Barbara (Nothelferin)

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Nothelferin Barbara

Die hl. Barbara (* im 3. Jahrhundert; + 306) zählt zu den Vierzehn Nothelfern.

Patronat: Nothelferin; der Mädchen, Gefangenen, Architekten, Bauarbeiter, Bauern, Köche; der Artillerie, Festungen, Türme; für eine gute Sterbestunde

Gedenktag: 4. Dezember

Biographie

Barbara war die Tochter des reichen Heiden Dioscuros und lebte wahrscheinlich zu Beginn des 4. Jahrhunderts in der heutigen Türkei.

Das äußerst gebildete und schöne Mädchen fühlte, dass es im Leben mehr geben musste, als das, was die Welt zu bieten hatte. In heimlichen Zusammenkünften mit Christen ließ sie sich von diesen ihren Glauben erklären und kam immer mehr zur Einsicht, dass Jesus „der Weg, die Wahrheit und das Leben“ sei.

Ihr Vater, der die Veränderung, die der Glaube in seiner Tochter bewirkt hatte, bemerkte, ließ einen Turm für sie erbauen, um sie vor jeglichen „negativen“ Einflüssen fernzuhalten. Während sich Dioscuros auf Reisen befand, beauftragte Barbara die Bauarbeiter des Gebäudes, anstatt zwei Fenstern drei zu Ehren der Dreifaltigkeit Gottes in den Turm bauen zu lassen; in den noch feuchten Beton ritzte sie Kreuze.

Als ihr Vater sie wegen des Turmes zur Rede stellte, bekannte sie sich ohne Angst zum Christentum und erklärte ihm zu alledem noch, sie sei bereits getauft – manche Legenden berichten, dies wäre durch den heiligen Johannes den Täufer geschehen. Der erzürnte Dioscuros versuchte seine Tochter zu schlagen, doch sie verschwand im Erdboden. Daraufhin brachte er sie zum Stadthalter, der sie geißeln ließ. Da am nächsten Tag die Wunden der Folter völlig verheilt waren, ließ er sie mit Keulen schlagen, man brannte Fackeln in ihre Haut und schnitt ihr die Brüste ab. Doch all dies führte nicht zum Tod der heiligen Jungfrau. Barbara starb schließlich durch das Schwert. Ihr eigener Vater soll sie getötet haben und kurz darauf durch einen Blitzschlag selbst gestorben sein.

Zusammen mit den Heiligen Margareta, Katharina und Dorothea bildet Barbara die Gruppe der „quattuor virgines capitales“ – der vier besonders heiligen Jungfrauen. Sich die drei Nothelferin leicht merken zu können, dient der Spruch: Barbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl - das sind die drei heiligen Madl.

Brauchtum

Beliebter Brauch am Barbaratag ist es, Zweige von Kirschbäumen abzuschneiden und ins Wasser zu stellen. Blühen die Zweige zu Weihnachten, so soll die Anzahl der Blüten Aufschluss über die Fruchtbarkeit des kommenden Jahres bringen. Die aufgeblühten Zweige sind ein Symbol für Jesus, der von der Wurzel des Jesse abstammt: Genau so wie die Knospe des Barbarazweiges erblüht, soll der gläubige Christ durch die Geburt des Erlösers Jesus Christus an Weihnachten selbst zu neuem Leben erwachen.

In Schwaben, Altbayern und im protestantischen Franken waren Barbarazweige im 18. Jahrhundert Vorläufer der heutigen Weihnachtsbäume, sie wurden am Weihnachtsabend festlich geschmückt und für die Kinder mit Süßigkeiten behängt. Da die Zweige von Kirschbäumen in dieser Zeit kostspielig waren, griffen arme Leute auf einfache Fichten zurück. Der Tannenbaum war also in diesen Regionen nicht für alle Menschen der gängige Weihnachtsbaum.

Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.