Glaubensbekenntnis

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen

Ein Glaubensbekenntnis (lat. Professio fidei), nach dem üblicherweise ersten lat. Wort auch "Credo" genannt, beinhaltet verschiedene Funktionen:

  • Es fasst die zentralen Glaubensinhalte einer Religion zusammen, auch um sich inhaltlich gegen andere Religionen abzugrenzen.
  • Es ist eine Selbstverpflichtung für den Bekennenden, nach diesen Glaubensinhalten zu leben.
  • Es markiert die Art und Weise, in der diese Glaubensinhalte verstanden werden sollen.

Mit dem Credo (Ich glaube) tritt der einzelne Christ persönlich in die Gemeinschaft der Glaubenden ein und bekennt sich zum persönlichen und gemeinsamen Glauben.

Das meist verwendete ist das Apostolische Glaubensbekenntnis.

Entstehung durch die Apostel ?

In Wending (Mittelfranken), gibt es eine barocke Kirche, in der die Zwölf Apostel dargestellt sind. Dabei vertraut Jesus jedem Apostel einen Glaubenssatz des (Apostolischen) Glaubensbekenntnisses an (Ludwig Gschwind in Radio Horeb am 7. April 2009.

Maria von Agreda beschreibt den Vorgang der Entstehung des Glaubensbekenntnisses im Buch VII., 12 so:
Die Gottesmutter spricht: „Damit wir aber eine und dieselbe Lehre verkünden und das Volk eine und dieselbe glaubt, so müssen wir nun, da wir hier im Namen unseres Herrn versammelt sind, die Wahrheiten und Geheimnisse feststellen, die allen Gläubigen ausdrücklich vorgestellt und von allen Völkern der Welt in Gleichförmigkeit angenommen werden müssen. Nachdem sie eine Zeitlang im Gebete verharrt hatten, vernahmen sie das gleiche starke Brausen wie damals, als der Heilige Geist zum ersten Male über die Gläubigen herabkam. Im gleichen Augenblick erhellte ein wunderbarer Lichtglanz den Speisesaal. Alle wurden vom Heiligen Geist erleuchtet und erfüllt. Die seligste Jungfrau forderte nun die Apostel auf, jeder möge ein Geheimnis oder das, was der Göttliche Geist ihm eingebe, aussprechen und erklären. Petrus begann und die anderen fuhren fort:
Petrus: Ich glaube an Gott, den allmächtigen Vater, Schöpfer Himmels und der Erde.(1. Glaubensartikel)
Andreas: Und an Jesus Christus, Seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn. (2. Glaubensartikel)
Jakobus der Ältere: Der empfangen ist vom Heiligen Geist, geboren aus Maria, der Jungfrau. (3. Glaubensartikel)
Johannes: Der gelitten hat unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben. (4. Glaubensartikel)
Thomas: Abgestiegen zu der Hölle, am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten. (5. Glaubensartikel)
Jakobus der Jüngere: Aufgefahren in den Himmel, Er sitzet zur rechten Hand Gottes, des allmächtigen Vaters. (6. Glaubensartikel)
Philippus: Von dort wird Er kommen, zu richten die Lebendigen und die Toten. (7. Glaubensartikel)
Bartholomäus: Ich glaube an den Heiligen Geist. (8. Glaubensartikel)
Matthäus: Eine heilige, katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen. (9. Glaubensartikel)
Simon der Eiferer: Nachlass der Sünden. (10. Glaubensartikel)
Thaddäus: Auferstehung des Fleisches. (11. Glaubensartikel)
Matthias: Ein ewiges Leben. Amen. (12. Glaubensartikel)
Dieses Glaubensbekenntnis, das wir gewöhnlich das Credo nennen, verfassten die Apostel nach dem Martertod des heiligen Stephanus, bevor ein Jahr nach dem Tode unseres Erlösers.

Das Glaubensbekenntnis behandelt der Katechismus der Katholischen Kirche in seinem ersten Teile.

Verschiedene Bekenntnisse

Neues Testament

Schon in den Schriften des Neuen Testaments sind christliche Bekenntnisse enthalten:

  • Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dafür sind wir alle Zeugen. Nachdem er durch die rechte Hand Gottes erhöht worden war und vom Vater den verheißenen Heiligen Geist empfangen hatte, hat er ihn ausgegossen, wie ihr seht und hört. - Apostelgeschichte 2, 32-33 (Einheitsübersetzung)
  • Denn vor allem habe ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus ist für unsere Sünden gestorben, gemäß der Schrift, und ist begraben worden. Er ist am dritten Tag auferweckt worden, gemäß der Schrift, und erschien dem Kephas, dann den Zwölf. - 1. Korintherbrief 15, 3-5 (Einheitsübersetzung)

Das bislang jüngste Bekenntnis mit kirchenamtlichem Charakter ist das Credo des Gottesvolkes, das Papst Paul VI. am 30. Juni 1968 feierlich verkündet hat.

Altkirchliche Bekenntnisse

Siehe auch: Großes Glaubensbekenntnis, In nomine sancte

Weblinks