Gregor Maria Hanke: Unterschied zwischen den Versionen

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Unter seiner Regie realisierte die Mönchsgemeinschaft ein regionales Autarkiekonzept, das auf "Leben aus dem Ursprung" baut. Abt Gregor erwarb sich dabei gleichzeitig den Ruf eines charakterlich gesuchten Managers und hat die Einbindung der Abtei in das wirtschaftliche Leben so bewertet: "Durch den Auf- und Ausbau des ökologischen Wirtschaftskreislaufes in der Abtei sind wir Teil des wirtschaftlichen Lebens der Region 10 geworden. Durch unser ökologisches Klostergut, die Klostergärtnerei, die Buchhandlung, Klosterschenke, Klosterhofladen und Gästehaus St. Gregor und die eigene Produktion vieler Waren wollen wir unser klösterliches Leben mitfinanzieren. Den Wirtschaft10plus BusinessClub begrüße ich als offenes Austauschforum zur Unterstützung des wirtschaftlichen Zusammenhalts in der Region 10."
 
Unter seiner Regie realisierte die Mönchsgemeinschaft ein regionales Autarkiekonzept, das auf "Leben aus dem Ursprung" baut. Abt Gregor erwarb sich dabei gleichzeitig den Ruf eines charakterlich gesuchten Managers und hat die Einbindung der Abtei in das wirtschaftliche Leben so bewertet: "Durch den Auf- und Ausbau des ökologischen Wirtschaftskreislaufes in der Abtei sind wir Teil des wirtschaftlichen Lebens der Region 10 geworden. Durch unser ökologisches Klostergut, die Klostergärtnerei, die Buchhandlung, Klosterschenke, Klosterhofladen und Gästehaus St. Gregor und die eigene Produktion vieler Waren wollen wir unser klösterliches Leben mitfinanzieren. Den Wirtschaft10plus BusinessClub begrüße ich als offenes Austauschforum zur Unterstützung des wirtschaftlichen Zusammenhalts in der Region 10."
  
Bischof Gregor ist es sehr wichtig, daß die Reichtümer der Tradition der Kirche nicht verschüttet werden, sondern den Menschen zu ihrem Heil wirksam vermittelt werden können. Schon kurz nach seiner Priesterweihe hat Dr. Hanke 1984 mit interessierten Gläubigen auf Basis der damals erstmaligen römischen Regelungen nach dem XXI. Ökumenischen Konzil den gemeinsamen Antrag gestellt, daß die "tridentinische" Meßliturgie (Missale 1962) regelmäßig angeboten würde. Seit damals besitzt die Bischofsstadt Eichstätt die ununterbrochene und regelmäßige Zelebration des älteren lateinischen Meßritus in unterschiedlichen Kirchen (derzeit an jedem zweiten Samstag abend um 19 Uhr in der Pfarrkirche Heilig Geist beim Bahnhof). Während der Amtszeit von Abt Gregor war das Kloster Plankstetten für seine Gastfreundschaft sehr geschätzt: die Bandbreite der geistlichen Gruppen, welche das Kloster z. B. für Exerzitien ausgesucht hatten, entsprach der Vielfalt des weltkirchlichen Lebens.
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Bischof Gregor ist es sehr wichtig, daß die Reichtümer der Tradition der Kirche nicht verschüttet werden, sondern den Menschen zu ihrem Heil wirksam vermittelt werden können. Schon kurz nach seiner Priesterweihe hat Dr. Hanke 1984 mit interessierten Gläubigen auf Basis der damals erstmaligen römischen Regelungen nach dem XXI. Ökumenischen Konzil den gemeinsamen Antrag gestellt, daß die "tridentinische" Meßliturgie (Missale 1962) regelmäßig angeboten würde. Seit 1987 besitzt die Bischofsstadt Eichstätt die ununterbrochene und regelmäßige Zelebration des älteren lateinischen Meßritus in unterschiedlichen Kirchen (derzeit an jedem zweiten Samstag abend um 19 Uhr in der Pfarrkirche Heilig Geist beim Bahnhof). Während der Amtszeit von Abt Gregor war das Kloster Plankstetten für seine Gastfreundschaft sehr geschätzt: die Bandbreite der geistlichen Gruppen, welche das Kloster z. B. für Exerzitien ausgesucht hatten, entsprach der Vielfalt des weltkirchlichen Lebens.
  
 
Deshalb gibt es in der Abtei auch eine orientalische Kapelle, um den in der Katholischen Kirche anerkannten Riten einen sichtbaren Platz zu geben. (Am Bischofssitz Eichstätt gibt es nicht nur das lateinisches Priesterseminar, sondern auch eine international anerkannte theologische und spirituelle Ausbildung im Collegium Orientale.) Der Abt ist auch Mitglied der "Society of Oriental Liturgy". Im Mai 2004 wurde Dr. Hanke vom Oberhaupt der orthodoxen Teilkirche Tschechiens, dem Prager Metropoliten Erzbischof Krystof, bei einem Festakt in Teplitz mit dem Orden des heiligen Konstantin und der heiligen Helena ausgezeichnet. Bischof Gregors bisheriger Einsatz für die Ökumene mit der Orthodoxie, welcher einem der Hauptanliegen Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. entspricht, aber auch sein Bemühen um Aussöhnung des tschechischen und des deutschen Volkes im Geist wahren Christentums gaben den Anstoß für diese Ehrung, die unter anderen auch schon der tschechische Kulturminister erhalten hatte.
 
Deshalb gibt es in der Abtei auch eine orientalische Kapelle, um den in der Katholischen Kirche anerkannten Riten einen sichtbaren Platz zu geben. (Am Bischofssitz Eichstätt gibt es nicht nur das lateinisches Priesterseminar, sondern auch eine international anerkannte theologische und spirituelle Ausbildung im Collegium Orientale.) Der Abt ist auch Mitglied der "Society of Oriental Liturgy". Im Mai 2004 wurde Dr. Hanke vom Oberhaupt der orthodoxen Teilkirche Tschechiens, dem Prager Metropoliten Erzbischof Krystof, bei einem Festakt in Teplitz mit dem Orden des heiligen Konstantin und der heiligen Helena ausgezeichnet. Bischof Gregors bisheriger Einsatz für die Ökumene mit der Orthodoxie, welcher einem der Hauptanliegen Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. entspricht, aber auch sein Bemühen um Aussöhnung des tschechischen und des deutschen Volkes im Geist wahren Christentums gaben den Anstoß für diese Ehrung, die unter anderen auch schon der tschechische Kulturminister erhalten hatte.

Version vom 21. Oktober 2006, 19:14 Uhr

Bischof Hanke, Diözesanbischof von Eichstätt

Gregor Maria Hanke (* 1954 in Elbersroth bei Ansbach, Bistum Eichstätt) ist seit 14. Oktober 2006 zum Diözesanbischof des Bistums Eichstätt ernannt und damit der 81. Nachfolger des heiligen Willibald.

Biographie

Gregor Maria Hanke wurde am 2. Juli 1954 im mittelfränkischen Elbersroth bei Ansbach als Kind heimatvertriebener Eltern geboren und auf den Namen Franz getauft (jüngstes von sechs Kindern). Die Eltern - der Lehrer Franz Hanke und seine Frau Elisabeth - kamen 1946 mit ihren fünf Kindern aus dem heutigen Tschechien nach Mittelfranken. Von den fünf Geschwistern sind heute zwei Schwestern und ein Bruder verheiratet; zwei Brüder wurden Priester. 1974 erwarb Franz das Abitur am Humanistischen Willibald-Gymnasium Eichstätt und trat ins Priesterseminar ein. Er studierte in Eichstätt, Würzburg, Rom und England (London und Oxford) und trat nach Erwerb des theologischen Diploms (1980) im darauffolgenden Jahr 1981 bei den Benediktinern in Plankstetten ein, wo er seine erste Profeß am 10. Oktober 1982 ablegte. Am 10. September 1983 folgte die heilige Priesterweihe durch den damaligen Diözesanbischof Alois Brems.

1982 begann Gregor Hanke mit einem Studium der Anglistik an der Katholischen Universität Eichstätt, um später an der Realschule des Klosters in Plankstetten zu unterrichten. Daneben war er für das Kloster in der Jugendarbeit im Einsatz. Nach dem Beschluß des Konventkapitels der Abtei Plankstetten, die klösterliche Internatsschule aufzugeben, übernahm Pater Gregor 1985 im Kloster die Gästebetreuung. Er baute das Bildungshaus St. Gregor auf, das er bis 1990 leitete und in dem er auch selbst geistliche Kurse, Exerzitien und Einkehrtage gestaltete. Maßgeblich war er am Aufbau der "Schule der Dorf- und Landentwicklung" im Kloster beteiligt. Am 13. Juli 1993 wurde er zum Abt des Benediktinerklosters Plankstetten gewählt, wobei die Abtsbenediktion vom späteren Bamberger Erzbischof Karl Braun am 2. Oktober 1993 vorgenommen wurde. Gregor Maria Hanke wurde damit der 54. Abt des im Jahr 1129 gegründeten Klosters und war bei seiner Wahl jüngster Abt in Bayern. (Erst 1904 konnte vom Kloster Scheyern aus unter Mitwirkung des Barons von Cramer-Klett die Neugründung Plankstettens durchgeführt werden.)

Sein durch die Abtsbenediktion erst später erworbenes theologisches Doktorat (begonnen 1990 im Fachgebiet Byzantinische Liturgiewissenschaft am Päpstlichen Orientalischen Institut) war unter anderem vom bekannten Würzburger Ostkirchenkundler Hans-Joachim Schulz (vgl. QD 145 = "Die apostolische Herkunft der Evangelien", 1993) angeregt worden. Als Betreuer fungierten der römische Prof. Dr. Robert Taft SJ und Prof. Dr. Gerhard Podskalsky SJ. 2002 reichte er seine Dissertationsschrift ("Vesper und Orthros des Kathedralritus der Hagia Sophia zu Konstantinopel. Eine strukturanalytische und entwicklungsgeschichtliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Psalmodie und der Formulare in den Euchologien", 2 Bände) an der Jesuitenhochschule in Frankfurt St. Georgen "summa cum laude" ein. Abt Dr. Gregor Hanke war zudem von 2001 bis 2005 Mitglied des Vorstands der Vereinigung Deutscher Ordensobern (VDO). Am 14. Oktober 2006 wurde Hanke vom Papst Benedikt XVI. zum Bischof von Eichstätt ernannt. Somit folgt er dem derzeitigen Augsburger Oberhirten Dr. Walter Mixa nach, der am 1. Oktober 2005 das Bistum Eichstätt verlassen hatte.

Hintergrund und Profil

Die Benediktinerabtei Plankstetten in D-92334 Berching besitzt demnach ein Bildungs- und Exerzitienhaus St. Gregor und das Jugendhaus Schneemühle. Die Abtei ist im Bistum Eichstätt sowohl aufgrund der Jugendvespern (seit 1980) als auch aufgrund ihrer ökologisch hergestellten Lebensmittel sehr bekannt. Viele Firmvorbereitungsgruppen haben das spirituelle Angebot der Abtei genutzt und dabei auch den Abt in unkomplizierter Weise kennengelernt. Bischof Gregor hat bereits als solcher in vielen Pfarreien der Diözese Eichstätt das Sakrament der Firmung gespendet. Auch der Pfarrseelsorge ist die Abtei verbunden: die Pfarreien Plankstetten und Oening sowie Holstein, Staufersbuch und Kevenhüll werden von den Benediktinern betreut. Mit der jungen Diözese Jasikan in Ghana unterhält die Abtei eine Partnerschaft. Mehrere Projekte in dem afrikanischen Bistum wurden in den letzten Jahren unterstützt, vor allem auch aus dem Reinerlös des Missionsbasars in der Abtei.

Erzbischof Dr. Karl Braun vertrat in seiner Predigt zur Abtsbenediktion im Jahre 1993 die Überzeugung, daß es dem Erwählten schon immer ein Anliegen gewesen wäre, "benediktinische Frömmigkeit und Theologie mit einem wachen, weltoffenen Herzen zu verbinden, um den Nöten der Zeit aus der Kraft des geistlichen Lebens begegnen zu können". 1994 entschloß sich das Kloster unter Leitung von Abt Gregor, in der Bewirtschaftung des Klostergutes streng ökologischen Richtlinien zu folgen. In den Folgejahren nach der Umstellung des Klostergutes gingen die Klostergärtnerei und die verarbeitenden Betriebe Klosterbäckerei, Klostermetzgerei und Klosterküche gleichfalls auf die biologische Wirtschaftsweise über. Im Jahre 2001 wurde dann die Generalsanierung des Klosters abgeschlossen und durch die Einrichtung eines neuen Klosterladens die regionale Vermarktung der Produkte der Klosterbetriebe und einiger Zulieferbetriebe aus der Region um Plankstetten verbessert.

So ist auch das Plankstettener Bio-Bier bekannt: die Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) hat anläßlich der ANUGA 1998 in Köln das "Plankstettener Kloster DINKEL naturtrüb" mit dem CMA-Spezialitätenpreis 1998 ausgezeichnet (Urkunde und Pokal). Ausschlaggebend für die Jury waren neben dem Spezialitätencharakter Innovation, Regionalität, Design und der unverwechselbare Geschmack. Für die Umsetzung des gesamten ökologischen Konzepts erhielt Abt Gregor dann im Jahre 2001 auch die Umweltmedaille des Freistaates Bayern. "Auf der Grundlage des christlichen Schöpfungsverständnisses wird hier dem ökologischen Gedanken Raum geschaffen", begründete Staatsminister Werner Schnappauf die Auszeichnung für den "Vater der vielfältigen ökologischen Aktivitäten" des Klosters. Das Kloster besitzt seit langem das Bioland-Zertifikat.

Und noch kurz vor seiner Ernennung zum Bischof von Eichstätt, am 4. Oktober 2006, wurde dem Benediktinerkloster Plankstetten als erster kirchlicher Einrichtung zum Welttierschutztag und Gedenktag des heiligen Franz von Assisi für ihr Engagement um artgerechte Tierhaltung und die ausschließliche Verwendung von Fleisch aus artgerechter Haltung in der Klosterküche die "Tierschutz-Kochmütze" der Tierschutzstiftung "Vier Pfoten" und der Schweinsfurth-Stiftung verliehen. Abt Dr. Hanke sieht diese streng ökologische Ausrichtung als selbstverständliche Konsequenz gelebten katholischen Glaubens. Umgekehrt hielt Abt Gregor fest: "Eine Ökologie der Seele ist unverzichtbar und grundlegend für eine Ökologie des Handelns."

Unter seiner Regie realisierte die Mönchsgemeinschaft ein regionales Autarkiekonzept, das auf "Leben aus dem Ursprung" baut. Abt Gregor erwarb sich dabei gleichzeitig den Ruf eines charakterlich gesuchten Managers und hat die Einbindung der Abtei in das wirtschaftliche Leben so bewertet: "Durch den Auf- und Ausbau des ökologischen Wirtschaftskreislaufes in der Abtei sind wir Teil des wirtschaftlichen Lebens der Region 10 geworden. Durch unser ökologisches Klostergut, die Klostergärtnerei, die Buchhandlung, Klosterschenke, Klosterhofladen und Gästehaus St. Gregor und die eigene Produktion vieler Waren wollen wir unser klösterliches Leben mitfinanzieren. Den Wirtschaft10plus BusinessClub begrüße ich als offenes Austauschforum zur Unterstützung des wirtschaftlichen Zusammenhalts in der Region 10."

Bischof Gregor ist es sehr wichtig, daß die Reichtümer der Tradition der Kirche nicht verschüttet werden, sondern den Menschen zu ihrem Heil wirksam vermittelt werden können. Schon kurz nach seiner Priesterweihe hat Dr. Hanke 1984 mit interessierten Gläubigen auf Basis der damals erstmaligen römischen Regelungen nach dem XXI. Ökumenischen Konzil den gemeinsamen Antrag gestellt, daß die "tridentinische" Meßliturgie (Missale 1962) regelmäßig angeboten würde. Seit 1987 besitzt die Bischofsstadt Eichstätt die ununterbrochene und regelmäßige Zelebration des älteren lateinischen Meßritus in unterschiedlichen Kirchen (derzeit an jedem zweiten Samstag abend um 19 Uhr in der Pfarrkirche Heilig Geist beim Bahnhof). Während der Amtszeit von Abt Gregor war das Kloster Plankstetten für seine Gastfreundschaft sehr geschätzt: die Bandbreite der geistlichen Gruppen, welche das Kloster z. B. für Exerzitien ausgesucht hatten, entsprach der Vielfalt des weltkirchlichen Lebens.

Deshalb gibt es in der Abtei auch eine orientalische Kapelle, um den in der Katholischen Kirche anerkannten Riten einen sichtbaren Platz zu geben. (Am Bischofssitz Eichstätt gibt es nicht nur das lateinisches Priesterseminar, sondern auch eine international anerkannte theologische und spirituelle Ausbildung im Collegium Orientale.) Der Abt ist auch Mitglied der "Society of Oriental Liturgy". Im Mai 2004 wurde Dr. Hanke vom Oberhaupt der orthodoxen Teilkirche Tschechiens, dem Prager Metropoliten Erzbischof Krystof, bei einem Festakt in Teplitz mit dem Orden des heiligen Konstantin und der heiligen Helena ausgezeichnet. Bischof Gregors bisheriger Einsatz für die Ökumene mit der Orthodoxie, welcher einem der Hauptanliegen Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. entspricht, aber auch sein Bemühen um Aussöhnung des tschechischen und des deutschen Volkes im Geist wahren Christentums gaben den Anstoß für diese Ehrung, die unter anderen auch schon der tschechische Kulturminister erhalten hatte.

Seit vielen Jahren gehört Abt Gregor der von dem Europapolitiker Jacques Delors begründeten "Groupe de Chevetogne" an. In dem Arbeitskreis engagieren sich Äbte und Äbtissinnen sowie Vertreter der Orthodoxie für die Verwirklichung eines zeitgenössischen christlichen Humanismus auf der Grundlage der monastischen Tradition in den Ländern Europas. Abt Gregor war es in den vergangenen Jahren auch ein Anliegen, das Kloster zu einem kulturellen Zentrum zu machen. Hochkarätige Künstler kamen gerne nach Plankstetten, auch aus Sympathie für den Abt und seinen weltoffenen Konvent. Abt Gregor verbindet damit auch persönliche Vorlieben: er spielte in seiner Jugend gerne Theater, liebt klassische Musik und pflegt den Kontakt zu Künstlern der verschiedensten Richtungen.

In seiner knapp bemessenen Freizeit besuchte Dr. Hanke bisher auch Freunde in Rom, wo er studiert hatte. Gelegentlich stieg er aufs Motorrad, und zu seinen besten Freunden zählte auch ein Vierbeiner: mit Hasso, dem Wächter auf dem Klostergut Staudenhof, ging er oft spazieren. Die Ernennung Abt Hankes ist auf breite und in der veröffentlichten Meinung nachlesbare Zustimmung aus allen Schichten und Berufsgruppen gestoßen. Die kommunikative und gleichzeitig glaubwürdige spirituelle Seite seines bisherigen priesterlichen und benediktinischen Wirkens wurde dabei überzeugend gewürdigt. Abt Gregor wirkte schon bisher über sein Kloster hinaus als 1. Consiliarabt der Bayerischen Benediktinerkongregation.

Publikationen

1. Der Odenkanon des Tagzeitenritus Konstantinopels im Licht der Beiträge H. Schneiders und O. Strunks: eine Relecture, in: Orientalia christiana analecta (Orient. christ. analecta) ISSN 1590-7449, Crossroad of cultures: studies in liturgy and patristics in honor of Gabriele Winkler, Pontificio Istituto Orientale, Rom 2000, no 260 (ref. et notes dissem.), S. 345 - 367. (Der Artikel behandelt den Ursprung und die theologische Bedeutung der Odenserie des Tagzeitenritus an der Hagia Sophia von Konstantinopel sowie der Thesen H. Schneiders und O. Strunks darüber. Der Autor präsentiert zunächst die Geschichte und den Ursprung der Gesänge in der von Gabriele Winkler rekonstruierten Gesängen. Hernach zeigt er, daß die Serie der Oden aus Palästina und Konstantinopel im Codex Barberini gr. 285 [10./11. Jahrhundert] fortgesetzt wurde.)

2. Vesper und Orthros des Kathedralritus der Hagia Sophia zu Konstantinopel. Eine strukturanalytische und entwicklungsgeschichtliche Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der Psalmodie und der Formulare in den Euchologien, Frankfurt 2004 (2 Bände = theologische Dissertation).

Predigtauszüge

1. Pontifikalrequiem für den verstorbenen Heiligen Vater Papst Johannes Paul II. in der Abteikirche zu Plankstetten am 7. April 2005: "Wohl kein Papst der jüngeren Kirchengeschichte hat es vermocht, dem Petrusdienst eine solch persönliche Note zu geben und ihn gleichzeitig so öffentlichkeitswirksam auszuüben wie unser verstorbener Heiliger Vater Johannes Paul II. Karol Woytila hatte nicht nur das Amt des Papstes inne, man möchte vielmehr sagen: er war das Amt. Weit weniger als frühere Pontifikate war seines von Zeremoniell und äußeren Formen bestimmt. Stattdessen prägte er ihm sein Bild ein: das Antlitz eines tiefgläubigen Menschen, des eifrigen Priesters und Bischofs und des klugen Professors Karol Woytila. Papst Johannes Paul II. muß eine starke Persönlichkeit gewesen sein. Er wußte, was er wollte, und verfolgte seine Anliegen mit langem Atem und ohne Scheu vor Kritik. Hinzu kamen seine vielfältigen Begabungen, seine profunden theologischen Kenntnisse und ein außerordentliches philosophisch – theologisches Denkvermögen. Zu nennen ist ferner seine Sprachbegabung, die ich persönlich noch in seinem hohen Alter erleben durfte, als er sich nach einer Messe in seiner Hauskapelle in Castel Gandolfo mit uns anwesenden Geistlichen quer durch unsere Muttersprachen unterhielt. Nicht zu vergessen ist seine Ausstrahlung auf Menschenmassen hin und seine Kommunikationsfähigkeit. Das erleichterte es ihm, den Menschen nachzugehen. Er tat dies durch seine vielen Pastorlareisen und zog die Menschen, Alte wie Junge, in seinen Bann, aber um sie zu Hörern der Botschaft Jesu zu machen. Nicht nur der Auftrag seines Amtes, sondern auch seine persönliche Glaubensverwurzelung ließ ihn die Botschaft des Evangeliums unverkürzt verkünden vor den Großen und den Kleinen dieser Welt. Das brachte ihm durchaus Unverständnis und Kritik ein. Was wir Mönche heute in der Vesper aus Ps 40 sangen, charakterisiert gut das Wirken des verstorbenen Papstes gut: 'Deinen Willen zu tun, mein Gott, macht mir Freude, deine Weisung trag’ ich im Herzen. Gerechtigkeit verkünde ich in großer Gemeinde ... Deine Gerechtigkeit verberge ich nicht im herzen, ich spreche von deiner Treue und Hilfe. Ich schweige nicht über deine Huld und Wahrheit vor der großen Gemeinde.' Ja, seine Gemeinden, zu denen er sprach, waren oft sehr groß. Ob gelegen oder ungelegen, er verkündete in Wort und Schriften: die Botschaft vom Primat Gottes und des Glaubens an Gott gegenüber der Versuchung des Materialismus, die Botschaft von Freiheit und Gerechtigkeit, ob zu Beginn seines Pontifikates im damaligen Ostblock bei seiner ersten Polenreise oder in den Ländern der sog. Dritten Welt, die Botschaft von der Würde des Lebens, die von der Empfängnis des Menschen bis ins Alter und Sterben Geltung hat, die Botschaft vom Auftrag Jesu, dass alle eins sein mögen. Johannes Paul II. zeigte sich offen für neue Formen der Verkündigung, indem er die Medien durch seine Ausstrahlung in den Dienst der Verkündigung des Evangeliums stellte. Dadurch erreichte er neue Schichten von Menschen. Von Johannes Paul II. kann man wohl sagen: er war ein wirklicher Petrus, ein Fels mitten im Fluß der Zeit, nicht abgehoben vom Fluß der Zeit, im Fluß der Zeit, aber doch Fels. Manche stießen sich an diesem Felsen, viele fanden Halt an ihm auf dem Weg ihrer Nachfolge. Dieses Pontifikat hat uns auf eine ungewöhnliche Weise erfahren lassen, daß der Herr unterwegs ist mit uns, seiner Herde. Wir danken Gott für diesen Dienst, den Er uns durch Johannes Paul II. erwiesen hat."