Israel

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Version vom 30. Dezember 2008, 14:48 Uhr von Wiki von Falke (Diskussion | Beiträge) (Wanderndes Volk Israel)
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Israel (hebräisch "Der mit Gott kämpft", "Gottesstreiter", Gott ist stark) ist der Patriarch Jakob (Gen 35, 10.20f), der nach dem Kampf mit dem Unbekannten an der Furt "Israel" genannt wird. Im Judentum kommte dem Namen eine besondere Bedeutung zu, ein Name ist immer sozusagen "programmatisch" und drückt das Wesen einer Person aus.

Der Begriff Israel meint aber ebenso das Volk des Bundes Gottes oder ein Staat, das sich als das wandernde Volk begreift.

Die Person Israel

Jakob ist der Sohn des Isaak und der Enkel des Abraham. Abraham, Isaak und Jakob werden die drei Erzväter Israels genannt. Jakob ist gegenüber seinem Zwillingsbruder Esau der zweitgeborene Sohn des Isaak. Um den Preis eines Linsengerichtes "verkauft" Esau sein Erstgeburtsrecht (das Recht auf den besonderen väterlichen Segen und das reichere Erbteil) an Jakob. Als der Segen dann gegeben werden sollte, half die Mutter mit, den blinden Isaak zu betrügen, sodass dieser wirklich dem Jakob den Segen gab. Jakob musste vor der Wut des Esau flüchten und verbrachte viele Jahre bei seinem Schwiegervater Laban, dessen zwei Töchter, Lea und Rachel, er heiratete. Mit Lea und Rachel und deren beiden Mägden hatte er insgesamt 12 Kinder - von ihnen stammen die 12 Stämme Israels.

Durch eine Intrige unter den Söhnen wurde einer, Joseph, an nomadische Sklavenhändler verkauft, und gelangte schließlich nach Ägypten. Diese entsetzliche Tat der Brüder wandelte Gott aber zum Segen: Joseph deutete die Träume des Pharao richtig, in denen Gott eine kommende Hungersnot vorhersagte. Das ermöglichte die Anlage von Vorräten. So konnten auch Josephs Geschwister dann kommen,um Getreide in Ägypten zu kaufen. Joseph erlaubte ihnen, sich mit Vater Israel und dem ganzen Clan im Land Gosen anzusiedeln.

Interessant ist, dass nicht nur bei Esau und Jakob der Zweitgeborene den Segen erhielt, sondern bereits eine Generation vorher ebenfalls: der Erstgeborene (und nach damaligem Recht legitime) Ismael wird zugunsten des Isaak, dem Sohn der Verheißung, zurückgestellt. Die Ordnung Gottes ist nicht immer die gleiche wie die Ordnung der Welt - so wie das (großteils) Nichtannehmen Jesu durch die Juden den Weg eröffnete, dass "das unedle Reis auf den edlen Ölbaum aufgepfropft" wurde; der Heilsweg für die Heidenvölker begann. Sie nennt man das "neue Israel" oder auch das "geistliche Israel".

Das Volk des Bundes

Der Ursprung des Volkes Israel liegt an der Schwelle zur historischen Periode - als der Nomadenfürst Abraham auf den Ruf Gottes hin von Ur in Chaldäa loszog und schlussendlich ins Land Kanaan geführt wurde. Zahlenmäßig war es ein Familienclan. Während einer Hungersnot fand das Volk Israel in Ägypten Zuflucht. In dieser Zeit wuchs der Familienclan zu einer mächtigen Volksgruppe heran, die bei den Ägyptern Argwohn erregte. Unter Führung des Propheten Moses konnte Gott das Volk aus der Knechtschaft der Ägypter befreien. Allerdings bewährte sich das Volk beim Zug durch die Wüste nicht, sondern wurde immer wieder schwach und glaubte nicht an die Macht Gottes. Daher führte Gott Israel vierzig Jahre lang durch die Wüste - eine Bild-Zahl, die ein ganzes menschliches Leben symbolisieren soll.

Dieser Auszug aus Ägypten, der "Exodus", war ein weiteres formendes Element für das Volk und DAS geistliche Ereignis, das bis heute nachwirkt (siehe auch: Pascha

Essentiell für Israel als Volk war dann auch besonders die Zeit des babylonischen Exils, in dem das Volk (mangels Tempelkult) sich um die Thora zu scharen begann, die Synagoge der geistliche Mittelpunkt wurde, und Talmud, Mischna und Haggada aufgezeichnet wurden.

geistliche Bedeutung

Der Sündenfall des Menschen hat eine Kluft zwischen Gott und den Menschen aufgerissen. Es ist nun Gottes Streben, diese Kluft zu überbrücken, denn der Mensch ist aus Eigenem dazu nicht in der Lage.

Zu diesem Vorhaben möchte sich Gott ein Volk berufen, das auf Ihn "hinzeigt". Er beginnt damit, einen Einzelnen - Abraham - zu rufen. Der Gehorsam Abrahams macht ihn zum "Vater des Glaubens", und Gott begründet aus ihm "Sein Volk", das Ihm ganz besonders geweiht ist. Er zeichnet das Volk durch das Geschehen des Exodus und durch die Übergabe der 10 Gebote aus.

Allerdings ist die Geschichte Gottes mit Seinem Volk von Abfall, Versagen, Bekehrung und neuerlichen Rückfällen geprägt - bis hin zu der lebendigen Messias-Erwartung zur Zeit Jesu, und der jungen Frau aus Israel, die ein vollkommenes "ja" sprechen konnte.

Anstelle des historischen Israel tritt nun im Neuen Testament das "Neue Israel", das Christentum, als neues Gottesvolk. Allerdings hat Gott "Sein Volk" weder verstoßen noch vergessen, sondern auch Israel wird Ihn einmal als den Wahren Gott erkennen. Soweit die Prophetie dazu.

Im Buch Hosea wird Israel als eine Braut dargestellt, die allein Jahwe gehört.

Der Staat

Der Staat Israel wurde im Jahr 1948 als Folge des 2. Weltkriegs gegründet.