Bahai

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Version vom 3. Juli 2008, 17:57 Uhr von TobiasVetter (Diskussion | Beiträge) (Eben nicht Islam, eine eigenständige Religion, das Christentum gehört ja auch nicht zum Judentum.)
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Bahá’í nennen sich die Mitglieder einer Weltreligion, welche meist als Bahá’í-Religion, aber auch als Bahá’ismus, Bahá’íismus oder Bahá’ítum bezeichnet wird. Sie wurde im 19. Jahrhundert durch den aus Persien stammenden Bahá’u’lláh gestiftet. Die rund 7,7 Millionen Anhänger leben vor allem in Indien, dem Iran, Schwarzafrika und den USA. Im Mittelpunkt der Lehre steht die Einheit Gottes, die Einheit der Religionen und die Einheit der Menschheit.

Geschichtliche Einordnung

In ihrem Selbstverständnis sehen die Bahá’í ihre Religion als die göttliche Botschaft ihres Offenbarers Bahá’u’lláh an die Menschheit. Dabei fußt der Ursprung der Religion in den eschatologischen Erwartungen des Islams. Das Verhältnis zwischen der Bahá’í-Religion und dem Islam ist also dem Verhältnis zwischen Christentum und Judentum sehr ähnlich. Die Bahá’í-Religion kennt eine zentrale Stiftergestalt Bahá’u’lláh und dessen Herold und Wegbereiter, den Báb. Die Bahá’í ziehen hier oft den Vergleich zu Jesus und Johannes dem Täufer.

Der Schauplatz des historischen Ursprunges der Bahá’í-Religion ist zu Beginn das Persien des 19. Jahrhunderts, später große Teile des Nahen Ostens. Der Báb (arab. „Tor“), ein 25 jähriger Kaufmann und Abkömmling Mohammeds (arab. „Sayyid“) Namens Alí Muhammad, verkündete 1844 (1260 Jahre nach der Hidschra) in der Stadt Schiraz der erwartete Mahdi (arab. „der Rechtgeleitete“) zu sein. Mit dieser Verkündigung, dem Bruch mit zentralen Dogmen des orthodoxen Islams und der Ablösung der Schari’a (arab. „Religionsgesetz“) zogen er und seine Anhänger schnell den Zorn der islamischen Geistlichen auf sich. Es kam zu Verfolgungen und Massakern, welche 1850 in der Hinrichtung des Bábs und 20.000 seiner Anhänger das Leben kosteten. Die Verfolgung der Bahá’í hält im Iran bis heute an. Innerhalb der Offenbarung des Bábs war die Rede von einer noch bedeutenderen eschatologischen Gestalt, als welche die Bahá’í Bahá’u’lláh (arab. „Herrlichkeit Gottes“) anerkannt haben. Dieser verkündete seinen Anspruch 1863 in Bagdad, wohin einige Bahá’í inzwischen verbannt wurden. Von dort aus wurde er weiterverbannt nach Konstantinopel, Edirne und schlussendlich nach Akka im Heiligen Land, wo er 1892 verstarb.

Als ihm nachfolgendes geistiges Oberhaupt der Gemeinde, aber nicht als Offenbarer, setze er seinen ältesten Sohn Abdu’l-Bahá (arab. „Diener der Herrlichkeit“) ein. Dieser kam 1908 frei und begab sich daraufhin auf ausgedehnte Reisen durch Europa und Nordamerika, wo er die Botschaft seines Vaters verkündete. Er verstarb 1912 in Akka als geschätzte Persönlichkeit der Region. In seinem Testament setze Abdu’l-Bahá seinen Enkel Shoghi Effendi als „Hüter der Sache Gottes“ ein. Unter diesem verbreitete die Religion sich in alle Teile der Welt aus. Als Shoghi Effendi 1957 überraschend starb übernahmen die von ihm eingesetzten „Hände der Sache Gottes“ die Leitung der Gemeinde bis zur ersten demokratischen Wahl des „Universalen Hauses der Gerechtigkeit“ im Jahre 1963, wie von Shoghi Effendi beabsichtigt. Seit dem Steht die Gemeinde unter der Leitung dieses neunköpfigen Gremiums.

Heute gibt es rund 7,7 Millionen Bahá’í in über 200 Ländern der Welt, damit ist die Bahá’í-Religion die nach dem Christentum am weitesten verbreitete Religion. Ihr Weltzentrum befindet sich in Haifa und dem benachbarten Akko. In Deutschland leben rund 4.500 Bahá’í. In Deutschland, in Langenhain bei Hofheim, befindet sich auch das Mashriqu'l-Adhkár (arab. „Haus der Andacht“) für den europäischen Kontinent.

Lehre

Gottesbild

Offenbarung

Menschenbild

Ethik

Kult

Zitate

  • Gibt es einen Befreier von Schwierigkeiten außer Gott? Sprich: Gelobt sei Gott! Er ist Gott! Alle sind Seine Diener und alle unterstehen Seinem Befehl.“ (Der Báb zitiert in: Bahá’í-Gebete 66)
  • Betrachte den Menschen als ein Bergwerk, reich an Edelsteinen von unschätzbarem Wert. Nur die Erziehung kann bewirken, daß es seine Schätze enthüllt und die Menschheit daraus Nutzen zu ziehen vermag.“ (Bahá’u’lláh: Ährenlese 122)
  • Das Wort Gottes ist eine Lampe, deren Licht der Satz ist: ihr seid die Früchte eines Baumes und die Blätter eines Zweiges. Verkehrt miteinander in inniger Liebe und Eintracht, in Freundschaft und Verbundenheit. Er, die Sonne der Wahrheit, bezeugt Mir: So machtvoll ist das Licht der Einheit, daß es die ganze Erde erleuchten kann. Der eine, wahre Gott, der alle Dinge kennt, bezeugt die Wahrheit dieser Worte.“ (Bahá’u’lláh: Ährenlese 132:3)
  • Liebe ist ohne Grenzen, Schranken und Ende. Materielle Dinge sind begrenzt, beschränkt und endlich. Mit begrenzten Mitteln könnt ihr unendliche Liebe nicht angemessen zum Ausdruck bringen. Die vollkommene Liebe braucht ein selbstloses Werkzeug, das von jeder Art von Fessel völlig frei ist.“ (Abdu’l-Bahá: Ansprachen in Paris 9:5)

Literatur

Weblinks