Diskussion:Intelligent Design

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@Prim ass Vielen Dank, dass Du Deine Bedenken ausformuliert hast. Das hört man auch von guten Leuten häufig: Es handle sich bei den quinque viae nur um Hinweise und keine Beweise. Der heilige Thomas spricht aber von Beweis (Utrum Deus esse sit DEMONSTRABILE: ST I q 2, resp. "Deum esse, quamvis non a priori, a posteriori tamen DEMONSTRARI potest, ex aliquo ejus notiori nobis effectu." "...duplex est DEMONSTRATIO ..." "DEMONSTRABILE EST" "DEMONSTRABILE est et scibile"). Er ist hier ganz scharf. Die Existenz Gottes ist KEIN Glaubensinhalt, sondern Teil der Voraussetzungen des Glaubens (praeambula ad articulos: ST I q 2 a 2). Ein gebildeter Mensch, der den Beweis versteht kann NICHT mehr an die Existenz Gottes glauben. Sie ist eine Vernunftwahrheit (per rationem naturalem nota possunt esse). Nur ein ungebildeter Mensch, der die Beweise nicht versteht (qui DEMONSTRATIONEM non capit), kann an die Existenz Gottes glauben.

Viae heissen die Beweise, weil sie ganze Gattungen von Beweisen sind. Die fünf Wege liefern eine Grundstruktur. Erst durch eine konkrete Erfahrung wird daraus ein Beweis (durch eine bestimmte Bewegung, durch eine konkrete Wirkursache, ...). So wie dies im Intelligent Design durchgeführt wird, hinsichtlich des fünften Gottesbeweises. (Allerdings sind sich die Naturwissenschaftler über die metaphysische Beweiskraft häufig nicht im Klaren).

Bitte beachte auch die lehramtliche Grundlage der Beweisbarkeit der Existenz Gottes (z.B.: Antimodernisteneid vom hl. Papst Pius X., resp. 1. Vatikanisches Konzil)

@ThvAq Erstmal: Danke für Deine Ergänzung. Ich zögere noch, da ich meine, dass der Begriff "Gottesbeweise" oder fünfter Gottesbeweis so nicht zutrifft, sondern eher Hinweise oder Wege benutzt wird. Ich denke nicht, dass Thomas von Aquin das Wort "Beweis" in diesem Zusammenhang benutzt hat... --Prim ass 12:51, 9. Apr 2008 (CEST)

@Prim ass Ich habe einen Text zu Thomas von Aquin zusammengestellt. Leider ist er etwas lang geworden. Auf keinen Fall wollte ich ihn dem Artikel einfügen. Nicht, dass durch meine Ausdrucksweise Dein toller Text auch noch gesperrt wird! In der Gliederung wurde der Text an erster Stelle eingefügt. Dort gehört er natürlich nicht hin, sondern an den Schluss, vor der Literatur.

Vielleicht muss man ihn kürzen. Aber ich habe mich schon sehr dicht ausgedrückt. Weniger ist wohl kaum mehr verständlich. Vielleicht willst Du auch Zitate zu einer anderen diesbezüglichen Frage? Schau halt, was Du brauchen kannst.

Thomas von Aquin

5. Gottesbeweis

Der Begriff "intelligenter Designer" erinnert unweigerlich an den "intelligenten Weltenlenker" des 5. Gottesbeweises des hl. Thomas von Aquin. Der fünfte Gottesbeweis findet sich sowohl in der Summa Contra Gentiles (CG I 13) als auch in der Summa Theologiae (ST-I q 2 a 3). Hier sei die zweite Version genannt, obwohl von mehreren Thomisten die erste Version bevorzugt wird, da sie allgemeiner sei. Die zweite Version bietet den Vorzug, dass sie schärfer ist, indem sie sich auf die unvernünftige Natur beschränkt und damit deutlich macht, dass die finale Ordnung die Natur dieser Dinge schlechthin überschreitet.


"Quinta via sumitur ex GUBERNATIONE RERUM. Videmus enim quod aliqua quae cognitione carent, scilicet corpora naturalia, operantur propter finem. [...] Ea autem quae non habent cognitionem, non tendunt in finem, nisi directa ab aliquo cognoscente et intelligente, sicut sagitta a sagittante. Ergo est aliquid intelligens, a quo omnes res naturales ordinantur ad finem; et hoc dicimus Deum."(Marietti 1937)


Nur eine intelligente Ursache kann unvernünftige Dinge veranlassen ein Ziel zu verfolgen. Die "Gubernatio rerum" ist hier als Weltenlenkung zu verstehen, einem ordnenden Eingreifen in den Lauf der Dinge. In zwei ganzen Questiones beschreibt der hl. Thomas von Aquin näher, was "Gubernatio rerum" (ST-I q 103+104) bedeutet. Die Definition findet sich im Korpus von ST-I q 103 a 1. Die grundlegende Funktion der "Gubernatio rerum" besteht darin, dass sie in den Dingen dauerhafte oder zahlreiche (z.B. ganze Arten betreffende) Verbesserungen hervorbringt. Ohne "Gubernatio rerum" geht das nicht. "Videmus enim in rebus naturalibus provenire quod melius est, aut semper, aut in pluribus; quod non contingeret, nisi per aliquam providentiam res naturales dirigerentur ad finem boni, quod est gubernare." Dies wird im 5. Gottesbeweis wiederholt "Quod apparet ex hoc quod semper aut frequentius eodem modo operantur, ut consequantur id quod est optimum." An solchen dauerhaften Veränderungen lässt sich erkennen, dass die Dinge Ziele verfolgen und nicht zufällig dahinvegetieren: "Unde patet quod non a casu, sed ex intentione perveniunt ad finem."

Nun ist auch zu verstehen, wie der Gottesbeweis hinsichtlich der Entwicklungslehre zu interpretieren ist. Die "Ziele" welche die unvernünftigen Dinge hierbei anstreben sind "dauerhafte oder zahlreiche" Verbesserungen in den Lebewesen.

Gemeinsame Wirkung vieler Ursachen

Ein weiterer wichtiger Beitrag zum "intelligent design" findet sich in einer Grundsatzüberlegung: "De Potentia q. 7 a. 2 co. Respondeo. Dicendum quod in Deo non est aliud esse et sua substantia. Ad cuius evidentiam considerandum est quod, cum aliquae causae effectus diversos producentes communicant in uno effectu, praeter diversos effectus, oportet quod illud commune producant ex virtute alicuius superioris causae cuius illud est proprius effectus. Et hoc ideo quia, cum proprius effectus producatur ab aliqua causa secundum suam propriam naturam vel formam, diversae causae habentes diversas naturas et formas oportet quod habeant proprios effectus diversos."

Selbst wenn viele Ursachen (z.B. Lebewesen) gemeinsam eine Wirkung hervorbringen (neuartiges Lebewesen mit besonderen Vollkommenheiten), so muss es dennoch eine einzige Ursache geben, welche die vielen Ursachen zur gemeinsamen Wirkung führt. (Mathematisch könnte man sagen: Die Kausalität ist in Ursachenrichtung konfluent). Diese einzelne Ursache muss derart sein, dass sie mindestens über die neue Vollkommenheit verfügt, welche in der gemeinsamen Wirkung hervorgebracht wird. Dies wendet der hl. Thomas von Aquin genauso auf feurige Gewürzmischungen (Chemie?) an, wie auf den Sternenhimmel (Astrophysik). Es zeigt in der Entwicklungslehre, dass die Hervorbringung einer neuen Eigenschaft aus verschiedenen Lebewesen einer leitenden Ursache bedarf und nicht durch Zufall erklärt werden kann.

Diese Grunderkenntnis, mit erstaunlich naturnahen Beispielen, verwendet der hl. Thomas von Aquin letzlich um die Einheit zwischen Wesenheit und Existenz in Gott zu begründen.

Ergänzungbitte

Eigentlich bin ich mit dem Anspruch angetreten in der Beschreibung auch einen Brückenschlag zu Thomas von Aquin mit einem entsprechendem Zitat zu unternehmen. Aus zeitlichen Gründen habe ich das aber nicht geschafft. @ThvA: Kannst Du da was vernünftiges einbauen?

--Prim ass 07:29, 18. Mär 2008 (CET)


Einverstanden

Ja, der Begriff "imanenter Plan" war wirklich unglücklich.

Danke für die Änderung.

--Prim ass 16:53, 17. Mär 2008 (CET)



Ausgezeichnete Vorlage Ich gratuliere dem Autor des Urtextes für seine ausgezeichnete Vorlage, die immer mehr reifen kann, weil sie der Diskussion freigegeben ist (im Gegensatz zu meinem Artikel zum Darwinismus, der bis heute ohne namhafte Verbesserungen geblieben ist, weil er weggesperrt wurde. Warum?)

Einzig das Wort "imanenter Plan" ist unglücklich (und ich weiss nicht, ob Fred Hoyle ihn wirklich verwendet). Die philosophische Aussage des Ausdrucks ist genau das Gegenteil von dem was der Naturwissenschaftler Hoyle in den erwähnten Zitaten sagt. Ich sehe diese Zitate das erste mal und bin sehr erbaut (gute Auswahl des Artikelautors!). Hoyle nimmt zu meiner grossen Freude ausdrücklich auf den maxwellschen Dämon Bezug und zeigt damit, dass es um ein AKTUELLES Einwirken einer Intelligenten Ursache geht (im Gegensatz zu einer blindwütenden Naturkraft). Es geht gerade NICHT um einen imanenten Plan, den Gott einmal am Anfang in die Dinge gelegt hat (Deismus), sondern um das ständige Eingreifen. Es geht NICHT um den ersten oder zweiten Gottesbeweis, sondern um den fünften (finale Ursache, Intelligenz).

Nicht einmal GOTT kann der Natur einen Plan geben kraft der sie aus niedrigen Formen höhere entwickeln könnte. Das ist gegen die Kausalität. Die Kausalität ist ein metaphysisches Gesetz. Es war den Scholastikern immer sehr wichtig zu zeigen, dass das Wesen Gottes der Kausalität nicht widerspricht.


Diskussion mit Artikelversuchen

Intelligent Design ist eine weltanschauliche Theorie, die einen in der Natur vorhandenen immanenten Plan erkennt, und stellt eine Alternative zum darwinistischen Konzept von „Zufall und Notwendigkeit“ dar. Die Entwicklung des Lebens im Universum wird beim „Intelligent Design“ auf eine primäre Ursache zurückgeführt.


Der Artikel sollte detaillierter verfasst werden.
Zumal noch zu diskutieren sein wird, inwieweit ID wirklich eine weltanschauliche Theorie ist und wo sie wirklich eine naturwissnschaftliche Hypothese oder gar Theorie ist, wenn wir die Wissenschaftstheorie als Maßstab anlegen und nicht nur die naturalistische Vorprägung von Wissenschaftlichkeit, wie sie in Darwins "Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl" definiert worden ist.
Dabei werde ich die katholischen Proponenten von ID zitieren.
Aktuell ist dies Michael Behe.
Historisch ist dies Thomas von Aquin.
Hier baue ich erst einmal eine "eigene Version" für solch einen detaillierten Artikel, bis dieser eine Reife erlangt, dass dieser als Artikel in kathpedia gestellt werden kann.
Vorschlag:

Intelligent Design ist eine Theorie, die einen in der Natur vorhandenen immanenten Plan erkennt, und stellt eine Alternative zum darwinistischen Konzept von „Zufall und Notwendigkeit“ dar. Die Entwicklung des Lebens im Universum wird beim „Intelligent Design“ auf eine primäre Ursache zurückgeführt. „Intelligent Design“ ist eine weltanschauliche Theorie, sofern es aus kreationistischer Sicht betrieben wird, d.h. dass von vornherein von einer planenden Instanz - von Gott - in Naturprozessen ausgegangen wird. „Intelligent Design“ ist hingegen eine rein naturwissenschaftliche Theorie, sofern sie aufgrund der vorliegenden Daten naturwissenschaftlicher Forschung objektive Kriterien identifiziert, nach denen es zumindest hochplausibel ist, dass Zufallsprozesse nicht hinreichen, komplex spezifische Strukturen in der Natur hervorzubringen.

Naturwissenschaftliche Begründung und Motivation

Begründung und Motivation findet die Theorie des Intelligent Design in einer Aussage Charles Darwins in seinem Standardwerk "Über die Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl":

"Ließe sich irgendein zusammengesetztes Organ nachweisen, dessen Vollendung nicht möglicherweise durch zahlreiche kleine aufeinanderfolgende Modifikationen hätte erfolgen können, so müsste meine Theorie unbedingt zusammenbrechen."

(Charles Darwin, Über die Entstehung der Arten, S.206)


Diese Aussage ist aus naturwisenschaftlicher Sicht wichtig, weil sie ein unabdingbares Falsifizierungskriterium für die darwinsche Evolutionstheorie ist. Ohne ein solches Kriterium, das also angibt, wie man eine Theorie konkret widerlegen könnte, wäre eine naturwissenschaftliche Untersuchung nicht möglich und daher die Theorie selbst nicht naturwissenschaftlich.

Um eine konkrete Falsifizierung vornehmen zu können, muss man also forschungstechnisch angeben können, was denn Darwin detailliert unter den Begriffen

  • "irgendein zusammengesetztes Organ"
  • "dessen Vollendung"
  • "nicht möglicherweise"
  • "zahlreiche kleine aufeinanderfolgende Modifikationen"

verstand und was das im Lichte heutiger Detailerkenntnisse über den Aufbau lebender Zellen und der Genetik, welche für Darwin damals vollkommen unbekannt waren, zu bedeuten hat.

Der Biochemiker Michael J. Behe, Professor für Biochemie an der Lehigh-Universität in Bethlehem (Pennsylvania, USA), hat dieses aus seinem Fachgebiet heraus getan.

Mit seinem Buch "Darwins Black Box" setzte er eine Diskussion über die mögliche Erkennbarkeit von Intelligentem Design in Gang. Aufgrund seines Spezialgebietes untersuchte er den Aufbau der lebenden Zelle und erkannte in ihnen einen funktionalen Aufbau, der nicht zufällig aus kleinen - jeweils für sich selbst funktionalen - Mutationsschritten entstanden sein konnte. Das prinzipiell nachprüfbare Kriterium hierzu nannte Behe irreduzible Komplexität.


Begriffsbildung

Der Begriff des Intelligent Design hingegen geht nicht auf Behe zurück, sondern auf den Astrophysiker Fred Hoyle, der als ein führender Kritiker des Big Bang bekannt wurde. Fred Hoyle war als bekennender Atheist während seiner Forschung auf sehr lebensspezifischem Fine Tuning im Kosmos gestoßen. Im Zusammenhang mit diesen Ergebnissen wuchs seine Kritik an der darwinistischen Evolutionstheorie. Auf der Erde zufällig entstandenes Leben hielt er für äußerst unwahrscheinlich. In diesem Zusammenhang untersuchte er die Möglichkeit der Panspermie, den Import von Lebenssporen aus anderne Regionen der Erde, wohlwissend, dass damit zunächst nur eine Verlagerung des Problems der irdischen Lebensentstehung verbunden war. Für den Kosmos als ganzes sah er folgerichtig die Entstehung des Lebens als intelligent geplantes Ereignis einer Superintelligenz an. Er formulierte:

"A common-sense interpretation of the facts suggests that a superintellect has monkeyed with physics, as well as with chemistry and biology, and that there are no blind forces worth speaking about in nature. The numbers one calculates from the facts seem to me so overwhelming as to put this conclusion almost beyond question."

(Sir Fred Hoyle, "The Universe: Past and Present Reflections", Engineering and Science, November 1981, S. 8 ff.)

"Once we see that life is cosmic it is sensible to suppose that intelligence is cosmic. Now problems of order, such as the sequences of amino acids in the chains which constitute the enzymes and other proteins, are precisely the problems that become easy once a directed intelligence enters the picture, as was recognised long ago by James Clerk Maxwell in his invention of what is known in physics as the Maxwell demon. The difference between an intelligent ordering, whether of words, fruit boxes, amino acids, or the Rubik cube, and merely random shufflings can be fantastically large, even as large as a number that would fill the whole volume of Shakespeare's plays with its zeros. So if one proceeds directly and straightforwardly in this matter, without being deflected by a fear of incurring the wrath of scientific opinion, one arrives at the conclusion that biomaterials with their amazing measure or order must be the outcome of intelligent design. No other possibility I have been able to think of in pondering this issue over quite a long time seems to me to have anything like as high a possibility of being true."

(1982, Sir Fred Hoyle, "Evolution from Space" , Seite 27,28)

Diese Begriffsbildung Sir Fred Hoyles wurde aufgenommen, um eine zielgerichtetes Design zu betonen. Im Gegensatz

dazu wird auch von einem Illusionäres Design gesprochen, um zu verdeutlichen, dass nach einem darwinistischem Ansatz

jedes Design in der Natur aus ungerichteten Prozessen entstand.

Forschungsergebisse

Um zu untersuchen, ob es sich bei Design um eine Illusion oder einer Intelligenzleistung handelt, müsste eine abgrenzende, nach beiden Richtungen offene Forschung stattfinden. Oft werden aber Forschungsarbeiten von vornherein in Fachpublikationen nicht zugelassen, sobald sie erkennen lassen, dass sie im Ergebnis intelligentes Design in der Natur als plausibel ansehen.

Dennoch wurden nach Peer Review Standards einige Forschungsergebnisse in Fachpublikationen zugelassen, die die spezifischen Techniken zur Informationsverarbeitung im genetischen Code untersuchen und zu dem Schluss kommen, dass die bekannten naturgesetzlichen Mechanismen sowie Zeit und Zufall diese nicht hinreichend erklären ([1], [2], [3]). In [2] werden zudem vier ausgewiesene Intelligent Design Forschungsarbeiten in positiver Weise zitiert.

Literatur

[1] Trevors, J.T. and Abel, D.L. (2004) "Chance and Necessity do not explain the origin of life", Cell Biology International, Volume 28, Issue 11, Pages 729-739

[2] David L. Abel and Jack T. Trevors "Self-organization vs. self-ordering events in life-origin models", Physics of Life Reviews, Volume 3, Issue 4, December 2006, Pages 211-228

[3] Albert Voie "Biological function and the genetic code are interdependent", Chaos, Solitons & Fractals, Volume 28, Issue 4, May 2006, Pages 1000-1004

[4] Christoph Kardinal Schönborn, Finding Design in Nature , New York Times, 2005


letzte Änderung: --Prim ass 13:32, 29. Feb 2008 (CET) --Prim ass 15:25, 22. Jan 2008 (CET)

> ich finde schon allein die Idee eines immanenten Plans auch aus naturwissenschaftlicher Sicht problematisch, weil diese aristotelische Vorstellung in der Naturwissenschaft spätestens seit der Relativitätstheorie überwunden ist. Es ist und bleibt eine philosophische Theorie (das wird schon durch den Namen ausgedrückt). Dass Zufallsprozesse in der Natur komplexe Strukturen hervorbringen, ist dagegen zu beobachten (z.B. Kristallbildung). --Dirk 13:25, 6. Dez 2007 (CET)

Nein, Kristallstrukturen sind nicht spezifisch komplex, ihre regulären Strukturen lassen sich einfach beschreiben und benötigen keinen komplexen Algorithmus, wie etwa ein hochspezifisches Dekodierungsprogramm in einer Zelle.

Nein, die Relativitätstheorie überwindet solche Vorstellungen in keiner Weise. Sie zeigt, gemäß Einstein, geradezu eine Architektur des Universums aus reiner Geometrie auf. Einstein selbst hat die Bezeichnung "Relativitätstheorie" stets abgelehnt, konnte sich aber damit in der Öffebtlichkeit nicht durchsetzen. Er selbst hat die Bezeichnung "Invarianztheorie" bevorzugt, was mathematisch sehr gut beschreibt, dass es unabhängig vom Bewegungszustand lokaler Systeme stets eine unversale invarinate Größe gibt. Diese Größe benötigt dann aber eine übergeordnete geometrische Architektur. Einstein selbst betonte rigoros, dass, wer aus seiner Theorie meint ableiten zu können, dass es keinen göttlichen Architekten des Kosmos gäbe, der hätte schlicht seine Theorie nicht verstanden.

Solche populären Behauptungen, die RT überwinde solche Vorstellungen eines göttlichen Plans, halten weder einer historischen Untersuchung, bzgl. Einstein eigener Einstellung zu dieser Frage, noch einer mathematisch-topologischen Strukturanalyse der RT in irgend einer Weise stand. 09:24, 10. Dez 2007 Prim ass


(Diskussionsbeitrag)--Melchior 21:04, 16. Feb 2008 (CET)

Sprachliche Definition: Intelligent Design

intelligere, lat: einsehen, hochschätzen, lieben

de-signum, lat: von oben herab – sein Zeichen (setzend)

Intelligent Design: Ein einsichtsvolles, liebendes Wesen entwirft den Makro- und Mikrokosmos in Schönheit und Ordnung (Kosmos, altgriechisch: Ordnung).

Indizien für Intelligent Design--Melchior 21:04, 16. Feb 2008 (CET)

1.) Quelle: Bruno, Vollmert, Prof. Dr. „Das Molekül und das Leben“ Vom makromolekularen Ursprung des Lebens und der Arten: Was Darwin nicht wissen konnte und Darwinisten nicht wissen wollen, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1.Auflage Sept. 1985 „Ohne das Makromolekül DNS – den Träger der Erbinformation – kann es kein Leben geben und keine Evolution der Arten. Weil die makromolekularen Voraussetzungen nicht gegeben sind, ist der ...Neodarwinismus als naturwissenschaftliche Hypothese unhaltbar.“ Vollmert, Buchumschlagstext

1.1.) „Die Wahrscheinlichkeit der zufälligen Entstehung der Arten durch natürliche Zuchtwahl im Sinne Darwins war sehr viel kleiner als 1 zu 10 hoch 1000. Verzichtet man auf eine Zahlenangabe heißt die Antwort schlicht und einfach: Nein.“ Vollmert, S. 131

1.2.) Der Urey-Miller-Versuch „Ursuppen“ „Alle Berichte, wonach sich bei Miller-Versuchen Proteine oder Nucleotide (DNS/RNS) gebildet haben sollen, entsprechen nicht den Tatsachen...Biologisch bedeutende Makromoleküle wie Peptide, Eiweisskörper, Nucleotide, Nucleinsäuren, Saccharide ... konnten in keinem Fall im interstellaren Raum, in Kometen, in Meteoriten auf anderen Planeten oder auch nur im älteren Sedimentgestein unserer Erde nachgewiesen werden.“ Bei den Miller-Versuchen bildet sich ein Vielstoffgemisch, das ganz überwiegend aus kettenabbrechenden monofunktionellen Molekülen wie Essigsäure, Ameisensäure, Propionsäure, Methylamin, Aethylamin besteht. Die dabei in geringen Mengen vorkommenden bifunktionellen Aminosäuren, (auf die es für die Darwinisten ankäme), haben in dieser Umgebung keine Chance sich zu komplexen Gebilden zu vereinigen. Die kettenabrechenden Moleküle sind weit in der Überzahl. „In der Lösung eines solchen Stoffgemisches, als das wir nach den Ergebnissen der Miller-Experimente die Ursuppe ansehen müssen, können sich Makromoleküle (wie die DNS ) nicht bilden...Alle Thesen zur Evolution lebender Systeme aus spontan entstehenden Polynucleotiden sind ohne experimentelle Grundlage“ Vollmert, S. 43/44

Nach Bruno Vollmert dient Selektion der Erhaltung der Arten. Die Mutation ist nur innerhalb der Arten dienlich für die Anpassung an die Umwelt.

2. Quelle: Hoimar von Ditfurth „Wir sind nicht von dieser Welt“ Hoffmann und Campe Verlag, Hamburg 1981

„Das Sauerstoff-Enzym Cytochrom C ist für alles Leben unentbehrlich und aus 104 Aminosäuren zusammengesetzt. Die Wahrscheinlichkeit der Entstehung dieses Moleküls beträgt aber nur 1 zu 10 hoch 130. Das heißt, sie ist so wie gleich Null. Seit dem Urknall sind zum Vergleich 10 hoch 17 Sekunden, rund 20 Mrd. Jahre vergangen. Die Tatsache, dass dieses Enzym auf der Erde entstehen konnte, stellt nach dem Nobelpreisträger Jaques Monod einen so extremen Zufall dar, dass seine Widerholung im ganzen Kosmos als ausgeschlossen gelten kann. Es gibt aber noch mehr als 1000 andere Enzyme, die für den Stoffwechsel eines Lebewesens genauso unentbehrlich sind. Jaques Monod folgerte in seinem Buch „Zufall und Notwendigkeit“, ... dass der Mensch und alle übrigen Lebensformen auf der Erde vor dem Hintergrund des Ganzen „sinnlos“ seien. Ditfurth, S. 48 und 290 Hoimar von Ditfurth verteidigt hingegen eine schrittweise Entstehung des Cytochrom C als „historisch“, und „beweist“ das mit gefundenen Versteinerungen. Doch einen echten Beweis bleibt er schuldig. Die Versteinerungen müssten vielmehr eine Vielzahl von Verbindungen zwischen den Arten aufweisen. Gerade weil diese Verbindungen fehlen, spricht man von „missing links“ Später weist v. Ditfurth noch darauf hin, dass Gott bei jeder Gabelung der Evolution per „Fulguration“ (fulgur lat.: Blitz) eingegriffen habe, dass gerade die Evolution auf weltimmanente Transzendenz hinweise. Insgesamt lehnt v. Ditfurth aber objektive Wahrheit allgemein sowie im besonderen die Existenz einer Geistseele oder die Auferstehung ab, da die Evolution keine Naturgesetze durchbreche. Weil es zwischen Naturwissenschaft und Theologie nur eine Wahrheit geben könne, fordert er eine neue Sprache, die die Trennungen beider Disziplinen aufhebe.

Was ist aber, wenn die menschliche Sprache vom Logos, von Gott kommt; wenn Sprachwissenschaftler allein aus ihrer Wissenschaft heraus Gott erkennen können? Da die menschliche Vernunft aus den geschaffenen Dingen Gott erkennen kann, ist dann nicht im Umkehrschluss die Bibel Gottes geoffenbartes Wort, das wir in seinen Gesamtaussagen vertrauensvoll studieren können?

3. Die vier fundamentalen Kräfte der Materie

Quellen:

Schwarz O., de Boer K.S. et al., 2001, "Astronomie" (Buch für Schule und Grundstudium), PAETEC, ISBN 3-89517-798-9

Simony, K., 1990, "Kulturgeschichte der Physik", Verlag Harry Deutsch, Thun Frankfurt a.M., ISBN 3-87144-689-0

Alle Materie ist vier fundamentalen Kräften unterworfen. Diese Kräfte bestimmen, wie Materie sich verhält, welcher Art die Wechselwirkungen sind, und wie die Materie uns erscheint. Es sind die Schwerkraft, die elektromagnetische Kraft, die starke Kraft und die schwache. Die Wirkung einer jeden Kraft reicht unterschiedlich weit und wird mit einer eigenen Größenskala gemessen. Die schwache Kraft wirkt auf kleinster Entfernung, also im Inneren der Protonen und Neutronen. Die starke Kraft hält Protonen und Neutronen zusammen. Sie bestimmt, welche Proton- und Neutron-Kombination zu stabilen Atomkernen führt und damit, welche Art Kerne über Kernfusion in Sternen gebildet werden können. Und die in Sternen gebildeten Kerne werden über Umwege zu der Materie, aus der die Erde und die lebenden Wesen dort zusammengesetzt sind. Speziell die starke Kraft hat eine Besonderheit: Sie wird bei größerem Abstand der Teilchen stärker, dann wieder schwächer. Gerade mit dieser Anomalie wird der Atomkern im rechten Maß zusammengehalten. Die elektromagnetische Kraft hält (unter anderem) Elektronen und Atomkerne zusammen. Sie entscheidet, ob Materie neutral oder ionisiert ist und ob Atome verschiedener Elemente zusammengebunden werden können. In neutraler Materie können einzelne Elektronen dennoch beschränkt beweglich sein. So liefert dies die Möglichkeit für elektrischen Strom und somit Halbleiter und Rechner.

Die Gravitation hält Materie, wenn in ausreichender Menge vorhanden, auf grosse Skalen zusammen. Durch Gravitation kommt es zur Bildung von Galaxien, von Sternen und Planeten, und von umeinander kreisenden Objekten (Mond um die Erde, die Erde um die Sonne). Materie in nicht fester Form kann strömen, wie bei Wasser (Regen, Flüsse, Wasserfälle) oder Luft (Wind). Als "Gegenkraft" zu all diesen Kräften gibt es die Eigenbeweglichkeit der Teilchen oder die thermische Energie, charakterisiert durch das Wort Temperatur. Bei hoher Eigenbewegung der Teilchen auf allen Ebenen können die beschriebenen Kräfte überwunden werden. Bei extrem hoher Temperatur unterliegt die starke Kraft und Protonen und Neutronen werden in ihre Bausteine zerlegt. Zu viel an eigener Bewegung führt bei der elektromagnetischen Kraft zur Auflösung von Molekülen und zur Ionisation. Und zu viel eigene Bewegung bei Sternsystemen lässt z.B. ein Kugelhaufensystem "verdampfen".

Beim Urknall wurde gerade soviel thermische Energie frei, dass nicht zuviel vom Wasserstoffvorrat zu Helium verschmolz und wir heute noch Sonnen haben, die in die Umgebung Wärme spenden. Andernfalls wäre die kosmische Hintergrundstrahlung so groß, dass sie die Temperatur der Sonnenoberfläche hätte. Dann aber gäbe es kein flüssiges Wasser, ohne das kein Leben entstehen kann.

Wenn beim Urknall, beim Werden des Weltalls, die Kräfte, die die Elektronen an die Atomkerne ziehen, nur geringfügig stärker ausgefallen wären, würden die Oberflächen der Atome so verändert, dass sich keine dauerhaften Molekülen bilden können. Ohne Moleküle gäbe es kein Leben, erst recht kein menschliches. Beim Urknall müssen durch eine Singularität Naturkonstanten entstanden sein, die überhaupt die Bildung von Materie zulassen, von Mater-ie die als mater (lat: Mutter) Leben ermöglicht.

Ohne ein „Fein-Tuning“ bei den fundamentalen Kräften der Materie gäbe es für uns kein feststellbares Intelligent Design der sichtbaren Schöpfung.--Melchior 21:04, 16. Feb 2008 (CET)