Antonio Rosmini-Serbati: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Rosmini.jpg|thumb|right|Rosmini]]Der selige '''Antonio Rosmini''' (*[[25. März]] [[1792]] in [[Österreich]], †[[1. Juli]] [[1855]] in [[Italien]]) war [[Priester]] und [[Orden]]sgründer. Er gilt als letzter Universalgelehrter.
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[[Bild:Rosmini.jpg|thumb|right|Der selige Antonio Rosmini]]
  
[[1828]] gründete das [[Istituto della Carita]], eine Klerikerkongregation, die [[1839]] vom Papst anerkannt wurde, und auch einen weiblichen Zweig hat.
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'''Antonio Rosmini-Serbati''' [[IC]] (*[[25. März]] [[1792]] in Rovereto [[Österreich]], †[[1. Juli]] [[1855]] in Stresa [[Italien]]) war [[Priester]] und [[Orden]]sgründer. Er gilt als letzter Universalgelehrter. Sein liturgischer Gedenktag ist der [[1. Juli]].
  
Antoni Rosmini war durch seinen Streit mit den [[Jesuiten]] nicht unumstritten. Einige seiner philosophischen Lehrsätze wurden durch das Hl. Offizium zensuriert. [[Albino Luciani]] befasste sich damit in seiner theologischen Dissertation. Im Vorfeld der Seligsprechung gab die [[Kongregation für die Glaubenslehre]] hierzu einen klärenden Kommentar. Er wurde am 18. November 2007 selig gesprochen.
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==Biographie==
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[[Antonio]] Rosmini empfing 1821 die [[Priesterweihe]]. Er widmete sich ab 1826 im Auftrag Pius' VII. der Neubearbeitung der philosophischen Disziplinen, um diese als zukunftstauglichen Bestandteil der theologischen Ausbildung erhalten zu können. In Hunderten von Schriften behandelte er nahezu alle philosophisch-theologischen Fragen und konfrontierte mit logisch-spekulativem Denk- und Durchdringungsvermögen sowie ungewohnt forschen Ansätzen die beiden Wissenschaften mit dem Jetzt und dem weiten Morgen. Um das »rosminianische Werk«, das auf den Bereichen Katechese, Forschung und Caritas basierte, in die Zukunft zu führen, gründete er 1828 das »Institut der Nächstenliebe« (Istituto della Carita) sowie 1831 die »Schwestern der Vorsehung« (»Rosminianer/-innen«). Nicht alle verstanden zu jener Zeit, dass er in der kritischen Auseinandersetzung den Weg der Wahrheit gehen wollte. Es kam zur »Rosminianischen Frage« und 1849 zur Verurteilung zwei seiner Werke durch das Hl. Offizium. Gemäß seinem Motto »Anbeten - Schweigen - Sich-freuen« ertrug er diese Maßnahmen heroisch und zog sich bis zu seinem Tod zurück.
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[[Albino Luciani]] befasste sich mit Rosminis Denken in seiner theologischen [[Dissertation]]. In der Enzyklika »[[Fides et ratio]]« (1998) verdeutlichte [[Papst]] [[Johannes Paul II.]], dass der Glaube den kritisch-nüchternen Verstand und der Verstand das transzendente Pendant braucht, um im gemeinsamen Dialog und gegenseitigem Hinterfragen das Antlitz des Schöpfers zu offenbaren. Als einen Vertreter dieser »mutigen Forschung« nennt er Antonius Rosmini (74). Gott und der Lehre seiner Kirche ergeben, war er ein oftmals unverstandener Vertreter dieses wissenschaftlichen Spannungsfeldes, andere erkannten in ihm »eines der letzten Universalgenies« (Hans Urs von Balthasar).
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In einer »Notifikation« im Jahr 2001 erklärte [[Kardinal]] [[Joseph Ratzinger]], der Präfekt des Glaubensdikasteriums, dass das 1887, nach dem Tod Rosminis, erlassene Dekret »Post obiturn« mit der Verurteilung 40 seiner Lehrsätze »als überholt zu betrachten«. ist. Die Kirche bestätigte, dass Rosminis Erklärung [[Pius IX.]] gegenüber der Wahrheit entspricht: »Ich will mich in allem auf die Autorität der Kirche stützen, und ich will, dass die ganze Welt weiß, dass ich nur dieser Autorität folge.« Die Bedeutung Rosminis liegt darin, dass er früh erkannte, dass »eine Vernunft, die dem Göttlichen gegenüber taub Ist und Religion in den Bereich der Subkulturen abdrängt, unfähig zum Dialog der Kulturen ist« ([[Benedikt XVI.]], Rede an der Universität Regensburg), und auf der anderen Seite durch die [[Theologie]] stets die »Frage nach der Vernunft des Glaubens« (ebd.) stellte.
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==Seligsprechung==
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Antonio Rosmini wurde [[Neue Heilige und Selige im Pontifikat Benedikt XVI.|im Pontifikat Benedikt XVI.]] am 18. November 2007 in Novara in Italien [[seliggesprochen]]. Im Vorfeld der Seligsprechung gab die [[Kongregation für die Glaubenslehre]] hierzu einen klärenden Kommentar.
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==Quelle==
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[[Osservatore Romano]] 8 April 2011, verfasst von [[Stefan Wirth]].
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
*[http://www.bautz.de/bbkl/r/rosmini_serbati.shtml Eintrag im BBKL]
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{{BBKL|http://www.bautz.de/bbkl/r/rosmini_serbati.shtml}}
  
 
[[Kategorie:Priester Österreich|Rosmini, Antonio]]
 
[[Kategorie:Priester Österreich|Rosmini, Antonio]]
 
[[Kategorie:Selige Österreich]]
 
[[Kategorie:Selige Österreich]]

Version vom 9. April 2011, 12:32 Uhr

Der selige Antonio Rosmini

Antonio Rosmini-Serbati IC (*25. März 1792 in Rovereto Österreich, †1. Juli 1855 in Stresa Italien) war Priester und Ordensgründer. Er gilt als letzter Universalgelehrter. Sein liturgischer Gedenktag ist der 1. Juli.

Biographie

Antonio Rosmini empfing 1821 die Priesterweihe. Er widmete sich ab 1826 im Auftrag Pius' VII. der Neubearbeitung der philosophischen Disziplinen, um diese als zukunftstauglichen Bestandteil der theologischen Ausbildung erhalten zu können. In Hunderten von Schriften behandelte er nahezu alle philosophisch-theologischen Fragen und konfrontierte mit logisch-spekulativem Denk- und Durchdringungsvermögen sowie ungewohnt forschen Ansätzen die beiden Wissenschaften mit dem Jetzt und dem weiten Morgen. Um das »rosminianische Werk«, das auf den Bereichen Katechese, Forschung und Caritas basierte, in die Zukunft zu führen, gründete er 1828 das »Institut der Nächstenliebe« (Istituto della Carita) sowie 1831 die »Schwestern der Vorsehung« (»Rosminianer/-innen«). Nicht alle verstanden zu jener Zeit, dass er in der kritischen Auseinandersetzung den Weg der Wahrheit gehen wollte. Es kam zur »Rosminianischen Frage« und 1849 zur Verurteilung zwei seiner Werke durch das Hl. Offizium. Gemäß seinem Motto »Anbeten - Schweigen - Sich-freuen« ertrug er diese Maßnahmen heroisch und zog sich bis zu seinem Tod zurück.

Albino Luciani befasste sich mit Rosminis Denken in seiner theologischen Dissertation. In der Enzyklika »Fides et ratio« (1998) verdeutlichte Papst Johannes Paul II., dass der Glaube den kritisch-nüchternen Verstand und der Verstand das transzendente Pendant braucht, um im gemeinsamen Dialog und gegenseitigem Hinterfragen das Antlitz des Schöpfers zu offenbaren. Als einen Vertreter dieser »mutigen Forschung« nennt er Antonius Rosmini (74). Gott und der Lehre seiner Kirche ergeben, war er ein oftmals unverstandener Vertreter dieses wissenschaftlichen Spannungsfeldes, andere erkannten in ihm »eines der letzten Universalgenies« (Hans Urs von Balthasar).

In einer »Notifikation« im Jahr 2001 erklärte Kardinal Joseph Ratzinger, der Präfekt des Glaubensdikasteriums, dass das 1887, nach dem Tod Rosminis, erlassene Dekret »Post obiturn« mit der Verurteilung 40 seiner Lehrsätze »als überholt zu betrachten«. ist. Die Kirche bestätigte, dass Rosminis Erklärung Pius IX. gegenüber der Wahrheit entspricht: »Ich will mich in allem auf die Autorität der Kirche stützen, und ich will, dass die ganze Welt weiß, dass ich nur dieser Autorität folge.« Die Bedeutung Rosminis liegt darin, dass er früh erkannte, dass »eine Vernunft, die dem Göttlichen gegenüber taub Ist und Religion in den Bereich der Subkulturen abdrängt, unfähig zum Dialog der Kulturen ist« (Benedikt XVI., Rede an der Universität Regensburg), und auf der anderen Seite durch die Theologie stets die »Frage nach der Vernunft des Glaubens« (ebd.) stellte.

Seligsprechung

Antonio Rosmini wurde im Pontifikat Benedikt XVI. am 18. November 2007 in Novara in Italien seliggesprochen. Im Vorfeld der Seligsprechung gab die Kongregation für die Glaubenslehre hierzu einen klärenden Kommentar.

Quelle

Osservatore Romano 8 April 2011, verfasst von Stefan Wirth.

Weblinks