Barbara (Nothelferin): Unterschied zwischen den Versionen

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Als Geburtsorte werden folgende Orte genannt: Nikomedia (heute Ízmir in der Türkei) oder Heliopolis (heute Baʿlbak, Baalbek im Libanon) und als Ort ihres Martyriums Nikomedia (heute Ízmir) in der Türkei.
  
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* [[Paul Baldauf]]: ''Barbara von Nikomedia'', [[Mediatrix Verlag]] St. Andrä-Wördern 2018 (68 Seiten, ISBN 978-3-902722-41-6 Broschur).
 
* [[Paul Baldauf]]: ''Barbara von Nikomedia'', [[Mediatrix Verlag]] St. Andrä-Wördern 2018 (68 Seiten, ISBN 978-3-902722-41-6 Broschur).
* Helmut Eberhard: Hl. Barbara, Graz 1988
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* Helmut Eberhard: ''Hl. Barbara'', Graz 1988.
  
 
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Version vom 4. Dezember 2019, 16:47 Uhr

Nothelferin Barbara

Barbara (* im 3. Jahrhundert; + 306) zählt zu den Vierzehn heiligen Nothelfern.
Als Geburtsorte werden folgende Orte genannt: Nikomedia (heute Ízmir in der Türkei) oder Heliopolis (heute Baʿlbak, Baalbek im Libanon) und als Ort ihres Martyriums Nikomedia (heute Ízmir) in der Türkei.

Biografie und Legende

Barbara war die Tochter des reichen Heiden Dioscuros und lebte wahrscheinlich zu Beginn des 4. Jahrhunderts in der heutigen Türkei.

Das äußerst gebildete und schöne Mädchen fühlte, dass es im Leben mehr geben musste, als das, was die Welt zu bieten hatte. In heimlichen Zusammenkünften mit Christen ließ sie sich von diesen ihren Glauben erklären und kam immer mehr zur Einsicht, dass Jesus „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ sei.

Ihr Vater, der die Veränderung, die der Glaube in seiner Tochter bewirkt hatte, bemerkte, ließ einen Turm für sie erbauen, um sie vor jeglichen „negativen“ Einflüssen fernzuhalten. Während sich Dioscuros auf Reisen befand, beauftragte Barbara die Bauarbeiter des Gebäudes, anstatt zwei Fenstern drei zu Ehren der Dreifaltigkeit Gottes in den Turm bauen zu lassen; in den noch feuchten Beton ritzte sie Kreuze.

Als ihr Vater sie wegen des Turmes zur Rede stellte, bekannte sie sich ohne Angst zum Christentum und erklärte ihm zu alledem noch, sie sei bereits getauft – manche Legenden berichten, dies wäre durch den heiligen Johannes den Täufer geschehen. Der erzürnte Dioscuros versuchte seine Tochter zu schlagen, doch sie verschwand im Erdboden. Daraufhin brachte er sie zum Statthalter, der sie geißeln ließ. Da am nächsten Tag die Wunden der Folter völlig verheilt waren, ließ er sie mit Keulen schlagen, man brannte Fackeln in ihre Haut und schnitt ihr die Brüste ab. Doch all dies führte nicht zum Tod der heiligen Jungfrau. Barbara starb schließlich durch das Schwert. Ihr eigener Vater soll sie getötet haben und kurz darauf durch einen Blitzschlag selbst gestorben sein.

Zusammen mit den Heiligen Margareta von Antiochia, Katharina von Alexandrien und Dorothea bildet Barbara die Gruppe der „quattuor virgines capitales“ – der vier besonders heiligen Jungfrauen. Sich die drei Nothelferin leicht merken zu können, dient der Spruch: Barbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl - das sind die drei heiligen Madl.

Attribute

Barbara wird mit Turm mit drei Fenstern, Kelch und Hostie, Kanonenrohr, Fackel dargestellt. Der Turm ist die "Grundausstattung"

Patronat und Verehrung

Barbara ist Patronin folgender "Stichwörter"

  • Architektur
Türme
Festungsbauten
  • Berufe
der Architekten
Artilleristen
Bauern
Bergbau
Bergleute
  • Berufe
Dachdecker
Elektriker
Feuerwehrleute
Geologen
Glöckner
  • Berufe
Glockengießer
Hutmacher
Köche
Maurer
Metzger
  • Berufe
Steinhauer
Totengräber
Waffenschmiede
Zimmerleute
  • Katastrophen
gegen Feuersgefahr
  • Krankheiten
gegen Fieber
Pest
  • Menschen
der Gefangenen
der Mädchen
Sterbenden
  • Menschen
für eine gute Todesstunde
gegen jähen Tod
Menschheit
  • Natur
gegen Gewitter'

Bauernnregeln

  • "Nach Barbara geht's frosten an, / kommt's früher, ist nicht wohlgetan."
  • "Geht Barbara im Klee, / kommt's Christkind im Schnee."
  • "Geht St. Barbara in Grün, / kommt's Christkindel in Weiß."
  • "St. Barbara mit Schnee, / im nächsten Jahr viel Klee."
  • "Barbara im weißen Kleid, / verkündet gute Sommerzeit."
  • "Sankt Barbara kalt und mit Schnee / verspricht viel Korn auf jeder Höh'."
  • "Knospen an St. Barbara, sind zum Christfest Blüten da."
  • "Zweige schneiden zu St. Barbara, / Blüten sind bis Weihnachten da."
  • "Auf Barbara die Sonne weicht, / auf Lucia sie wiederum herschleicht."
  • Seit der gregorianischen Kalenderreform:
"Auf Barbara die Sonne weicht, / auf Agatha sie wiederum herschleicht."

Brauchtum

Beliebter Brauch am Barbaratag ist es, Zweige von Kirschbäumen abzuschneiden und ins Wasser zu stellen. Blühen die Zweige zu Weihnachten, so soll die Anzahl der Blüten Aufschluss über die Fruchtbarkeit des kommenden Jahres bringen. Die aufgeblühten Zweige sind ein Symbol für Jesus, der von der Wurzel des Jesse abstammt: Genau so wie die Knospe des Barbarazweiges erblüht, soll der gläubige Christ durch die Geburt des Erlösers Jesus Christus an Weihnachten selbst zu neuem Leben erwachen.

In Schwaben, Altbayern und im protestantischen (?) Franken waren Barbarazweige im 18. Jahrhundert Vorläufer der heutigen Weihnachtsbäume, sie wurden am Weihnachtsabend festlich geschmückt und für die Kinder mit Süßigkeiten behängt. Da die Zweige von Kirschbäumen in dieser Zeit kostspielig waren, griffen arme Leute auf einfache Fichten zurück. Der Tannenbaum war also in diesen Regionen nicht für alle Menschen der gängige Weihnachtsbaum.

Literatur

  • Paul Baldauf: Barbara von Nikomedia, Mediatrix Verlag St. Andrä-Wördern 2018 (68 Seiten, ISBN 978-3-902722-41-6 Broschur).
  • Helmut Eberhard: Hl. Barbara, Graz 1988.

Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.