Mutter Teresa

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Version vom 24. Dezember 2015, 10:45 Uhr von Oswald (Diskussion | Beiträge) (Selig- und Heiligsprechung: laut OR 25. Dezember 2015, S. 4)
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Mutter Teresa

Die selige Mutter Teresa (* 27. August 1910 in Skopje (Mazedonien); † 5. September 1997 in Kalkutta (Indien)) war die Gründerin der "Missionarinnen der Nächstenliebe". Ihr bürgerliche Name war Agnes Gonxhe Bojaxhiu.

Biografie

Mutter Teresa in Rom, San Gregorio

Agnes Gonxha Bojaxhiu wurde am 26. August 1910 in Skopje in Mazedonien in einer albanischen Familie geboren. Ihr Vater war ein geachteter lokaler Geschäftsmann. Er starb, als sie acht Jahre alt war. Die Mutter war eine sehr fromme Frau, die nach seinem Tod des Gatten ein Stickerei- und Stoffgeschäft eröffnete, um die Familie zu ernähren. Nach ihrer Jugendzeit verließ Agnes im September 1928 ihre Familie, um in das Loretto-Kloster in Rathfarnam (Dublin) einzutreten. Dort wurde sie am 12. Oktober als Postulantin aufgenommen und erhielt den Namen Teresa, nach ihrer Patronin, der Hl. Theresia von Lisieux.

Der Loretto-Orden schickte sie nach Indien. Dort kam sie am 6. Januar 1929 in Kalkutta an legte im Noviziat in Darjeeling am 24. Mai 1937 ihre ewigen Gelübde ab. Von da an nannte man sie Mutter Teresa. Während der 30er und 40er-Jahre in unterrichtete sie in Kalkutta an der St. Mary’s Bengali Medium School.

Am 10. September 1946 erlebt Teresa die "Berufung in einer Berufung" auf einer Bahnfahrt von Kalkutta nach Darjeeling. Sie bekam die Eingebung, die Familie der Missionare und Missionarinnen der Nächstenliebe von Schwestern, Brüdern, Patres und Mitarbeitern ins Leben zu rufen. Der Inhalt dieser Offenbarung ist aus der Zielsetzung und dem Auftrag herauszulesen, den sie ihrem neuen Institut geben sollte: „Den unendlichen Durst Jesu am Kreuz nach Liebe und Seelen zu löschen“, indem sie an der „Rettung und Heiligung der Ärmsten der Armen arbeiteten“. Die neue Kongregation der Missionarinnen der Nächstenliebe wurde am 7. Oktober 1950 gegründet und offiziell als religiöses Institut für die Erzdiözese Kalkutta errichtet.

In den 50er und frühen 60er-Jahre dehnte Mutter Teresa die Arbeit der Missionarinnen der Nächstenliebe sowohl in Kalkutta als auch in ganz Indien aus. Papst Paul VI. unterstützte ihre Arbeit und verlieh ihr am 1. Februar 1965 das Anerkennungsdekret, sodass die Gemeinschaft zu einer Kongregation päpstlichen Rechts wurde. 1965 geschah die erste Gründung außerhalb Indiens in Cocorote in Venezuala. 1968 expandierte die Gesellschaft nach Europa (Tor Fiscale, Vorstadt von Rom) und Afrika (Tabora, Tanzania).

Ab den späten 60er-Jahren bis 1980 expandierte der Orden sowohl in ihrer Ausdehnung rund um den Erdball. Die Zahl ihrer Mitglieder nahm ständig zu. Mutter Teresa eröffnete Häuser in Australien, dem Mittleren Osten und Nordamerika. Das erste Noviziat außerhabl Kalkuttas entstand in London.

1979 bekam Mutter Teresa für ihre Arbeit den Friedensnobelpreis. In demselben Jahr gab es 158 Gründungen der Missionare/Innen der Nächstenliebe. 1979 wurde sogar in den damaligen kommunistischen Länder Häuser errichtet, zuerst mit einem Haus in Zagreb in Kroatien und 1980 mit einem Haus in Ostberlin. Später gab es sogar 15 Gründungen in der früheren Sowjetunion.

Am Heiligen Abend 1985 eröffnete Mutter Teresa in New York das „Geschenk der Liebe“, ihr erstes Haus für AIDS-Patienten. In den folgenden Jahren sollte dieses Haus von anderen gefolgt werden, in den Vereinigten Staaten und anderswo, insbesondere für AIDS-Kranke. Von der späten 80er-Jahren und während der 90er-Jahre reiste Mutter Teresa trotz zunehmender gesundheitlicher Probleme in der ganzen Welt umher. Neue Gemeinschaften entstanden in Südafrika, Albanien, Kuba und im Irak gegründet. 1997 gab es fast 4.000 Schwestern in nahezu 600 Gründungen in 123 Ländern der Erde.

Im Juli 1997 kehrte Mutter Teresa nach Kalkutta zurück. Am 5. September, um 21:30 Uhr starb Mutter Teresa im Mutterhaus. Ihr Leichnam wurde anschließend zur Kirche des Hl. Thomas in Kalkutta geführt. Das ist nahe beim Loretto-Kloster, wo sie fast 69 Jahre zuvor zum ersten Mal in der Stadt war. Hunderttausende Menschen aus allen Klassen und Religionen, aus Indien und dem Ausland erwiesen ihr die letzte Ehre. Sie erhielt am 13. September ein Staatsbegräbnis, ihr Leichnam wurde in einer Prozession – auf einer Lafette, auf der zuvor auch die Leichname von Mohandas K. Gandhi und Jawaharlal Nehru geführt wurden – durch die Straßen von Kalkutta geführt. Präsidenten, Premierminister, Königinnen und Sondergesandte als Vertreter von Ländern der ganzen Welt waren anwesend. Am 20. Oktober 2003 wurde Mutter Teresa von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Die größte weltliche Auszeichnung erhielt Mutter Teresa im Jahre 1979 mit dem Friedensnobelpreis.

Selig- und Heiligsprechung

Die Seligsprechung der Ordensgründerin war am 20. Oktober 2003 durch Papst Johannes Paul II..

Medizinische Gutachter der Heiligsprechungskongregation hatten im September 2015 die Heilung eines Brasilianers von einem bösartigen Hirntumor im Jahr 2008 als wissenschaftlich nicht erklärbar beurteilt. Die Frau des Mannes, Familienangehörige und Bekannte baten Mutter Teresa demnach im Gebet um ihre Hilfe. Die Theologische Kommission im Vatikan bewertete die Heilung des damals 35 Jahre alten Mannes laut dem Bericht einstimmig als Wunder, das auf Fürsprache von Mutter Teresa gewirkt worden sei. Am 15. Dezember 2015 bestätigten die zuständigen Kardinäle und Bischöfe das Heilungswunder, am 17. Dezember tat dies Papst Franziskus. Die Heiligsprechung wird aller Wahrscheinlichkeit nach am 4. September 2016 stattfinden.<ref>Jetzt ist es offiziell: Papst wird Mutter Teresa heiligsprechen! Kath.net am 18. Dezember 2015</ref>

Gebet zur seligen Mutter Teresa

Selige Teresa von Kalkutta, du hast dich immer danach gesehnt, Jesus zu lieben, wie er vorher nie geliebt worden ist.

Du hast Ihm dich selbst ganz hingegeben und hast Ihm nichst verweigert. In Vereinigung mit dem Unbefleckten Herzen Mariens, hast du Seinen Ruf gehört, Seinen unendlichen Durst nach Liebe und Seelen zu stillen und dadurch eine Botin Seiner Liebe zu den Ärmsten der Armen zu werden. Mit liebendem Vertrauen und ganzer Hingabe hast du Seinen Willen erfüllt und so die Freude Ihm zu gehören, bezeugt. Du warst so ganz mit Jesus Deinem gekreuzigtem Herrn vereinigt, dass Er dich gewürdigt hat, die Todesnot seines Herzens, als er am Kreuze hing, mit Dir zu teilen.

Selige Teresa, du hast versprochen, das Licht der Liebe zu uns auf Erden zu bringen. Bitte für uns, dass auch wir uns danach sehnen, brennenden Durst Jesu zu stillen, indem wir ihn zutiefst lieben, gern an seinen Leiden teilbaben, um ihm von ganzem Herzen in unsere Brüdern und Schwestern zu dienen, besonders in denen, die ungeliebt und unerwünscht sind.

Amen.

Zitate

  • "Mein Bankier ist der liebe Gott."
  • "Gott hat die Armut nicht erschaffen. Er erschuf nur uns."
  • "Jedes Kind ist kostbar. Jedes ist ein Geschöpf Gottes."
  • "Sich selbst geben ist besser als nur geben."
  • "Ein fröhliches Herz entsteht normalerweise nur aus einem Herzen, das vor Liebe brennt."
  • "Nur die Frau kann eine Familie schaffen. Aber eine Familie kann auch an ihr zerbrechen."
  • "Wenn ihr entmutigt seid, ist das ein Zeichen, dass ihr hochmütig seid; es zeigt, dass ihr zu viel Vertrauen in euch selbst habt."
  • "Das einzige, was die Armut beseitigen kann, ist miteinander zu teilen."

Texte von Mutter Teresa

  • Mutter Teresa. Gebete und Vermächtnis Christiana Verlag 1998 (62 Seiten; 1. Auflage; ISBN 3717110489).
  • Mutter Teresa: Das Gebet der Neun Tage. Jesus Du mein Ein und alles (aus ihren Worten zusammengestellt; 59 Seiten; erhältlich beim Mediatrix Verlag)
  • Mein Geheimnis ist ganz einfach Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1980 (80 Seiten; ISBN 3857641037).
  • Lieben, bis es weh tut Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz (4. Auflage; 32 Seiten; ISBN 3857640782; ISBN-13: 9783857640780).
  • Mutter Teresa: "Ich bin Gottes Bleistift". Gedanken für jeden Tag Verlag Neue Stadt (160 S.; ISBN 978-3-87996-756-8).
  • Komm, sei mein Licht. Die geheimen Aufzeichnungen der Heiligen von Kalkutta. Pattloch Verlag (ISBN: 978-3-629-02197-7).
  • Die wahre Liebe. Geistliche Texte. Verlag: BuBe-Lahn-Topos (ISBN: 978-3-7867-8623-8).

Literatur

  • Leo Maasburg: Mutter Teresa - Die wunderbaren Geschichten Pattloch Verlag 2010 (240 Seiten; erhältlich im KathShop [1]
  • Stefan Zekorn: Mutter Teresa. Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 2007 (55 Seiten; ISBN 978-3-7666-0986-1).
  • Renzo Allegri: Mutter Teresa. Ein Lebensbild (Aus d. Ital. v. Liesenfeld, Stefan / Griesmayr, Gudrun) Verlag Neue Stadt 2003 (3. Aufl. d. überarb. und erw. Neuausgabe; geb; ISBN 978-3-87996-732-2).
  • Der "Heilige Rest"? : christliche Gemeinde und ihre Zukunft. Butzon & Bercker Verlag Kevelaer 2007 (63 Seiten; ISBN 978-3-7666-0867-3; ISBN 3-7666-0867-3).
  • M. Sammer: Mutter Teresa begegnen. 'Zeugen des Glaubens'. Sankt Ulrich Verlag (ISBN: 978-3-929246-88-9).
  • Pur spezial "Die selige Mutter Teresa" (Katholisches Themenheft - 20 Seiten, DIN A 5) Fe-Medienverlag
  • Wolfgang Bader: Durchgang. Mutter Teresas Umgang mit Sterbenden Verlag Neue Stadt 2003 (72 Seiten; ISBN: 978-3-87996-591-5).
  • Roswitha Kornprobst: Mutter Teresa - Zeichen der Hoffnung. Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1981 (ISBN 3857641215 63S).
  • Mutter Teresa von Kalkutta: Kurzbiografie geistl. Texte Ansprache in Oslo: Liebe beginnt zu Hause Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz Konstanz, 1980 (45 Seiten ; ISBN 3857640995).
  • Greg Watts: Mutter Teresa. Heilige der Dunkelheit. Brendow Verlag (ISBN: 978-3-865-06309-0).
  • Roswitha Kornprobst (Hsgr.) : Glauben mit Mutter Teresa. Verlag BuBe-Lahn-Topos (ISBN: 978-3-7666-0753-9).
  • Roswitha Kornprobst: Mutter Teresa. Zeichen der Hoffnung. Verlag: BuBe-Lahn-Topos (ISBN: 978-3-7867-8621-4).
  • Görtz und Haepp Melters: Danke Mutter Theresa. Pattloch Verlag Augsburg 1995 (133 Seiten).

Weblinks

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Anmerkungen

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