Ars celebrandi

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Version vom 27. Oktober 2014, 16:30 Uhr von Lambert (Diskussion | Beiträge) (Sinnfremden Link entfernt - was ist daran "überlieferte Liturgie"? Es ist ein "außerordentlicher" Ritus.)
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Ars celebrandi (lat.) ist die Kunst des (rechten) Zelebrierens, vor allem der Feier der Heiligen Messe. Sie ist die beste Bedingung für die Actuosa participatio, d.h. die tätige Teilnahme aller an der Liturgie, und muss das Gespür für das Heilige fördern.<ref>Sacramentum caritatis, Nr. 38+40.</ref> Um zu diesem Gespür zu erziehen, soll sich die ars celebrandi "der äußeren Formen bedienen, die zu diesem Gespür erziehen, zum Beispiel der Harmonie des Ritus, der liturgischen Gewänder, der Ausstattung und des heiligen Ortes".

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Ursprung des Begriffes

Der Begriff stammt aus dem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Sacramentum caritatis von Papst Benedikt XVI. vom 22. Februar 2007. Dieses ist gerichtet an die Bischöfe, den Klerus, die Personen gottgeweihten Lebens und die christgläubigen Laien über die Eucharistie - Quelle und Höhepunkt von Leben und Sendung der Kirche, Nr. 38-42. Die Bischofssynode fand am 2. bis 23. Oktober 2005 als XI. Ordentliche Generalversammlung der Weltbischofssynode in Rom statt. Während der Synodenarbeit ist mehrfach nachdrücklich auf die Notwendigkeit hingewiesen worden, jede mögliche Trennung zwischen der ars celebrandi und der vollen, aktiven und fruchtbaren Teilnahme aller Gläubigen zu überwinden.

Ursprung der Ars celebrandi: Der Gehorsam gegenüber den liturgischen Normen

Die rechte Kunst des Zelebrierens entspringt aus dem treuen Gehorsam gegenüber den liturgischen Normen in ihrer Vollständigkeit. Diese Art zu zelebrieren sei es, die seit zweitausend Jahren das Glaubensleben aller Gläubigen sicherstellte, die dazu berufen sind, die Zelebration als Gottesvolk, als königliches Priestertum, als heiliger Stamm zu erleben (vgl. {{#ifeq: 1. Brief des Petrus | Ars celebrandi |{{#if: 1 Petr|1 Petr|1. Brief des Petrus}}|{{#if: 1 Petr |1 Petr|1. Brief des Petrus}}}} 2{{#if:4-5.9|,4-5.9}} Petr%202{{#if:4-5.9|,4-5.9}}/anzeige/context/#iv EU | BHS =bibelwissenschaft.de">Petr%202{{#if:4-5.9|,4-5.9}}/anzeige/context/#iv EU | #default =bibleserver.com">EU }}).

Vorbildfunktion des Klerus

Auch wenn das ganze Gottesvolk an der eucharistischen Liturgie teilnimmt, kommt jedoch in bezug auf die rechte ars celebrandi denen, die das Sakrament der Weihe empfangen haben, eine Vorbildfunktion zu. Bischöfe, Priester und Diakone müssen - jeder seinem Grad entsprechend - die Zelebration als ihre Hauptpflicht betrachten. Dem Bischof obliegt es, die harmonische Einheit der Zelebrationen in seiner Diözese zu bewahren. Darum ist es »seine Sache, darauf zu achten, dass die Priester, die Diakone und die christgläubigen Laien den eigentlichen Sinn der liturgischen Riten und Texte immer tiefer verstehen und so zur tätigen und fruchtbaren Feier der Eucharistie geführt werden«.<ref>Allgemeine Einführung in das Römische Messbuch (3. Auflage), Nr. 22.</ref>

Vorschriften bekannt machen

Dort, wo die Priester und die für die liturgische Pastoral Verantwortlichen sich bemühen, die gültigen liturgischen Bücher und die entsprechenden Vorschriften bekannt zu machen und den großen Reichtum der Allgemeinen Einführung in das Römische Messbuch und der Leseordnung für die Feier der heiligen Messe hervorheben, gereicht es der Eucharistiefeier sehr zum Vorteil.

Beachtung aller vorgesehenen Ausdrucksformen

Für eine rechte ars celebrandi ist die Beachtung aller von der Liturgie vorgesehenen Ausdrucksformen wichtig: Wort und Gesang<ref> vor allem der gregorianische Choral, da dieser der eigentliche Gesang der römischen Liturgie sei: Vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Konst. über die heilige Liturgie Sacrosanctum concilium, 116; Allgemeine Einführung in das Römische Messbuch, 41.</ref>, Gesten und Schweigen, Körperbewegung<ref>knien, stehen, sitzen, verneigen, sich bekreuzigen</ref> oder liturgische Farben der Paramente.

Die sakrale Kunst des Kirchenbaus und der Kirchengeräte

Papst Benedikt XVI. macht darauf aufmerksam, dass in der Priesterausbildung unverzichtbar die Kunstgeschichte gehört, mit einem besonderen Verweis auf die kultischen Bauten im Licht der liturgischen Vorschriften. Kurzum, es ist notwendig, dass in allem, was die Eucharistie betrifft, guter Geschmack für das Schöne herrsche. Achtung und Sorgfalt müssen auch den Paramenten, den Kirchengeräten und den heiligen Gefäßen gelten, damit sie, organisch miteinander verbunden und aufeinander abgestimmt, das Staunen angesichts des Mysteriums Gottes lebendig halten, die Einheit des Glaubens verdeutlichen und die Frömmigkeit stärken.

Literatur

  • Michael Kunzler: Liturge sein. Entwurf einer Ars celebrandi, Bonifatius Verlag Paderborn: 2007 (748 Seiten, Gb. ISBN: 978-3-39710-377-1).
  • Romano Guardini: Von heiligen Zeichen, Würzburg 1922 (Neuauflage: Topos Taschenbuch 365, Topos plus Verlagsgemeinschaft / Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 2008, ISBN 978-3-8367-0365-9)


Anmerkungen

<references />