Bernhard Lichtenberg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Tagesgebet: GEMA)
(Verehrung: eg)
Zeile 34: Zeile 34:
  
 
Im März 2012 setzte das Erzbistum Berlin den Leiter des Diözesanarchivs Berlin, Dr. Gotthard Klein, zum diözesanen Postulator des [[Heiligsprechung]]sverfahrens des seligen Bernhard Lichtenberg ein.
 
Im März 2012 setzte das Erzbistum Berlin den Leiter des Diözesanarchivs Berlin, Dr. Gotthard Klein, zum diözesanen Postulator des [[Heiligsprechung]]sverfahrens des seligen Bernhard Lichtenberg ein.
 +
 +
Der Platz in der [[Hof (Saale)|Hofer Altstadt]] vor der [[St. Marien (Hof)|Stadtpfarrkirche St. Marien]] heißt seit 2013 Bernhard-Lichtenberg-Platz und auf die Initiative von Pfarrer Hans-Jürgen Wiedow hin entstand 2016/17 neben der [[St. Konrad (Hof)|St. Konradkirche]] ein neues Pfarrzentrum-Bernhard-Lichtenberg.<ref>[http://pro-hof.de/2017/01/katholisches-pfarrzentrum-wird-eingeweiht/ Pfarrzentrum Bernhard Lichtenberg (Hof)]</ref> Mit der Genehmigung des Erzbischofs von Bamberg und dem Bayerischen Staatsministerium bilden die beiden Hofer Seelsorgebereiche [[St. Marien (Hof)|St. Marien]] und [[St. Konrad (Hof)|St. Konrad]] seit dem 1. Juli 2017 die ''Katholische Pfarrei Bernhard Lichtenberg''.<ref>''Der Lichtenberg'', Pfarrbrief Ausgabe Nr. 1, Hof 29. Juni 2017</ref>
 +
 +
In weiteren Orten Deutschlands wurden Straßen nach Bernhard Lichtenberg benannt.
  
 
== Musik ==
 
== Musik ==

Version vom 1. Juli 2017, 14:53 Uhr

Bernhard-Lichtenberg-Gedenkbüste in der Stadtpfarrkirche St. Marien in Hof (Saale)

Bernhard Lichtenberg (* 3. Dezember 1875 in Ohlau in Niederschlesien; † 5. November 1943 in Hof (Saale)) war ein deutscher Priester, Dompropst zu Berlin und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Er ist ein Seliger des Erzbistums Berlin, dessen auch im Erzbistum Bamberg gedacht wird.

Biografie

Bernhard Lichtenberg wurde nach seiner Priesterweihe 1899 Pfarrer von Herz-Jesu in Berlin-Charlottenburg, um dann als Dompfarrer und ab 1938 als Dompropst an die St. Hedwigs-Kathedrale berufen zu werden. Er gründete zusammen mit Margarete Sommer das “Hilfswerk beim Bischöflichen Ordinariat Berlin” für verfolgte Nichtarier. Öffentlich betete er während der Zeit des Nationalsozialismus für die Juden, die Nichtarier und die anderen Häftlinge der Konzentrationslager und rief zum Gebet für sie auf. Bereits im Juli 1935 hatte Lichtenberg auf die schlimmen Zustände im KZ-Emslandlager aufmerksam gemacht. 1942 wurde er schließlich zu Gefängnishaft verurteilt. Bereits körperlich krank, ertrug er diese schwere Zeit.

Als er 1943 in das Konzentrationslager Dachau überstellt werden sollte, machte der Zug am 3. November 1943 einen Zwischenstop in Hof (Saale) (Erzbistum Bamberg). Der Gefängnisleiter wurde auf Bernhard Lichtenberg aufmerksam und sorgte dafür, dass der schwer herz- und nierenkranke Geistliche am 4. November in das städtische Hofer Krankenhaus überstellt wurde, wo er noch am selben Tag durch den Hofer Stadtpfarrer Prälat Michael Gehringer die Krankensalbung empfing. Am 5. November starb Lichtenberg gegen 18:00 Uhr. Seine sterblichen Überreste wurden nach Berlin überführt.

Lichtenberg wurde am 23. Juni 1996 durch Papst Johannes Paul II. in Berlin seliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 5. November. Sein Grab befindet sich in der Unterkirche der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale.

Tagesgebet

Gott und Vater aller Menschen,
in Treue zu Dir
widerstand der selige Bernhard Lichtenberg
ungerechter Gewalt.
In den Tod getrieben
hat er als Martyrer
bereitwillig sein Leben eingesetzt
für die Würde des Menschen.
Laß auch uns
stets nach Deinem Willen fragen
und dem Anruf unseres Gewissens folgen.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

Verehrung

Gedenktrafel für Bernhard Lichtenberg in der Gedenkstätte des ehemaligen KZ-Emslandlager in Esterwegen.

Papst Johannes Paul II. sprach Dompropst Lichtenberg und Karl Leisner am 23. Juni 1996 bei seinem Deutschlandbesuch in Berlin selig.

Weil Lichtenberg sein seelsorgerisches Wirken in der Gemeinde Zum Guten Hirten in Berlin-Lichtenberg begann, wurden an der „Mutterkirche“ St. Mauritius, am Pfarrhaus in der Karlshorster St. Marienkirche, im Eingangsbereich der Kirche "Zum Guten Hirten" und an der Herz-Jesu-Kirche in Charlottenburg je eine Gedenktafel angebracht. In der Nähe der Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee in Charlottenburg wurde 1962 die Bernhard-Lichtenberg-Straße angelegt. Auch in Ost-Berlin wurde 1974 eine weitere Bernhard-Lichtenberg-Straße im Prenzlauer Berg gewidmet. Auch der Platz vor der Justizvollzugsanstalt Tegel trägt seinen Namen. In Berlin-Spandau ist eine katholische Grundschule nach ihm benannt. In der Gedenkstätte des früheren Konzentrationslagers Esterwegen wurde für Bernhard Lichtenberg wegen seines Einsatzes für die Gefangenen des Lagers ein Gedenkort eingerichtet, und der Platz in der Hofer Altstadt vor der Stadtpfarrkirche St. Marien heißt seit 2013 Bernhard-Lichtenberg-Platz. In weiteren Orten Deutschlands, so auch in Leverkusen, wurden Straßen nach ihm benannt.

Die Verantwortlichen der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem ehrten Lichtenberg wegen seines Einsatzes für verfolgte Juden postum mit der Auszeichnung als „Gerechten unter den Völkern“. Shimon Stein, Israels Botschafter in Deutschland, überreichte am 18. Mai 2005 Urkunde und Medaille für diese Auszeichnung in der Sankt-Hedwigs-Kathedrale dem damaligen Erzbischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky.

Im März 2012 setzte das Erzbistum Berlin den Leiter des Diözesanarchivs Berlin, Dr. Gotthard Klein, zum diözesanen Postulator des Heiligsprechungsverfahrens des seligen Bernhard Lichtenberg ein.

Der Platz in der Hofer Altstadt vor der Stadtpfarrkirche St. Marien heißt seit 2013 Bernhard-Lichtenberg-Platz und auf die Initiative von Pfarrer Hans-Jürgen Wiedow hin entstand 2016/17 neben der St. Konradkirche ein neues Pfarrzentrum-Bernhard-Lichtenberg.<ref>Pfarrzentrum Bernhard Lichtenberg (Hof)</ref> Mit der Genehmigung des Erzbischofs von Bamberg und dem Bayerischen Staatsministerium bilden die beiden Hofer Seelsorgebereiche St. Marien und St. Konrad seit dem 1. Juli 2017 die Katholische Pfarrei Bernhard Lichtenberg.<ref>Der Lichtenberg, Pfarrbrief Ausgabe Nr. 1, Hof 29. Juni 2017</ref>

In weiteren Orten Deutschlands wurden Straßen nach Bernhard Lichtenberg benannt.

Musik

  • PSALM 59. Mit zwei Meditationen von Bernhard Lichtenberg. Für Sopran Solo, gemischten Chor, Orgel und Streichquintett, von Helge Jung, Berlin 1988. (Prolog: Die grüne Saat, Psalm: Errette mich, mein Gott, beschütze mich, Epilog I: Gott ist die Liebe, Epilog II: Wer mich vor den Menschen bekennt). UA: Chor der Hedwigskathedrale Berlin, Ltg. Michael Witt.
  • Lied: Dein Volk die dunklen Zeiten. Text und Melodie Florian Wilkes, Berlin 1995.
  • Lied: Laßt uns den sel'gen Bernhard loben. Text: Josef Steiner, Berlin 1996. Melodie nach GL Nr. 262: Loys Bourgeois 1551. In: Diözesananhang zum Gotteslob des Erzbistums Berlin.
  • Wer glaubt kann widerstehn. Bernhard-Lichtenberg-Kantate, für Sprecher, Sologesang, Chor (SATB) und Instrumente von Ludger Stühlmeyer, Hof 1999. UA: 31. Oktober 1999, ZDF, Konzertchor der Hofer Symphoniker, Leitung: Gottfried Hoffmann.
  • Bernhard-Lichtenberg-Vesper. Textzusammenstellung und Musik: Ludger Stühlmeyer, Hof 2012.
  • Lied: Gepriesen bist du, herrlicher Gott, für Bernhard, den seligen Priester. Text: Alois Albrecht, Melodie: Ludger Stühlmeyer, Hof 2012.

Literatur

Bernhard Lichtenberg
  • Otto Ogiermann SJ, Bis zum letzten Atemzug. Das Leben und Aufbegehren des Priesters Bernhard Lichtenberg. Leipzig 1985.
  • Otto Ogiermann SJ, Bernhard Lichtenberg. In: Gerd Heinrich (Hrsg.): Berlinische Lebensbilder. Band 5: Theologen. S. 277-290, Berlin 1990.
  • Gotthard Klein, Berolinen. Canoniszationis servi Dei Bernardi Lichtenberg. Vol. I Information, Vol II Summarium: Documenta, Vol III Summarium: Depositiones Testium. Rom 1992.
  • Martin Persch, Lichtenberg, Bernhard. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 5, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-043-3, Sp. 20–23.
  • Dieter Hanky, Bernhard Lichtenberg. Priester – Bekenner – Märtyrer. Berlin 1994.
  • Ferdinand Holböck, Die neuen Heiligen der Katholischen Kirche. Christiana Verlag Stein am Rhein 2000, Band 4, S. 265-267 (1. Auflage; Von Papst Johannes Paul II. kanonisierte Heilige, Band 4 von 1992-1996, ISBN 3-7171-1066-7).
  • Erich Kock, Er widerstand. Bernhard Lichtenberg, Dompropst bei St. Hedwig. Berlin 1996.
  • Bernhard Lichtenberg. In: Zeugen für Christus. Das deutsche Martyrologium des 20. Jahrhunderts. Hrsg. von Helmut Moll im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz. Schöningh Verlag Paderborn u.a. 1999, Band I, S. 104-110, ISBN 978-3-506-75778-4.
  • Gotthard Klein, Novene um Fürbitte und Heiligsprechung des Seligen Bernhard Lichtenberg. (16 Seiten; erhältlich beim Mediatrix Verlag).
  • Stefan Samerski, Bernhard Lichtenberg. In: Michael Hirschfeld, Johannes Gröger, Werner Marschall (Hrsg.): Schlesische Kirche in Lebensbildern. Band 7, Münster 2006, S. 201–205.
  • Ludger Stühlmeyer, Mit Verstand und Rosenkranz – der selige Bernhard Lichtenberg. In: Jahrbuch der Erzdiözese Bamberg, 88. Jahrgang 2013. Heinrichs-Verlag Bamberg 2012, S. 70–74.
  • Barbara Stühlmeyer/Ludger Stühlmeyer, Bernhard Lichtenberg. Ich werde meinem Gewissen folgen. Verlag ToposPlus Kevelaer 2013, ISBN 978-3-836708-35-7.
  • Theresa E. Ryen, Gotteslob in dunkler Zeit. Ein neues Lied zum 70. Todestag des seligen Bernhard Lichtenberg. Heinrichsblatt Nr. 43, Bamberg Oktober 2013.
  • Ludger Stühlmeyer, Bernhard Lichtenberg. Mit Verstand und Rosenkranz. Glaubens-Kompass, Kirche in Not, weltweites Hilfswerk päpstlichen Rechts, München 2015.
  • Ludger Stühlmeyer, Biografische Splitter zum seligen Bernhard Lichtenberg. In: Holger Fiedler, Susanne Hoch (Hg.) Meine Marienkirche und ich. Hof 2016.

Weblinks