Luise Rinser

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Luise Rinser (* 30. April 1911 in Pitzling (Lech); † 17. März 2002 in Unterhaching) war eine deutsche Lehrerin und Schriftstellerin.

Ihr bekannt gewordenes Lobgedicht auf Adolf Hitler relativiert das von ihr selbst gezeichnete Bild einer Nazigegnerin. Ihr erster Mann und Vater ihrer beiden Söhne, der Komponist und Kapellmeister Horst Günther Schnell ist 1943 im Russland-Feldzug gefallen. Danach heiratete sie den kommunistischen Schriftsteller Klaus Herrmann. Diese Ehe wurde 1952 annulliert; 1945 bis 1953 war sie freie Mitarbeiterin bei einer Zeitung in München. 1954 heiratete sie den Komponisten Carl Orff. Diese Ehe wurde 1960 geschieden. Die enge Freundschaft mit dem alternden Theologen Karl Rahner hat seinem Nachruhm schwer geschadet. Rinser beutete diese Beziehung selbstgefällig publizistisch aus; sie lebte seit 1959 in Rom und seit 1965 in Rocca di Papa.

Am Zweiten Vatikanischen Konzil nahm sie als akkreditierte Journalistin teil. Sie engagierte sich für allerlei aktuelle, tagespolitische Fragen, etwa für die Abschaffung des Abtreibungsparagraphen § 218 in der früheren Form und sympathisierte mit Grudrun Ensslin. Sie war eine führende Stimme des so genannten Linkskatholizismus in der Bundesrepublik Deutschland; 1984 wurde sie von den "Grünen" als Zählkandidatin für das Amt des Bundespräsidenten vorgeschlagen, unterlag aber erwartungsgemäß.