Bronislaus Markiewicz

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Bronislaus Markiewicz

Bronislaus Markiewicz (Bronislaw; *13. Juli 1842 in Pruchnik, Polen † 29. Januar 1912 in Miejsce Piastowe) ist Priester, Ordensgründer und Seliger der katholischen Kirche. Sein liturgischer Gedenktag ist der 30. Januar. Sein bewegtes Leben stellte er ganz in den Dienst Christi und der ärmeren Jugend Galiziens.

Biografie

Bronislaus Markiewicz wurde als Bürgermeistersohn in Pruchnik (Erzdiözese Przerhyśl der Lateiner) im Karpatenvorland geboren. Nach einer überwundenen Glaubenskrise trat er 1863 mit dem heiligen Joseph Sebastian Pelczar († 1924), seinem späteren Bischof, ins Priesterseminar ein und empfing mit ihm 1867 die Priesterweihe.

Nach mehreren Jahren in der Pfarrseelsorge und einem Studium der Pädagogik wurde er 1882 Dozent für Pastoraltheologie arn Seminar. Der junge Gelehrte, der auf dem Gebiet der Jugendpastoral seine Berufung spürte, trat in Italien der Salesianischen Gesellschaft bei und legte vor Don Bosco 1887 seine Gelübde ab. Doch schon nach zwei Jahren erkrankte er an Schwindsucht, kehrte nach Polen zurück und wurde Pfarrer von Miejsce Piastowe.

Auch wenn er die Kongregation verließ, so blieb er doch der Spiritualität der Gesellschaft des heiligen Franz von Sales stets verbunden und wollte sie in seinem Heimatland umsetzen. Zur Zeit der großen Wirtschaftskrise, in der in Galizien so viele Menschen vor Hunger sterben mußten, kümmerte sich Bronislaus als glänzender Pädagoge neben seinem Dienst als Pfarrer um verwaiste und bedrohte Kinder. So errichtete er für sie in Miejsce Piastowe ein Institut, dem er den Namen »Mäßigung und Arbeit« gab. Dieses Heim wurde zur Wiege seiner von ihm 1897 gegründeten Ordensgemeinschaften: die Kongregation vom heiligen Erzengel Michael (CSMA) und die Schwestern vom heiligen Erzengel Michael (CSSMA). Markiewicz, der stets seinen Bischof Pelczar auf seiner Seite hatte, konnte 1903 in Pawlikowice ein Waisenhaus für 400 Jugendliche eröffnen.

Zentrale Säulen seiner Spiritualität waren die heilige Eucharistie und die Verehrung der Gottesmutter, »Die Heilige Messe ist der Mittelpunkt meines Lebens, in ihr kann ich meinem Herrn gefallen und mehr zu seiner größeren Ehre tun«, schrieb er in seinen geistlichen Aufzeichnungen.

Der »Vater und Beschützer der verlassenen Jugend« (Tagesgebet) ging am 29. Januar 1912 in seiner Pfarrei heim zu Gott. Heute arbeiten die über 500 Michaeliker und Michaelikerinnen in Argentinien, auf den Antillen, in der Dominikanischen Republik, Frankreich, Kanada, Italien, Österreich, der Ukraine, Paraguay, der Schweiz und Deutschland.

Quelle: Osservatore Romano 26. Februar 2010, verfasst von Stefan Wirth.