die höchste und eigentliche religiöse Handlung. Sie hat ihre besonderen Gebärden: das Niederfallen, die Kniebeuge, die Verneigung, und sie hat sie, weil in der Haltung der Anbetung der ganze Mensch vom heiligen Schauer ergriffen wird, sodass auch der Leib und die dingliche Welt (Kerze, Ewiglicht, Weihrauch) in den Vorgang mit hineingezogen wird.

Das Alte Testament (AT) musste die Gefahr der Anbetung fremder Götter und geschaffener Dinge immer von neuem abwehren, entsprechend dem 1. Gebot Gottes. Jesus ist von diesem Eifer für die Würde Gottes erfüllt wie nur je ein alttestamentlicher Prophet (Mt 4, 10; Mk 11, 15 ff; Jo 2, 17). Das Opferwesen des AT, das die Gesinnung der Anbetung in einzigartiger Weise wach hielt, will er indes, ohne es direkt zu bekämpfen, ersetzt wissen durch die Anbetung im Geist und in der Wahrheit (Jo 4, 24 f). — Paulus hat in Epheser 3 den Akt der Anbetung nicht so sehr beschrieben, als vielmehr gewissermaßen öffentlich vollzogen, und in Philister 2 ahnt man, dass Anbetung für ihn ein Akt des Alls ist, an dem alle Bereiche des Wirklichen beteiligt sind.

Eine der Hauptstellen, die das Wesen des Anbetungsaktes erschließen, ist Apk 4 u. 5. — Anbetung gebührt außer dem dreipersönlichen Gott auch Jesus Christus als dem menschgewordenen Gottessohn sowie seinem Menschsein, die mit der Gottheit zur Einheit einer Person verbunden ist, und deren Teilen (Wunden, Blut, Herz), nicht an sich, sondern als dem Gottmenschen zugehörig; desgleichen dem Allerheiligsten Altarssakrament (Eucharistie) aufgrund der wirklichen Gegenwart Christi.

Ein indirekter Kult der Anbetung wird den Bildern Gottes und Christi, dem Kreuz (adoratio crucis am Karfreitag), den Kreuzpartikeln und anderen Leidenswerkzeugen und den Heiligen Blut-Reliquien erwiesen, wiederum nur in ihrer Beziehung auf Gott bzw. Christus, wie ein Kind das Bild seiner Mutter küsst, aber seine Mutter meint. — Zu Missverständnissen und zum Vorwurf des Götzendienstes führt es, wenn man übersieht, dass in der Heiligen Schrift, bei den älteren Kirchenschriftstellern und auch von der Kirche adoratio bzw. adorari oft für Ehrenbezeigungen überhaupt gebraucht werden. So ist z. B. die adoratio Papae, d. h. die Huldigung der Kardinäle vor dem neugewählten Papst, bei aller Gleichheit der äußeren Form von der Anbetung dem Sinne nach wesentlich verschieden. Die äußere Form aber gewinnt ihre bestimmte Bedeutung erst durch die innere Gesinnung.


Literatur

siehe: Eucharistische Anbetung

Weblinks