Erzabtei Beuron

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Koordinaten: <geo>48 3 1 N 8 58 7 E</geo>

Erzabtei Beuron
Hl. Martin (Beuroner Kunst)
Übersichtsplan
Kloster Beuron im 16. Jh.

Die Erzabtei Beuron ist eine Benediktinerabtei im oberen Donautal, in Deutschland, und das Mutterhaus der Beuroner Benediktinerkongregation.

Geschichte

Eine erste Klostergründung erfolgte um das Jahr 777. Das Kloster in Beuron wird im Jahr 1097 erstmals urkundlich erwähnt, wobei das neugegründete Augustiner-Chorherrenstift (gehörig zur lateranensischen Augustinerkongregation) unter den Schutz von Papst Urban II. gestellt wird. Beuron war eines der ältesten Augustiner-Chorherrenstifte Deutschlands. Kloster und Kirche standen von Anfang an unter dem Schutz des hl. Martin von Tours und der Gottesmutter Maria.

Dem Kloster gehörten bedeutende Güter zwischen Donau, Neckar und Lautert. Im Dreissigjährigen Krieg wurde das Kloster beinahe vollständig zerstört. Doch bereits 1694 beauftragten die Chorherren Franz Beer mit dem Wiederaufbau des Ost- und Westflügels. 1732 bis 1738 baute dann Matthias Scharpf die Kirche neu.

Die Säkularisation hob 1803 das Stift Beuron auf und übertrug es mit allen Besitzungen dem fürstlichen Haus von Hohenzollern-Sigmaringen. Das verlassene Kloster diente als Militärspital und in Friedenszeiten wurden einige Räume als Amtswohnungen verwendet.

Nach 60 Jahren, am 6. Dezember 1862, ermöglichte eine Stiftung der Fürstin-Wittwe Katharina von Hohenzollern den Neubeginn des klösterlichen Lebens. Die Fürstin stellte die Klosteranlage den Benediktinern Maurus und Placidus Wolters zur Verfügung, die sie in Rom kennengelernt hatte. Die beiden Brüder waren Mönche der Abtei St. Paul vor den Mauern. Am Pfingstmontag 1863 begann das Chorgebet in Beuron.

Der Konvent blühte rasch auf und die Klosteranlage musste um den Refektoriumstrakt, den Gästeflügel, den Kleriker- und den Bibliotheksbau erweitert werden. Durch zahlreiche Neugründungen der Beuroner Mönche entstandt die Beuroner Benediktinerkongregation und das Mutterkloster wurde zur Erzabtei.

Beuroner Kunst

Im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde Beuron zum Ausgangspunkt einer eigenen Richtung christlicher Kunst, die als Vorstufe des Jugendstils gilt. Die stilistischen Merkmale der Beuroner Kunst gehen auf Peter (Desiderius) Lenz (1832-1927) zurück, einen Bildhauer aus Haigerloch. Er wandte sich von jeglicher naturnahen, realistischen Darstellungsweise ab und strebte eine flächenhafte, statuarische Bildgestaltung an. Die monumentale, der Architektur verhaftete Kunst, soll dem Gottesdienst einen würdigen Rahmen geben.

Die Beuroner Kunstschule entfaltete im 20. Jahrhundert Aktivitäten im In- und Ausland. Durch Aufträge in Monte Cassino und Prag sowie in Klöstern Brasiliens und den USA erlangte sie internationale Bedeutung.

Verschiedenes

  • Die Pflege der Liturgie gehört zu den Schwerpunkten der Beuroner Benediktinerkongregation. Bekannt ist vor allem das in Beuron herausgegebene Schott-Messbuch.
  • Die hl. Theresia Benedicta vom Kreuz (Edith Stein) kam von 1928 bis 1933 häufig nach Beuron zur Feier der Liturgischen Hochfeste und zum geistlichen Gespräch mit ihrem geistlichen Berater Erzabt Dr. Raphael Walzer OSB.

Weblinks