Ludger: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Liudger''' (* um [[742]] in [[Utrecht]], † [[26. März]] [[809]] in Billerbeck) war Missionar, Gründer des Klosters Werden sowie des Helmstedter Klosters St. Ludgeri. Er war Werdener Klosterleiter,  erster Bischof von [[Bistum Münster|Münster]] und wurde heiliggesprochen. Namensvarianten sind: '''Ludger''', Ludgerus, Ludgeri, Luitger, Lüder, Lui, Lutz sowie Ludgera (als weibliche Form).
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'''Ludger''' ist ein männlicher Vorname.
  
[[Datei: Hl. Liudger.JPG|thumb|220px|sright|Missionar Liudger bei der Überfahrt nach Helgoland. Miniatur aus der Vita secunda sancti Liudgeri (um 1100)]]
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'''Heilige'''
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* [[Ludger (Heiliger)]], Bischof des Bistums Münster
  
== Biographie ==
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'''Weitere Namensträger'''
Liudger wuchs unter der Obhut des [[Abt]]es Gregor, eines Bonifatiusschülers, auf und durfte den Missionar [[Bonifatius]] mit elf Jahren auch selbst kennen lernen. Nachdem er längere Zeit in York (GB) bei [[Alkuin]] studiert hatte, wurde er am 7. Juli 777 in [[Köln]] zum [[Priester]] geweiht und begann danach nach dem Vorbild des Hl. [[Bonifatius]] in Friesland als [[Missionar]] umherzuziehen.  
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* [[Ludger Born]] SJ
 
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* [[Ludger Edelkötter]], deutscher [[Komponist]] des "Neuen Geistlichen Liedes".
Seine Missionstätigkeit musste er zunächst aufgeben, da er von einfallenden Sachsen vertrieben wurde. Er reiste nach [[Rom]], um die Gräber der [[Apostel]] zu besuchen und hielt sich zwei Jahre lang im [[Benediktiner]]kloster [[Montecassino]] auf, wo er wahrscheinlich auch mit Karl den Großen zusammentraf.
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* [[Ludger Jonas]], deutscher Domkapitular des Bistums Münster.
 
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* [[Ludger Lohmann]], deutscher [[Kirchenmusik]]er und [[Professor]].
Karl beauftragte den Zurückgekehrten mit fünf Gauen als Missionsgebiete. Ab [[794]] war ihm die Verwaltung des neu errichteten Bistums Münster anvertraut. Im Gründungsjahr des Bistums [[805]] wurde er zum ersten [[Bischof]] von Münster geweiht.
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* [[Ludger Lütkehaus]], deutscher Philosoph und [[Literaturwissenschaftler]].
 
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* [[Ludger Oeing-Hanhoff]]
Liudger starb am Morgen des 26. März im Kreise seiner Schüler, nachdem er Tags zuvor am Sonntag um 9:00 Uhr die Hl. Messe gefeiert und öffentlich gepredigt hatte. Er hatte aus Bescheidenheit den Wunsch geäußert, vor dem [[Kloster Werden]] an der Ruhr bestattet zu werden und nicht in der Porticus der Klosterkirche, wie es ihm als Abt zugestanden hätte. Heute ruhen seine Gebeine in der [[Krypta]] des von ihm gegründeten Klosters. Im ehemaligen Klostergebäude ist seit 1927 der Hauptsitz der "Folkwang-Hochschule der Künste Essen-Werden".
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* [[Ludger Schepers]], Weihbischof des Bistums Essen.
 
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* [[Ludger Schulte]], OFMCap
== Legende ==
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* [[Ludger Stühlmeyer]], deutscher [[Kantor]], Komponist und [[Musikwissenschaft]]ler.
Der Legende nach habe Liudger sein ganzes Missionsgebiet auf wunderbare Weise von Gänsen befreit.
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* [[Ludger tom Ring d.J.]], deutscher Maler aus Münster.
 
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* [[Ludger van Bergen]], SJ
== Rezeption ==
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* [[Ludgera Vogt]], deutsche Professorin.
=== In der Kunst ===
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{{Namen}}
* 23 Miniaturn in der "Vita secunda sancti Liudgeri", entstanden um 1100.  
 
* Historienbild "Liudger predigt das Evangelium an dem Ufer der Ems", entstanden 1901, Aula des Gymnasium Dionysianum Rheine.
 
 
 
=== In der Musik ===
 
[[Datei: Liudger Offizium.jpg|thumb|220px|right|Liudger Offizium des Klosters Werden]]
 
* '''Liudger Offizium''': Antiphon: ''Beatus Ludgerus''; Antiphon: ''Ubi postmodum''; Antiphon: ''Invocantem se deus''; Antiphon: ''Vir dei''; Antiphon: ''O admirabile divinitatis nomen''; Antiphon: ''Unde in domino''; Responsorium: ''Beatus Ludgerus''; Responsorium: ''Gaude mater''
 
 
 
Dieses Offizium, ursprünglich aus der Abtei Essen Werden, ist eines von drei überlieferten Offizien zu Ehren des heiligen Liudgers. Heute wird es in der Abtei Gerleve aufbewahrt. Die Texte nehmen Bezug zur "Vita secunda Sancte Liudgeri" und berichten über Liudgers  Missionstätigkeit. Die [[Antiphon|Antiphonen]] und [[Responsorium|Responsorien]] sind im Stile der Spätgregorianik komponiert. Die Notenschrift ist auf vier Linien notiert und entspricht im Wesentlichen den Gepflogenheiten des 12. Jahrhunderts. Die Melodiebildung bei den Antiphonen ist, wie bei Kompositionen für das [[Stundengebet]] üblich, oligotonisch, die der festlichen Responsoria prolixa sind melismatischer gestaltet. Eine Besonderheit der Notation ist die Clivis quadrata, die dem Pes quadratus entspricht.<ref>Ludger Stühlmeyer: ''Handschriften im Vergleich: Das Ludgerusoffizium des 12. Jh. in der Abtei Gerleve''. In: Curia sonans. Bayerische Verlagsanstalt 2010, S. 43–47.</ref>
 
 
 
* '''Liudger-Messe''', Introitus: ''Posuit Dominus'', Graduale: ''Repletum est gaudio'', Tractus: ''Scitote, quoniam mirivicavit Dominus'', Offertorium: ''Adducam eos in montem'', Communio: ''Congregabit eos et custodiet''. Das Formular erarbeitete Notker Kamber OSB, Gerleve 1957
 
 
 
* '''Deutsche Liudger-Vesper''', Melodien/Psalmodie: Heinrich Rohr 1958
 
 
 
* '''Antiphon vom heiligen Liudger'''. In: Antiphonale Monasteriense (1575), Diözesan Archiv Münster
 
 
 
* '''Deutsche Hymnen'''
 
:''Frohen Herzens laßt uns singen Liudger Lobpreis und Ruhm'', Münstersches Gesangbuch 1950
 
:''Froh soll unser Lob dich grüßen, heil'ger Bischof Liudger'', Text: W. Hünermann, Melodie: W. Bäumer (Coesfeld)
 
:''Laß den Preis uns freudig singen deiner hohen Heiligkeit'', Text: Emil Lengeling, Münstersches Gesangbuch 1950
 
:''Liudgerus, Vater, treuer Hirt'', Werdener Pilgerbuch 1910
 
:''O Liudgere, der die Friesen'', Werdener Pilgerbuch 1910
 
:''Sankt Liudger, der hochedle Fries'', Münster 1866
 
 
* '''Litaneien'''
 
:nach Werdener Überlieferung, Melodie: Hugo Berger
 
:nach Münsteraner Überlieferung, Melodie: Heinrich Rohr
 
:nach Billerbecker Überlieferung, Melodie: Heinrich Rohr
 
 
 
== Siehe auch ==
 
* [[Bistum Münster]]
 
* [[Bistum Essen]]
 
 
 
== Bekannte Namensträger ==
 
* [[Ludger Schepers]], [[Weihbischof]]
 
* [[Ludger Schulte]], [[OFMCap]]
 
* [[Ludger Stühlmeyer]], [[Kirchenmusik|Kantor]] und Komponist
 
 
 
== Literatur ==
 
* [[Ludger Stühlmeyer]]: Handschriften im Vergleich: Das Ludgerusoffizium des 12. Jh. in der Abtei Gerleve''. In: Curia sonans. Die Musikgeschichte der Stadt Hof. Eine Studie zur Kultur Oberfrankens. Von der Gründung des Bistums Bamberg bis zur Gegenwart''. Phil.Diss., Bayerische Verlagsanstalt, Heinrichs-Verlag Bamberg 2010, ISBN 978-3-89889-155-4.
 
* Georg Veit: Liudger I - IV. Lebensgedichte, Münster 2009.
 
* Josef Alfers: Mit Liudger auf dem Lebensweg. Münster: Dialogverlag 2009, ISBN 978-3-941462-06-9.
 
* Arnold Angenendt: ''Liudger. Missionar, Abt, Bischof im frühen Mittelalter''. Münster: Aschendorff, 2005, ISBN 3-402-03417-4.
 
* [[Barbara Stühlmeyer]]: ''Liudger, ein Friese, der die Welt verändert''. In: Karfunkel, Zeitschrift für erlebbare Geschichte, 61, 2005, ISSN 0944-2677.
 
* Barbara Stühlmeyer: Das Liudgeroffizium des Benediktinerklosters Essen Werden (Transkription und Analyse). In: ''Die Gesänge der Hildegard von Bingen. Eine musikologische, theologische und kulturhistorische Untersuchung''. Phil.Diss., Olms, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11845-9.
 
* Markus Bötefür, Gereon Buchholz, Michael Buhlmann: ''Bildchronik Werden. 1200 Jahre''. Essen 1999.
 
* Michael Buhlmann: ''Liudger an der Ruhr''. In: ''Ich verkünde euch Christus. St. Liudger, Zeuge des Glaubens 742–809''. Bochum 1998.
 
* Geza Jaszai: ''Zur ikonographischen Wiederentdeckung der gemalten Liudger Vita auf dem Billerbecker Altar''. In: ''Ich verkünde euch Christus. St. Liudger, Zeuge des Glaubens 742-809''. Bochum 1997.
 
* Eckhard Freise: ''Vom vorchristlichen Mimigernaford zum „honestum monasterium“ Liudgers''. In: Franz-Josef Jakobi (Hrsg.): ''Geschichte der Stadt Münster, Band 1: Von den Anfängen bis zum Ende des Fürstbistums''. Münster: 1994.
 
* Eckhard Freise: Artikel ''Liudger''. In: Lexikon des Mittelalters, Band 5, Sp. 2038.
 
* Eberhard Kaus: ''Zu den Liudger-Viten des 9. Jahrhunderts''. In: Westfälische Zeitschrift 142, 1992.
 
* Heinz Dohmen, Günter Rabeneck, Ludger Schütz: ''Die Grablege St. Liudgers und der Liudgeriden in Essen-Werden''. Bochum 1990.
 
* Basilius Senger: ''Liudger Leben und Werk''. Münster: Regensberg 1984, ISBN 3-7923-0510-0.
 
* Basilius Senger (Hrsg.): ''Liudger in seiner Zeit. Altfrid über Liudger. Liudgers Erinnerungen''. Münster: Regensberg 1982, ISBN 3-7923-0484-8.
 
* Hans Ossing: ''Untersuchungen zum Antiphonale Monasteriense''. Phil.Diss., Regensburg 1966.
 
* Rudolf Ludger Schütz (Communitas scncti Ludgeri, Hrsg.): Heiliger Liudger. zeuge des Gleubens 742-809. Gedenkschrift zum 1200. Todestag. Bochum: Kamp 2009, ISBN 978-3-89709-699-8.
 
* Basilius Senger: ''Sankt Liudger''. Vita, Liturgie, Gebete und Lieder, Kevelaer: Butzon & Berker, 1959.
 
* Heinz Löwe: ''Liudger als Zeitkritiker''. In: Historisches Jahrbuch 74, 1955.
 
* Wilhelm Wattenbach: ''Liudger''. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 19, Duncker & Humblot, Leipzig 1884.
 
 
 
== Einzelnachweise ==
 
<references />
 
 
 
== Weblinks ==
 
{{BBKL|http://www.bautz.de/bbkl/l/liudger.shtml}}
 
{{CathEnc|http://www.newadvent.org/cathen/09415a.htm}}
 
 
 
 
 
{{Tagesheiliger}}
 
 
[[Kategorie:Heilige]]
 
[[Kategorie:Missionare]]
 

Aktuelle Version vom 10. Januar 2019, 08:08 Uhr

Ludger ist ein männlicher Vorname.

Heilige

Weitere Namensträger

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