Jeanne d'Arc

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
Jeanne d'Arc bei der Krönung von König Karl VII.

Die heilige Jeanne d’Arc (Johanna von Orléans, Die Jungfrau von Orléans) (* 6. Januar 1412 im lothringischen Weiler Domrémy; † 30. Mai 1431 in Rouen) ist die Nationalheldin Frankreichs.

Ihr Gedenktag im römischen Kalender ist der 30. Mai. Sie ist Patronin von Frankreich, Orléans, Rouen und des Rundfunks.

Biografie

La pucelle

Jeanne entstammte einer Bauernfamilie. Mit 13 Jahren erschienen ihr mehrmals die hl. Katharina, die hl. Margareta und der heilige Erzengel Michael, die sie ermahnten, ein gutes Leben zu führen und sie mit der Befreiung Frankreichs von den Engländern beauftragten. Damals war der hundertjährige Krieg zwischen England und Frankreich.

König Karl VI. hatte seinen Sohn, den Dauphin Karl VII., enterbt und den Engländern die Herrschaft über sein Land zugesagt. Jeanne ging gemäß ihrem himmlischen Auftrag zu Karl VII., erbat sich von ihm ein kleines Heer, um die Belagerung der Stadt Orléans aufzuheben, und versicherte ihm seine Krönung zum französischen König in Reims. Das Vertrauen des Dauphins in das Bauernmädchen war wohl sehr klein, aber die ständigen Bitten Jeannes und seine Ratlosigkeit darüber, dem Krieg auf einem anderen Weg ein Ende zu machen, veranlassten ihn schließlich, Männer mit ihr nach Orléans zu schicken. Tatsächlich gelang es Jeanne und ihren Soldaten, die Stadt zu befreien, die Engländer zurückzudrängen und somit dem Krieg die entscheidende Wende zu geben.

Karl VII. wurde gemäß Jeannes Versprechen im Dom von Reims zum König gekrönt. Doch der Triumph Jeannes und der Dank des neu gekrönten Königs dem Mädchen gegenüber hielten nicht lange an. Karl VII. distanzierte sich von der Soldatin in Männerkleidung und die von Jeanne dennoch unternommenen Versuche, die Feinde weiter aus Frankreich zu vertreiben und die Stadt Paris zu befreien, scheiterten. Sie wurde verwundet, schließlich von den mit Karl VII. verbündeten Burgundern gefangen genommen und an die Engländern ausgeliefert. Diese beschimpften sie als Hexe und Hure und übergaben sie der Inquisition. Jeanne wurde drei Monate lang verhört und musste sich alleine gegen ihre Richter behaupten. Schließlich gab sie zu, schuldig zu sein, widerrief allerdings ihr Geständnis, gegen den Ratschluss Gottes gehandelt zu haben, wieder und wurde am 30. Mai 1431 am Marktplatz von Rouen öffentlich als Hexe verbrannt.

Bereits 25 Jahre nach ihrem Martyrium machte Papst Kallistus III. das über Jeanne verhängte Urteil rückgängig. Die Heiligsprechung erfolgte jedoch erst am 16. Mai 1920.

Literatur

  • Sven Stolpe: Das Mädchen von Orleans. Das Schicksal der Jeanne d'Arc, Frankfurt a. M. 1954.
  • Carl Julius Abegg: Die Fackel Gottes - Johanna Von Orleans (1412 - 1431) Christiana Verlag 1976 (144 Seiten; 2. Auflage ; ISBN 3-7171-065-7).
  • Gerd Krumeich: Jean d´Arc, Beck, München, 2016.

Weblinks

Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.