Mentem ad vos (Wortlaut)

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Ein Priester
Gründonnerstagsschreiben
Mentem ad vos

von Papst
Johannes Paul II.
an alle Priester der Kirche
27. März 1983

(Offizieller lateinischer Text AAS LXXV [1983] 413-422)

(Quelle: Herausgeber: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz, Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 45)
Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist


Liebe Brüder im Priesteramt Christi !

1. Am Beginn des außerordentlichen Jubiläums, des Heiligen Jahres der Erlösung, das am 25. März sowohl in Rom als auch in der ganzen Kirche eröffnet worden ist, möchte ich mich an euch wenden. Die Wahl dieses Tages, des Festes der Verkündigung des Herrn und seiner Menschwerdung, enthält eine besondere Botschaft. Das Geheimnis der Erlösung begann, als das ewige Wort im Schoß der Jungfrau von Nazaret durch den Heiligen Geist Fleisch annahm, und erreichte seinen Höhepunkt im Osterereignis, in Tod und Auferstehung des Erlösers. Nach) enen Tagen bestimmen wir unser Jubiläumsiahr und wünschen uns, daß gerade in diesem Jahr das Geheimnis der Erlösung aufbesondere Weise im Leben der Kirche gegenwärtig und fruchtbar werde. Wir wissen wohl, daß es zu allen Zeiten gegenwärtig ist und Frucht bringt: ständig begleitet es die irdische Pilgerschaft des Volkes Gottes und durchdringt und formt es von innen her. Gleichwohl entspricht der Brauch, bei dieser Pilgerschaft Zeitabschnitte von fünfzig Jahren besonders zu beachten, einer alten Tradition. Dieser Tradition möchten wir treu sein, im Vertrauen darauf, daß sie etwas vom Geheimnis der von Gott auserwählten Zeit in sich birgt, vom Kairs, in dem sich der Heilsplan verwirklicht.

So steht also am Beginn dieses neuen Jahres der Erlösung, des außerordentlichen Jubiläumsjahres, und nur wenige Tage nach seiner Eröffnung der Gründonnerstag 1983. Er erinnert uns, wie wir wissen, an den Tag, an dem zusammen mit der Eucharistie das Priesteramt von Christus eingesetzt worden ist. Es ist eingesetzt für die Eucharistie und darum für die Kirche, die als Gemeinschaft des Volkes Gottes aus der Eucharistie sich aufbaut. An diesem hierarchischen Priesteramt haben wir teil. Wir haben es an unserem Welhetag durch den Dienst des Bischofs empfangen, der einem jeden von uns das Sakrament gespendet hat, das mit den Aposteln begann, beim letzten Abendmahl, in jenem Saal, am Gründonnerstag. Wenn auch das Datum unserer Priesterweihe jeweils verschieden ist, so bleibt doch der Gründonnerstag eines jeden Jahres der Geburtstag unseres Priesteramtes. An diesem heiligen Tag ist jeder von uns als Priester des Neuen Bundes geboren aus dem Priestertum der Apostel. Ein jeder von uns ist geboren aus dem Offenbarwerden des einen und ewigen Priestertums Jesu Christi selbst. Diese Offenbarung geschah ja im Abendmahlssaal des Gründonnerstags, am Vorabend von Golgota. Gerade dort setzte Christus den Anfang seines Ostergeheimnisses, dort schloß er es auf". Er schloß es auf mit dem Schlüssel der Eucharistie und des Priestertums.

Darum kommen wir "Diener des Neuen Bundes` am Gründonnerstag mit den Bischöfen in den Kathedralen unserer Ortskirchen zusammen; gemeinsam stehen wir vor Christus, der einzigen und ewigen Quelle unseres Priestertums. In dieser Einheit des Gründonnerstags finden wir Ihn, und zugleich - durch Ihn, mit Ihm und in Ihm -finden wir uns selbst. Gepriesen seien Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist für die Gnade dieser Einheit.

2. In diesem bedeutsamen Augenblick möchte ich noch einmal das Gedenkjahr der Erlösung und das außerordentliche Jubiläum verkünden. Ich möchte es in besonderer Weise euch und vor euch verkünden, verehrte und geliebte Mitbrüder im Priestertum Christi; mit euch zusammen möchte ich wenigstens kurz seine Bedeutung erwägen. Denn dieses Jubiläum bezieht sich in einer besonderen Weise auf uns, die Priester des Neuen Bundes. Wenn es schon für alle Gläubigen, für die Söhne und Töchter der Kirche, eine Einladung darstellt, das eigene Leben und die eigene Berufung im Licht des Erlösungsgeheimnisses neu zu sehen, so richtet sich diese Einladung mit fast noch größerer Eindringlichkeit an uns. Das Heilige Jahr der Erlösung und das außerordentliche Jubiläum bedeuten für uns also, daß wir unser Priestertum von neuem so sehen sollen, wie Christus selbst es im Geheimnis der Erlösung grundgelegt hat.

"Ich nenne euch nicht mehr Knechte ... ; vielmehr habe ich euch Freunde genannt.` Gerade im Abendmahlssaal sind diese Worte gesprochen worden, im unmittelbaren Zusammenhang mit der Einsetzung der Eucharistie und des Priesteramtes. So hat Christus den Aposteln und allen, die von ihnen das Priesteramt übernehmen, kundgetan, daß sie in dieser Berufung und in diesem Amt seine Freunde werden sollen, Freunde also auch jenes Geheimnisses, das zu vollbringen Er gekommen ist. Priester sein bedeutet, in besonderer Weise in Freundschaft zu leben mit dem Geheimnis Christi, mit dem Geheimnis der Erlösung, in dem Er "sein Fleisch (gibt) für das Leben der Welt". Wir, die wir jeden Tag die Messe feiern, das heilige Sakrament des Leibes und Blutes Christi, müssen besonders innig mit jenem Geheimnis verbunden sein, aus dem dieses Sakrament entspringt. Das Priesteramt findet seine Deutung einzig und allein aus dem Zusammenhang mit diesem göttlichen Geheimnis, und nur in ihm kann es sich verwirklichen.

In der Tiefe unseres Priesterseins, dank dessen, was jeder von uns in der Stunde der Weihe geworden ist, sind wir" Freunde ": wir bezeugen aus einer besonders innigen Nähe jene göttliche Liebe, die sich in der Erlösung offenbart. Im Anfang" ist sie schon bei der Erschaffung der Welt sichtbar geworden, und nun zeigt sie sich fortwährend zusammen mit der Sünde des Menschen in der Erlösung. "Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Das ist die Definition der Liebe in ihrer erlösenden Bedeutung. Das ist das Geheimnis der Erlösung, definiert durch die Liebe. Der eingeborene Sohn ist es, der diese Liebe vom Vater empfängt und sie dem Vater darbringt, indem er sie in die Welt bringt. Der eingeborene Sohn ist es, der sich in dieser Liebe dahingibt für das Heil der Welt: für das ewige Leben jedes Menschen, für seine Brüder und Schwestern.

Auch als Diener der Eucharistie sind wir Priester "Freunde". wir leben in einer besonders innigen Nähe zu dieser erlösenden göttlichen Liebe, die der eingeborene Sohn in die Welt gebracht hat und immer wieder neu bringt. Wenn uns dabei auch ein heiliges Erschrecken durchfährt, so bleibt es doch wahr, daß mit der Eucharistie das Geheimnis dieser erlösenden Liebe gewissermaßen in unseren Händen liegt, daß unsere Lippen es jeden Tag wieder neu aussprechen, daß es für immer unserer Berufung und unserem Dienst eingeschrieben ist.

Wie tief gründet doch bei jedem von uns das Priestersein im Geheimnis der Erlösung! Gerade das wird uns durch die Gründonnerstagsliturgie bewußt. Und gerade das sollen wir zum Gegenstand unserer Betrachtungen im Jubiläumsjahr machen. Darauf muß unsere persönliche innere Erneuerung abzielen. Das Jubiläumsiahr ist ja von der Kirche als eine Zeit geistlicher Erneuerung aller gedacht. Wenn wir Diener dieser Erneuerung für die anderen sein sollen, für unsere Brüder und Schwestern in der gemeinsamen christlichen Berufung, dann müssen wir sie auch uns selber bezeugen und verkünden. Das Heilige Jahr der Erlösung als Jahr der Erneuerung in der priesterlichen Berufung!

Wenn wir uns so in unserer Berufung innerlich erneuern, dann können wir mit mehr Kraft und Wirkung "ein Gnadenjahr des Herrn ausrufen"? Das Geheimnis der Erlösung ist ja nicht eine theologische Abstraktion, sondern eine immer gegenwärtige Wirklichkeit: Gott umarmt in Christus den Menschen mit seiner ewigen Liebe - und der Mensch erkennt diese Liebe, läßt sich von ihr führen, durchdringen und innerlich umgestalten und wird so "eine neue Schöpfung" . Derart von der Liebe neugeschaffen, die ihm in Christus offenbar wird, erhebt der Mensch seinen Blick zu Gott und bekennt mit dem Psalmisten:" Coplosa apud eum redemptio - bei ihm ist Erlösung in Fülle!"

Im Jubiläumsjahr soll dieses Bekenntnis besonders machtvoll aus dem Herzen der Kirche hervorbrechen - und dies, liebe Brüder, dank eures Zeugnisses und Dienstes als Priester.

3. Erlösung ist aufs engste mit Vergebung verbunden. Gott hat uns in Jesus Christus erlöst, weil er uns in Jesus Christus vergeben hat; Gott hat uns in Christus "eine neue Schöpfung" werden lassen, weil er uns in ihm Vergebung geschenkt hat.

Gott hat in Christus die Welt mit sich versöhnt. Und weil er sie in Jesus Christus, dem Erstgeborenen der ganzen Schöpfung, versöhnt hat, ist die Verbindung des Menschen mit Gott unwiderruflich besiegelt. Einst ließ der "erste Adam" zu, daß in ihm die ganze Menschheitsfamilie diese Verbindung verlor; nun ist sie in Christus, dem "zweiten Adam", fest begründet, und niemand kann sie der Menschheit mehr rauben. So wird die Menschheit in Christus unaufhörlich zu einer "neuen Kreatur". In ihm und durch ihn ist die Gnade der Sündenvergebung unerschöpflich für jeden Menschen: Coplosa apud eum redemptio!

Das Jubiläumsjahr will es uns, liebe Brüder, in besonderer Weise bewußt machen, daß wir im Dienst dieser Versöhnung mit Gott stehen, die in Christus ein für allemal gewirkt ist. Wir sind Diener und Verwalter dieses Sakramentes, in welchem sich die Erlösung als Vergebung erweist und verwirklicht, als Nachlaß der Sünden.

Wie sprechend ist doch der Umstand, daß Christus nach seiner Auferstehung in jenen Abendmahlssaal kam, in dem er am Gründonnerstag den Aposteln zusammen mit der heiligen Eucharistie das Priestersakrament hinterlassen hatte, und daß er dort die Worte an sie richtete: "Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert."

Wie er zuerst die Vollmacht zur Eucharistiefeler, zur sakramentalen Erneuerung seines Paschaopfers gegeben hat, so gibt er ihnen jetzt die Vollmacht, Sünden nachzulassen.

Habt diesen Zusammenhang immer vor Augen, wenn ihr im Jubiläumsjahr darüber nachdenkt, wie euer Priesteramt im Geheimnis der Erlösung durch Christus verwurzelt ist! Einjubiläum ist ja ein Zeitabschnitt, in welchem die Kirche nach alter Tradition in der ganzen Gemeinschaft des Gottesvolkes das Bewußtsein der Erlösung durch eine besonders intensive Praxis von Nachlaß und Vergebung der Sünden erneuert. Und wir, die Priester des Neuen Bundes, sind nach den Aposteln die beauftragten Diener dieser Nachlassung und Vergebung.

Alle, die unseren priesterlichen Dienst in Anspruch nehmen und das Bußsakrament empfangen, können im Anschluß an die hierbei geschenkte Sündenvergebung noch reichlicher aus der sich verströmenden Fülle der Erlösung durch Christus schöpfen, indem sie den Nachlaß der zeitlichen Strafen erlangen, die nach der Sündenvergebung noch zu tilgen bleiben - im gegenwärtigen oder im zukünftigen Leben. Es ist Glaube der Kirche, daß jedweder Nachlaß aus der Erlösungstat Christi kommt. Zugleich glaubt und hofft sie, daß Christus die Vermittlung seines mystischen Leibes beim Nachlaß der Sünden und der zeitlichen Strafen annimmt. Aus dem Geheimnis des mystischen Leibes Christi, der Kirche, erwächst in der Dimension der Ewigkeit das Geheimnis der Gemeinschaft der Heiligen, und so schaut die Kirche im Jubiläumsjahr mit besonderem Vertrauen auf dieses Geheimnis.

Die Kirche will sich noch mehr als sonst die Verdienste und die Fürsprache Marias, der Märtyrer, der Heiligen zunutze machen, um die Erlösungstat Christi in all ihren Hellsschätzen noch wirksamer werden zu lassen. So wird der tiefe biblische Sinn der Ablaßpraxis deutlich, die mit dem Jubiläumsjahr verbunden ist: alles, was aus dem Erlösungsopfer Christi in den Generationen der Märtyrer und Heiligen der Kirche von den Anfängen bis in unsere Gegenwart an Gutem geschah, bringt in den Menschen unserer Zeit noch einmal Frucht im Gnadengeschenk des Nachlasses der Sünden und ihrer Folgen.

Meine lieben Brüder im Priestertum Christi! Verkündet während des Jubiläumsjahres in besonderer Weise diese göttliche Wahrheit von Vergebung und Nachlaß der Sünden, so wie sie die Kirche beständig lehrt. Entfaltet diese Wahrheit in ihrem ganzen geistigen Reichtum. Sucht für sie die Wege zu den Herzen und Gewissen der Menschen unserer Zeit. Zusammen mit der Verkündigung bemüht euch in diesem Heiligen Jahr besonders bereitwillig und hochherzig um die Spendung des Bußsakramentes, durch das die Söhne und Töchter der Kirche die Verzeihung der Sünden erlangen. Im Dienst der Lossprechung findet ihr jenen unersetzlichen Ausdruck und Vollzug des Priesteramtes, für den uns so viele heilige Priester und Seelsorger der Geschichte der Kirche bis in unsere Zeit ein Beispiel hinterlassen haben. Die Mühen dieses heiligen Dienstes mögen euch noch tiefer verstehen helfen, wie eng das Priesteramt eines jeden von uns mit dem Geheimnis der Erlösung Christi durch Kreuz und Auferstehung verbunden ist.

4. Mit den Worten, die ich euch hier schreibe, möchte ich euch in einer besonderen Weise das Jubiläum des Heiligen Jahres der Erlösung verkünden. Wie aus den schon veröffentlichten Dokumenten bekannt ist, soll das Jubiläum vom 25. März 1983 bis zum Osterfest des kommenden Jahres gleichzeitig in Rom und in der ganzen Kirche gefeiert werden. Auf diese Weise wird die besondere Gnade des Jahres der Erlösung allen meinen Brüdern im Bischofsamt als den Hirten der Ortskirchen in der weltweiten Gemeinschaft der katholischen Kirche anvertraut. Gleichzeitig wird dieselbe Gnade des außerordentlichen Jubiläums auch euch, liebe Brüder im Priestertum Christi, anvertraut. Ihr seid ja in Gemeinschaft mit euren Bischöfen Hirten der Pfarreien und der anderen Gemeinschaften des Volkes Gottes, die es in allen Teilen der Welt gibt.

In der Tat, das Jahr der Erlösung soll in der Kirche gelebt werden, indem man gerade bei diesen grundlegenden Gemeinschaften des Volkes Gottes beginnt. Im Hinblick darauf möchte ich hier einige Stellen von der Ankündigungsbulle des Jubiläumsjahres anführen, die auf diese Forderung ausdrücklich hinweisen: "Das Heilige Jahr", so habe ich dort geschrieben, "muß allem Leben der Kirche einen besonderen Charakter verleihen, damit die Christen durch persönliche Erfahrung alle Reichtümer neu entdecken, die das seit der Taufe empfangene Heil ständig in sich birgt". Denn "in der Neuentdeckung und im lebendigen Vollzug der sakramentalen Heilsordnung, durch welche die Gnade Gottes in Christus zu den einzelnen und in die Gemeinden kommt, kann man die tiefe Bedeutung und erhabene Schönheit dieses Festjahres erblicken, dessen Feier uns der Herr schenkt".

Das Jubiläumsjahr will somit "ein Aufruf zu Reue und Umkehr" sein, um so in den einzelnen Gläubigen, den Familien, Pfarrgemeinden, Diözesen, den religiösen Gemeinschaften und in den anderen Zentren des christlichen und apostolischen Lebens zu einer geistigen Erneuerung zu gelangen"." Wenn dieser Aufruf bereitwillig Annahme findet, so wird sich daraus eine Art Bewegung von unten" ergeben, die von den Pfarreien und den verschiedenen Gemeinschaften ausgeht - wie ich kürzlich den geliebten Priestern meiner Diözese Rom gesagt habe - und die Diözesen lebendiger macht; dadurch wird dann sicher auch die ganze Kirche fruchtbar beeinflußt werden. Um gerade diese aufsteigende Dynamik zu fördern, habe ich mich in der Bulle darauf beschränkt, einige allgemeine Richtlinien zu geben und den Bischofskonferenzen und den Bischöfen in den einzelnen Diözesen die Aufgabe überlassen, unter besonderer Berücksichtigung der Mentalität und der Gewohnheiten der jeweiligen Gegenden wie der geistigen Zielsetzungen der Feiern zur 1950. Wiederkehr des Todes und der Auferstehung Christi konkrete Richtlinien und pastorale Empfehlungen zu erlassen.

5. Deshalb bitte ich euch, liebe Brüder, von ganzem Herzen, über die Art und Weise nachzudenken, wie das Jubiläum des Heiligen Jahres der Erlösung in jeder Pfarrgeineinde und auch in den anderen Gemeinschaften des Volkes Gottes, in denen ihr den priesterlichen und seelsorglichen Dienst ausübt, gefeiert werden kann und soll. Ich bitte euch zu überlegen, in welcher Form es im Rahmen dieser Gemeinschaften und zugleich in Verbundenheit mit der Ortskirche und der Weltkirche gefeiert werden kann und soll. Ich bitte euch, jenen Zielgruppen eine besondere Aufmerksamkeit zuzuwenden, auf die die Bulle ausdrücklich hinweist, wie den klausurierten Ordensleuten, den Kranken, den Strafgefangenen, den alten Leuten oder anderen, leidenden Menschen." Wir wissen ja, daß sich ständig und auf verschiedene Weise die Worte des Apostels bewahrheiten: Für den Leib Christi, die Kirche, erfülle ich in meinem irdischen Leben das Maß seiner Leiden."

Möge so das außerordentliche Jubiläum dank dieses pastoralen Einsatzes und Eifers nach den Worten des Propheten für jeden von euch, liebe Brüder, wie auch für alle jene, die Christus, der Priester und Hirt, eurem priesterlichen und seelsorglichen Dienst anvertraut hat, wirklich "ein Gnadenjahr des Herrn" werden.

Nehmt zum heiligen Gründonnerstag 1983 diese meine Worte als Ausdruck herzlicher Liebe entgegen. Und betet auch für den, der sie euch schreibt, damit ihm niemals jene Liebefehle, nach welcher Christus den Simon Petrus dreimal gefragt hat." Im Geiste dieser Bitten segne ich euch alle.

Gegeben zu Rom, bei Sankt Peter, am 27. März, dein Palmsonntag des Jahres 1983,

dem fünften meines Pontifikates.

Johannes Paul II. PP.

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