Franz-Peter Tebartz-van Elst: Unterschied zwischen den Versionen

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'''[[Bild:Franz-Peter Tebartz-van Elst.jpg|thumb|right|Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst]]'''
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'''Prof. Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst''' (* [[20. November]] [[1959]] in Kevelaer-Twisteden) ist ein [[Deutschland|deutscher]] römisch-katholischer habilitierter [[Pastoraltheologie|Pastoraltheologe]] und [[Bischof]]. Von 1990 bis 1996 war er [[Vikar|Domvikar]], von 2003 bis 2007 [[Weihbischof]] in [[Münster]] sowie von 2008 bis 2014 Bischof des [[Bistum Limburg|Bistums Limburg]].
  
'''Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst''' (* [[20. November]] [[1959]] in Kevelaer-Twisteden, Niederrhein) ist [[Bischof]] des [[Bistum Limburg|Bistums Limburg]].  
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Seit Dezember 2014 ist Franz-Peter Tebartz-van Elst Apostolischer Delegat im [[Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung|Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung]].
  
 
== Biografie ==
 
== Biografie ==
Nach dem Studium an der Westfälischen-Wilhelms-Universität Münster und an der Albert-Ludwigs-Universität Freibeurg empfing Franz-Peter Tebartz-van Elst am 26. Mai 1985  im St. Paulus Dom zu Münster die [[Priesterweihe]] und war zunächst [[Kaplan]] in Altenberge, wurde 1990 [[Domvikar]] in Münster und [[Domkaplan]] am St. Paulus-Dom in Münster. 1996 erhielt er einen Lehrauftrag über "[[Pastoraltheologie]]/[[Homiletik]]" im Fachbereich Kath. Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und wurde 1998 dort Privatdozent.
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[[Franz]]-[[Peter]] Tebartz-van Elst wurde als zweites von fünf Kindern einer Landwirtsfamilie in Twisteden, heute Ortsteil des niederrheinischen Wallfahrtsortes Kevelaer, geboren. Sein Bruder [[Ludger]] Tebartz van Elst ist Professor in Freiburg.
  
1999 wurde er Rundfunkbeauftragter des [[Bistum Münster|Bistums Münster]] für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und 2002 Univ.-Professor für [[Pastoraltheologie]] und [[Liturgiewissenschaft]] an der Universität Passau. Im Jahre 2003 wurde er zum Titularbischof von Girus Tarasii und zum [[Weihbischof]] von Münster, als Regionalbischof der Region Steinfurt/Borken ernannt. Die [[Bischofsweihe]] empfing er am 18. Januar 2004 . Am 28. November 2007 wurde Tebartz-van Elst von [[Papst]] [[Benedikt XVI]]. zum Bischof des des [[Bistum Limburg|Bistums Limburg]] ernannt und trat das Amt am 20. Januar 2008 dort an.  
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Nach dem Abitur am St.-Pius-Gymnasium in Coesfeld und dem Studium an der [[Westfälische Wilhelms-Universität|Westfälischen-Wilhelms-Universität]] in [[Münster]] und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg empfing Franz-Peter Tebartz-van Elst am [[26. Mai]] 1985 im [[St.-Paulus-Dom (Münster)|St.-Paulus-Dom zu Münster]] die [[Priesterweihe]] und war zunächst [[Kaplan]] in Altenberge und wurde 1990 [[Domvikar]] am St. Paulus-Dom in Münster.
  
== Wirken ==
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Nach einem Studium an der University of Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana von 1988 bis 1990 wurde er mit einer Arbeit zum Thema: „Der Erwachsenenkatechumenat in den Vereinigten Staaten von Amerika: eine Anregung für die Sakramentenpastoral in Deutschland“ zum Doktor der Theologie promoviert.
In seinen ersten Amtsmonaten besuchte Bischof Tebartz-van Elst der Reihe nach alle Bezirke des Bistums.
 
  
In seinen beiden ersten [[Hirtenbrief]]en hat er vor allem die pastorale Situation im Bistum Limburg thematisiert. Dabei ging er auf die vorhandenen Probleme ein, ließ auf der anderen Seite auch viel Optimismus spüren. Ein besonderes Herzensanliegen war ihm sowohl im Fasten- als auch im Pfingsthirtenbrief die Situation der Gemeinden vor Ort: ''Was vielfach als Umbruch bezeichnet wird, erleben nicht wenige als einen Abbruch des kirchlichen Lebens. Trotzdem sind die Veränderungen, die uns gegenwärtig zu schaffen machen, kein Unglück der Kirchengeschichte. In dem, was uns zugemutet wird, ist auch verborgen, was Gott uns zutraut.'' (Fastenbrief 2008) Grundmaßstab für das seelsorgliche Wirken der Kirche sei das Wirken Jesu Christi: ''Das Sein ist wichtiger als das Machen. Nachfolge, die erfüllt gelebt wird, ist wichtiger als ein Aktionismus, der sich bemüht, allen Erwartungen gerecht zu werden.'' (Pfingsthirtenbrief 2008) Ebenso betonte er die Bedeutung des sakramentalen Priestertums für die Seelsorge: Den Priestern ''ist es kraft der Weihe aufgetragen, Christus in den Sakramenten der Kirche darzustellen. Die Sakramente begründen das Wesen der Kirche. Deshalb können Priester nicht durch andere pastorale Dienste ersetzt werden.'' (Pfingsthirtenbrief 2008)
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1996 erhielt er einen Lehrauftrag in [[Pastoraltheologie]]-Homiletik im Fachbereich Kath. Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und wurde 1998 dort Privatdozent. 1999 wurde er Rundfunkbeauftragter des [[Bistum Münster|Bistums Münster]] für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und 2002 Univ.-Professor für [[Pastoraltheologie]] und [[Liturgiewissenschaft]] an der Universität Passau.  
  
== Hirtenworte ==
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=== Bischof ===
* [http://backoffice.bistumlimburg.de/Attachments/48329b80x702c7e47.pdf Mut zu neuem Anfang], Hirtenbrief zur Österlichen Bußzeit 2008 im Bistum Limburg
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Im Jahre 2003 wurde er zum Titularbischof von Girus Tarasii und zum [[Weihbischof]] von Münster und Regionalbischof der Region Borken-Steinfurt ernannt. Am 18. Januar 2004 empfing er durch Diözesanbischof [[Reinhard Lettmann]] die [[Bischofsweihe]]. Mitkonsekratoren waren [[Werner Thissen]], Erzbischof von Hamburg, und [[Alfons Demming]], Altweihbischof in Münster.
* [http://backoffice.bistumlimburg.de/Attachments/483298e2x1ae3be8.pdf Bereitschaft zur Bewegung. Perspektiven für die Seelsorge im Bistum Limburg], Hirtenbrief Pfingsten 2008
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Am 28. November 2007 wurde Tebartz-van Elst von [[Papst]] [[Benedikt XVI.]] zum Bischof des des [[Bistum Limburg|Bistums Limburg]] ernannt und trat das Amt am 20. Januar 2008 dort an.
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Tebartz-van Elst wurde am 5. Dezember 2014 von [[Kardinalstaatssekretär]] [[Pietro Parolin]] zum Apostolischen Delegaten im [[Päpstlicher Rat zur Förderung der Neuevangelisierung|Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung]] ernannt.<ref> [http://kath.net/news/49354 Summus Pontifex Franciscus nominavit!] [[Kath.net]] am 5. Februar 2015; [http://www.kath.net/news/49385 Tebartz-van Elst hat neue Aufgabe in Rom] [[Kath.net]] am 7. Februar 2015</ref>
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==== Wappen und Wahlspruch ====
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Im Wappen des Weihbischofs symbolisieren die silberweißen Linien die drei Flüsse Rhein, Maas und Niers und das Wasser der Taufe. Die drei goldenen Ähren symbolisieren die Eucharistie und das untere goldene Dreieck den stilisierten Schutzmantel des Gnadenbilds der Madonna von [[Kevelaer]] und [[Maria|Marias]] als Mutter der Kirche. Linien und Ähren sind auch Zeichen der bäuerlichen und niederrheinischen Herkunft des Bischofs. Der rote Balken auf goldenem Grund im oberen Dreieck ist das Wappen des Fürstbistums Münster. Hinter dem Wappenschild steht das Bischofskreuz, darüber der grüne Bischofshut (Galero) mit sechs grünen Quasten (fiocchi), darunter sein Wahlspruch: ''In Christo baptizati, Christum induistis'' - „Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als Gewand angelegt“ (Gal. 3,27).
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Der vierfach geteilte Schild des Limburger Bischofswappens zeigt im ersten Feld das Bistumswappen von Limburg: ein rotes Kreuz auf silberweißem Grund und ein goldenes Schwert auf rotem Grund, das einen blaugoldenen Drachen (St. Georg) tötet. Das zweite Feld enthält die Symbole der Schutzmantelmadonna von Kevelaer, das dritte die goldenen Ähren und silberweißen Flüsse, das vierte einen roten Balken auf goldenem Grund, der das Wappen des Fürstbistums Münster darstellt.
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Der deutsche Komponist [[Ludger Stühlmeyer]] vertonte 2019 den bischöflichen Wahlspruch Tebartz-van Elsts als [[Antiphon]] für Chor ([[SATB]]) [[a cappella]]<!-- Veröffentlichung i.V. bei Butzon & Bercker, Kevelaer 2019 --> und als [[Motette]] für Chor (SATB) und Orgel.<!-- Veröffentlichung i.V. bei Ries & Erler, Berlin 2019. UA im Vatikan 2019 --> Das Vorwort zu den Vertonungen schrieb Kurienkardinal [[Paul Josef Cordes]].
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=== Wirken ===
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In seinen ersten Amtsmonaten besuchte Bischof Tebartz-van Elst sukzessive alle Bezirke des Bistums Limburg. In seinen beiden ersten Hirtenbriefen thematisierte er vor allem die pastorale Situation im Bistum Limburg. Dabei ging er einerseits auf die vorhandenen Probleme ein, ließ andererseits viel Optimismus spüren. Ein besonderes Anliegen war ihm sowohl im Fasten- als auch im Pfingst-Hirtenbrief die Situation der Gemeinden vor Ort: ''Was vielfach als Umbruch bezeichnet wird, erleben nicht wenige als einen Abbruch des kirchlichen Lebens. Trotzdem sind die Veränderungen, die uns gegenwärtig zu schaffen machen, kein Unglück der Kirchengeschichte. In dem, was uns zugemutet wird, ist auch verborgen, was Gott uns zutraut'' (Fasten-Hirtenbrief 2008). Grundmaßstab für das seelsorgliche Wirken der Kirche sei das Wirken Jesu Christi: ''Das Sein ist wichtiger als das Machen. Nachfolge, die erfüllt gelebt wird, ist wichtiger als ein Aktionismus, der sich bemüht, allen Erwartungen gerecht zu werden'' (Pfingst-Hirtenbrief 2008). Ebenso betonte er die Bedeutung des sakramentalen Priestertums für die Seelsorge: Den Priestern ''ist es kraft der Weihe aufgetragen, Christus in den Sakramenten der Kirche darzustellen. Die Sakramente begründen das Wesen der Kirche. Deshalb können Priester nicht durch andere pastorale Dienste ersetzt werden'' (Pfingst-Hirtenbrief 2008).
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Im März 2014 übergab Erzbischof [[Robert Zollitsch]] dem Papst den Bericht einer Prüfungskommission, die die [[Deutsche Bischofskonferenz]] im Oktober 2013 eingesetzt hatte. Hierin waren Verstöße von Bischof Tebartz-van Elst gegen geltendes Vermögensrecht und weiterer kirchlicher Vorschriften festgestellt worden. Am 26. März 2014 nahm [[Papst Franziskus]] den Rücktritt Tebartz-van Elsts als Bischof von Limburg an, den dieser am 20. Oktober 2013 angeboten hatte.<ref> [http://www.kath.net/news/45408 Rücktritt von Tebartz-van Elst] [[Kath.net]] am 26 März 2014</ref>
  
 
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
* [http://www.bistumlimburg.de/index.php?_1=165427&_7=m_157894&_0=14&sid=968b7cf5d238d4b8d85a1143ee6c6828 Offizielle Homepage des Bischofs]
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* [http://www.kath.net/detail.php?id=31664 Tebartz-van Elst: ''Ohne Maria ist der Mensch weiter von Gott entfernt''] [[Kath.net]], 1. Juni 2011.
* [http://www.kath.net/detail.php?id=31664 Tebartz-van Elst: Ohne Maria ist der Mensch weiter von Gott entfernt] [[Kath.net]] am 1. Juni 2011
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* [http://katholisches.info/2013/10/12/bischof-tebartz-van-elst-fliegt-nach-rom-was-steckt-wirklich-hinter-dem-limburger-streit/ ''Bischof Tebartz-van Elst fliegt nach Rom – Was steckt wirklich hinter dem Limburger Streit?''] Katholisches.info, 12. Oktober 2013.
{{KathNet|Tebartz}}
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* [http://www.kath.net/news/43320 ''Spektakel: Deutschland jagt den Bischof - 15.000-Euro-Badewanne war Falschmeldung''] Kath.net, 17. Oktober 2013.
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* [http://www.kath.net/news/43333 ''Limburg: Bei der Staatsanwaltschaft sind weitere Anzeigen eingegangen, um den Bischof und sein Team zu stürzen''] Kath.net, 19. Oktober 2013.
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* [http://www.kath.net/news/43347 ''Böswillige Unterstellungen in der FAZ/FAS''] Kath.net, 20. Oktober 2013.
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* [http://www.kath.net/news/43341 ''Architekt Frielinghaus: Limburger Zentrum kein Protzbau''] Kath.net, 20. Oktober 2013.
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* [http://www.welt.de/politik/deutschland/article121231719/Limburger-Skandal-loest-Selbstfindungsprozess-aus.html ''Das Domkapitel will den Eindruck vermitteln, ganz Limburg wolle Tebartz-van Elst loswerden''] Die Welt, 26. Oktober 2013.
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* [http://www.kath.net/news/43472 ''Seit 2008 liefen sieben Medien-Kampagnen gegen den Limburger Bischof''] Kath.net, 31. Oktober 2013.
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* [http://www.kath.net/news/43948 ''Kardinal Lehmann: Van Elst ist kein verschwenderischer Mensch''] Kath.net, 30. November 2013.
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* [http://www.kath.net/news/44097 ''Müller beklagt erneut mangelnde Solidarität mit Tebartz-van Elst''] Kath.net, 11. Dezember 2013.
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* [http://www.kath.net/news/44091 ''Kardinal Meisner steht weiter positiv zu Bischof Tebartz-van Elst''] Kath.net, 11. Dezember 2013.
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* [http://www.kath.net/news/44747 ''Limburg: Eine Geschichte mit Vorgeschichte''] Kath.net]], 3. Februar 2014, von [[Walter Brandmüller|Walter Kardinal Brandmüller]].
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* [http://www.kath.net/news/45126 ''Kunstexperte Lenssen verteidigt Limburger Diözesanzentrum''] Kath.net, 4. März 2014.
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* [http://www.kath.net/news/45249 ''Deutscher Presserat rügt Limburg-Berichterstattung der FAZ''] Kath.net, 12. März 2014
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* [http://www.kath.net/news/46333 ''Hat der Limburger Wolf Kreide gefressen?''] Kath.net, 11. Juni 2014.
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== Anmerkungen ==
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<references />
  
  
{{Navigation Bischof|VG=[[Franz Kamphaus]]|Bistum=Limburg|VON-BIS=2008-|NF=---}}
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{{Navigation Bischof|VG=[[Franz Kamphaus]]|Bistum=Limburg|VON-BIS=2008-2014|NF=[[Georg Bätzing]]}}
  
[[Kategorie:Bischöfe Deutschland|Tebartz-van Elst, Franz-Peter]]
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{{SORTIERUNG:Tebartz-van Elst, Franz-Peter}}
[[Kategorie:Bistum Limburg|Tebartz-van Elst, Franz-Peter]]
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[[Kategorie:Bischöfe Deutschland]]
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[[Kategorie:Bistum Münster]]
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[[Kategorie:Bistum Limburg]]
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[[Kategorie:Pastoraltheologen]]

Version vom 5. Oktober 2019, 16:31 Uhr

Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (2010)

Prof. Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst (* 20. November 1959 in Kevelaer-Twisteden) ist ein deutscher römisch-katholischer habilitierter Pastoraltheologe und Bischof. Von 1990 bis 1996 war er Domvikar, von 2003 bis 2007 Weihbischof in Münster sowie von 2008 bis 2014 Bischof des Bistums Limburg.

Seit Dezember 2014 ist Franz-Peter Tebartz-van Elst Apostolischer Delegat im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung.

Biografie

Franz-Peter Tebartz-van Elst wurde als zweites von fünf Kindern einer Landwirtsfamilie in Twisteden, heute Ortsteil des niederrheinischen Wallfahrtsortes Kevelaer, geboren. Sein Bruder Ludger Tebartz van Elst ist Professor in Freiburg.

Nach dem Abitur am St.-Pius-Gymnasium in Coesfeld und dem Studium an der Westfälischen-Wilhelms-Universität in Münster und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg empfing Franz-Peter Tebartz-van Elst am 26. Mai 1985 im St.-Paulus-Dom zu Münster die Priesterweihe und war zunächst Kaplan in Altenberge und wurde 1990 Domvikar am St. Paulus-Dom in Münster.

Nach einem Studium an der University of Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana von 1988 bis 1990 wurde er mit einer Arbeit zum Thema: „Der Erwachsenenkatechumenat in den Vereinigten Staaten von Amerika: eine Anregung für die Sakramentenpastoral in Deutschland“ zum Doktor der Theologie promoviert.

1996 erhielt er einen Lehrauftrag in Pastoraltheologie-Homiletik im Fachbereich Kath. Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und wurde 1998 dort Privatdozent. 1999 wurde er Rundfunkbeauftragter des Bistums Münster für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und 2002 Univ.-Professor für Pastoraltheologie und Liturgiewissenschaft an der Universität Passau.

Bischof

Im Jahre 2003 wurde er zum Titularbischof von Girus Tarasii und zum Weihbischof von Münster und Regionalbischof der Region Borken-Steinfurt ernannt. Am 18. Januar 2004 empfing er durch Diözesanbischof Reinhard Lettmann die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren Werner Thissen, Erzbischof von Hamburg, und Alfons Demming, Altweihbischof in Münster.

Am 28. November 2007 wurde Tebartz-van Elst von Papst Benedikt XVI. zum Bischof des des Bistums Limburg ernannt und trat das Amt am 20. Januar 2008 dort an.

Tebartz-van Elst wurde am 5. Dezember 2014 von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zum Apostolischen Delegaten im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung ernannt.<ref> Summus Pontifex Franciscus nominavit! Kath.net am 5. Februar 2015; Tebartz-van Elst hat neue Aufgabe in Rom Kath.net am 7. Februar 2015</ref>

Wappen und Wahlspruch

Im Wappen des Weihbischofs symbolisieren die silberweißen Linien die drei Flüsse Rhein, Maas und Niers und das Wasser der Taufe. Die drei goldenen Ähren symbolisieren die Eucharistie und das untere goldene Dreieck den stilisierten Schutzmantel des Gnadenbilds der Madonna von Kevelaer und Marias als Mutter der Kirche. Linien und Ähren sind auch Zeichen der bäuerlichen und niederrheinischen Herkunft des Bischofs. Der rote Balken auf goldenem Grund im oberen Dreieck ist das Wappen des Fürstbistums Münster. Hinter dem Wappenschild steht das Bischofskreuz, darüber der grüne Bischofshut (Galero) mit sechs grünen Quasten (fiocchi), darunter sein Wahlspruch: In Christo baptizati, Christum induistis - „Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als Gewand angelegt“ (Gal. 3,27).

Der vierfach geteilte Schild des Limburger Bischofswappens zeigt im ersten Feld das Bistumswappen von Limburg: ein rotes Kreuz auf silberweißem Grund und ein goldenes Schwert auf rotem Grund, das einen blaugoldenen Drachen (St. Georg) tötet. Das zweite Feld enthält die Symbole der Schutzmantelmadonna von Kevelaer, das dritte die goldenen Ähren und silberweißen Flüsse, das vierte einen roten Balken auf goldenem Grund, der das Wappen des Fürstbistums Münster darstellt.

Der deutsche Komponist Ludger Stühlmeyer vertonte 2019 den bischöflichen Wahlspruch Tebartz-van Elsts als Antiphon für Chor (SATB) a cappella und als Motette für Chor (SATB) und Orgel. Das Vorwort zu den Vertonungen schrieb Kurienkardinal Paul Josef Cordes.

Wirken

In seinen ersten Amtsmonaten besuchte Bischof Tebartz-van Elst sukzessive alle Bezirke des Bistums Limburg. In seinen beiden ersten Hirtenbriefen thematisierte er vor allem die pastorale Situation im Bistum Limburg. Dabei ging er einerseits auf die vorhandenen Probleme ein, ließ andererseits viel Optimismus spüren. Ein besonderes Anliegen war ihm sowohl im Fasten- als auch im Pfingst-Hirtenbrief die Situation der Gemeinden vor Ort: Was vielfach als Umbruch bezeichnet wird, erleben nicht wenige als einen Abbruch des kirchlichen Lebens. Trotzdem sind die Veränderungen, die uns gegenwärtig zu schaffen machen, kein Unglück der Kirchengeschichte. In dem, was uns zugemutet wird, ist auch verborgen, was Gott uns zutraut (Fasten-Hirtenbrief 2008). Grundmaßstab für das seelsorgliche Wirken der Kirche sei das Wirken Jesu Christi: Das Sein ist wichtiger als das Machen. Nachfolge, die erfüllt gelebt wird, ist wichtiger als ein Aktionismus, der sich bemüht, allen Erwartungen gerecht zu werden (Pfingst-Hirtenbrief 2008). Ebenso betonte er die Bedeutung des sakramentalen Priestertums für die Seelsorge: Den Priestern ist es kraft der Weihe aufgetragen, Christus in den Sakramenten der Kirche darzustellen. Die Sakramente begründen das Wesen der Kirche. Deshalb können Priester nicht durch andere pastorale Dienste ersetzt werden (Pfingst-Hirtenbrief 2008).

Im März 2014 übergab Erzbischof Robert Zollitsch dem Papst den Bericht einer Prüfungskommission, die die Deutsche Bischofskonferenz im Oktober 2013 eingesetzt hatte. Hierin waren Verstöße von Bischof Tebartz-van Elst gegen geltendes Vermögensrecht und weiterer kirchlicher Vorschriften festgestellt worden. Am 26. März 2014 nahm Papst Franziskus den Rücktritt Tebartz-van Elsts als Bischof von Limburg an, den dieser am 20. Oktober 2013 angeboten hatte.<ref> Rücktritt von Tebartz-van Elst Kath.net am 26 März 2014</ref>

Weblinks

Anmerkungen

<references />


Vorgänger
Franz Kamphaus
† Bischof von Limburg
2008-2014
Nachfolger
Georg Bätzing