Ludwig Schick: Unterschied zwischen den Versionen

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* Im Zusammenhang mit der Affäre um Bischof [[Walter Mixa]] 2010 sprach sich Schick für eine Erneuerung der Kirche aus. Außerdem stellte er Überlegungen für eine Lockerung des [[Zölibat]]s der katholischen Priester sowie für ein stärkeres Engagement von Frauen in der Kirche an. Sein Vorschlag: Nur Bischöfe, [[Ordensleute]] und [[Domkapitular]]e sollten sich zur Ehelosigkeit verpflichten.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,693739,00.html Interview mit Erzbischof Ludwig Schick.] In: [[Der Spiegel|Spiegel online]] am 8.&nbsp;Mai 2010.</ref>
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* Im Zusammenhang mit der Affäre um Bischof [[Walter Mixa]] 2010 sprach sich Schick für eine Erneuerung der Kirche aus. Außerdem stellte er Überlegungen für eine Lockerung des [[Zölibat]]s der katholischen Priester sowie für ein stärkeres Engagement von Frauen in der Kirche an. Sein Vorschlag: Nur Bischöfe, [[Ordensleute]] und [[Domkapitular]]e sollten sich zur Ehelosigkeit verpflichten.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,693739,00.html Interview mit Erzbischof Ludwig Schick.] In: Spiegel online am 8.&nbsp;Mai 2010.</ref>
  
 
* Erzbischof Ludwig Schick hat am Beginn der "Reformdebatte" im Februar 2020 in der [[Katholische Kirche in Deutschland|katholischen Kirche in Deutschland]] ein zwiespältiges Fazit gezogen. Manchmal fürchte er eine Kirchenspaltung, manchmal aber habe er wieder neue Hoffnung, sagte Schick in einem Interview der italienischen Zeitung "Avvenire" zum Synodalen Weg. "Dieser Eindruck und diese Überzeugung geben mir das Vertrauen, dass es am Ende kein [[Schisma]] geben wird", betonte der Erzbischof.<ref>[https://www.katholisch.de/artikel/24450-schick-teilnehmer-am-synodalen-weg-sind-keine-revolutionaere Schick: Teilnehmer am Synodalen Weg sind keine Revolutionäre] [[Katholisch.de]] am 6. Februar 2020</ref>
 
* Erzbischof Ludwig Schick hat am Beginn der "Reformdebatte" im Februar 2020 in der [[Katholische Kirche in Deutschland|katholischen Kirche in Deutschland]] ein zwiespältiges Fazit gezogen. Manchmal fürchte er eine Kirchenspaltung, manchmal aber habe er wieder neue Hoffnung, sagte Schick in einem Interview der italienischen Zeitung "Avvenire" zum Synodalen Weg. "Dieser Eindruck und diese Überzeugung geben mir das Vertrauen, dass es am Ende kein [[Schisma]] geben wird", betonte der Erzbischof.<ref>[https://www.katholisch.de/artikel/24450-schick-teilnehmer-am-synodalen-weg-sind-keine-revolutionaere Schick: Teilnehmer am Synodalen Weg sind keine Revolutionäre] [[Katholisch.de]] am 6. Februar 2020</ref>

Version vom 23. November 2020, 13:55 Uhr

Erzbischof Dr. Ludwig Schick 2007

Dr. Ludwig Schick (* 22. September 1949 in Marburg) ist Erzbischof des Erzbistums Bamberg und Metropolit der Kirchenprovinz Bamberg.

Biografie

Erzbischof Ludwig Schick wurde als zweites Kind von Josef Schick und seiner Frau Auguste in Marburg geboren. Im wenigen Kilometer entfernten Mardorf wächst Ludwig Schick auf. Er besuchte die Stiftsschule Ämoneburg. 1969 legte er das Abitur ab und studierte Philosophie und Theologie in Fulda und Würzburg. Seine Diplomarbeit verfasste er über die formalen und inhaltlichen Beziehungen von 2 Kor 6, 14-7,1 zu den Qumranschriften.

Am 15. Juni 1975 wurde Erzbischof Schick zum Priester geweiht. Nach einer Kaplanszeit in Neuhof (Kreis Fulda) ging er nach Rom und studierte Kanonistik an der Päpstlichen Universität Gregoriana, die er 1980 mit der Promotion über das Thema "Das dreifache Amt Christi und der Kirche. Zur Entstehen und Entwicklung der Trilogien" abschloss. In Rom war er auch Vizerektor des Priesterkollegs Santa Maria dell' Anima. Von 1979 bis 1981 war Schick Subregens des Priesterseminars Fulda.

Ab 1981 begann Ludwig Schick seine Lehrtätigkeit in Deutschland und lehrte Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät Fulda und am Katholischen Seminar an der Philipps-Universität in Marburg. Im Bistum Fulda war der spätere Erzbischof Schick zunächst im Bischöflichen Offizialat und 15 Jahre lang in der Priesterfortbildung tätig. Zusätzlich war er auch noch Ökumenereferent und Vorsitzender der Ökumenischen Kommission des Bistums.

1985 übernahm er den Lehrstuhl für Kirchenrecht an der Theologischen Fakultät Fulda, den er bis 2002 inne hatte. Von Papst Johannes Paul II. wurde Schick 1986 zum Päpstlichen Ehrenkaplan (Monsignore) ernannt. 1987 übernahm er die Leitung der Stabsstelle Kirchenrecht im Bischöflichen Generalvikariat. Im gleichen Jahr wurde er ins Domkapitel berufen. 1990 wurde Schick zuerst stellvertretender Generalvikar und ab 1. September 1995 Generalvikar des Bistums.

Erzbischof Schick in Afrika 2009

Am 20. Mai 1998 ernannte Papst Johannes Paul II. Ludwig Schick zum Titularbischof von Auzia (Algerien) und zum Weihbischof in Fulda. Am 12. Juli erfolgte die feierliche Bischofsweihe durch Erzbischof Johannes Dyba im Fuldaer Dom. Weihbischof Schicks bischöflicher Spruch lautet: "Jesus Christus - die Weisheit uns von Gott gegeben" (vgl. 1 Kor 1,30).

Neben seiner normalen Bistumstätigkeit war Schick in den letzten Jahren auch in der Mission für die Italiener im Bistum Fulda tätig. Das besondere Interesse von Schick ist die Feier der Liturgie und die Hilfe für Menschen in ärmeren Ländern.

Am 28. Juni 2002 ernannte Papst Johannes Paul II. Ludwig Schick zum Erzbischof von Bamberg. Am 29. Juni 2003 empfing er in Rom das Pallium. Am 21. September 2002 wurde Ludwig Schick in einem feierlichen Gottesdienst als Erzbischof von Bamberg im Bamberger Dom vom Apostolischen Nuntius, Giovanni Lajolo, in sein Amt eingeführt.

Am 9. Januar 2005 setzte Erzbischof Schick den Pastoralplan in Kraft, der wichtige Impulse für die Seelsorge im Bistum Bamberg geben soll. Dem Bamberger Erzbischof sind besonders kinderreiche Familien ein Anliegen. Aus diesem Grund gründete er am 30. April die Familienstiftung "Kinderreich". Am 1. April 2006 ernannte Erzbischof Schick Georg Kestel zum neuen Generalvikar. Am Pfingstfest (4. Juni) setzte Schick die 96 Seelsorgebereiche in Kraft, in die die 367 Pfarrgemeinden des Bistums zusammengefasst wurden. Erzbischof Schick übernahm im September 2006 die Leitung der Kommission "Weltkirche" der Deutschen Bischofskonferenz und wurde auch im September 2016 erneut bestätigt.<ref>Deutsche Bischofskonferenz ordnet Zuständigkeiten neu Kath.net am 22 September 2016.</ref> Am Allerheiligenfest 2006 eröffnete er in einer feierlichen Vesper, die von Bayerischen Fernsehen übertragen wurde, das Jubiläumsjahr "1000 Jahre Bistum Bamberg.

Höhepunkt des 1000-jährigen Bistumsjubiläums war das Heinrichsfest vom 6. bis 8. Juli 2007, zu dem rund 30000 Gläubige zusammengekommen waren. Schicks Anliegen, den Menschen in Afrika zu helfen, wird deutlich in einer Diözesanpartnerschaft zwischen dem Erzbistum Bamberg und dem Bistum Thies im Senegal. Am 22. September unterzeichneten Erzbischof Ludwig Schick und Bischof Jacques Sarr in Nürnberg die Partnerschaftsurkunde. Das Jahr zum 1000-jährigen Bistumsjubiläum wurde an Allerheiligen mit einem feierlichen Pontifikalamt und einem anschließenden Festakt abgeschlossen.

Erzbischof Schick startete am 1. März 2009 eine Energie- und Klimaoffensive im Erzbistum. Zunächst wurde ein Grundstock von rund fünf Millionen bereitgestellt. Die Freisinger Bischofskonferenz tagte im März 2010 im Wallfahrtsort Vierzehnheiligen bei Bad Staffelstein. Dort beschlossen die bayerischen Bischöfe künftig jeden Fall des sexuellen Missbrauchs der Staatsanwaltschaft zu melden.

Sternsinger-Aussendung in Hof im Dezember 2017

Im Jahr 2012 beging das Erzbistum Bamberg das 1000 jährige Domjubiläum. Der Bamberger Kaiserdom wurde 1012 durch Kaiser Heinrich II. erbaut. Im gesamten Jubiläumsjahr fanden zahlreiche Veranstaltungen statt. Erzbischof Schick veröffentlichte im Heinrichsverlag einen Wegweiser zum Dom: Was der Bamberger Dom uns sagen kann. Zahlreiche weitere Publikationen zur Geschichte des Bauwerks entstanden.

Nachdem Schick sich bei einer Podiumsdiskussion in Nürnberg im November 2016 dahingehend geäußert hatte, dass er sich auch einen demokratisch gewählten muslimischen Bundespräsidenten vorstellen könnte, erhielt Schick Anfeindungen und Morddrohungen von Anhängern der Partei AfD. Die Staatsanwaltschaft Bamberg nahm daraufhin Ermittlungen auf.<ref>Bericht im Regionalsender TV-Oberfranken.</ref> Im Rahmen der Diözesanen Sternsingeraktion sandte Erzbischof Schick am 29. Dezember 2017 in Hof über 600 Sternsinger aus.

Publikationen (Auswahl)

Bücher

  • Das dreifache Amt Christi und der Kirche. Zur Entstehung und Entwicklung der Trilogien. Gang Verlag Frankfurt am Main/Bern 1982 (182 Seiten; ISBN 3-8204-5981-2; Dissertation 1980).
  • Die Pfarrei. Betrachtungen zu einer theologisch-kanonistischen Ortsbestimmung. EOS Verlag St. Ottilien 1988 (35 Seiten; ISBN 3-88096-426-2).
  • ... und ist Mensch geworden. Ein Begleiter für die Advents- und Weihnachtszeit. Herder Verlag 2006 (94 Seiten; ISBN 978-3-451-29251-4).
  • Vater unser - Betrachtungen. Heinrichs-Verlag Bamberg 2008 (95 Seiten; ISBN 978-3-89889-136-3).
  • Paulus in Christus - für Christus. Betrachtungen. Heinrichs-Verlag Bamberg 2008 (96 Seiten; ISBN 978-3-89889-137-0).
  • Was der Bamberger Dom uns sagen kann.:: Heinrichs Verlag Bamberg 2012 (96 Seiten).
  • Bernhard Lichtenberg – Aspekte seines Lebens und Wirkens für uns heute. In Barbara Stühlmeyer, Ludger Stühlmeyer: Bernhard Lichtenberg. Ich werde meinem Gewissen folgen. Topos plus Verlagsgemeinschaft, Kevelaer 2013, ISBN 978-3-836708-35-7, S. 82–86.

Ehrungen

Erzbischof Schick 2011

Auszeichnungen

  • 1986: Päpstlicher Ehrenkaplan, Ernennung durch Papst Johannes Paul II.
  • 1996: Päpstlicher Ehrenprälat, Ernennung durch Papst Johannes Paul II.
  • 2007: Aufnahme in den Ritterorden vom Heiligen Grab zu Jerusalem
  • 2007: Bundesverdienstkreuz I. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
  • 2010: Bayerische Verfassungsmedaille in Gold
  • 2010: Ehrenbürger von Polanów in Pommern <ref>Video vom 12. Juni 2010</ref>
  • 2012: Stadtrechts- und Hochstiftsmedaille der Stadt Bamberg
  • Ehrenring der Stadt Fulda
  • 2013: Bayerischer Verdienstorden
  • 2015: Ehrenbürgerschaft der Stadt Amöneburg

Aussagen und Positionen

  • Im Zusammenhang mit der Affäre um Bischof Walter Mixa 2010 sprach sich Schick für eine Erneuerung der Kirche aus. Außerdem stellte er Überlegungen für eine Lockerung des Zölibats der katholischen Priester sowie für ein stärkeres Engagement von Frauen in der Kirche an. Sein Vorschlag: Nur Bischöfe, Ordensleute und Domkapitulare sollten sich zur Ehelosigkeit verpflichten.<ref>Interview mit Erzbischof Ludwig Schick. In: Spiegel online am 8. Mai 2010.</ref>

Literatur

  • Michael Kleiner: Mein Glaube lebt vom Du Heinrichs-Verlag Bamberg 2009 (126 Seiten; ISBN 978-3-89889-150-9).
  • Wilfried Dettling: Das Feuer entfachen. Echter Verlag Würzburg 2009 (389 Seiten; ISBN 978-3-429-03191-6).

Weblinks


Vorgänger
Karl Braun
‡ Erzbischof von Bamberg
2002-
Nachfolger
---

Anmerkungen

<references />