Josef Zander

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Wilhelm Josef Zander (* 20. März 1878 in Kinzweiler, Kreis Aachen; † 15. Februar 1951 in Bad Godesberg) war ein deutscher Politiker der Deutschen Zentrumspartei und Bürgermeister von Bad Godesberg.

Leben und Beruf

In Kinzweiler aufgewachsen und zur Schule gegangen war er von 1914 bis 1918 als Soldat im Ersten Weltkrieg. 1907 wurde er Bürgermeister der damaligen Stadt Zülpich. Im selben Jahr, am 19. November 1907 vermählte er sich mit Sophie Wiertz (* ; † 20. März 1929). 1908 wurde Zander Vorsitzender des Zülpicher Geschichtsvereins. Bis 1915 blieb er im Amt. Im selben Jahr wurde er zum Bürgermeister von Godesberg berufen. Von 1919 bis 1922 war er Vorsitzender des Verschönerungsvereins Godesberg. 1920 erweiterte er den Verschönerungsverein zu einem "Verein für Heimatpflege" und veranlasste als dessen Vereinsvorsitzender den Druck der "Geschichte Godesbergs" von Professor Alfred Wiedemann. Sein Bemühen um den Titel "Bad" für Godesberg wurde 1925 mit Erfolg gekrönt. 1931 heiratete er Marita Claisen(* 3. Oktober 1898; † 10. Juli 1965). Während seiner Amtszeit bemühte er sich sehr darum, dass Godesberg Stadtrechte bekam, jedoch erst sein NSDAP-Nachfolger Heinrich Alef konnte die Früchte dieser Arbeit ernten.

Politische Verfolgung im Nationalsozialismus

Da Zander als Zentrumspolitiker und Katholik ein erklärter Gegner der Nazis war und bis zum März 1933 öffentlich gegen die NSDAP vorging. geriet er danach so unter Druck, dass er „aus gesundheitlichen Gründen“ seinen Rücktritt einreichen musste. So wurde er am 13. März 1933 zwangsweise beurlaubt und, wie sein Parteifreund Joseph Roth, für einem Tag in Schutzhaft genommen. In der Schulchronik der Burgschule steht dazu:

Am Montag, den 13. März, wurde die nationale Revolution in Godesberg durchgeführt. Eine SA-Mannschaft (Sturmabteilung) besetzte das Rathaus und nötigte den Bürgermeister, die beiden besoldeten Beigeordneten und drei weitere Beamte, sich sofort "beurlauben" zu lassen. Auch an der Burgschule erschien eine solche Abteilung von 20-30 Mann und veranlaßte, daß der Lehrer Roth sofort beurlaubt wurde, weil er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Godesberger Zentrumspartei die Nationalsozialisten scharf bekämpft hatte.

Ersetzt wurde er durch den Nationalsozialisten Heinrich Alef., der ab 14. März 1933 das Amt übernahm.

Nach dem Krieg

Nach der Flucht von Alef und dem Zusammenbruch der NS-Herrschaft wurde er 1945 von der Militärregierung zum Bürgermeister der Stadt Bad Godesberg berufen. 1946 wurde er dann auch von der neuen Stadtvertretung zum politischen Bürgermeister gewählt und blieb bis 1948 in diesem Amt. Nach seiner Amtszeit blieb er politisch und kulturell aktiv. Von Krankheit geschwächt, verstarb er am 15. Februar 1951.

Ehrungen

Am 31. März 1947, an seinem 40. Bürgermeisterjubiläum, verlieh Bad Godesberg ihm das Ehrenbürgerrecht. Auch die Universität Bonn ernannte ihn am 20. März 1948 zum Ehrenbürger. In Bonn wurde die Zanderstraße nach ihm benannt.

Bücher

Josef Zander: Persönliche Erinnerungen an Hubert Salentin. Ein Vortr., geh. bei d. Feier d. 25jähr. Bestehens d. städt. Heimatmuseums in Zülpich am 8. Okt. 1934; Volksblatt-Verl. 1935

Weblinks

http://www.zgv.zuelpich.de/index.php?menuid=20 http://www.vhh-badgodesberg.de/texte/presse/bericht29.htm http://www.lebensgeschichten.net/selcont3.asp?typ=RG&value=996

Quellen

  • Totenzettelsammlung Prof. Dr. Burkhart Cardauns, Brauweiler Nr.: 1246; 1288
  • Godesberger Heimatblätter; Heft 39 (2001), S. 56-69