Katholische Aktion

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen

Katholische Aktion (ital. azione cattolica) werden die Aktivitäten katholischer Laien im öffentlichen Leben der Gesellschaft und Politik bezeichnet. Sie ist eine Form der Teilnahme und Mitarbeit der Laien am Apostolat der Kirche.<ref>Pius XI. 29. Juni 1931 Enzyklika Non abbiamo bisogno über die Katholische Aktion, Nr. 5.</ref>

Ziel Geschichte Organistation

Das höchste Ziel der Katholischen Aktion ist gemäß dem Gebot des Evangeliums "Suchet zuerst das Reich Gottes" ({{#ifeq: Evangelium nach Lukas | Katholische Aktion |{{#if: Lk|Lk|Evangelium nach Lukas}}|{{#if: Lk |Lk|Evangelium nach Lukas}}}} 12{{#if:31|,31}} EU | BHS =bibelwissenschaft.de">EU | #default =bibleserver.com">EU }}) die Heiligung der Seelen. Diesem höchsten Ziel müssen alle sozialen und wirtschaftlichen und alle sonstigen karitativen Tätigkeiten in rechter Weise untergeordnet sein.<ref>Pius XI., 28. März 1937 Enzyklika Firmissimam constantiam an die Erzbischöfe und Bischöfe und die anderen Oberhirten der Vereinigten Staaten von Mexiko über die katholische Lehre als Schule der Elite im sozialen und politischen Leben, Nr. 12.</ref>

Die Anfänge der Katholischen Aktion sind im 19. Jahrhundert in Italien zu beobachten; sie wurden von Papst Pius X. gefördert. Getragen von der insbesondere durch die Katastrophe des Ersten Weltkriegs beförderten Einsicht, dass die Reichweite der kirchlichen Hierarchie in moderner Zeit zu kurz greift, um dem "Frieden Christi in Christi Reich" (Pax Christi in regno Christi, so das Leitwort Pius' XI.) auch nur hinreichende Geltung zu verschaffen, wurden in mehreren Ländern, insbesondere in Europa, verstärkte Laienaktivitäten unter Aufsicht des Bischofs gebündelt.

Organisatorisch erlangte die katholische Aktion besonders in Österreich, Italien und Frankreich (dort: Action catholique) besondere Bedeutung. In diesen Ländern bereitete sowohl teilweise die Nähe als auch die notwendige Abgrenzung vom regierenden System -in Italien insbesondere vom Faschismus, in Frankreich von der oppositionell antirepublikanischen Action française) - einige Schwierigkeiten. Im demokratischen Frankreich gelang mehr und mehr eine Aussöhnung mit dem modernen Staat, auch belehrt aus den schmerzlichen Erfahrungen mit autoritären Regimen in Italien und Spanien (dort verursachte der Bürgerkrieg seitens der Republik eine verheerende Verfolgung, wobei die spanischen Bischöfe sich, nach dem Urteil des damaligen Papstes, aber allzu rückhaltlos mit der Regierung Franco identifizierten).

Die Erfahrung der totalitären Versuchung im Kontext des Zweiten Weltkrieges, ließ die Päpste aber erkennen, dass die Methoden der katholischen Aktion noch nicht ausgereift genug waren, um eine Mitwirkung in der Gesellschaft sicherzustellen. Man suchte jetzt nach neuen Methoden der Wirksamkeit des Apostolats, über die Reichweite des "katholischen Segments" der Gesellschaft hinaus (vgl. aggiornamento, Dialog).

In Deutschland hingegen wurde das in der Kulturkampf-Zeit des 19. Jahrhunderts begründete, reich gegliederte Verbändewesen als "Vorläufer" und Ausprägung der katholischen Aktion in der Gesellschaft angesehen.

Die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzil haben die Laien zu verstärktem Apostolat aufgefordert und ihnen innerhalb der weltlichen Sachbereiche die dazu erforderliche relative Autonomie ausdrücklich zuerkannt. Heute gilt die katholische Aktion daher eher als zeitbedingte erste Erscheinungsform dieses Apostolats der Laien, das aber, insbesondere in manchen neuen geistlichen Gemeinschaften (vgl. Movimenti), neue Ausprägungen unterschiedlichster Gestalt gefunden hat.

Der Erfolg jeder katholischen Aktion (im weitesten Sinne) ist von der sorgsamen Beachtung der katholischen Differenz zwischen den weltlichen und geistlichen Sachbereichen abhängig. Diese Differenz, wenn auch ihre Abgrenzung stets problematisch blieb, zählt dem Prinzip nach "für immer" zu den wichtigsten theologischen Einsichten, spätestens seit Augustinus.

Päpstliche Schreiben

Siehe: Päpstliche Schreiben im Artikel Laie

Leo XIII.

Pius X.

Pius XI.

Pius XII.

Johannes XXIII.

Literatur

  • Rudolf Graber: Die Grundlagen der Katholischen Aktion, Haas & Grabherr Augsburg 1932 (62 Seiten; Imprimatur Augustae Vindelicorum, die 22. Februarii 1932 Vicarius Generalis Dr. Eberle).
  • Friedrich Jürgensmeier: Die dogmatische Grundlage der Katholischen Aktion. Verlag des Johannesbundes Leutesdorf 1934 (15 Seiten).
  • Engelbert Niebecker: Das allgemeine Priestertum der Gläubigen. Die dogmatische Darlegung der Lehre vom Laienapostolat als der Grundlage der Katholischen Aktion. Schöningh Verlag 1936 (173 Seiten).
  • K. Faustmann: Katholische Aktion, Gedanken zum Anfang,Johannes Verlag Leutesdorf 1929.
  • Karl Neundörfer, Zwischen Kirche und Welt, Frankfurt 1927.
  • Luigi Civardi : Das Handbuch der katholischen Aktion, Ins Dt. übertr. v. Therese Happak-Metzler, Mit einem Geleitwort v. Bischof Johannes Maria Gföllner., Tyrolia Verlag Innsbruck 1938 (262 Seiten).

Weblinks

siehe: Soziale Summe Pius' XII.

Anmerkungen

<references />