Marie-Dominique Philippe: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben ==
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'''Marie-Dominique Philippe''' (Proof. Dr.; * [[8. September]] [[1912]]  in Cysoing, [[Frankreich]],; † [[26. August]] [[2006]] in St. Jodard, Frankreich) war ein französischer [[Dominikaner]]pater und zugleich Gründer der [[Gemeinschaft vom Hl. Johannes]] (Congrégation Saint Jean).
P. Marie-Dominique Philippe, ein französischer Dominikaner und zugleich Gründer der [[Gemeinschaft vom Hl. Johannes]] (Congrégation Saint Jean), wurde am 8. September 1912 in Cysoing (Frankreich) geboren und verstarb am 26. August 2006 in St. Jodard (Frankreich).  
 
  
Nach seinem Schulabschluss bei den [[Jesuiten]] in Lille trat er 1930 dem Orden des Hl. [[Dominikus]] bei, wo er im November 1931 seine [[Gelübde]] ablegte und am 14. Juli 1936 zum [[Priester]] geweiht wurde.  
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== Biografie ==
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Marie-Dominique Philippe trat nach seinem Hochschulabschluss bei den [[Jesuiten]] 1930 in Lille dem Orden des Hl. [[Dominikus]] bei, wo er im November 1931 seine [[Gelübde]] ablegte. In Saulchoir de Kain (Belgien) studierte er von 1931-1938 [[Philosophie]] und [[Theologie]] und empfing am 14. Juli 1936 die [[Priesterweihe]]. Von 1939 bis 1945, sowie von 1951 bis 1952 lehrte er [[Philosophie]] und [[Dogmatik]] in Saluchoir d’Etoilles (dominikanisches Haus für Studien in Paris). Er machte seinen akademischen Abschluss in [[Philosophie]], ebenso den Lektorat für die Weisheit nach [[Aristoteles]], ehe er den Doktorat in [[Theologie]] erhielt. Lange Jahre war er an der Universität von Freiburg (Schweiz) Professor für [[Philosophie]] (1945-1982). 1946 lernte er die französische Visionärin [[Marthe Robin]] kennen, mit der ihm eine besondere Freundschaft verband. Er bat sie Jahre später um ihren Rat, als einige seiner Studenten damals eine Gemeinschaft gründen wollten, worauf Marthe ihn ermutigte und antwortete, dass er deren Bitte nicht abschlagen dürfe. Er hielt demnach auch öfters Vorträge in [[Chateauneuf-de-Galaure]]. Seit 1974 begleitete ihn eine enge Freundschaft mit Papst [[Johannes Paul II.]], der ihn immer wieder in seinem philosophischen Suche und der Veranwortung für seine „Familie des Hl. Johannes“ motivierte. Als er 1982 nach seiner Lehrtätigkeit in Freiburg wieder nach Frankreich zurückkehrte, widmete er seine apostolische Tätigkeit hauptsächlich dafür, im Mutterhaus der Brüder vom Hl. Johannes in Rimont und St. Jodard, [[Philosophie]] und [[Theologie]] zu lehren. Seine Lehren hielten stets an den Schriften und Weisheiten vom Philosophen [[Aristoteles]], dem hl. [[Thomas von Aquin]] und dem Evangelisten [[Johannes (Apostel)|Johannes]] fest. P. Philippe hat zahlreiche Werke der [[Philosophie]] und [[Theologie]] verfasst, von denen heute mehr als 35, in verschiedenen Sprachen veröffentlicht wurden. Auf die Bitte einiger französischen Studenten im Jahre 1975, gründete er nach jahrelangem Suchen und letztendlich göttlicher Vorsehung, die [[Gemeinschaft vom Hl. Johannes]], die vom gleichnamigen Evangelisten stark geprägt ist. Er selbst blieb jedoch weiterhin Dominikaner. Einige Jahre später entstand auch die erste Gemeinschaft der [[kontemplativ|kontemplativen]] Schwestern, danach auch die [[Vita activa|apostolischen]] [[Schwestern vom Heiligen Johannes|Schwestern vom Hl. Johannes]].  
  
In Saulchoir de Kain (Belgien) studierte er von 1931-1938 [[Philosophie]] und [[Theologie]].  
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Marie-Dominique Philippe erlitt am 20. Juli 2006 einen Gehirnschlag, durch den er teilweise gelähmt wurde und die Fähigkeit zu Sprechen verlor. Er verlangte, in das Mutterhaus seiner Gemeinschaft zu gehen, wo er von den Brüdern und Schwestern, seinen „Söhnen und Töchtern“, in seinen letzten Tagen gefplegt und beaufsichtigt wurde. Er verstarb in deren Gegenwart, am Morgen des 26. August 2006 und fand am 2. September 2006 am [[Friedhof]] in Rimont seine letzte Ruhestätte.  
Von 1939 bis 1945, sowie von 1951 bis 1952 lehrte er [[Philosophie]] und [[Dogmatik]] in Saluchoir d’Etoilles (dominikanisches Haus für Studien in Paris). Er machte seinen akademischen Abschluss in [[Philosophie]], ebenso den Lektorat für die Weisheit nach [[Aristoteles]], ehe er den Doktorat in [[Theologie]] erhielt.
 
Lange Jahre war er an der Universität von Freiburg (Schweiz) Professor für [[Philosophie]] (1945-1982).  
 
  
1946 lernte er die französische Visionärin [[Marthe Robin]] kennen, mit der ihm eine besondere Freundschaft verband. Er bat sie Jahre später um ihren Rat, als einige seiner Studenten damals eine Gemeinschaft gründen wollten, worauf Marthe ihn ermutigte und antwortete, dass er deren Bitte nicht abschlagen dürfe. Er hielt demnach auch öfters Vorträge in [[Chateauneuf-de-Galaure]].
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Pater Marie-Dominique Philippe soll über Jahre Ordensfrauen sexuell missbraucht haben.<ref>[https://www.domradio.de/themen/sexueller-missbrauch/2019-11-06/vorwurf-des-jahrelangen-missbrauchs-von-ordensfrauen-katholische-johannes-gemeinschaft-distanziert Vorwurf des jahrelangen Missbrauchs von Ordensfrauen] [[Domradio]] am 6. November 2019</ref>
 
 
Seit 1974 begleitete ihn eine enge Freundschaft mit [[Papst Johannes Paul II]], der ihn immer wieder in seinem philosophischen Suche und der Veranwortung für seine [[„Familie des Hl. Johannes“]] motivierte.
 
 
 
1975 war das Gründungsjahr, der Gemeinschaft vom Hl. Johannes, die vom gleichnamigen Evangelisten stark geprägt ist.
 
 
 
Als er 1982 nach seiner Lehrtätigkeit in Freiburg wieder nach Frankreich zurückkehrte, widmete er seine apostolische Tätigkeit hauptsächlich dafür, im Mutterhaus der Brüder vom Hl. Johannes in Rimont und St. Jodard, [[Philosophie]] und [[Theologie]] zu lehren.
 
 
 
Seine Lehren hielten stets an den Schriften und Weisheiten vom Philosophen [[Aristoteles]], dem hl. [[Thomas von Aquin]] und dem Evangelisten [[Johannes]] fest. P. Philippe hat zahlreiche Werke der [[Philosophie]] und [[Theologie]] verfasst, von denen heute mehr als 35, in verschiedenen Sprachen veröffentlicht wurden.
 
 
 
Auf die Bitte einiger französischen Studenten im Jahre 1975, gründete er nach jahrelangem Suchen und letztendlich göttlicher Vorsehung, die [[Gemeinschaft des Hl. Johannes]], doch er selbst blieb weiterhin Dominikaner. Einige Jahre später entstand auch die erste Gemeinschaft der [[kontemplativen]] Schwestern, danach auch die [[apostolischen]] Schwestern vom Hl. [[Johannes]].
 
 
 
P. Philippe feierte am 30. Juni 2006 sein 70. Priesterjubiläum, ehe er am 20. Juli 2006 einen Gehirnschlag erlitt, durch den er teilweise gelähmt wurde und die Fähigkeit zu Sprechen verlor. Er verlangte, in das Mutterhaus seiner Gemeinschaft zu gehen, wo er von den Brüdern und Schwestern, seinen „Söhnen und Töchtern“, in seinen letzten Tagen gefplegt und beaufsichtigt wurde. Er verstarb in deren Gegenwart, am Morgen des 26. August 2006 und fand am 2. September 2006 am [[Friedhof]] in Rimont seine letzte Ruhestätte.  
 
  
 
== Weblinks ==  
 
== Weblinks ==  
 
* [http://www.stjean.com/ Congrégation Saint Jean (offizielle Website der Gemeinschaft)]
 
* [http://www.stjean.com/ Congrégation Saint Jean (offizielle Website der Gemeinschaft)]
 
* [http://www.kath.net/detail.php?id=14549 Johannes ist der geliebte Jünger Jesu - Interview auf Kath.net mit P. Philippe]
 
* [http://www.kath.net/detail.php?id=14549 Johannes ist der geliebte Jünger Jesu - Interview auf Kath.net mit P. Philippe]
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[[Kategorie:Priester Frankreich|Philippe, Marie-Dominique]]

Version vom 7. November 2019, 12:46 Uhr

Marie-Dominique Philippe (Proof. Dr.; * 8. September 1912 in Cysoing, Frankreich,; † 26. August 2006 in St. Jodard, Frankreich) war ein französischer Dominikanerpater und zugleich Gründer der Gemeinschaft vom Hl. Johannes (Congrégation Saint Jean).

Biografie

Marie-Dominique Philippe trat nach seinem Hochschulabschluss bei den Jesuiten 1930 in Lille dem Orden des Hl. Dominikus bei, wo er im November 1931 seine Gelübde ablegte. In Saulchoir de Kain (Belgien) studierte er von 1931-1938 Philosophie und Theologie und empfing am 14. Juli 1936 die Priesterweihe. Von 1939 bis 1945, sowie von 1951 bis 1952 lehrte er Philosophie und Dogmatik in Saluchoir d’Etoilles (dominikanisches Haus für Studien in Paris). Er machte seinen akademischen Abschluss in Philosophie, ebenso den Lektorat für die Weisheit nach Aristoteles, ehe er den Doktorat in Theologie erhielt. Lange Jahre war er an der Universität von Freiburg (Schweiz) Professor für Philosophie (1945-1982). 1946 lernte er die französische Visionärin Marthe Robin kennen, mit der ihm eine besondere Freundschaft verband. Er bat sie Jahre später um ihren Rat, als einige seiner Studenten damals eine Gemeinschaft gründen wollten, worauf Marthe ihn ermutigte und antwortete, dass er deren Bitte nicht abschlagen dürfe. Er hielt demnach auch öfters Vorträge in Chateauneuf-de-Galaure. Seit 1974 begleitete ihn eine enge Freundschaft mit Papst Johannes Paul II., der ihn immer wieder in seinem philosophischen Suche und der Veranwortung für seine „Familie des Hl. Johannes“ motivierte. Als er 1982 nach seiner Lehrtätigkeit in Freiburg wieder nach Frankreich zurückkehrte, widmete er seine apostolische Tätigkeit hauptsächlich dafür, im Mutterhaus der Brüder vom Hl. Johannes in Rimont und St. Jodard, Philosophie und Theologie zu lehren. Seine Lehren hielten stets an den Schriften und Weisheiten vom Philosophen Aristoteles, dem hl. Thomas von Aquin und dem Evangelisten Johannes fest. P. Philippe hat zahlreiche Werke der Philosophie und Theologie verfasst, von denen heute mehr als 35, in verschiedenen Sprachen veröffentlicht wurden. Auf die Bitte einiger französischen Studenten im Jahre 1975, gründete er nach jahrelangem Suchen und letztendlich göttlicher Vorsehung, die Gemeinschaft vom Hl. Johannes, die vom gleichnamigen Evangelisten stark geprägt ist. Er selbst blieb jedoch weiterhin Dominikaner. Einige Jahre später entstand auch die erste Gemeinschaft der kontemplativen Schwestern, danach auch die apostolischen Schwestern vom Hl. Johannes.

Marie-Dominique Philippe erlitt am 20. Juli 2006 einen Gehirnschlag, durch den er teilweise gelähmt wurde und die Fähigkeit zu Sprechen verlor. Er verlangte, in das Mutterhaus seiner Gemeinschaft zu gehen, wo er von den Brüdern und Schwestern, seinen „Söhnen und Töchtern“, in seinen letzten Tagen gefplegt und beaufsichtigt wurde. Er verstarb in deren Gegenwart, am Morgen des 26. August 2006 und fand am 2. September 2006 am Friedhof in Rimont seine letzte Ruhestätte.

Pater Marie-Dominique Philippe soll über Jahre Ordensfrauen sexuell missbraucht haben.<ref>Vorwurf des jahrelangen Missbrauchs von Ordensfrauen Domradio am 6. November 2019</ref>

Weblinks

Anmerkungen

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