Invicti athletae christi

Aus kathPedia
Version vom 20. August 2014, 09:30 Uhr von Oswald (Diskussion | Beiträge)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springenZur Suche springen

Invicti athletae Christi sind die Anfangsworte der Enzyklika des Papstes Pius XII. vom 16. Mai 1957 über Andreas Bobola SJ.

An demselben Tag, als Kardinal Wyszynski den roten Hut empfing, ließ Papst Pius XII. die Enzyklika Invicti athletae zum 300. Jahrestag des Martyriums des heiligen Andreas Bobola veröffentlichen. Bobola, ein polnischer Jesuit wurde am 16. Mai 1657 in Pinsk, nachdem er sich geweigert hatte, zum orthodoxen Glauben überzutreten, von Kosaken zu Tode gequält. Die Enzyklika hebt aus dem Leben des Heiligen besonders seine unermüdliche Sorge um den Bestand des katholischen Glaubens gegenüber dem Schisma und seine persönliche Glaubenstreue hervor. Sie wendet sich an die Bischöfe der ganzen Welt mit der Mahnung, den Gläubigen dieses Beispiel der Glaubenstreue vorzustellen. Erst am Schluß nimmt sie in einem eigenen Abschnitt ausdrücklich auf Polen Bezug. Dieser Abschnitt lautet:

"Unsere väterlichen Ermahnungen und Wünsche richten sich an alle geistlichen Oberhirten und ihre Herden, in besonderer Weise aber doch an diejenigen, die in Polen leben. Denn Andreas Bobola ist ihre Zierde und ihr Ruhm. Stammte er doch aus ihrem Volk und schmückte es mit dem Glanz seiner Tugenden und dem Purpur seines Märtyrerblutes. Mögen sie deshalb seinem herrlichen Beispiel folgen und dem angestammten Glauben gegenüber allen Nachstellungen treu bleiben, den christlichen Sitten eifrig nachstreben und das Bewußtsein pflegen, dass es der höchste Ruhm ihres Vaterlandes ist, den Vätern an Mut und unerschütterlicher Treue zu gleichen und dafür zu sorgen, dass Polen immer gläubig und die Vormauer der Christenheit bleibt. Gott selbst scheint dem polnischen Volk, diese besondere Aufgabe gestellt zu haben; das lehrt die Geschichte, die Zeugin der Zeiten, die Leuchte der Wahrheit, die Lehrmeisterin des Lebens' (Cicero, De orat. 36). Mögen sie danach streben; diese Aufgabe allzeit standhaft und tatkräftig zu erfüllen, sich vor arglistigen Fallen hüten und mit Hilfe der Gnade Gottes aller Schwierigkeiten und Bedrängnisse Herr werden. Mögen sie auf den Siegespreis hinblicken, den Gott für alle jene bereithält, die treu, mutig und mit liebender Hingabe dafür leben, wirken und kämpfen, dass sein Friedensreich auf Erden besteht und ausgebreitet wird.

Bei dieser Gelegenheit können Wir es uns nicht versagen, die geliebten Söhne in Polen durch diese Enzyklika in besonderer Weise anzusprechen, besonders jene Oberhirten, die für den Namen Jesu Schmerz und Schmach gelitten haben: Handelt mit Tapferkeit, aber mit jener christlichen Stärke, die mit Klugheit, Scharfsinn und Weisheit verbunden ist. Bewahret den katholischen Glauben und seine Einheit. Der Glaube sei der Gürtel Euerer Lenden (vgl. Is 11,5); er möge in der ganzen Welt gerühmt werden (vgl. Röm. 1,8), und er sei für Euch und für alle ,der Sieg, der die Welt überwindet' (1 Joh. 5, 4). So sollt Ihr handeIn ,im Aufblick zum Begründer und Vollender des Glaubens, zu Jesus. Freude war vor ihn hingestellt. Er aber erduldete das Kreuz, achtete nicht der Schmach und hat nun zur Rechten des Thrones Gottes sich niedergelassrn."

Wenn Ihr so handelt, werdet Ihr auch erreichen, dass alle Heiligen und besonders jene, die aus Euerem Volk hervorgegangen sind, gemeinsam mit der heiligen Jungfrau Maria, der Königin Polens, aus der ewigen Seligkeit, deren sie sich nun erfreuen, gütig auf Euer geliebtes Vaterland herniederschauen und es schützen und verteidigen."

Es ist wohl keine ungehörige oder unberechtigte Annahme, wenn man aus dem zeitlichen Zusammentreffen dieser Ermahnung des Papstes mit dem Besuch des Primas von Polen den Schluß zieht, dass die Gefahren, Nachstellungen und Fallen für das gläubige Polen noch nicht zu Ende sind und von den Bischöfen einen Kurs verlangen, der ebenso kompromißlos fest im Prinzip wie klug und weise in der Anwendung sein muß. Das würde heißen, dass an eine Verschmelzung katholischer und kommunistischer Gesellschaftslehre nach wie vor nicht zu denken ist, dass dagegen ein Modus der Koexistenz gesucht werden soll.

Siehe auch: Liste von Lehramtstexten

Weblinks