Franz-Peter Tebartz-van Elst

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Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (2010)

Prof. Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst (* 20. November 1959 in Kevelaer-Twisteden) ist ein deutscher römisch-katholischer habilitierter Pastoraltheologe und Bischof. Von 1990 bis 1996 war er Domvikar, von 2003 bis 2007 Weihbischof in Münster sowie von 2008 bis 2014 Bischof des Bistums Limburg.

Seit Dezember 2014 ist Franz-Peter Tebartz-van Elst Apostolischer Delegat im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung.

Biografie

Franz-Peter Tebartz-van Elst wurde als zweites von fünf Kindern einer Landwirtsfamilie in Twisteden, heute Ortsteil des niederrheinischen Wallfahrtsortes Kevelaer, geboren. Sein Bruder Ludger Tebartz van Elst ist Professor in Freiburg.

Nach dem Abitur am St.-Pius-Gymnasium in Coesfeld und dem Studium an der Westfälischen-Wilhelms-Universität in Münster und an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg empfing Franz-Peter Tebartz-van Elst am 26. Mai 1985 im St.-Paulus-Dom zu Münster die Priesterweihe und war zunächst Kaplan in Altenberge und wurde 1990 Domvikar am St. Paulus-Dom in Münster.

Nach einem Studium an der University of Notre Dame im US-Bundesstaat Indiana von 1988 bis 1990 wurde er mit einer Arbeit zum Thema: „Der Erwachsenenkatechumenat in den Vereinigten Staaten von Amerika: eine Anregung für die Sakramentenpastoral in Deutschland“ zum Doktor der Theologie promoviert.

1996 erhielt er einen Lehrauftrag in Pastoraltheologie-Homiletik im Fachbereich Kath. Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und wurde 1998 dort Privatdozent. 1999 wurde er Rundfunkbeauftragter des Bistums Münster für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und 2002 Univ.-Professor für Pastoraltheologie und Liturgiewissenschaft an der Universität Passau.

Bischof

Im Jahre 2003 wurde er zum Titularbischof von Girus Tarasii und zum Weihbischof von Münster und Regionalbischof der Region Borken-Steinfurt ernannt. Am 18. Januar 2004 empfing er durch Diözesanbischof Reinhard Lettmann die Bischofsweihe. Mitkonsekratoren waren Werner Thissen, Erzbischof von Hamburg, und Alfons Demming, Altweihbischof in Münster.

Am 28. November 2007 wurde Tebartz-van Elst von Papst Benedikt XVI. zum Bischof des des Bistums Limburg ernannt und trat das Amt am 20. Januar 2008 dort an.

Tebartz-van Elst wurde am 5. Dezember 2014 von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zum Apostolischen Delegaten im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neuevangelisierung ernannt.<ref> Summus Pontifex Franciscus nominavit! Kath.net am 5. Februar 2015; Tebartz-van Elst hat neue Aufgabe in Rom Kath.net am 7. Februar 2015</ref>

Im Wappen des Weihbischofs symbolisieren die silberweißen Linien die drei Flüsse Rhein, Maas und Niers und das Wasser der Taufe. Die drei goldenen Ähren symbolisieren die Eucharistie und das untere goldene Dreieck den stilisierten Schutzmantel des Gnadenbilds der Madonna von Kevelaer und Marias als Mutter der Kirche. Linien und Ähren sind auch Zeichen der bäuerlichen und niederrheinischen Herkunft des Bischofs. Der rote Balken auf goldenem Grund im oberen Dreieck ist das Wappen des Fürstbistums Münster. Hinter dem Wappenschild steht das Bischofskreuz, darüber der grüne Bischofshut (Galero) mit sechs grünen Quasten (fiocchi), darunter sein Wahlspruch: In Christo baptizati, Christum induistis - „Ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als Gewand angelegt“ (Gal. 3,27).

Der vierfach geteilte Schild des Limburger Bischofswappens zeigt im ersten Feld das Bistumswappen von Limburg: ein rotes Kreuz auf silberweißem Grund und ein goldenes Schwert auf rotem Grund, das einen blaugoldenen Drachen (St. Georg) tötet. Das zweite Feld enthält die Symbole der Schutzmantelmadonna von Kevelaer, das dritte die goldenen Ähren und silberweißen Flüsse, das vierte einen roten Balken auf goldenem Grund, der das Wappen des Fürstbistums Münster darstellt.

Wirken

In seinen ersten Amtsmonaten besuchte Bischof Tebartz-van Elst sukzessive alle Bezirke des Bistums Limburg. In seinen beiden ersten Hirtenbriefen thematisierte er vor allem die pastorale Situation im Bistum Limburg. Dabei ging er einerseits auf die vorhandenen Probleme ein, ließ andererseits viel Optimismus spüren. Ein besonderes Anliegen war ihm sowohl im Fasten- als auch im Pfingst-Hirtenbrief die Situation der Gemeinden vor Ort: Was vielfach als Umbruch bezeichnet wird, erleben nicht wenige als einen Abbruch des kirchlichen Lebens. Trotzdem sind die Veränderungen, die uns gegenwärtig zu schaffen machen, kein Unglück der Kirchengeschichte. In dem, was uns zugemutet wird, ist auch verborgen, was Gott uns zutraut (Fasten-Hirtenbrief 2008). Grundmaßstab für das seelsorgliche Wirken der Kirche sei das Wirken Jesu Christi: Das Sein ist wichtiger als das Machen. Nachfolge, die erfüllt gelebt wird, ist wichtiger als ein Aktionismus, der sich bemüht, allen Erwartungen gerecht zu werden (Pfingst-Hirtenbrief 2008). Ebenso betonte er die Bedeutung des sakramentalen Priestertums für die Seelsorge: Den Priestern ist es kraft der Weihe aufgetragen, Christus in den Sakramenten der Kirche darzustellen. Die Sakramente begründen das Wesen der Kirche. Deshalb können Priester nicht durch andere pastorale Dienste ersetzt werden (Pfingst-Hirtenbrief 2008).

Im März 2014 übergab Erzbischof Robert Zollitsch dem Papst den Bericht einer Prüfungskommission, die die Deutsche Bischofskonferenz im Oktober 2013 eingesetzt hatte. Hierin waren Verstöße von Bischof Tebartz-van Elst gegen geltendes Vermögensrecht und weiterer kirchlicher Vorschriften festgestellt worden. Am 26. März 2014 nahm Papst Franziskus den Rücktritt Tebartz-van Elsts als Bischof von Limburg an, den dieser am 20. Oktober 2013 angeboten hatte.<ref> Rücktritt von Tebartz-van Elst Kath.net am 26 März 2014</ref>

Weblinks

Anmerkungen

<references />


Vorgänger
Franz Kamphaus
† Bischof von Limburg
2008-2014
Nachfolger
Georg Bätzing