Benediktinerinnenabtei St. Hildegard in Eibingen: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Abtei St. Hildegard steht kirchenrechtlich in der Nachfolge des bei Bingen ehemals gelegenen Klosters Rupertsberg, das im 30 jährigen Krieg unterging und dem 750 Meter südlich gelegenen, um 1165 von Hildegard gegründeten [[Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Hildegard in Eibingen|Klosters Eibingen]], das im Zuge der [[Säkularisation]] an den Fürsten zu Nassau fiel. 1814 verließen die letzten Nonnen das Klostergebäude. 1831 erwarb die Eibinger Pfarrei den Gebäudekomplex, der bis heute erhalten geblieben ist. Das Kloster wurde Pfarr- und Gemeindehaus und die Klosterkirche Pfarrkirche.
 
Die Abtei St. Hildegard steht kirchenrechtlich in der Nachfolge des bei Bingen ehemals gelegenen Klosters Rupertsberg, das im 30 jährigen Krieg unterging und dem 750 Meter südlich gelegenen, um 1165 von Hildegard gegründeten [[Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Hildegard in Eibingen|Klosters Eibingen]], das im Zuge der [[Säkularisation]] an den Fürsten zu Nassau fiel. 1814 verließen die letzten Nonnen das Klostergebäude. 1831 erwarb die Eibinger Pfarrei den Gebäudekomplex, der bis heute erhalten geblieben ist. Das Kloster wurde Pfarr- und Gemeindehaus und die Klosterkirche Pfarrkirche.
  
Das von 1900 bis 1904 im neo-romanischen Stil neu erbaute Kloster wurde von Fürst [[Karl Heinrich zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg]] gestiftet und 1904 von Benediktinerinnen der Abtei St. Gabriel (Prag)  besiedelt. Es gehört heute zur [[Beuroner Kongregation]]. 1941 wurden die Schwestern von der Gestapo  vertrieben, kehrten jedoch nach Kriegsende 1945 wieder zurück.  
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Das von 1900 bis 1904 im neo-romanischen Stil neu erbaute Kloster wurde von Fürst [[Karl Heinrich zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg]] gestiftet und 1904 von Benediktinerinnen der Abtei St. Gabriel (Prag)  besiedelt. Es gehört heute zur [[Erzabtei Beuron|Beuroner Kongregation]]. 1941 wurden die Schwestern von der Gestapo  vertrieben, kehrten jedoch nach Kriegsende 1945 wieder zurück.  
  
 
Seit 2002 ist die Abtei St. Hildegard Teil des [[UNESCO-Welterbes]] Oberes Mittelrheintal.
 
Seit 2002 ist die Abtei St. Hildegard Teil des [[UNESCO-Welterbes]] Oberes Mittelrheintal.

Version vom 29. November 2014, 20:35 Uhr

Die Benediktinerinnen Abtei St. Hildegard ist das Nachfolgekloster der von Hildegard von Bingen um 1150 auf dem Rupertsberg in Binger-Brück und 1165 in Eibingen gegründeten Klöster.

Benediktinerinnen-Abtei St.-Hildegard Eibingen

Entstehungsgeschichte

Die Abtei St. Hildegard steht kirchenrechtlich in der Nachfolge des bei Bingen ehemals gelegenen Klosters Rupertsberg, das im 30 jährigen Krieg unterging und dem 750 Meter südlich gelegenen, um 1165 von Hildegard gegründeten Klosters Eibingen, das im Zuge der Säkularisation an den Fürsten zu Nassau fiel. 1814 verließen die letzten Nonnen das Klostergebäude. 1831 erwarb die Eibinger Pfarrei den Gebäudekomplex, der bis heute erhalten geblieben ist. Das Kloster wurde Pfarr- und Gemeindehaus und die Klosterkirche Pfarrkirche.

Das von 1900 bis 1904 im neo-romanischen Stil neu erbaute Kloster wurde von Fürst Karl Heinrich zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg gestiftet und 1904 von Benediktinerinnen der Abtei St. Gabriel (Prag) besiedelt. Es gehört heute zur Beuroner Kongregation. 1941 wurden die Schwestern von der Gestapo vertrieben, kehrten jedoch nach Kriegsende 1945 wieder zurück.

Seit 2002 ist die Abtei St. Hildegard Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.

Tochter-Gründung

Eine Filialgründung entstand am 5. Mai 1988 im ehemaligen Kloster Marienrode bei Hildesheim. Marienrode war bis 1998 eine von Eibingen abhängige Niederlassung und wurde in der Folge unabhängiges Priorat.

Kirche

Die Kirche zählt mit seinen - im Beuroner Kunststil - ausgestatteten Inventar zu einen der wichtigsten erhaltenen im Jugendstil errichteten Kirchen.

Die Ausmalung wurde durch Pater Paulus Krebs und seinen Helfern ausgemalt, darunter Pater Desiderius Lenz.

Gang durch die Kirche

Nach dem Betreten der Kirche begrüßt ein die Arme geöffneter Christus in der Apsis des Chores den Besucher.

Bilder aus dem Alten Testament und dem Leben der hl. Hildegard geleiten den Besucher bis zur Vierung der Kirche. als nördlicher Arm der Vierung ist der Nonnenchor welcher bis 1967 mit einem Gitter angeschlossen war, an.

Von einem Vandalismus aus den Jahren 1966/67 zeugen die Wände dieses Nonnenchores. Die Ausstattung war gleichermaßen gestaltet wie die der gesamten Kirche. Wohl heute - aus unerfindlichen Gründen - wurden die Malereien mit weißer Farbe übertüncht, die Kirche ist somit zum Stückwerk verkommen.

Die Orgel

Die Orgel der Abteikirche wurde im Jahre 2004 anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Abtei von der Orgelbaufirma Romanus Seifert & Sohn aus Kevelaer überarbeitet und erweitert.

I Hauptwerck C–c4

1. Principal 16′
2. Octav 8′
3. Viola di Gamba 8′
4. Grobgedackt 8′
5. Spitzflöth 8′
6. Quintatön 8′
7. Octav 4′
8. Flauth douce 4′
9. Rohrflauth 4′
10. Nasat 3′
11. Super Octav 2′
12. Terz 13/5
13. Mixtur 11/3
14. Cymbel 1′
15. Cornett 3′
16. Trombetten 8′
17. Krumbhorn 8′
II Positiv C–c4
(Wechselschleife zu I.)
18. Octav 8′
19. Viola di Gamba 8′
20. Grobgedackt 8′
21. Spitzflöth 8′
22. Quintatön 8′
23. Octav 4′
24. Flauth douce 4′
25. Rohrflauth 4′
26. Nasat 3′
27. Super Octav 2′
28. Terz 13/5
29. Mixtur 11/3
30. Cymbel 1′
31. Syflöth 2′
32. Trombetten 8′
33. Krumbhorn 8′
III Schwellwerck C–c4
34. Borduen 16′
35. Principal 8′
36. Solicional 8′
37. Coppel 8′
38. Unda Maris 8′
39. Flöth von Holtz 8′
40. Flauth travers 4′
41. Salicet 4′
42. Hohlflöth 4′
43. Quinte 3′
44. Flageolet 2′
45. Mixtur 11/3
46. Fagott 16′
47. Posaun 8′
48. Hautbois 8′
49. Vox humana 8′
Beben
Pedal C–f1
50. Gedackter Bahs 32′
51. Subbahs 16′
52. Principalbahs 16′
53. Gedacktbahs 8′
54. Octavbahs 8′
55. Super Octav 4′
56. Posaunbahs 32′
57. Posaune 16′
58. Trombettbahs 8′
  • Koppeln:
Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
Suboktavkoppel: II/I

Kloster

Friedhof

Der im Ostteil des Klostergartens befindliche Klosterfriedhof erinnert an die Vergänglicheit des Lebens mit über 200 Grabstätten.

Die Gemeinschaft

Dem Lebensunterhalt der Gemeinschaft dienen das Klosterweingut, der Klosterladen, die Kunstwerkstätten und die Aufnahme und Betreuung von Gästen.
Äbtissin des Klosters und 39. Nachfolgerin der Hl. Hildegard ist seit dem Jahr 2000 Mutter Clementia Killewald.<ref>Webseite der Abtei St. Hildegard in Eibingen</ref>

Äbtissinnen 1090 - 1814

Aera Name Wissenswerte Bild Weblinks
1136 - 1179 Hildegard von Bingen Mystikerin, Gründerin und erste Äbtissin der Gemeinschaft, Kirchenlehrerin, Heiliggesprochen. Genannt "Prophetin der Deutschen"
Hildegard Liber Scivias.jpg
um 1600 Kunigunde Frey von Dhern
bis 1666 Anna Lerch von Dirmstein
1666 - 1669 Kunigunde Schütz von Holtzhausen
ab 1670 Scholastica von Manteuffel
ab 1711 Maria Antonetta Mühl zu Ulmen
bis 1814 Philippine zu Guttenberg Letzte Äbtissin. Nach der Säkularisation fiel das Kloster an den Fürsten zu Nassau.

.

Äbtissinnen seit 1908

Die heutigen Äbtissinnen befinden sich in der Sukzession Hildegards von Bingen. Nach der Wiedererrichtung des Klosters wurden folgende Personen mit der Leitung der Abtei betraut

Aera Name Wissenswertes Bild Weblinks
1908-1955 Regintrudis Sauter Geboren am 11. Mai 1865 im badischen Meßkirch. Wurde sie am 8. September 1908, als die die bisherige Priorin des Klosters zur ersten Äbtissin der klösterlichen Gemeinschaft geweiht. In ihrer Aera das 3. Reich mit den verheerenden II. Weltkrieg. Das Kloster wurde 1941 Teil eines Lazaretts, dies rettete die Abtei jedoch nicht vo der Enteigung welch am 2. Juli 1941 durch die Gestapo vollzogen wurde. 115 Nonnen mußten das Kloster verlassen. Nach der Niederlage Deutschlands konnten die Nonnen bereits am 2. Juli 1945 wieder einziehen. [1]
1955-1978 Fortunata Fischer Am 8. August 1955 wurde M. Fortunata Fischer zu Äbtissin gewählt und erhielt am 17. September 1955 durch den Limburger Weihbischof Walther Kampe, die Weihe für ihr Amt. In ihrer wurden die beiden Konvente der Chorfraue und Laienschwestern zu einer Gemeinschaft vereinigt. Neuerungen auch durch das II. Vaticanum. as Amt legte sie am 8. August 1978 nieder.
1978-1998 Edeltraut Forster Die Wahl zur Äbtissin erfolgte am 17. August 1978 Die Weihe empfing sie am 15. September 1978 durch den Bischof von Limburg Dr. Wilhelm Kempf. In ihre Amtszeit fiel die Tochter-Gründung in der ehemalige Zisterzienser-Abtei Marienrode bei Hildesheim Forster legte am 21. September 1998 ihr Äbtissinnenamt nieder
1998-2000 Gisela Happ Die Wahl zur Priorin-Administratorin erfolgte am 1. Oktober 1998.
2000-xxxx Clementia Killewald Wahl zur Äbtissin am 23. August 2000. Die Weihe wurde am 3. Oktober 2000 durch Limburger Bischof Dr. Franz Kamphaus gespendet. Sie wählte zu ihrem Wahlspruch: „Dominus ipse faciet“ (= Der Herr wird es fügen).

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Kontakt

Abtei St. Hildegard
Klosterweg
65385 Rüdesheim-Eibingen
Telefon: 06722-4990
E-Mail: benediktinerinnen@abtei-st-hildegard.de

Siehe auch

Anmerkungen

<references />