Fastenzeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Die vierzigtägige '''Fastenzeit''' ist eine wichtige Zeit im Jahreskreis der Kirche. Diese beginnt am [[Aschermittwoch]] und endet in der [[Ostern|Osternacht]].
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'''Fastenzeit''' bezeichnet die [[römisch-katholisch]]e [[Kirche]] die vierzigtägige [[Vorbereitungszeit]] auf [[Ostern]] und diese dauert vom [[Aschermittwoch]] bis zum [[Karsamstag]]. Die römisch-katholische Kirche begeht die '''Fastenzeit''' mit ''Buße'', ''Opfern'' und mit besonders eifrigen ''Gebet''. Zum Zeichen der beginnenden [[Buße|Bußzeit]] wird am Aschermittwoch Asche geweiht und den Gläubigen auf das Haupt gestreut mit den Worten: "Gedenke, o Mensch, daß du Staub bist und wieder zu Staub wirst !".
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Die '''Fastenzeit''' soll eine stille und ernste Zeit der Besinnung sein. Kein guter Christ wird in dieser Zeit an lauten Vergnügungen teilnehmen. Wenn der [[Jesus Christus|Heiland]] leidet, sollen wir uns nicht vergnügen. Die [[Freitag]]e der '''Fastenzeit''' sind [[Abstinenz|Abstinenztage]]. Der [[Priester]] trägt das violette [[Messgewand|Meßgewand]]. Die [[Orgel]] schweigt, die Blumen und der Schmuck der [[Kirche]] fehlen. Das [[Gloria]] fällt aus. Mit dem [[Palmsonntag]] beginnt die [[Osternacht|Karwoche]]. Die Karwoche heißt Leidenswoche oder Klagewoche. Am ''[[Gründonnerstag]]'' wird die Einsetzung des allerheiligsten [[Altarsakrament]]es gefeiert. Nachher wird das [[Allerheiligste]] vom [[Altar|Hochaltar]] weggetragen. Die [[Glocke]]n verstummen. Der [[Bischof]] weiht die heiligen [[Öl]]e. Am ''[[Karfreitag]]'' ist keine heilige [[Messe]]. Der [[Gottesdienst]] hat fünf Teile: [[Lesung]]en aus dem [[Altes Testament|Alten Testament]], [[Leiden|Leidensgeschichte]] des Heilandes, [[Fürbitten]] für alle Menschen, [[Kreuzenthüllung]] und [[Kreuzverehrung]], "Messe" der vorgeheiligten Gaben. Nachher verehren die Gläubigen das heilige [[Kreuz]]. Am ''[[Karsamstag]]'' werden [[Feuer]], [[Taufe|Osterkerze]] und [[Taufe|Taufwasser]] geweiht. Die Kirche begeht die [[Auferstehungsfeier]]. Im Hochamt wird feierlich der [[Osterruf]], das [[Alleluja]], angestimmt.
  
 
== Geschichte ==
 
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Bereits in der [[Heilige Schrift|Heiligen Schrift]] gibt es Hinweise auf eine Fastenzeit. Bereits im Alten Testamt verbringt [[Mose]] vierzig Tage auf dem Berg, um die [[zehn Gebote]] zu empfangen. [[Elia]] wander später vierzig Tage durch die Wüste und hat dann am Berg Horeb die Gotteserfahrung. [[Jesus Christus]] selbst ging nach seiner Taufe 40 Tage lang in die Wüste.  
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Bereits in der [[Heilige Schrift|Heiligen Schrift]] gibt es Hinweise auf eine '''Fastenzeit'''. Bereits im Alten Testamt verbringt [[Mose]] vierzig Tage auf dem Berg, um die [[zehn Gebote]] zu empfangen. [[Elia]] wander später vierzig Tage durch die Wüste und hat dann am Berg [[Horeb]] die [[Gotteserfahrung]]. [[Jesus Christus]] selbst ging nach seiner [[Taufe]] 40 Tage lang in die Wüste.  
  
Die Fastenzeit hat eine sehr lange Tradition in der Kirche. Bereits das [[Erstes Konzil von Nizäa|Konzil von Nicäa]] im Jahre 325 kannte diese Vorbereitungszeit auf Ostern. Der ursprüngliche Beginn der Fastenzeit war allerdings nicht der Aschermittwoch, sondern der sechste Sonntag vor Ostern am Beginn der "Quadragesima". Bereits im sechsten oder siebten Jahrhundert setzte sich allerdings durch, dass der Sonntag ein Festtag ist, der nicht zur Fastenzeit gehört. So wurde die Fastenzeit auf den Mittwoch vorgelegt, so dass es, ohne die Sonntage mitzuzählen, ingesamt 40 Tage sind. Bis zur Liturgiereform (1969) gab es eine Vorfastenzeit, welche sechzehn Tage vor Aschermittwoch mit dem Sonntag "Septuagesima" begann. Der zweite Sonntag wurde der "Sonntag Sexagesima" und der Sonntag vor Aschermittwoch "Sonntag Quinquagesima" genannt.
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Die '''Fastenzeit''' hat eine sehr lange [[Tradition]] in der Kirche. Bereits das [[Erstes Konzil von Nizäa|Konzil von Nicäa]] im Jahre [[325]] kannte diese Vorbereitungszeit auf Ostern. Der ursprüngliche Beginn der '''Fastenzeit''' war allerdings nicht der Aschermittwoch, sondern der sechste Sonntag vor Ostern am Beginn der ''"Quadragesima"''. Bereits im sechsten oder siebten Jahrhundert setzte sich allerdings durch, dass der Sonntag ein Festtag ist, der nicht zur '''Fastenzeit''' gehört. So wurde die '''Fastenzeit''' auf den Mittwoch vorgelegt, so dass es, ohne die Sonntage mitzuzählen, ingesamt 40 Tage sind. Bis zur [[Liturgiereform]] gab es eine Vorfastenzeit, welche sechzehn Tage vor Aschermittwoch mit dem Sonntag ''"Septuagesima"'' begann. Der zweite Sonntag wurde ''"Sexagesima"'' und der Sonntag vor Aschermittwoch ''"Quinquagesima"'' genannt.
  
 
== Literatur ==
 
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* [[Ludwig Gschwind]]: Starkbier und Aschenkreuz : Geschichten zur Fastenzeit [[Sankt Ulrich Verlag]] 2011 (144 Seiten; ISBN 978-3-86744-168-1).
 
* [[Ludwig Gschwind]]: Starkbier und Aschenkreuz : Geschichten zur Fastenzeit [[Sankt Ulrich Verlag]] 2011 (144 Seiten; ISBN 978-3-86744-168-1).
 
* Kreuzeslob. Katholisches Gebets- und Gesangbuch zum Leiden Christi. Mit Texten von [[Papst]] [[Benedikt XVI.]]. [[Fe Medienverlag]] 2011 (DIN A 6; 960 Seiten; 6. Auflage; Kirchliche [[Druckerlaubnis]] Regensburg, den 24. April 2011 Der [[Generalvikar]] Michael Fuchs; ISBN 978-3-86357-004-0).
 
* Kreuzeslob. Katholisches Gebets- und Gesangbuch zum Leiden Christi. Mit Texten von [[Papst]] [[Benedikt XVI.]]. [[Fe Medienverlag]] 2011 (DIN A 6; 960 Seiten; 6. Auflage; Kirchliche [[Druckerlaubnis]] Regensburg, den 24. April 2011 Der [[Generalvikar]] Michael Fuchs; ISBN 978-3-86357-004-0).
* Ich schenk mir einen Augenblick. Gute Gedanken für alle Tage der Fasten- und Osterzeit (160 Seiten) [http://www.fe-medien.de/index.htm?d_00260_Ich_schenk_mir_einen_Augenblick433.htm]
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* Ludger Hohn-Morisch, Ich schenk mir einen Augenblick. Gute Gedanken für alle Tage der Fasten- und Osterzeit, 173 Seiten, Verlag: Herder, Freiburg, Auflage: 1 (2006) ISBN-10: 3451290227
 
* Hans Weihe: Christusgebete, Band 2.1. Impulse für die österliche Buß- und Umkehrzeit Impulse für eine eucharistische Spiritualität Gesamtausgabe der 7 Bände. [[Bernardus Verlag]] ISBN 10: 3-910082-27-0
 
* Hans Weihe: Christusgebete, Band 2.1. Impulse für die österliche Buß- und Umkehrzeit Impulse für eine eucharistische Spiritualität Gesamtausgabe der 7 Bände. [[Bernardus Verlag]] ISBN 10: 3-910082-27-0
 
* Herbert Winklehner: Wer liebt, bleibt nicht im [[Tod]]. Mit [[Franz von Sales]] durch die Fastenzeit [[Franz Sales Verlag]] (112 Seiten; ISBN 978-3-7721-0274-5).
 
* Herbert Winklehner: Wer liebt, bleibt nicht im [[Tod]]. Mit [[Franz von Sales]] durch die Fastenzeit [[Franz Sales Verlag]] (112 Seiten; ISBN 978-3-7721-0274-5).
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== Weblinks ==
 
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* [http://www.vatican.va/holy_father/paul_vi/messages/lent/index_ge.htm Botschaften von Papst Paul VI. zur Fastenzeit]
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*[http://www.vatican.va/holy_father/paul_vi/messages/lent/index_ge.htm Botschaften von Papst Paul VI. zur Fastenzeit]
* [http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/messages/lent/index_ge.htm Botschaften von Papst Johannes Paul II. zur Fastenzeit]
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*[http://www.vatican.va/holy_father/john_paul_ii/messages/lent/index_ge.htm Botschaften von Papst Johannes Paul II. zur Fastenzeit]
* [http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/messages/lent/index_ge.htm Botschaften Papst Benedikt XVI. zur Fastenzeit]
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*[http://www.vatican.va/holy_father/benedict_xvi/messages/lent/index_ge.htm Botschaften Papst Benedikt XVI. zur Fastenzeit]
 
*[http://www.kath.net/detail.php?id=30500 Die römischen Stationsgottesdienste der Fastenzeit und Osteroktav]
 
*[http://www.kath.net/detail.php?id=30500 Die römischen Stationsgottesdienste der Fastenzeit und Osteroktav]
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*[http://erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz.php?file=../schott/fastenzeit/Aschermittwoch.htm DIE FASTENZEIT] SCHOTT Messbuch, Benediktdienerkloster Beuron
  
 
[[Kategorie:Kirchliches Festjahr]]
 
[[Kategorie:Kirchliches Festjahr]]

Version vom 18. Februar 2012, 08:17 Uhr

Fastenzeit bezeichnet die römisch-katholische Kirche die vierzigtägige Vorbereitungszeit auf Ostern und diese dauert vom Aschermittwoch bis zum Karsamstag. Die römisch-katholische Kirche begeht die Fastenzeit mit Buße, Opfern und mit besonders eifrigen Gebet. Zum Zeichen der beginnenden Bußzeit wird am Aschermittwoch Asche geweiht und den Gläubigen auf das Haupt gestreut mit den Worten: "Gedenke, o Mensch, daß du Staub bist und wieder zu Staub wirst !".

Die Fastenzeit soll eine stille und ernste Zeit der Besinnung sein. Kein guter Christ wird in dieser Zeit an lauten Vergnügungen teilnehmen. Wenn der Heiland leidet, sollen wir uns nicht vergnügen. Die Freitage der Fastenzeit sind Abstinenztage. Der Priester trägt das violette Meßgewand. Die Orgel schweigt, die Blumen und der Schmuck der Kirche fehlen. Das Gloria fällt aus. Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. Die Karwoche heißt Leidenswoche oder Klagewoche. Am Gründonnerstag wird die Einsetzung des allerheiligsten Altarsakramentes gefeiert. Nachher wird das Allerheiligste vom Hochaltar weggetragen. Die Glocken verstummen. Der Bischof weiht die heiligen Öle. Am Karfreitag ist keine heilige Messe. Der Gottesdienst hat fünf Teile: Lesungen aus dem Alten Testament, Leidensgeschichte des Heilandes, Fürbitten für alle Menschen, Kreuzenthüllung und Kreuzverehrung, "Messe" der vorgeheiligten Gaben. Nachher verehren die Gläubigen das heilige Kreuz. Am Karsamstag werden Feuer, Osterkerze und Taufwasser geweiht. Die Kirche begeht die Auferstehungsfeier. Im Hochamt wird feierlich der Osterruf, das Alleluja, angestimmt.

Geschichte

Bereits in der Heiligen Schrift gibt es Hinweise auf eine Fastenzeit. Bereits im Alten Testamt verbringt Mose vierzig Tage auf dem Berg, um die zehn Gebote zu empfangen. Elia wander später vierzig Tage durch die Wüste und hat dann am Berg Horeb die Gotteserfahrung. Jesus Christus selbst ging nach seiner Taufe 40 Tage lang in die Wüste.

Die Fastenzeit hat eine sehr lange Tradition in der Kirche. Bereits das Konzil von Nicäa im Jahre 325 kannte diese Vorbereitungszeit auf Ostern. Der ursprüngliche Beginn der Fastenzeit war allerdings nicht der Aschermittwoch, sondern der sechste Sonntag vor Ostern am Beginn der "Quadragesima". Bereits im sechsten oder siebten Jahrhundert setzte sich allerdings durch, dass der Sonntag ein Festtag ist, der nicht zur Fastenzeit gehört. So wurde die Fastenzeit auf den Mittwoch vorgelegt, so dass es, ohne die Sonntage mitzuzählen, ingesamt 40 Tage sind. Bis zur Liturgiereform gab es eine Vorfastenzeit, welche sechzehn Tage vor Aschermittwoch mit dem Sonntag "Septuagesima" begann. Der zweite Sonntag wurde "Sexagesima" und der Sonntag vor Aschermittwoch "Quinquagesima" genannt.

Literatur

  • Benedikt XVI.: Lasst euch mit Gott versöhnen. Mit dem Heiligen Vater durch die Fastenzeit. Sankt Ulrich Verlag (144 Seiten; ISBN 978-3-86744-162-9 ).
  • Ludwig Gschwind: Starkbier und Aschenkreuz : Geschichten zur Fastenzeit Sankt Ulrich Verlag 2011 (144 Seiten; ISBN 978-3-86744-168-1).
  • Kreuzeslob. Katholisches Gebets- und Gesangbuch zum Leiden Christi. Mit Texten von Papst Benedikt XVI.. Fe Medienverlag 2011 (DIN A 6; 960 Seiten; 6. Auflage; Kirchliche Druckerlaubnis Regensburg, den 24. April 2011 Der Generalvikar Michael Fuchs; ISBN 978-3-86357-004-0).
  • Ludger Hohn-Morisch, Ich schenk mir einen Augenblick. Gute Gedanken für alle Tage der Fasten- und Osterzeit, 173 Seiten, Verlag: Herder, Freiburg, Auflage: 1 (2006) ISBN-10: 3451290227
  • Hans Weihe: Christusgebete, Band 2.1. Impulse für die österliche Buß- und Umkehrzeit Impulse für eine eucharistische Spiritualität Gesamtausgabe der 7 Bände. Bernardus Verlag ISBN 10: 3-910082-27-0
  • Herbert Winklehner: Wer liebt, bleibt nicht im Tod. Mit Franz von Sales durch die Fastenzeit Franz Sales Verlag (112 Seiten; ISBN 978-3-7721-0274-5).
  • Josef Bommer: Fastenzeit - Heilige Woche. Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1979 (48 Seiten; ISBN 3857640839).

Siehe auch: Triduum sacrum

Weblinks