Ecole biblique: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Ecole biblique''' ist eine Gründung frz. [[Dominikaner]] in [[Jerusalem]], die 1890 päpstlich bestätigt wurde. Als Antwort auf die historisch-kritischen Methoden der Bibelexegese des 19. Jahrhunderts wagten die katholischen Bibelwissenschaftler um P. [[Marie-Joseph Lagrange]], den Quellen vor Ort auf den Grund zu gehen. P. Lagrange musste einige Konflikte mit dem Hl. Stuhl durchstehen, seine Methode und seine Erfolge wurden jedoch mit der päpstlichen Bibelenzyklika [[Divino afflante spiritu]] von 1943 eindrucksvoll bestätigt. Berühmt geworden ist die ''École biblique de Jérusalem'' durch die Herausgabe der [[Jerusalemer Bibel]]. Knapp zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Jerusalemer Bibelwissenschaft mehr und mehr Zeugnisse für die historische Glaubwürdigkeit insbesondere der Evangelien aufgefunden hat.
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Die '''École biblique''' ist eine Gründung frz. [[Dominikaner]] in [[Jerusalem]] (Dominikanerkonvent St. Étienne), die 1890 päpstlich bestätigt wurde (eigentlicher Name: ''École Biblique et Archéologique Française de Jérusalem'').  
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Als Antwort auf die historisch-kritischen Methoden der Bibelexegese des 19. Jahrhunderts wagten die katholischen Bibelwissenschaftler um P. [[Marie-Joseph Lagrange]], den Quellen vor Ort auf den Grund zu gehen. P. Lagrange musste einige Konflikte mit dem Hl. Stuhl durchstehen, seine Methode und seine Erfolge wurden jedoch mit der päpstlichen Bibelenzyklika [[Divino afflante spiritu]] von 1943 eindrucksvoll bestätigt. Berühmt geworden ist die ''École biblique de Jérusalem'' durch die Herausgabe der [[Jerusalemer Bibel]]. Knapp zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Jerusalemer Bibelwissenschaft mehr und mehr Zeugnisse für die historische Glaubwürdigkeit insbesondere der Evangelien aufgefunden hat.
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Die École biblique wurde offiziell 1920 zur École Archéologique Française. Diese Anerkennung der Bedeutung der Schule durch den frz. Staat war das Ergebnis von dreißig arbeitsreichen Jahren im noch türkisch beherrschten Palästina und den Nachbargebieten.
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Die Originalität der erstgegründeten Schule dieser Art beruht auf der engen Verbindung exegetischer Arbeit mit der Erfotschung der Heiligen Landes selbst. Diese Forschungen umfassen noch heute historische, archäologische, epigraphische, linguistische, und nach wie vor exegetische Studien. Neben der berühmten Quartalszeitschrift ''Revue Biblique'' (Éd. Gabalda) erscheinen viele weitere Publikationen unter Federführung der École biblique. Die berühmteste ist immer noch die französische Bibelübersetzung, die ''Bible de Jérusalem'' (Éd. du Cerf).
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Die [[Biblische Archäologie]] selbst begann übrigens mit dem Feldzug von [[Napoleon]] in [[Ägypten]] und erreichte Palästina in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie ergänzt, präzisiert und illustriert die biblischen Berichte.
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== Literatur: ==
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C. Kopp, ''Grabungen und Forschungen im Heiligen Land 1867-1938'', Köln 1939.
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== Weblink: ==
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[[Kategorie:Heiliges Land]]
 
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Version vom 23. August 2010, 06:09 Uhr

Die École biblique ist eine Gründung frz. Dominikaner in Jerusalem (Dominikanerkonvent St. Étienne), die 1890 päpstlich bestätigt wurde (eigentlicher Name: École Biblique et Archéologique Française de Jérusalem).

Als Antwort auf die historisch-kritischen Methoden der Bibelexegese des 19. Jahrhunderts wagten die katholischen Bibelwissenschaftler um P. Marie-Joseph Lagrange, den Quellen vor Ort auf den Grund zu gehen. P. Lagrange musste einige Konflikte mit dem Hl. Stuhl durchstehen, seine Methode und seine Erfolge wurden jedoch mit der päpstlichen Bibelenzyklika Divino afflante spiritu von 1943 eindrucksvoll bestätigt. Berühmt geworden ist die École biblique de Jérusalem durch die Herausgabe der Jerusalemer Bibel. Knapp zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Jerusalemer Bibelwissenschaft mehr und mehr Zeugnisse für die historische Glaubwürdigkeit insbesondere der Evangelien aufgefunden hat.

Die École biblique wurde offiziell 1920 zur École Archéologique Française. Diese Anerkennung der Bedeutung der Schule durch den frz. Staat war das Ergebnis von dreißig arbeitsreichen Jahren im noch türkisch beherrschten Palästina und den Nachbargebieten.

Die Originalität der erstgegründeten Schule dieser Art beruht auf der engen Verbindung exegetischer Arbeit mit der Erfotschung der Heiligen Landes selbst. Diese Forschungen umfassen noch heute historische, archäologische, epigraphische, linguistische, und nach wie vor exegetische Studien. Neben der berühmten Quartalszeitschrift Revue Biblique (Éd. Gabalda) erscheinen viele weitere Publikationen unter Federführung der École biblique. Die berühmteste ist immer noch die französische Bibelübersetzung, die Bible de Jérusalem (Éd. du Cerf).

Die Biblische Archäologie selbst begann übrigens mit dem Feldzug von Napoleon in Ägypten und erreichte Palästina in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Sie ergänzt, präzisiert und illustriert die biblischen Berichte.

Literatur:

C. Kopp, Grabungen und Forschungen im Heiligen Land 1867-1938, Köln 1939.

Weblink:

http://www.op.org/op/ebaf/