Martin von Tours: Unterschied zwischen den Versionen

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Der heilige '''Martin von Tours''' (* [[316]], † [[397]]) wurde in einer heidnischen Familie als Sohn eines Soldaten, der sich im heutigen [[Ungarn]] niedergelassen hatte, geboren. Das Christentum lernte er in [[Pavia]], einer oberitalienischen Stadt, wo er seine Erziehung erhielt, kennen und so begehte er schon früh, gegen den Willen seiner ungläubigen Eltern, die Taufe.
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Der heilige '''Martin von Tours''' (* [[316]], † [[397]]) wurde in einer heidnischen Familie als Sohn eines Soldaten, der sich im heutigen [[Ungarn]] niedergelassen hatte, geboren. Das Christentum lernte er in [[Pavia]], einer oberitalienischen Stadt, wo er seine Erziehung erhielt, kennen und so begehrte er schon früh, gegen den Willen seiner ungläubigen Eltern, die Taufe.
  
Obwohl es Martins größter Wunsch gewesen wäre, als [[Einsiedler]] zu leben, musste er in die Fußstapfen seines Vaters treten und den Soldatenberuf in der [[Gallien|gallischen]] Armee ergreifen.
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== Biografie ==
Eines Tages, an einem kalten Winterabend, wurde er von einem Bettler um eine Gabe gebeten. Da Martin selbst nichts mehr hatte, teilte er seinen Mantel mit dem Schwert, nahm eine Hälfte für sich selbst und gab die andere dem Frierenden.
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Obwohl es Martins größter Wunsch gewesen wäre, als [[Einsiedler]] zu leben, musste er in die Fußstapfen seines Vaters treten und den Soldatenberuf in der [[Gallien|gallischen]] Armee ergreifen. Eines Tages, an einem kalten Winterabend, wurde er von einem Bettler um eine Gabe gebeten. Da Martin selbst nichts mehr hatte, teilte er seinen Mantel mit dem Schwert, nahm eine Hälfte für sich selbst und gab die andere dem Frierenden. In der folgenden Nacht erschien ihm Christus im Traum und sagte zu seinen Engeln: „Martin, der erst auf dem Weg zur Taufe ist, hat mich mit diesem Mantel bekleidet.“
In der folgenden Nacht erschien ihm Christus im Traum und sagte zu seinen Engeln: „Martin, der erst auf dem Weg zur Taufe ist, hat mich mit diesem Mantel bekleidet.“
 
  
Dieses Erlebnis veranlasste ihn dazu, den Soldatenberuf aufzugeben und die lang ersehnte [[Taufe]] zu empfangen. Er schloss sich dem späteren Bischof [[Hilarius]] an, der ihm im Glauben unterrichtete. Getrieben von der Sehnsucht, in seiner Heimat zu missionieren, verließ er Hilarius wieder und kehrte nach Pannonien zurück. Hier konnte er nicht lange bleiben, nach der Bekehrung seiner Mutter wurde er von den wütenden arianischen Bischöfen vertrieben. Enttäuscht zog er sich für die nächsten Jahre als [[Einsiedler]] auf die Insel Gallinara zurück.
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Dieses Erlebnis veranlasste ihn dazu, den Soldatenberuf aufzugeben und die lang ersehnte [[Taufe]] zu empfangen. Er schloss sich dem späteren Bischof [[Hilarius von Poitiers]] an, der ihn im Glauben unterrichtete. Getrieben von der Sehnsucht, in seiner Heimat zu missionieren, verließ er Hilarius wieder und kehrte nach Pannonien zurück. Hier konnte er nicht lange bleiben, nach der Bekehrung seiner Mutter wurde er von den wütenden arianischen Bischöfen vertrieben. Enttäuscht zog er sich für die nächsten Jahre als [[Einsiedler]] auf die Insel Gallinara zurück.
  
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Von Hilarius, der nun Bischof von Poitiers war, gerufen, ging Martin nach Frankreich, wo er das erste gallische Kloster in [[Ligugé]] errichtete, das sich zu einem religiösen und kulturellen Zentrum entwickelte. In diesem Kloster ereignete sich durch Martin folgendes [[Wunder]]: Ein Mitbewohner, der noch nicht getauft war, starb während Martin für einige Tage nicht im Kloster war. Nach seiner Rückkehr betete der Heilige am Totenbett, woraufhin der Mitbewohner wieder erwachte. Der junge Mann, der nach seiner [[Auferweckung]] getauft wurde und danach noch viele Jahre lang lebte, berichtete, er wäre, hätte Martin nicht für ihn gebetet, verdammt worden, da er das heilmachende Sakrament nicht empfangen hatte.
 
Von Hilarius, der nun Bischof von Poitiers war, gerufen, ging Martin nach Frankreich, wo er das erste gallische Kloster in [[Ligugé]] errichtete, das sich zu einem religiösen und kulturellen Zentrum entwickelte. In diesem Kloster ereignete sich durch Martin folgendes [[Wunder]]: Ein Mitbewohner, der noch nicht getauft war, starb während Martin für einige Tage nicht im Kloster war. Nach seiner Rückkehr betete der Heilige am Totenbett, woraufhin der Mitbewohner wieder erwachte. Der junge Mann, der nach seiner [[Auferweckung]] getauft wurde und danach noch viele Jahre lang lebte, berichtete, er wäre, hätte Martin nicht für ihn gebetet, verdammt worden, da er das heilmachende Sakrament nicht empfangen hatte.
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Gegen seinen Willen wurde Martin zum [[Bischof]] von [[Tours]] ernannt. Dreißig Jahre lang hatte er dieses Amt inne und er verstand seinen Auftrag als Vorsteher einer [[Diözese]] vor allem darin, allen Leuten das Evangelium zu bringen und das Heidentum zu vernichten. Während einer Seelsorgereise starb der Heilige am 8. November 397. Sein Gedenktag ist der [[11. November]], der Tag seiner Beerdigung, an der Tausende teilnahmen.  
 
Gegen seinen Willen wurde Martin zum [[Bischof]] von [[Tours]] ernannt. Dreißig Jahre lang hatte er dieses Amt inne und er verstand seinen Auftrag als Vorsteher einer [[Diözese]] vor allem darin, allen Leuten das Evangelium zu bringen und das Heidentum zu vernichten. Während einer Seelsorgereise starb der Heilige am 8. November 397. Sein Gedenktag ist der [[11. November]], der Tag seiner Beerdigung, an der Tausende teilnahmen.  
  
Patronat: Burgenland, Kanton Schwyz, Soldaten, Reiter, Hoteliers, Gastwirte; Pferde; der Reisenden, Armen, Gefangenen, Abstinenzler; gegen Ausschlag
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Martin ist Patron des Bistums Rottenburg/Stuttgart, des Burgenlandes, des Kantons Schwyz, der Soldaten, Reiter, Hoteliers, Gastwirte und Pferde, der Reisenden, Armen, Gefangenen und Abstinenzler.. Er wird zudem bei Ausschlag um sein fürbittendes Gebet gebeten.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
*Wilhelm Hünermann, Sankt Martin, Der Reiter der Barmherzigkeit, Martin Verlag Buxheim/Allgäu 1962 (1. Auflage)
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* [[Wilhelm Hünermann]]: Sankt Martin, Der Reiter der Barmherzigkeit, Martin Verlag Buxheim/Allgäu 1962 (1. Auflage)
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* Ambrosius Eßer: Martin von Tours, ein unbekannter Heiliger. [[Kanisius Verlag]] Freiburg/Schweiz, [[Kanisiuswerk]] Konstanz 1992 (32 Seiten; ISBN 3857643595; ISBN-13: 9783857643590).
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* Wolfgang Urban: Martin von Tours. [[Sadifa Media Verlag]] (ISBN: 978-3-88786-205-3).
  
 
== Weblinks ==
 
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*[http://www.martin-von-tours.de/ Website über den heiligen Martin]
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* [http://www.martin-von-tours.de/ Website über den heiligen Martin]
  
 
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Version vom 11. November 2018, 21:22 Uhr

Martin von Tours

Der heilige Martin von Tours (* 316, † 397) wurde in einer heidnischen Familie als Sohn eines Soldaten, der sich im heutigen Ungarn niedergelassen hatte, geboren. Das Christentum lernte er in Pavia, einer oberitalienischen Stadt, wo er seine Erziehung erhielt, kennen und so begehrte er schon früh, gegen den Willen seiner ungläubigen Eltern, die Taufe.

Biografie

Obwohl es Martins größter Wunsch gewesen wäre, als Einsiedler zu leben, musste er in die Fußstapfen seines Vaters treten und den Soldatenberuf in der gallischen Armee ergreifen. Eines Tages, an einem kalten Winterabend, wurde er von einem Bettler um eine Gabe gebeten. Da Martin selbst nichts mehr hatte, teilte er seinen Mantel mit dem Schwert, nahm eine Hälfte für sich selbst und gab die andere dem Frierenden. In der folgenden Nacht erschien ihm Christus im Traum und sagte zu seinen Engeln: „Martin, der erst auf dem Weg zur Taufe ist, hat mich mit diesem Mantel bekleidet.“

Dieses Erlebnis veranlasste ihn dazu, den Soldatenberuf aufzugeben und die lang ersehnte Taufe zu empfangen. Er schloss sich dem späteren Bischof Hilarius von Poitiers an, der ihn im Glauben unterrichtete. Getrieben von der Sehnsucht, in seiner Heimat zu missionieren, verließ er Hilarius wieder und kehrte nach Pannonien zurück. Hier konnte er nicht lange bleiben, nach der Bekehrung seiner Mutter wurde er von den wütenden arianischen Bischöfen vertrieben. Enttäuscht zog er sich für die nächsten Jahre als Einsiedler auf die Insel Gallinara zurück.

Martin von Tours

Von Hilarius, der nun Bischof von Poitiers war, gerufen, ging Martin nach Frankreich, wo er das erste gallische Kloster in Ligugé errichtete, das sich zu einem religiösen und kulturellen Zentrum entwickelte. In diesem Kloster ereignete sich durch Martin folgendes Wunder: Ein Mitbewohner, der noch nicht getauft war, starb während Martin für einige Tage nicht im Kloster war. Nach seiner Rückkehr betete der Heilige am Totenbett, woraufhin der Mitbewohner wieder erwachte. Der junge Mann, der nach seiner Auferweckung getauft wurde und danach noch viele Jahre lang lebte, berichtete, er wäre, hätte Martin nicht für ihn gebetet, verdammt worden, da er das heilmachende Sakrament nicht empfangen hatte.

Gegen seinen Willen wurde Martin zum Bischof von Tours ernannt. Dreißig Jahre lang hatte er dieses Amt inne und er verstand seinen Auftrag als Vorsteher einer Diözese vor allem darin, allen Leuten das Evangelium zu bringen und das Heidentum zu vernichten. Während einer Seelsorgereise starb der Heilige am 8. November 397. Sein Gedenktag ist der 11. November, der Tag seiner Beerdigung, an der Tausende teilnahmen.

Martin ist Patron des Bistums Rottenburg/Stuttgart, des Burgenlandes, des Kantons Schwyz, der Soldaten, Reiter, Hoteliers, Gastwirte und Pferde, der Reisenden, Armen, Gefangenen und Abstinenzler.. Er wird zudem bei Ausschlag um sein fürbittendes Gebet gebeten.

Literatur

  • Wilhelm Hünermann: Sankt Martin, Der Reiter der Barmherzigkeit, Martin Verlag Buxheim/Allgäu 1962 (1. Auflage)
  • Ambrosius Eßer: Martin von Tours, ein unbekannter Heiliger. Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz, Kanisiuswerk Konstanz 1992 (32 Seiten; ISBN 3857643595; ISBN-13: 9783857643590).
  • Wolfgang Urban: Martin von Tours. Sadifa Media Verlag (ISBN: 978-3-88786-205-3).

Weblinks

Dieser Artikel ist ursprünglich der Sektion Tagesheiliger bei www.kath.net entnommen.