Beschneidung: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Bild:In-circumcisione-DOMINI.JPG|thumb|right|Die Bescheidung Jesu]]'''
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'''Beschneidung''' ist ein chirurgischer Eingriff an den äußeren Geschlechtsorganen und findet sich nach Ausweis der Ethnologie bei verschiedenen Völkerschaften in Asien, Afrika, Amerika und Australien, und zwar bei beiden Geschlechtern.
 
'''Beschneidung''' ist ein chirurgischer Eingriff an den äußeren Geschlechtsorganen und findet sich nach Ausweis der Ethnologie bei verschiedenen Völkerschaften in Asien, Afrika, Amerika und Australien, und zwar bei beiden Geschlechtern.
  

Version vom 22. September 2008, 09:27 Uhr

Die Bescheidung Jesu

Beschneidung ist ein chirurgischer Eingriff an den äußeren Geschlechtsorganen und findet sich nach Ausweis der Ethnologie bei verschiedenen Völkerschaften in Asien, Afrika, Amerika und Australien, und zwar bei beiden Geschlechtern.

Nach Gen 17,9-14 war sie von Gott für alle männlichen Israeliten als Zeichen des Bundes angeordnet worden und am 8. Tage nach der Geburt vorzunehmen. Darum wurde nach Lk 2,21 auch Jesus beschnitten. Die Beschneidung bestand bei den Israeliten in der Wegnahme der Vorhaut. Sie wird noch heute bei den Juden und Mohammedanern vorgenommen. Paulus trat entschieden für die Freiheit der Heidenchristen von der Vorschrift der Beschneidung ein und fand auf dem Apostelkonzil in Jerusalem (49) volle Billigung seiner Ansicht. Im Christentum ist sie durch die Taufe mit ihrem unauslöschlichen Merkmal als Zeichen des Neuen Bundes ersetzt worden.

Beschneidung im Judentum

Seit Abraham war die Beschneidung der männlichen Nachkommen im Volk Israel verpflichtend. Die weiblichen galten durch ihre Familienzugehörigkeit (bei einem beschnittenen Familienoberhaupt) als Teile des Volkes Israel. Für uns ist dieser Ritus dem Gehalt nach ein wenig schwierig nachzuvollziehen:

Als die ersten Menschen durch den Sündenfall aus der unmittelbaren Anschauung Gottes herausfielen, ersetzte Gott das Kleid aus "Licht", das sie vorher hatten, durch ein Kleid aus "Haut", aus Fell. Die hebräischen Worte für Licht und Haut sind fast gleichlautend. Ein symbolisches Wortspiel.

Es legte sich also gleichsam eine Haut über das Erkennen Gottes. Keine völlige Trennung, aber eine verdunkelnde Zwischenschicht zwischen Gott und Mensch sozusagen. Israel als das erwählte Volk erhielt nun den Ruf Gottes, dieses Trennende, Bedeckende wegzuschieben und wieder neu einzutreten in die innige, lichtvolle Gemeinschaft mit Gott. Als äußeres Zeichen dieser inneren Wirklichkeit, dieser Berufung, wird nun ein wenig der bedeckenden Haut entfernt, damit das Wesentliche sichtbar wird. Und zwar genau an der Stelle, wo das irdische Leben weitergegeben wird. So wird symbolisch auch die geistliche Berufung zu einem Leben in einer besonderen Beziehung zu Gott weitergegeben.

Die Beschneidung Christi

Die Beschneidung Christi ist wahrhaftig das große Geheimnis der Verdemütigung Jesu Christi, das erste Pfand unseres Heils, die Vollendung des alten Bundes, und gleichzeitig das erste Siegel des Neuen Bundes Gottes mit den Menschen.

Als Sohn Gottes ist Christus ohne Erbsünde geboren. Bevor dieses Geheimnis der Beschneidung an Christus nicht vollbracht wurde, hatte er noch nicht die Eigenschaft die als Sühneopfer für unsere Sünden erfordert wurde: Durch die Beschneidung hat Jesus Christus, in das jüdische Volk eingegliedert, ja gar die Gestalt des Sünders angenommen, und so die zwei, für die Erlösung erforderliche Eigenschaften, in sich vereinigt: zugleich Gottes Sohn und Mensch mit dem Kennzeichen des auserwählten Volkes, von Abraham stammend.

Die Beschneidung Christi wurde traditionell in der Kirche am 1.Jänner gefeiert, heute "Hochfest der Gottesmutter Maria", nämlich 8 Tage nach der Geburt des Herrn. Damit verbunden ist das Fest der Namensgebung Jesu.

Man bezeichnet dieses Opfer auch als erstes der Sieben Schmerzen der seligsten Jungfrau Maria. Der heilige Paulus sagt, dass es durch Christus keine Beschneidung mehr gibt dem Fleische nach, sondern eine innerliche Beschneidung des Herzens. (Kol 2,11) Nämlich, die Tugend der Demut und das Bestreben, den eigenen Willen zurückzustellen und den Willen Gottes zu suchen.