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Version vom 4. Mai 2012, 18:54 Uhr

Helge Jung (* 31. Mai 1943 in Wittenberge) ist ein deutscher Dirigent, Hochschullehrer, Komponist, Pianist und Verlagslektor.

Biografie

Von 1956 bis 1961 erhielt Jung eine Ausbildung in den Instrumenten Klavier, Violine, Viola und in Musiktheorie an der Musikschule in Frankfurt an der Oder. Von 1959 bis 1961 studierte er als Privatschüler Komposition bei Professor Günter Kochan in Berlin.

1961 legte er an der Oberschule in Frankfurt (Oder) die Abiturprüfung ab und studierte bis 1967 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin (Ost), der späteren „Hanns Eisler“ Hochschule Komposition bei Wolfgang Hohensee, Günter Kochan und Rudolf Wagner-Régeny, Klavier bei Eva Ander und Rudolf Dunckel, Fagott bei Fritz Finsch und Dirigieren bei Horst Müller. 1965 wurde er Mitglied des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR. Im selben Jahr komponierte Jung seine erste Filmmusik für die DEFA in Berlin-Babelsberg. 1967 schloss er sein Studium mit dem Staatsexamen und mit einer Arbeit Zum Problem der Ausdrucksmöglichkeiten in der zeitgenössischen Kammermusik ab. Im Anschluss an sein Studium erhielt Jung einen zweijährigen Lehrauftrag für Musiktheorie und Gehörbildung an der Hochschule für Musik Berlin. 1969 wurde er Verlagslektor und 1973 Cheflektor im Verlag Neue Musik Berlin für den er bis 1977 tätig war. Von 1970 bis 1978 arbeitete er als Pianist und Ensembleleiter mit singenden Schauspielern. Mit ihnen entfaltete er eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland (Afrika, BRD, Italien, Naher Osten, Osteuropa, Österreich, Portugal und Skandinavien). Dabei entstanden zahlreiche Rundfunk-, TV- und Plattenproduktionen.

Von 1978 an war Jung freiberuflich als Komponist, Pianist und Dirigent tätig, davon 1978 bis 1985 als Pianist und Korrepetitor beim Rundfunkkinderchor Berlin sowie beim Ossietzky Kammerchor Berlin und unterhielt enge Kontakte zu zahlreichen Spitzenchören wie den Rundfunk-Jugendchor Wernigerode, den Rundfunkchören in Berlin und Leipzig, dem Leipziger Vokalensemble, den Dresdner Kapellknaben, dem Leipziger Thomanerchor, den Cantores Minores in Helsinki und dem ars-nova-ensemble Berlin.

Von 1985 an unternahm Jung zahlreiche Gastspielreisen zu eigenen Aufführungen und Produktionen, beispielsweise in die Bundesrepublik Deutschland, nach Österreich, Ungarn, in die Schweiz und nach Finnland. 1986 war er zudem Gastdozent an der Hochschule Kassel mit einer Vortragsreihe über 40 Jahre Musik in der Deutsche Demokratische Republik. 1990 entwarf er die Satzung des Verbandes Deutscher Komponisten (Ost), dessen Gründungsmitglied er ist. Jung gehört zu den Gründungsmitgliedern der Gesellschaft für Neue Musik (Ost) und des Deutschen Musikrates (Ost).

Seit 1991 ist er vorwiegend im Konzertmanagement tätig. Neben diversen Einzelprojekten war er von 1993 bis 2000 verantwortlich für die Pankower Rathauskonzerte in Berlin und von 2001 bis 2004 für die Pankower Waisenhaus-Konzerte. 2001 war er Projektleiter des Chorfestes Berlin singt. Seit der Saison 2004/2005 ist er freier Mitarbeiter der Berliner Philharmonie.

Helge Jungs Kompositionen werden in Europa, den USA und Afrika aufgeführt. Kirchenmusikalische Werke wie etwa die Musik zum seligen Bernhard Lichtenberg wurden von Domkapellmeister Michael Witt an der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale oder seine Missa La-Si-Do an der Stadtpfarrkirche in Hof (Bayern) durch Ludger Stühlmeyer uraufgeführt.

Für sein Wirken wurde Jung mit zahlreichen Kompositionspreisen im In- und Ausland ausgezeichnet, darunter dem Premio musicale Città di Trieste (1978), dem 1. Preis OIRT-Rundfunkwettbewerb Helsinki (1983), dem 1. Preis der European Broadcasting Union (1987), dem 1. Preis des Internationalen Kompositionswettbewerbs Spittal in Kärnten (1988), dem 1. Preis Jugendmusikschule Hameln (1989) sowie dem 1. Preis der European Broadcasting Union (1989). In der DDR wurde er dreimal für einen Kompositionspreis nominiert.

Werke (Auswahl)

Sinfonik

  • Triptychon für Orchester (1968) Verlag Neue Musik.
  • Concerto für fünfzehn Streicher (1969/70) Edition Peters.
  • Konzert für Klavier und Kammerorchester (1970) Deutscher Verlag für Musik.
  • Orchestermusik I „Autograph“ (1974/75).
  • Flötenkonzert (1978) Peters.
  • Trois Poésies Françaises. Für Mezzosopran oder Bariton und Orchester (1978) Peters.
  • Tre pezzi per archi (1979) VNM.
  • 2. Klavierkonzert (1980/81) Peters.
  • Orgelkonzert (1982) Peters.
  • Orchestermusik II “Homenaje a Gabriel García Márquez“ (1984) Peters.
  • Violinkonzert (1987) Peters.
  • Konzert für Posaunenquintett und Orchester (1989/90).
  • Intermezzo Windows. Mobile für Kammerorchester (1992).
  • Konzert für Violoncello und Orchester (1996).
  • Umkreisgebunden. Ein Kreuzspiel für Kammerorchester (2002).

Kammermusik

  • Suite für Blechbläser (2 Trp, Hn, Pos) (1967) DVfM.
  • Suite galante et généreuse. Für Flöte und Gitarre (1976/77) DVfM.
  • Extravaganzen. Aus dem Brevier Pablo Nerudas. Für Tenor und Klavier (1979) VNM.
  • 2. Streichquartett (1980) Peters.
  • Zwei Stücke für Trompete und Klavier (1981) Verlag Hofmeister.
  • Die Farben des Chagall. Kammermusik für Gitarre und Bläserquintett (1981) Peters.
  • Traumtänze. Für Flöte solo (1982) DVfM.
  • Notturno für Flöte und Gitarre (1984) Magnus.
  • Discorsi per due violini / per violino e viola / per violino e chitarra (1985/1993) Hofmeister (3 Ausgaben).
  • 3. Streichquartett (1985) Peters.
  • 3 Epigramme & 1 Nachwort. Für Gitarre solo (1987) Moeck Verlag.
  • Integral. Für Bassflöte solo (1988) Hofmeister.
  • Calculated Wounds. For A/T/BarSax & Piano (1988/95) Hofmeister.
  • Elliptical Darkness (Trombone Basso) + A Poet's Discourse (Trombone Alto) (1988) Hofmeister (2 Ausgaben).
  • Giuoco a quattro. Per tre fagotti e contrafagotto (1989) Feja Verlag.
  • PQB-Serenade. Für vier Posaunen und Tuba (1989) Hofmeister.
  • pERdUO. Violine und Orgel (1990) Verlag Merseburger.
  • Adagio. Für Flöte/Altflöte und Harfe (1990) Hofmeister.
  • VersatzStücke. Für zwei Gitarren (1991) Hofmeister.
  • Aubade à PQB. Für vier Posaunen und Tuba (1993) Hofmeister.
  • Hoffnung aus Schatten. Dreimal zwei Gedichte für Sopran u. Gitarre, (1993) Magnus Verlag.
  • A l'ombre d'une promesse. Quatuor des Saxophones (1996) Hofmeister.
  • 4 PLUS 1. Für Klarinette und Streichquartett (1996) Hofmeister.
  • Triathlon. Für Klarinette, Fagott und Klavier (1999) Intermezzo Verlag.
  • Three Sporting Events. Piano Trio (2003) Intermezzo.
  • Broken, whenever. Pasticcio per clarinetto, violoncello e pianoforte (2004).
  • Schostakowitsch-Variationen. Einrichtung für Klarinette, Violoncello u. Klavier (2005) Intermezzo.
  • A circle of tales. For clarinet/bassclarinet, violoncello & piano (2005/2006) Intermezzo.

Chormusik

  • Drei Stücke für Kammerchor (Günter Kunert) (1967/76).
  • Die Märchen der Mutter Gans / Mother Goose´s Nursery Rhymes. Für Kinderchor (1974/1980).
  • Ungereimtheiten. Sieben denkwürdige Stücke für Kinderchor, Klavier und Schlagzeug (Waldemar Spender) (1978) DVfM.
  • Vogelnester. Fünf Liebesgedichte für Frauenchor (1979) Verlag Ferrimontana.
  • Historia Nativitatis Domini / Die Geschichte von der Geburt Christi. Für gemischten Chor, Solisten, fünf Bläser u. Orgel (lat/finn + lat/dt) (1980).
  • Herrn Walthers Unkrautton (Walther von der Vogelweide/Hubert Witt). Für zwei Kinderchöre (mhd/nhd)(1980).
  • Zwei Goethe-Chöre: Herbstgefühl - Wechsel. Für gemischten Chor (1981/82) DVfM.
  • Laudes Creaturarum. Der Sonnengesang des hl. Franziskus. Für 8sti. gemischten Chor (altital.) (1982).
  • Tibulli Elegia Pacis. Das Friedenslied des Tibull mit einem Nachsatz von Salvatore Quasimodo. Für 12 Solostimmen (u. Sprecher ad lib.) (lat/dt -ital/dt) (1982) DVfM.
  • Die gute Nacht. Ein Weihnachtskonzert für zwei Kinderchöre drei Solisten, fünf Blechbläser, Harfe und Orgel (Ambrosius/Thomas Münzer, Brecht, Anonymus) (1985).
  • Domine Deus meus (Psalm 7). Für gemischten Chor (ad lib. mit Tenor-Solo) (lat/dt) (1987) DVfM.
  • Psalm 59 mit zwei Meditationen von Bernhard Lichtenberg. Für Sopran-Solo, gemischten Chor, Orgel und Streichquintett (1988). UA: Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin, Ltg. Michael Witt.
  • And It Is Day. Six poems by e. e. cummings. Für gem. Chor (engl) (1989).
  • Es heißt ... so bitter (Erich Fried). Für gemischten Chor (1990) Ferrimontana.
  • Seligpreisungen (Mt 5, 8-10). Für zwei gemischte Chöre, vier Posaunen und Orgel (lat/dt/engl) (1995). UA: Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin, Ltg. Michael Witt.
  • Missa LA-SI-DO. Für 4st. gem. Chor, Bläserquintett und Orgel (1964/1999). UA: 10. Oktober 1999, Chor der Stadtpfarrkirche St. Marien Hof (Saale), Ltg. Ludger Stühlmeyer.
  • Magnificat. Für Sopran, gemischten Chor, vier Posaunen, Orgel und Streicher (lat) (1996). UA: Chor der St. Hedwigs-Kathedrale Berlin, Ltg. Michael Witt.
  • Mit anderen Augen. Eine Katzenmusik für Kinderchor a cappella (2001) Ferrimontana.
  • Missa da Requiem. Für Vokalquartett und Streichquintett (2002).
  • Pater noster. Für 4st. gem. Chor (2003). UA: 31. Mai 2003, Chor der Stadtpfarrkirche St. Marien Hof, Ltg. Ludger Stühlmeyer.
  • Die Milchmädchenrechnung. Für Frauenchor a capp. (Helge Jung nach La Fontaine) (2003).
  • De verbo carneque laudes ad duodecim voces (Joh 1,1-14, Ps 89,12, Ps 98,3b) (2004).

Klavier Solo

  • Arboretum. 12 Klavierstücke (1970/72) Peters.
  • Schostakowitsch-Variationen für Klavier (1982) Intermezzo.
  • Cinq recherches pour piano: 1. Gradation, 2. Contraire, 3. Miroirs, 4. L'espace et les temps, 5. La chasse (2007).

Cembalo Solo

  • Quattro Ricordi per il Cembalo: 1. Preludio, 2. Aria, 3. Intermezzo, 4. Concerto (2011). UA: 25. Dezember 2011, Stadtpfarrkirche St. Marien Hof, Ludger Stühlmeyer.

Orgel Solo

  • Kochberger Albumblatt (1978), H. + H. Sch. gewidmet.
  • Finale für Orgel op. 58 (1986), Henry Schädlich gewidmet.
  • Saarbrücker Albumblatt (2003), Christian von Blohn gewidmet.
  • Vier Orgel-Etüden (2008). UA: 1. Februar 2009, Stadtpfarrkirche St. Marien Hof, Ludger Stühlmeyer.
  • Tricinium für Orgel (2011), Ludger Stühlmeyer gewidmet. UA: 16. Oktober 2011, Stadtpfarrkirche St. Marien Hof, Ludger Stühlmeyer.
  • 5 Intermedien und 2 Postludien für Orgel (2012), Sebastian Sommer gewidmet.

Diskografie

  • Topografien. Für zwei Gitarren, Sprecher und Zuspielband: Intersound-Pro Viva - CD Like Fire Burning.
  • Fünf Weihnachtslieder. Für vier Posaunen und Tuba: Koch-Schwann - CD Posaunenquintett Berlin Vol. 2.
  • Triplum. Für Flöte, Fagott und Cembalo: Aulos - CD La banda palatina.
  • VersatzStücke. Für zwei Gitarren: NCA New Classical Adventure - CD Herbstmusik.
  • Zwölf Weihnachtslieder. Für gemischten Chor: VET's Records - CD Omnis mundus jucundetur.
  • Bachmann-Lieder. Für Mezzosopran und Gitarre: Signum/MusiContact - CD calliope-calls.
  • Umkreisgebunden. Ein Kreuzspiel: mdr kultur/Sächsische Tonträger - CD 15. und 16. Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik 2001/2002.

Kontakt

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