Naturgesetz

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Naturgesetz ist Norm (Code), welche Gott in jedes geschöpfliche Sein gelegt hat.<ref> vgl. Katholischer Katechismus der Bistümer Deutschlands 1955#91. Die Schöpfungsordnung Gottes.</ref>

Von Anfang an hat Gott in die Schöpfung eine große und vielfältige Ordnung hineingelegt. Er hat allen Geschöpfen ihre Art und damit ihr Gesetz gegeben. Gott will, dass alle Geschöpfe diese Ordnung befolgen.<ref> Katholischer Katechismus der Bistümer Deutschlands 1955#91. Die Schöpfungsordnung Gottes.</ref>

Die Natur der vernunftlosen Geschöpfe

Die vernunftlosen Wesen folgen den Naturkräften und Trieben in einer bestimmten Weise notwendig tätig zu sein, die Gott in sie hineingelegt hat, blind und gezwungen. Anders gesagt, ist das Naturgesetz die vom Schöpfer in die Naturdinge hineingelegte Neigung zu den ihnen eigentümlichen, zweckbestimmten, gleichartigen Tätigkeiten. Solche Naturgesetze sind z. B. die Fallgesetze, die Gesetze der mechanischen Bewegung, der Lichtausbreitung, die chemischen, biologischen Gesetze, der Fress- und Fortpflanzungstrieb der Tiere usw..<ref> Kälin/Fäh: Lehrbuch der Philosophie I, Einführung in die Logik, Ontologie, Kosmologie, Psychologie (heute Philosophische Anthropologie), Kriteriologie, Theodizee, bearbeitet von P. Raphael Fäh OSB, Selbstverlag Benediktinerkollegium Sarnen 1957, S. 184, Nr. 210 (5. Auflage; Mit kirchlicher Druckerlaubnis des Bischöflichen Ordinariates Chur vom 30. Juli 1957).</ref>

Die Naturgesetze sind, wie die Dinge selber, in Gott begründet und zwar: in der göttlichen Wesenheit, sofern diese der letzte Grund für die Erkennbarkeit und Möglichkeit der Dinge und ihrer Beziehungen zueinander ist; im göttlichen Verstand, sofern er die in den vernunftlosen Dingen verwirklichte Naturordnung erkennt (Ideen Gottes); im göttlichen Willen, weil er diese bestimmte Weltordnung mit diesen bestimmten Gesetzen ausgewählt hat; in der göttlichen Macht, weil diese die Dinge und Gesetze hervorgebracht hat und durchführt.<ref> Kälin/Fäh: Lehrbuch der Philosophie I, Kosmologie, 1957, S. 184+185, Nr. 210.</ref>

Die Naturwissenschaft fasst das Naturgesetz nicht als innere Neigung zu bestimmten Tätigkeiten, sondern mehr als Ausdruck für den konstanten Ablauf der Naturvorgänge. Dieser Ausdruck ist für sie erst dann wissenschaftlich gesichert, wenn er durch die Experimente in mathematische Form gebracht werden kann.<ref> Bernard Kälin OSB: Lehrbuch der Philosophie I, Kosmologie, 1957, S. 184, Nr. 210.</ref>

Die Natur des Menschen

Gott hat die menschlichen Grundgesetze des Lebens in die menschliche Natur hineingelegt.<ref> Basler Katholischer Katechismus (1947)#II. Die Gebote Gottes.</ref> Die Menschen sollen die Schöpfungsordnung erkennen und durch das Gewissen freiwillig befolgen. Weil die Schöpfungsordnung von Gott stammt, ist sie heilig. Er hat sie mit Weisheit und Liebe erdacht und tut uns durch sie seinen heiligen Willen kund. Wer gegen die Schöpfungsordnung verstößt, sündigt gegen Gott und vergreift sich am Werk seiner Hände. Wenn der Mensch die Schöpfungsordnung Gottes befolgt, baut er an seinem eigenen irdischen und ewigen Glück.<ref> Katholischer Katechismus der Bistümer Deutschlands 1955#91. Die Schöpfungsordnung Gottes; 1960 Österreichische Bischofskonferenz: Katechismus der katholischen Religion#66. LEHRSTÜCK: DER WILLE GOTTES IST DIE GRUNDLAGE UNSERES LEBENS.</ref>

Sittliches Gesetz

Gott bestätigt die sittliche Menschennatur

Seit der Ursünde ist aber der Verstand geschwächt. Nicht immer erkennen die Menschen ihre natürlichen Pflichten des Lebens. Darum hat Gott diese Grundgesetze in zehn Gebote zusammengefasst. In Stein gemeißelt überreichte er sie auf dem Berg Sinai dem Moses.<ref> Basler Katholischer Katechismus (1947)#II. Die Gebote Gottes.</ref> Durch sie hat er seinen Willen ausdrücklich und feierlich kundgetan und seine Schöpfungsordnung bestätigt. Die Gebote sagen bestimmt und sicher, was der Mensch tun soll. Sie sind Wegweiser zu seinem zeitlichen und ewigen Glück.<ref> Katholischer Katechismus der Bistümer Deutschlands 1955#91. Die Schöpfungsordnung Gottes.</ref>

Natürliches Sittengesetz

Die übernatürliche Menschennatur des Christen

Der Christ ist von Gott besonders befähigt, die Schöpfungsordnung Gottes zu befolgen. Weil er durch den übernatürlichen Glauben erleuchtet ist und von der Kirche unterwiesen wird, kann er die Ordnung Gottes klarer erkennen. Weil Gott ihm reichlichere Gnaden anbietet, kann er die Ordnung Gottes leichter erfüllen.<ref> Katholischer Katechismus der Bistümer Deutschlands 1955#91. Die Schöpfungsordnung Gottes.</ref>

Christliches Sittengesetz

Zusammenhänge

CHristus A&O.JPG
Offenbarung Gottes: wo ? Sittenordnung Licht menschlicher Erkenntnis Universal-
wissenschaften
Tugenden
natürliche im "Buch" der
Schöpfung
Natürliches Sittengesetz
Vernunft: nimmt eine Wahrheit kraft ihrer inneren, mittelbaren oder unmittelbaren Offensichtlichkeit an
Philosophie erworbene Kardinaltugenden
übernatürliche (gnadenhafte) in der Bibel: in Christus und den Sakramenten Christliches Sittengesetz
Glaube: übernimmt eine Wahrheit aufgrund der Autorität des Wortes Gottes, der sich offenbart
(Glaubensgut: Tradition+Bibel)
Theologie geschenkte, eingegossene oder theologale

Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende (Offb 21, 6).

Beziehung zwischen Natur + Gnade



Anmerkungen

<references />