Johannes Chrysostomos

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Johannes Chrisostomus

Johannes Chrysostomus (* um 345 oder 347 in Antiochien/Syrien, † 14. September 407 in Komana/Armenien) war Bischof von Konstantinopel und ist einer der vier großen morgenländischen Kirchenväter und ist Kirchenlehrer. Er wird auch eucharistischer Lehrer genannt. Sein liturgischer Gedenktag ist der 13. September.

Er ist der Patron der christlichen Prediger und gegen Epilepsie.

Biografie

Johannes entstammte einer Offiziersfamilie. Der Grund für seine gediegene hellenistische Bildung ist in der Schule des Rhetors Libanios zu suchen. Im Jahre 369 empfing er die Taufe. 375 empfing er die Weihe zum Lektor und wurde dem antiochenischem Klerus zugeteilt. Sein Enthusiasmus für das Mönchtum bewog ihn zum Eintritt in ein Kloster, das er aber nach vier Jahren verließ, um Eremit zu werden. Im Jahre 381 empfing er die Diakonenweihe, 386 die Priesterweihe.

Er wurde Prediger an der Bischofskirche. Durch sein zündendes Wort erreicht er eine seelsorgerische Tiefenwirkung, die ihm den Ehrennamen Chrysostomos (Goldmund) einbracht. Nach dem Tod des Bischofs Nektarios von Konstantinopel wurde er 398, für ihn selbst überraschend, sein Nachfolger. Als undiplomatischer Mann geriet er in schwere Kämpfe mit dem intrigenreichen Hof und mit manchem Amtskollegen. Er entwickelte aber eine eifrige Seelsorgetätigkeit. Den zahlreichen Goten in der Hauptstadt gab er einen eigenen Klerus, der in ihrer Sprache predigte und dazu ein eigenes Gotteshaus erhielt. Er veranlaßte den Bau von Hospizen und Spitälern für die Armen und Kranken. Er kümmerte sich um die Mission in Thrakien und in Phönikien. Die Vornehmen ermahnte er ob ihrer Pflichten und macht sie damit zu seinen Gegnern, in deren Folge die Kaiserin Eudokia und eine Bischöfe gegen ihn hetzten. Auf der sogenannten Eichensynode wurde Johannes 403 abgesetzt und verbannt. Die Vertreibung wurde kurzfristig rückgängig gemacht, da die Kaiserin eine Fehlgeburt erlitten und sie das als Strafe für die Verbannung aufgefasst hatte. Dann aber wurde er erneut verbannt, diesmal nach Kukusus an der armenischen Grenze. Hier lebete er drei Jahre und stärkte durch seine Briefe die ihm treu bebliebene Gemeinde. Der Kaiser ließ ihn deshalb in strengeren Gewahrsam nehmen und nach Pityus ans schwarze Meer bringen. Auf dem Weg dorthin starb er am 14. September 407. Wahrscheinlich war sein Tod beabsichtigt, da man um seinen gesundheitlichen Zustand wusste.

Werk

Das Schrifttum des Johannes ist geprägt von der pastoralen Grundeinstellung des Seelsorgers. Die Predigten nehmen nach Rang und Umfang die erste Stelle ein. Es gibt einige Abhandlungen über das Mönchsideal, sowie 236 Briefe.

Die Crysostomusliturgie ist nicht das Werk des Johannes, sondern sie lag schon vor seiner Zeit fest. Die byzantinische Überlieferung schreibt Johannes eine liturgieschöpferische Tätigkeit nur spät und zögernd zu.

Dogmengeschichtlich behandelt er lediglich einige Einzelfragen seiner Zeit. Er bezeugt daher mit seinem Schrifttum mehr das Ende des vierten Jh., erreichte das Stadium der griechischen Theologie in Einzelfragen, die er gerade berührte. So nennt er Maria weder Theotokos noch Christotokos, dehnt den Primat des Petrus nicht auf seine Nachfolger aus, kennt noch nicht die kirchlich kontrollierte Privatbuße oder die klaren Begriffe augustinischer Gnadenlehre. Er gilt aber mit Recht als der klassische Zeuge des christlichen Altertums für die katholische Eucharistielehre.

Zitate

"Viele freilich sind wenig geachtet, ohne dass sie das bejahen, sondern einzig aufgrund ihres Schicksals. Das wird nicht gelobt, vielmehr werden diejenigen seliggepriesen, die freiwillig demütig werden. Der Herr beginnt gerade damit, weil er mit dem Hochmut die Wurzel aller Bosheit ausreißen will. Gegen den Hochmut setzt er die Demut als sicheres Fundament. Ist solche als ein sicherer Grund gelegt, dann kann man darüber aufbauen. Wird das Fundament zerstört, fällt alles, was du an Gutem gesammelt hast."

Johannes Chrysostomus in der Bibliothek der Kirchenväter

Literatur

  • Johannes Chrysostomus, Gott sei gepriesen für alles, Textauswahl von Gottfried F. Probst, Butzon & Bercker Verlag 1988 ISBN 3-7666-9562-2

Querverweise

Weblinks

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