Maria Laach am Jauerling

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Koordinaten: <geo>48 18 12 N 15 20 42 E</geo> Die Wallfahrtskirche Maria Laach am Jauerling ist ein Wallfahrtsort in der Diözese St. Pölten und trägt den Namen "Unserer Lieben Frau sechs Finger". St. Pölten ist die Landeshauptstadt von Niederösterreich in Österreich. Das Patroziniumsfest findet jährlich zu Mariä Heimsuchung am 2. Juli seit 1688 in dieser Wallfahrtskirche statt.

Geschichte

Ein erster Hinweis findet sich 1193 in der Lebensbeschreibung des hl. Bischof Altmann im Stift Göttweig. Die erste Kapelle soll im 12. Jahrhundert gebaut worden sein. 1263 wird eine Kapelle erwähnt, die 1336 als Filialkirche von Weiten nachgewiesen werden kann.

1367 wird in einem Prozeßakt im Zusammenhang mit dem Melker Kreuz - der Marienaltar mit einer Darstellung eines Marienbildes erwähnt.

Als Weiten dem Kollegiatstift Vilshofen (Bayern) 1432 inkorporiert wurde, ging auch Maria Laach an das bayrische Kloster, welches sich 1462 verpflichtete, in der Kirche einen Kaplan zu halten. Dazu stiftete ein gewisser Uttenreuther ein Beneficium zum Hochaltar,

Etwa zwischen 1570 und 1634 war die Pfarrei der neuen Lehre der Reformation angehangen.

Würdigung

Der aus dem 15. Jahrhundert stammende eindrucksvolle Staffelhallenbau gehört zu den wichtigsten spätgotischen Kirchen von Niederösterreich.

Einrichtung der Kirche

Das Ziel der Wallfahrten ist eine Mariendarstellung, gemalt in Tempera auf Holz Mitte des 15. Jahrhunderts. Es stellt dar die Gottesmutter Maria mit sechs Fingern. Zeigefinger und Daumen eine Rosenkranzkette in der rechten Hand und in der linken Hand das Jesuskind haltend. Dem Jesuskind reicht eine Person aus dem Hintergrund eine rote Rose. Die im Hintergrund befindliche Person kann durchaus der Stifter dieses Altares sein. Vermutlich malte Stephan Lochner oder eine Kölner Schule dieses Bild. Diese Darstellungsform soll auf die außergewöhnliche Natur der Gottesmutter Maria für ihre besondere Macht und fürsprechende Gewalt hinweisen.

Der Hochaltar, ein Flügelaltar, ist ein spätgotisches Schnitzwerk ähnlich denen in Mauer und Zwettl entstand um 1480. Diesen folgt um 1500 ein zehneckiger Taufstein und aus dieser Zeit wohl auch die spätgotische Kanzel.

Nachdem die Familie von Kuefstein dass Patronat über diese Kirche erhielt, richtete diese freiherrliche Familie die Kirche als ihren Begräbnisort ein. Dazu hat sich vor der spätgotischen Orgelempore - im Langschiff der Kirche - ein aus dem Jahr 1607 stammendes Renaissance-Hochgrab erhalten. Dieses Grabmal aus roten und weißen Marmor ist zweistufig. auf der ersten Stufe des Sarkophags Putten und das Wappen der Adelsfamilie von Kuefstein. Auf der zweiten Stufe kniet ein betender Herr von Kuefstein, das Grabmal ist am Eingang in der Kirche vor der spätgotischen steinernen Orgelempore plaziert.

Pfarrhof und Sakristei

den Alten Pfarrhof erbaut 1574 ein dem katholischen Glauben abtrünniger Priester. Aus dieser Zeit stammt auch der ältere Teil der jetzigen Sakristei mit einem sehr schönen Sakramentshäuschen. Die Einladung: "Nehmt an das Wort Gottes, es rettet eure Seelen", ist in lateinischer Sprache und gotischen Majuskeln eingraviert.

Nach dem Einzug katholischer Geistlicher wurde 1634 der neue Pfarrhof erbaut.

Literatur

  • Österreichische Kunsttopographie, Band I (1907) S. 271 ff
  • Reclams Kunstführer, Österreich Band I (Stuttgart 1961) S.273
  • Dehio: Niederösterreich, Wien 1953, S. 200f.
  • Eppel Franz: "Die Wachau" Salzburg 1964, S. 136 ff.
  • Prof. R. Feuchtmüller: "Maria Laach", 1959

Weblinks