Eucharistische Opfergaben

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Melchisedech opfert Brot und Wein (Frühmittelalterliche Buchmalerei)

Eucharistische Opfergaben sind Brot und Wein, welche am Altar Gott durch den Priester bei der Vergegenwärtigung des Kreuzesofers in der Eucharistiefeier geopfert werden, damit sie geheimnisvoll durch den Heiligen Geist in Leib und Blut Christi zum Verzehr gewandelt werden. Beide sind "Früchte der Erde und der menschlichen Arbeit".<ref> Opferungsgebet in der Heiligen Messe.</ref> Die beiden eucharistischen Gestalten versinnbilden die blutige Trennung des Leibes und Blutes Christi (MD, Nr. 70).<ref>vgl. auch: Katechismus der katholischen Religion#46. LEHRSTÜCK: IM MESSOPFER WIRD DAS GEDÄCHTNIS DES ERLÖSENDEN LEIDENS GEFEIERT.</ref>

Brot

Nach dem Vorbild von Jesu letztem Abendmahl wird als gültige Materie reines, ungesäuertes Weizenbrot (also ohne Hefe oder Sauerteig) verwendet.

Das Brechen von Brot führt in der Praxis zum Entstehen von Bröseln und kleinen Partikeln, die aber in gleicher Weise Leib Christi sind wie die zur sakramentalen Kommunion bestimmten Bruchstücke. Um der Verunehrung dieser kleinen Partikel vorzubeugen (und wohl auch aus praktischen und Haltbarkeitsgründen) ging man im Mittelalter zur bis heute üblichen Form der Hostien über.

Wein

Zum Unterschied vom jüdischen Pascha, bei dem Rotwein verwendet wird, feiert die katholische Kirche im lateinischen Ritus die Heilige Eucharistie mit Weißwein. Dieser muss einem besonderen Reinheitsgebot entsprechen.

Symbolik

"Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben und ich werde ihn auferstehen lassen am Jüngsten Tag."(Joh 6, 54)
Brot
aus vielen Körnern bereitet, spricht es uns von der geheimnisvollen Einheit der vielen Menschen in der Kirche als mystischem Leib Christi. In der Hitze des Feuers gebacken weist es auf die Liebe hin, die das, was der Einzelne einbringt, erst zu einem Ganzen zusammenfügt und genießbar macht.
Das materielle Brot erhält die natürliche Körperwärme, worin das Leben des Leibes besteht. So soll das gewandelte Brot die Liebe, die das Leben der Seele ist, wachsen lassen.<ref>Robert Bellarmin: Großer Katechismus#Die Eucharistie.</ref>
Weizenkorn
Wenn das Weizenkorn nicht stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. Erst im Sterben und Zerriebenwerden kann das Korn fruchtbar sein und seine Kraft für die Menschen nutzbar machen. Geben auch wir unser Einverständnis, zerrieben zu werden und Brot zu sein in Kirche und Welt, für die Menschen, die uns anvertraut sind.
Wein
So wie das Brot Gabe des täglichen Lebens ist, so ist der Wein Gabe der Freude, des Festes - denn der Mensch kann nur vom Alltag allein nicht leben. Der Wein spricht schon von der Feier des himmlischen Hochzeitsmahles.
Trauben
die Symbolik der Trauben, die in der Kelter gepreßt werden (damals noch mit den Füßen getreten), weist auf den Opfertod Jesu hin, der Sein Blut für uns vergossen hat. So wie auch faule Trauben und Staub, Erde und Ameisen in die Kelter kommen, so kommt unser Leben auch ganz in die Kelter, auch mit allen dunklen Stunden und Leiden aller Art. Die Gärung verwandelt, reinigt und klärt den Wein - und so wollen auch wir uns wandeln lassen, mit allem was unser Leben ausmacht, um verwendbar zu werden für Gott, bis wir wie klarer Wein sind.
Brot und Wein
Das Gotteslob 2013 Nr. 188, fasst in der vierten Strophe die Symbolik beider mit den Worten zusammen: "Wie die vielen Körner und die Trauben, eins geworden nun als Brot und Wein, lass uns alle, die wir an dich (Christus) glauben, eine Opfergabe dein Kirche sein."
Opferung
das bei manchen Heiligen Messen übliche feierliche Hinbringen der Gaben zum Altar lädt uns ein, ganz bewusst unser Leben, ja uns selber zu bringen, gleichsam auf den Altar zu legen und, um unsere ganz persönliche Wandlung zu bitten. Was kann der, der nichts bringt, wohl an Verwandeltem mitnehmen?

Brot und Wein als Zeichen der Einheit (Leo XIII.: Mirae caritatis 1902)

Auch die sichtbaren Zeichen dieses Sakramentes wecken recht passend den Geist der Einigkeit. Hierüber schreibt der hl. Cyprian: „Gerade auch die göttlichen Opfergaben zeigen vollends, dass die christliche Einigkeit durch treue und untrennbare Liebe unter sich verknüpft ist. Denn wenn der Herr das Brot, welches aus der Vereinigung vieler Körner gebildet wird, seinen Leib nennt, so kündigt er damit an, dass unser Volk, welches er trug, ein einiges ist. Und da er den Wein, aus vielen Trauben und Beeren ausgepresst und zur Einheit zusammengegossen, sein Blut nennt, so bezeichnet er wiederum unsere Herde als Einheit, die aus der Verbindung einer Menge gebildet wird.<ref>69. Brief an Magnus Nr. 5 (6).</ref> In ähnlicher Weise drückt sich der englische Lehrer im Anschluss am ein Wort des hl. Augustinus<ref>26 Abhandlungen über das Evangelium des hl. Johannes Nr. 13,17.</ref> aus: „Unser Herr hat seinen Leib und sein Blut uns unter den Gestalten solcher Dinge übergeben welche eine aus vielen Teilen gebildete Art Einheit darstellen; denn das eine, nämlich das Brot, besteht aus der Vermengung vieler Körner zur Einheit, das andere, nämlich der Wein, ist aus dem Zusammenschlusse vieler Beeren zur Einheit gebildet. Und deshalb sagt irgendwo Augustinus: O Sakrament der Frömmigkeit, o Zeichen der Einheit, o Band der Liebe.“<ref>Summa theologica, 3. Hauptstück, 79. Quästion, 1 Artikel.</ref>

Die vier Elemente in den Eucharistischen Opfergaben

Jesus dankt im Gebet der Opferung Gott Vater für Brot uns Wein "Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit". Dabei ist der ganze Kosmos, bestehend aus den vier Elementen beteiligt:

  • Die Erde ist der Boden, in den das Weizenkorn gesät wird, damit es dort stirbt (Aszese), um Frucht zu bringen.
  • Das Wasser (der Gnade) dient einerseits dem Wachstum des Weizenkorns, anderseits für den Zusammenhalt (sozialer Aspekt) des Brotteiges.
  • aus der Luft nimmt die Pflanze wichtige Stoffe auf.
  • das Feuer (der Liebe) der Sonne lässt das Weizenkorn wachsen und im Feuer des Ofens wird das Brot gebacken.

Dieses Brot stellt aber auch die Arbeit des Menschen dar, sei es die Arbeit des Sämanns, des Erntearbeiters, des Müllers, des Bäckers, <ref>vgl. Anne-Françoise Vater: Mit ganzem Herzen. Hinführung zur eucharistischen Anbetung, St. Benno Verlag 2012, S. 17+18 (207 Seiten, ISBN 978-3-7462-3328-4); in Klammer der Bezug zum geistlichen Leben.</ref> der Wein des Winzers.

Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. (Joh 11, 25)
Mensch - Tod
erster Adam
Menschwerdung
zweiter Adam
Eucharistie Auferstehung zum Ewigen Leben
Gen 2, 17 Joh 1, 1-18 Joh 6,51-58 Joh 5, 24 (Erste)- Offb 20, 6 - vgl. Offb 20, 14
der Geist-Seele Seele (Blut) WeinBlut Christi Auferweckung oder Erste Auferstehung: Taufe, Beichte vgl. Kol 2,12; Eph 2, 6 der unsterblichen Geist-Seele
des Leibes Leib (Fleisch) BrotLeib Christi, Fleisch Zweite Auferstehung: Eucharistie-Wegzehrung des sterblichen Leibes
Verlust des Heiligen Geistes durch die Ursünde Menschwerdung durch den Heiligen Geist, dem Lebendigmacher Wandlung im Heiligen Geist wiedergeboren Joh 3, 3ff, verwandelt, verklärt, verherrlicht Phil 3, 21 durch den Heiligen Geist- überirdisch (himmlisch) und unvergänglich 1 Kor 15, 1-58

Anmerkungen siehe Version: https://www.kathpedia.de/index.php?title=Vorlage:Leiste_resurrectio&diff=192551&oldid=192535

Materie und Form der Sakramente‎, Hostie, Messwein, Benedikt XVI. Predigt an Fronleichnam 2006

Anmerkungen

<references />