Ignatius von Antiochia

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
Ignatius von Antiochia

Ignatius von Antiochia, auch Ignatius von Antiochien (2. Jahrhundert n. Chr). Sein Gedenktag ist der 17. Oktober.

Patronat: gegen Halsschmerzen.

Biografie

Der hl. Ignatius war ein Schüler des Apostels Johannes und als Nachfolger des Apostels Petrus der dritte Bischof der Stadt Antiochia, die die Antiochenische Schule begründet hat. Möglicherweise hatte er sogar das Glück, Jesus selbst kennen zu lernen. Bei griechischen Hagiographen gilt er als das Kind aus Mt 18,2, das Jesus in die Mitte stellte. Bei Hieronymus gilt er als Schüler des Apostels Paulus.

Der Bischof, der maßgeblich für eine streng hierarchisch strukturierte Kirche verantwortlich ist und immer wieder betonte, dass im Leben eines Bischofs Gott selbst zu erkennen sein müsse, führte ein mystisches Glaubensleben. Durch das Innewohnen Gottes in den Menschen könnten diese das Heil erlangen und bei ihm für allezeit wohnen, so die Auffassung Ignatius’, jenem großen Kirchenlehrer, der als erster in seinen Werken auf die Jungfrauengeburt verwies und die Kirche Jesu Christi als eine „katholische“ bezeichnete.

Von Kaiser Trajan wurde Ignatius während der Christenverfolgungswelle, die von 98-117 in Antiochien stattfand, aufgrund seines Glaubens zum Tod verurteilt und deswegen mit dem Schiff von Antiochia nach Rom gebracht. Auf der Reise verfaßt er in Smyrna und Troas Dankschreiben an die Gemeinden in Ephesus, Magnesia und Trallas, an die Kirchen von Philadelphia, an Polykarp, den Bischof von Smyrna und an christliche Gemeinden in Rom, die er bittet, nicht zu versuchen, den Martertod zu verhindern. Im Smyrnabrief wird die Kirche erstmals katholisch genannt (s. Abschnitt Zitate). Es sind knappe, unsystematische Gelegenheitsschreiben ohne Gliederung. Die Briefe enthalten als Hauptthemen:

  • Warnung vor Irrlehren (Doketismus)
  • Einheit der Theologie des trinitarischen Monotheismus
  • Die Ordnung von Kirche und Welt in hierarchischer Struktur. Die Gemeinden seien dem Bischof so unterstellt, wie Christus dem Vater.
  • Theologie und Sehnsucht nach dem Matyriums, das als Nachfolge Christi hochgeschätzt wird.

In Rom angekommen wurde Ignatius, der sein Martyrium heiß ersehnte, Löwen vorgeworfen. Seine letzten Worte sollen gewesen sein: „Ich bin der Weizen Christi, ich muss durch die Zähne der Tiere gemahlen werden, um als reines Brot befunden zu werden.“

Nach seinem Tod wurden, so sagt es die Legende, goldene Buchstaben, die das Wort „Jesus“ ergaben, in seinem Herzen eingraviert gefunden. Der Heilige, der zu den Vätern der Ostkirche zählt und neben Barnabas, Clemens I. von Rom und Polykarp als einer der Vier Apostolischen Väter in der katholischen Kirche verehrt wird, wurde auch in den Messkanon aufgenommen.

Zitate

  • Denn da, wo Jesus Christus ist, ist auch die katholische Kirche.

Literatur

  • Die Briefe des heiligen Ignatius von Antiochien, aus dem griechischen übertragen und eingeleitet von Ludwig A. Winterswyl Herder Verlag 1954 (60 Seiten; 4. Auflage; Imprimatur Freiburg im Breisgau, den 26. Januar 1954 Der Generalvikar i.V. Reinhard).

Weblinks

Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.