Pastorale Leitlinien zur Förderung der Berufungen zum Priesteramt

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Pastorale Leitlinien

Kongregation für das katholische Bildungswesen
im Pontifikat von Papst
Benedikt XVI.
zur Förderung der Berufungen zum Priesteramt
25. März 2012

(Quelle: Radio Vatikan, siehe Weblink)
Allgemeiner Hinweis: Was bei der Lektüre von Wortlautartikeln der Lehramtstexte zu beachten ist


EINLEITUNG

1. Die Vollversammlung der Kongregation für das Katholische Bildungswesen (1) hat die Veröffentlichung pastoraler Leitlinien zur Förderung der Berufungen zum Priesteramt angeregt.

Um diesem Wunsch nachzukommen, hat das Päpstliche Werk für Priesterberufe in Zusammenarbeit mit seinen Konsultoren, mit den Vertretern der Kongregationen für die Evangelisierung der Völker, für die Orientalischen Kirchen, für die Institute des geweihten Lebens und die Gesellschaften des apostolischen Lebens sowie für den Klerus eine Umfrage über die Pastoral zum Priesteramt vorbereitet, um ein Bild über die derzeitige Berufungspastoral in den verschiedenen Teilen der Welt zu erhalten, vor allem im Hinblick auf das Priesteramt.

Die Umfrage wurde am 15. Mai 2008 durch die Päpstlichen Nuntiaturen an alle Beauftragten für die Berufungspastoral in den Bischofskonferenzen sowie an die Leiter der «Nationalen Zentren für geistliche Berufe» gesandt, damit sie Informationen über die Situation der Berufungen liefern und Vorschläge hinsichtlich des pastoralen Handelns äußern könnten.

Die Auswertung der von den Bischofskonferenzen und den nationalen Zentren eingegangen Antworten auf die Umfrage, hatte die Anfrage nach Leitlinien für eine Berufungspastoral zum Ergebnis, die auf einer klaren und begründeten Theologie der Berufung und der Identität des Priesteramtes basiert.

I. DIE BERUFUNGSPASTORAL FÜR DAS PRIESTERAMT IN DER WELT

2. Die Situation der priesterlichen Berufungen ist heute in der Welt sehr unterschiedlich. Sie ist von Licht und Schatten gekennzeichnet. Während man in der westlichen Welt dem Problem des Rückgangs der Berufungen begegnet, erlebt man in den anderen Kontinenten – trotz häufig beschränkter Mittel – ein viel versprechendes Wachstum an Priesterberufungen.

In den traditionell christlichen Ländern bestimmen der besorgniserregende Rückgang der Zahl der Priester, der Anstieg ihres Durchschnittalters und die Frage nach der Neuevangelisierung das Entstehen einer neuen kirchlichen Situation (2).

Auch der Geburtenrückgang trägt zur Verringerung der Berufungen zu einer besonderen Weihe bei. Das Leben der gläubigen Katholiken leidet an den Folgen des zügellosen Strebens nach materiellen Gütern und des Rückgangs der religiösen Praxis, die von mutigen, verbindlichen und im Evangelium gründenden Entscheidungen abhalten. Papst Benedikt XVI. drückt es so aus: «Gerade in unserer Zeit kennen wir das Nein-Sagen der Erstgeladenen sehr gut. In der Tat, die westliche Christenheit, die neuen „Erstgeladenen“, sagen nun weithin ab, sie haben keine Zeit, zum Herrn zu kommen» (4).

So strukturiert und kreativ die Berufungspastoral in Europa und dem Amerikanischen Kontinent auch sein mag, so entsprechen die erzielten Ergebnisse keineswegs dem enormen Einsatz. Und doch sollten neben den schwierigen Situationen, die gewiss mit Mut und Ehrlichkeit zu betrachten sind, auch einige Wachstumssignale wahrgenommen werden, vor allem dort, wo klare und kraftvolle Angebote christlichen Lebens formuliert werden.

3. Das Gebet der christlichen Gemeinschaft hat im Volk Gottes schon immer das miteinander geteilte Verantwortungsbewusstsein für Berufungen in Form einer “geistlichen Solidarität" (5) gestärkt.

Wo immer eine integrierende Pastoral heranreift und wächst, sei es eine Familien-, Jugend- oder Missionspastoral, die sich mit der Berufungspastoral kombiniert, wird man Zeuge eines Aufblühens von Priesterberufen. Die Ortskirche wird wahrhaftig «verantwortlich für das Entstehen und Heranreifen der Priesterberufe» (6). Die berufungsorientierte Dimension äußert sich daher nicht einfach in einer Mehrung an Programmen und Angeboten, sondern sie entwickelt sich vielmehr zu einem natürlichen Ausdruck der gesamten Gemeinschaft.

Die statistischen Daten der Katholischen Kirche sowie einige soziologische Forschungen heben hervor, dass die Jugendlichen dann bereit sind, auf den Ruf Gottes zu antworten und ihr Leben in den Dienst der Kirche zu stellen, wenn von Pfarreien, Vereinigungen, kirchlichen Gemeinschaften und geistlichen Bewegungen (7) Initiativen für eine neue Evangelisierung unternommen werden.

Die Familie bleibt die erste Gemeinschaft, in der christlicher Glaube vermittelt wird. Überall stellt man fest, dass viele Priesterberufungen in jenen Familien ihren Ursprung haben, in denen das Beispiel eines authentisch christlichen Lebens und die Praxis der aus dem Evangelium entspringenden Tugenden den Wunsch nach einer ganzheitlichen Hingabe aufkommen lassen. Die Sorge um Berufungen setzt de facto eine wirksame Familienpastoral voraus.

Hier ist anzumerken, dass die Frage nach einer Berufung zum Priestertum in Kindern und Jugendlichen oft dank dem freudigen Zeugnis von Priestern entsteht.

Das Zeugnis von Priestern, die eins mit Christus, glücklich in ihrer Aufgabe und untereinander mitbrüderlich verbunden sind, ruft in Jugendlichen eine starke Anfrage nach ihrer Berufung hervor. Die Bischöfe und Priester bieten den Jugendlichen ein eindrückliches und attraktives Bild des Priestertums. «Das Leben der Priester, ihre bedingungslose Hingabe an Gottes Herde, ihr Zeugnis des liebevollen Dienstes für den Herrn und seine Kirche – ein Zeugnis, das gekennzeichnet ist von der Annahme des in der Hoffnung und österlichen Freude getragenen Kreuzes –, ihre brüderliche Eintracht und ihr Eifer für die Evangelisierung der Welt sind der wichtigste und überzeugendste Faktor für die Fruchtbarkeit ihrer Berufung» (8).

In der Tat sind die Priester oft Zeugen der Hingabe an die Kirche, bereit zu freudiger Großherzigkeit und demütiger Anpassung an die jeweilige Situation, in welcher sie arbeiten. Ihr Beispiel erweckt den Wunsch nach einem verstärkten Engagement in der Kirche und den Willen, das eigene Leben Gott und den Mitmenschen zu schenken (9). Eine besonders starke Attraktivität für Jugendliche übt der Einsatz der Priester für Menschen aus, die nach Gott und religiösen Werten hungern oder sich in einer Situation großer geistiger Armut befinden (10).

Man stellt ebenfalls fest, dass viele junge Leute die Berufung zum Priestertum oder zu einem gottgeweihten Leben nach einer Erfahrung im Freiwilligendienst, im caritativen Dienst an Leidenden, Bedürftigen oder Armen oder nach einer zeitweiligen Tätigkeit in einer katholischen Mission entdecken.

Die Schule ist für Kinder und Jugendliche ein weiteres Lebensumfeld, in dem die Begegnung mit einem Priester als Lehrer oder die Teilnahme an Initiativen zur Vertiefung des Glaubens den Beginn eines Weges zur Klärung einer Berufung dargestellt haben.

4. Die zunehmende Ausbreitung einer säkularisierten Mentalität entmutigt die Jugendlichen, die Einladung, dem Herrn Jesus mit größerer Radikalität und Großherzigkeit zu folgen, anzunehmen.

Auf die vom Päpstlichen Werk für Priesterberufe angeregte Umfrage sind von den Ortskirchen viele Antworten eingegangen, die eine Reihe von Gründen anführen, derentwegen die Jugendlichen die Priesterberufung unbeachtet lassen und sie auf eine unbestimmte Zukunft verschieben.

Darüber hinaus geben Eltern durch ihre Zukunftserwartungen, die sie an ihre Kinder stellen, der Möglichkeit einer Berufung zu einer besonderen Weihe nur geringen Spielraum.

Ein weiterer Aspekt, der der Priesterberufung negativ entgegenwirkt, ist die stufenweise Ausgrenzung des Priesters aus dem gesellschaftlichen Leben, was den Verlust seiner Bedeutung in der Öffentlichkeit mit sich bringt. Überdies wird von vielen Seiten die zölibatäre Lebensform an sich in Frage gestellt. Nicht nur eine säkularisierte Mentalität, sondern auch irrige Ansichten innerhalb der Kirche führen dazu, das Charisma und die zölibatäre Lebensform gering zu schätzen, auch wenn über die schwerwiegenden negativen Folgen der Inkonsequenz und des Skandals, die durch die Veruntreuung der Pflichten des Priesteramts – wie zum Beispiel durch sexuellen Missbrauch – verursacht werden, nicht geschwiegen werden kann. Dies erzeugt selbst bei jenen Jugendlichen Verwirrung, die an sich bereit wären, dem Ruf des Herrn zu folgen.

Das priesterliche Leben selbst, so es in den Strudel des übertriebenen Aktivismus mit der darauffolgenden Überlastung durch die Arbeit in der Seelsorge hineingerät, kann die Leuchtkraft eines priesterlichen Lebenszeugnisses trüben und schwächen. In dieser Situation wird die Förderung der persönlichen Berufungswege und die geistliche Begleitung von Jugendlichen zu einer wichtigen Möglichkeit für das Angebot und die Berufungsklärung, insbesondere zur Priesterberufung.

II. BERUFUNG UND IDENTITÄT DES AMTSPRIESTERTUMS

5. Die Identität der Berufung zum Priesteramt ist eingebettet in die Identität des Christen, insofern er ein Jünger Christi ist. «Die Geschichte jeder Berufung zum Priester, wie übrigens auch jeder Berufung zum Christen, ist die Geschichte eines unvergleichlichen Dialogs zwischen Gott und dem Menschen, zwischen der Liebe Gottes, der den Menschen ruft, und der Freiheit des Menschen, der in der Liebe Gott antwortet» (11).

Die Evangelien zeigen die Berufung als eine wunderbare Begegnung der Liebe zwischen Gott und dem Menschen. Dies ist das Geheimnis der Berufung, Geheimnis, welches das Leben eines jeden Christen betrifft, sich aber mit größerer Klarheit in jenen zeigt, die von Christus eingeladen sind, alles zu verlassen und ihm in größerer Nähe nachzufolgen. Christus hat immer einige Menschen dazu erwählt, unmittelbarer mit ihm an der Verwirklichung des Heilsplans des Vaters mitzuarbeiten.

Bevor Jesus die Jünger zu einer besonderen Aufgabe beruft, lädt er sie dazu ein, alles beiseite zu lassen, um in tiefer Gemeinschaft mit ihm zu leben, ja „mit ihm“ zu sein (Mk 3,14) (12).

Auch heute ruft der auferstandene Herr die zukünftigen Priester, um sie in authentische Verkünder und Zeugen seiner heilbringenden Gegenwart in der Welt zu verwandeln.

Aus der Beispielhaftigkeit dieser ursprünglichen Erfahrung erwächst die Notwendigkeit, sich zu Weggefährten Christi, des Auferstandenen, zu machen; einen Lebensweg einzuschlagen, der nichts als gegeben voraussetzt, sondern der sich fügsam dem Geheimnis Gottes öffnet, welcher ruft.

6. Christus, der Hirte, ist Ursprung und Vorbild des Priesterberufes (13). Er selbst hat bestimmt, einigen seiner Jünger die Vollmacht zu übertragen, das eucharistische Opfer darzubringen und die Sünden zu vergeben.

«Christus hat die Apostel gesandt, wie er selbst vom Vater gesandt war und durch die Apostel den Bischöfen als deren Nachfolgern Anteil an seiner Weihe und Sendung gegeben. Ihr Dienstamt ist in untergeordnetem Rang den Priestern übertragen worden; als Glieder des Priesterstandes sollten sie, in der rechten Erfüllung der ihnen von Christus anvertrauten Sendung, Mitarbeiter des Bischofsstandes sein » (14).

Dadurch wird der Priester dem Priester Christus gleichgestaltet – wie es die Lehre über den Charakter der heiligen Weihe deutlich aussagt –, und somit in den Stand versetzt, in der Person Christi, des Hauptes und Hirten, zu handeln (15). Sein Sein und sein Tun in diesem Dienst entspringen der Treue Gottes, die durch die geistliche Gabe ausgezeichnet ist, die dem Priester durch das Weihesakrament dauerhaft verliehen wird und die ihn von den Getauften unterscheidet, die am allgemeinen Priestertum Anteil haben. Der Priester jedoch, insofern er dem Bischofsstand verbunden ist, hat Anteil an der Vollmacht durch die Christus «seinen Leib auferbaut, heiligt und leitet» (16).

Das Amtspriestertum unterscheidet sich somit dem Wesen nach vom allgemeinen Priestertum und steht in dessen Dienst (17). Denn der Amtspriester «bildet kraft seiner heiligen Gewalt, die er innehat, das priesterliche Volk heran und leitet es; er vollzieht in der Person Christi das eucharistische Opfer und bringt es im Namen des ganzen Volkes Gott dar; die Gläubigen hingegen wirken kraft ihres königlichen Priestertums an der eucharistischen Darbringung mit und üben ihr Priestertum aus im Empfang der Sakramente, im Gebet, in der Danksagung, im Zeugnis eines heiligen Lebens, durch Selbstverleugnung und tätige Liebe» (18). Darauf «zielt das Dienstamt der Priester, und darin findet es seine Vollendung» (19).

Es ist klar, dass die durch Handauflegung übertragene Gabe immer “neu entfacht” wird (vgl. 2 Tim 1,6), denn: «Ob die Priester sich darum dem Gebet und der Anbetung hingeben, ob sie das Wort verkünden, das eucharistische Opfer darbringen und die übrigen Sakramente verwalten oder den Menschen auf andere Weise dienen, immer fördern sie die Ehre Gottes und das Wachstum des göttlichen Lebens im Menschen» (20).

Diese erste, christologisch bestimmte Dimension des Weihesakraments begründet die ekklesiologische Dimension (21). Weil es notwendig ist, dass die Kirche selber von Christus, dem Auferstandenen, zusammengerufen wird, ist es aufgrund des Weihesakraments Sache der Priester, durch die Verkündigung des Wortes, die Feier der Sakramente und die Leitung des Volkes Gottes wirksame Werkzeuge zum Aufbau der Kirche zu sein (22). Ohne diese Gaben büßte die Kirche ihre eigene Identität ein. Das Amtspriestertum ist somit der neuralgische und vitale Punkt für das Bestehen der Kirche, insofern es das wirksame Zeichen der Priorität der Gnade darstellt, mit der der auferstandene Christus seine Kirche im Geiste auferbaut (23).

Auf diese Weise finden die Priester, insofern sie Christus als den Hirten darstellen, in der ganzheitlichen Hingabe an die Kirche das einigende Element ihrer theologischen Identität und ihres geistlichen Lebens. «Darum bezieht sich die Liebe des Priesters in erster Linie auf Jesus Christus: Nur wenn er Christus als Haupt und Bräutigam liebt und ihm dient, wird die Liebe zur Quelle, zum Kriterium, Maßstab und Anstoß für die Liebe und den Dienst des Priesters an der Kirche als Leib und Braut Christi»(24). Wenn das Amtspriestertum nicht dieser Liebe entspringt, verkommt es zu funktionalen Leistungen, statt sich als Dienst eines Hirten zu erweisen, der das Leben hingibt für die Herde. Es ist also die Liebe zu Christus, welche die eigentliche Motivation zum Priesterberuf darstellt.

7. Das durch das Weihesakrament verliehene Priesteramt ist von Natur aus vom trinitarischen Leben gekennzeichnet (25), ein Leben, das durch Christus in seiner Einheit mit dem Vater im Heiligen Geist vermittelt wird. Dies charakterisiert dem Wesen nach die priesterliche Identität (26).

Der einzelne Priester lebt in einer realen und ontologischen Gemeinschaft des Presbyteriums, das in Einheit mit dem jeweiligen Bischof verbunden ist. Denn: «Das geweihte Amt kann aufgrund seiner Natur nur erfüllt werden, weil der Priester durch die sakramentale Einbeziehung in den Priesterstand mit Christus verbunden ist und sich somit in hierarchischer Gemeinschaft mit seinem Bischof befindet. Das geweihte Amt hat eine radikale "Gemeinschaftsform" und kann nur als "Gemeinschaftswerk" erfüllt werden»(27).

Der Priester dient der communio der Kirche im Namen Jesu Christi. Der Herr ruft den einzelnen Priester und nimmt ihn hinein in eine persönliche Beziehung mit sich, in die Erfahrung apostolischer Brüderlichkeit und pastoraler Sendung, die von erlesenem trinitarischen Ursprung ist. Das apostolische “Wir”, Widerschein und Teilhabe an der trinitarischen Gemeinschaft, kennzeichnet die Identität des Weiheamtes (28).

Natürlich müssen der Berufungsweg und auch die Ausbildung selber die wesentlichen, dem Weiheamt eigenen Elemente trinitarischen Lebens (29) aufnehmen, wo der persönliche Ruf Christi im Dienst eines gemeinschaftlich-missionarischen Lebens steht, als Widerschein des trinitarischen Lebens.

Eine wichtige Aufgabe in der Berufungspastoral wird es daher sein, den Kindern und Jugendlichen eine christliche Erfahrung zu ermöglichen, durch welche mittels der Gemeinschaft mit den Brüdern und dem Auftrag zur Evangelisierung die Wirklichkeit Gottes selbst erfahrbar wird (30). Im Bewusstsein, Teil einer Familie von Söhnen und Töchtern des einen Vaters zu sein, der sie unendlich liebt, sind sie dazu berufen, wie Brüder und Schwestern zu leben und sich in der Einheit vereint in den Dienst der Neuevangelisierung zu stellen, «um die großartige Wahrheit der heilbringenden Liebe Gottes zu verkünden und zu bezeugen» (31).

Die Berufungspastoral zum Weiheamt hat zum Ziel, gemeinschaftsfähige und missionarische Menschen heranzubilden, die bereit sind, sich vom “Neuen Gebot” (Joh. 13,34), der Quelle der „Spiritualität der Gemeinschaft“, inspirieren zu lassen.

Die Berufungsförderung und die konsequente Berufsentscheidung legen großen Wert auf diese christliche Erfahrung, die Fundament eines in das Weihesakrament eingeschriebenen Weges der Gnade und Bedingung für eine authentische Evangelisierung ist.

8. Eine kluge und weise Einschätzung der wesentlichen Voraussetzungen für die Zulassung zum Priestertum wird in angemessener Weise erfolgen, um sich der Eignung der ‘Berufenen’ zu vergewissern. Die Berufungspastoral ist sich bewusst, dass die Antwort auf den Ruf auf einer voranschreitenden Harmonisierung der verschiedenen Komponenten einer Persönlichkeit gründet: der menschlichen und christlichen, der persönlichen und gemeinschaftlichen, der kulturellen und pastoralen.

In Pastores dabo vobis heißt es: «Das Wissen um das Wesen und die Sendung des priesterlichen Dienstamtes ist die unverzichtbare Voraussetzung und zugleich die sicherste Führung und der entschiedenste Ansporn, um in der Kirche den pastoralen Einsatz für die Förderung und das Erkennen der Priesterberufe und für die Ausbildung der bereits zum geweihten Amt Berufenen zur Entfaltung zu bringen»(32).

Aus diesem Grund zielt sie in erster Linie auf die Entwicklung der Person in ihrer Gesamtheit und Vollständigkeit, um die zum Priestertum “Berufenen” darauf vorzubereiten, Christus, dem Hirten, im Kontext einer tiefen gemeinschaftlichen Erfahrung gleich zu werden.

Jedem Berufenen muss die Möglichkeit eingeräumt werden, in einer vertrauten Beziehung der Liebe mit dem Vater zu leben, der ihn ruft, mit dem Sohn, der ihn sich gleich macht, und mit dem Geist, der ihn prägt durch die Anleitung zum Gebet, das Hören des Wortes, die Teilnahme an der Eucharistie und die anbetende Stille. Das Berufungskonzept geht seitens des Berufenen Hand in Hand mit einer graduellen Übernahme von Aufgaben, Entscheidungen und Verantwortungen, auch zu dem Zweck, eine tiefe und weitreichende Beurteilung der Echtheit der Berufung zu ermöglichen.

Die affektive Integration und Reife sind notwendige Ziele, um die Gnade des Sakramentes empfangen zu können. Berufungsüberlegungen sind an jene zu vermeiden, die von grundlegender menschlicher Schwäche gezeichnet sind, selbst wenn sie auf anerkennenswerte Weise ihren Weg der Bekehrung gehen.

Es ist wichtig, dass der Berufene mit Klarheit die Verpflichtungen wahrnimmt, die er auf sich zu nehmen hat, insbesondere mit dem Zölibat (33).

Es ist von Vorteil, dass sich der Ruf in einem konkreten kirchlichen Kontext verwurzelt, der den Gründen für die Berufsentscheidung Substanz verleiht und dazu beiträgt, mögliche individualistische Abweichungen derselben zu heilen (34). In diesem Sinne gewinnt die Qualität der in einer Pfarrei und Diözese gemachten Erfahrung, der Besuch von und die aktive Teilnahme an Vereinigungen und kirchlichen Bewegungen, eine grundlegende Bedeutung (35).

Wenn möglich, ist eine Erfahrung gemeinschaftlichen Lebens vorzusehen, bevor der Heranwachsende bzw. der Jugendliche in ein Seminar eintritt.

9. Eine entscheidende Rolle spielen die Begleiter einer Berufung, die oft an die Stelle der Priestergestalt treten, die die Anfänge der Berufung gefördert und unterstützt hat. Sowohl die Erzieher-Beziehung mit den Begleitern als auch der mitbrüderliche Umgangsstil mit anderen Berufenen machen die Berufungsklärung authentischer und wertvoller.

Zweifellos fördert die Lebensführung der einzelnen Priester und das Leben des gesamten Presbyteriums einer Diözese den Wachstumsprozess der priesterlichen Berufung, sofern die Fähigkeit vorhanden ist, das Idealbild des Geistlichen mit dem Zeugnis priesterlichen Verhaltens im Alltag in Einklang zu bringen.

Das Vorbild von heiligmäßigen Priestern trägt nicht wenig dazu bei, den Gerufenen Mut und Großherzigkeit zu vermitteln. Priester, die sich ganz der Erfüllung ihres pastoralen Dienstes widmen, bieten die sicheren Vorbilder auf dem Weg der Festigung der Grundlagen für die Entscheidung zum Priesteramt.

Es genügt an dieser Stelle, den heiligen Johannes Maria Vianney, den „heiligen Pfarrer von Ars“ in Erinnerung zu rufen, der im Priesterjahr 2010 von Papst Benedikt XVI. allen Priestern als leuchtendes Beispiel vor Augen gestellt wurde. Zusammen mit ihm könnte man viele andere beispielhafte Priester anführen, die mit Entsagung den Weg des Volkes Gottes in den Ortskirchen im Laufe der Zeit begleitet haben. Ganz sicher ist das an die Jungfrau Maria, Mutter der Priester, gerichtete vertrauensvolle und beharrliche Gebet wichtig, damit sie hilft, den Plan Gottes im eigenen Leben mit Bereitwilligkeit anzunehmen und mit Glauben und Liebe dem Herrn, der immer neue Arbeiter für die Ausbreitung des Reiches Gottes ruft, mit einem “Ja” zu antworten.

10. Das Wachsen und Reifen einer Priesterberufung erfordert die konkrete Liebe zur eigenen Lokalkirche und die ganze Verfügbarkeit für jedweden pastoralen Dienst, um auf diese Weise die innere Freiheit zu erfahren, sich nicht als Herr der eigenen Berufung zu fühlen.

Die aktive Teilnahme am Leben einer christlichen Gemeinschaft kann dazu beitragen, neue Formen von Klerikalismus, Situationen unangebrachter pastoraler Zentralisierung, pastorale Dienste „in Teilzeit“, sowie eine auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene Auswahl an Diensten zu vermeiden, die unbrauchbar dafür ist, auf den Zusammenhalt und die Einheit zu achten.

Um eine Kirche in beständiger missionarischer Ausrichtung aufzubauen, verwirklicht sich die priesterliche Berufung gerade darin, das Wachstum einer Gemeinde zu befördern, die reich ist an Diensten und in der weite Räume für eine aktive und verantwortliche Beteiligung der gläubigen Laien existieren.

Um fähig zu werden, eine Gemeinde zu animieren und zu fördern, ist es nützlich, dass die zum Priestertum berufenen Jugendlichen lernen, mit der ganzen christlichen Gemeinschaft zusammenzuarbeiten, sich mit ihr zu konfrontieren und jede Berufung wertzuschätzen.

Dem Priesteramt wohnt diese universale Dimension inne (36). Die Weihe befähigt den Priester zur Mission, die einen wesentlichen Aspekt der priesterlichen Identität darstellt.

Diesbezüglich ist es wichtig, den Berufenen dazu zu erziehen, sich um die Nahestehenden zu kümmern und gleichzeitig die Fernstehenden im Blick zu haben.

Die Bereitschaft zur Mission definiert die Wahrhaftigkeit des Priesters in all seinem Handeln. Das bedeutet, eine innere Struktur und eine Wesensart heranzubilden, deren Kennzeichen es ist, mutig jegliche Form von Partikularismus aufzugeben, um das Herz den Notwendigkeiten der Neuevangelisierung zu öffnen.

III. VORSCHLÄGE FÜR EINE PASTORAL ZUR WECKUNG VON PRIESTERBERUFUNGEN

11. Die Priesterberufungen sind Frucht des Wirkens des Heiligen Geistes in der Kirche. In einigen Ländern nimmt man ein kraftvolles und viel versprechendes Aufblühen von Priesterberufungen wahr, was wiederum die Weiterführung der Berufungspastoral ermutigt.

Die Kirche erkennt im Bewusstsein der Notwendigkeit von Berufungen zum Priestertum an, dass diese ein Geschenk Gottes sind und bittet den Herrn unablässig und zuversichtlich, dass er sie großzügig schenken möge.

«Gott selbst ist der “Herr der Ernte”, der sich seine Arbeiter erwählt. Sein Ruf ergeht stets unverdient und unerwartet. Und doch sind wir angesichts des Mysteriums des Bundes, den Gott mit uns geschlossen hat, berufen, mit seiner Vorsehung zusammenzuwirken und jenes machtvolle Werkzeug zu benutzen, das er uns in die Hand gegeben hat, nämlich das Gebet! Und eben dies verlangt Jesus von uns: “Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden”»(37).

Das Gebet bewegt das Herz Gottes; für die Gläubigen wird es zu einer großen Lebensschule, indem es die Welt und die Nöte eines jeden Menschen von der Weisheit des Evangeliums her zu betrachten sucht; vor allem eint es die Herzen in derselben Liebe und dem Mitleid Christi mit der Menschheit. (38).

Die Erfahrung vieler Ortskirchen bezeugt, dass eine beträchtliche Zahl von Jugendlichen den Ruf zum Amtspriestertum vor allem in jenen Gemeinschaften vernimmt, in denen das Gebet eine beständige und tief gründende Dimension darstellt.

12. In der westlichen Welt überwiegt eine Kultur, die dem christlichen Glauben gleichgültig gegenüber steht und weithin unfähig ist, den Wert von Berufungen zu einer besonderen Weihe zu verstehen.

Dennoch sieht die Kirche, dazu gerufen in der jeweiligen Zeit zu leben, mit weisem Blick in der Geschichte die Gegenwart Gottes, der sie begleitet, sie anfragt, zum Bund beruft – auch in scheinbar weniger fruchtbaren und lohnenden Momenten; er schaut «mit unendlicher Sympathie auf die Welt, denn selbst wenn sich die Welt dem Christentum gegenüber fremd fühlte, die Kirche kann sich der Welt gegenüber nicht fremd fühlen, unabhängig von der Haltung der Welt gegenüber der Kirche»(39).

Die Kirche fährt heute noch fort damit, das Wort Gottes und die Frohbotschaft des Heils mit dem Mut zur Wahrheit zu verkünden. Insbesondere versucht sie, Kindern und Jugendlichen einen Glauben zu vermitteln, der das Leben anfragt und den Durst nach Glück stillt, der in jedem Herzen da ist.

Es geht darum, Glaubenserfahrung als eine persönliche, tiefgehende Beziehung mit dem Herrn Jesus Christus, dem Offenbarer des Gottesgeheimnisses, darzulegen. Aus der Antwort im Glauben entspringt die Entdeckung der Berufung, vor allem dann, wenn er innerhalb christlicher Gemeinschaften gelebt wird, die die Schönheit des Evangeliums leben, und in denen Ansprechpartner und Erzieher wirken, die fähig sind, Zeichen für eine Berufung zu erkennen.

Damit sich ein Beispiel christlichen Glaubens verwirklicht, welche die Antwort auf eine Berufung bewirkt, geht es darum, authentische Freiräume menschlicher Beziehungen zu fördern(40); das geschieht durch das Wirken von Erziehern und Begleitern, die einen gereiften Glauben haben, sowie durch Umfelder christlichen Gemeinschaftslebens, die attraktiv und mitreißend sind.

Es ist gut, Kindern und Jugendlichen das Priestersein offen vorzuleben, und gleichzeitig sollte die christliche Gemeinde dazu eingeladen werden, mit größerer Intensität den „Herrn der Ernte“ (Mt 9,38) zu bitten, dass er neue Diener und neue, ihm geweihte Menschen rufe.

Zu diesem Zweck ist es geboten, in den Ortskirchen eine allgemeine Pastoral zu unterstützen, die von Elan durchdrungen ist, der im Evangelium gründet, sowie missionarisch und auf Berufungen ausgerichtet ist.

13. Alle Glieder der Kirche tragen Verantwantwortung in der Sorge um Priesterberufungen. «Das II. Vatikanische Konzil hat mit äußerster Klarheit bekräftigt, daß „die Verpflichtung zum Fördern von Priesterberufungen Aufgabe der gesamten christlichen Gemeinschaft ist. Sie erfüllt sie vor allem durch ein wirklich christliches Leben" [Optatam totius, Nr. 2]. Nur aufgrund dieser Überzeugung wird es der Berufungspastoral möglich sein, ihr wahrhaft kirchliches Gesicht zu zeigen und ein einmütiges Handeln zu entfalten, wobei sie sich auch spezifischer Organe und angemessener Hilfsmittel im Bereich von Gemeinschaft und Mitverantwortung bedient» (40).

Der Heilige Stuhl hat vor 70 Jahren bereits das Päpstliche Werk für Priesterberufe mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit zwischen dem Heiligen Stuhl und den Ortskirchen im Blick auf die Berufungen zum Weiheamt zu fördern.

Diese Einrichtung setzt sich dafür ein, die Botschaft zum Weltgebetstag um geistliche Berufungen, die der Papst jedes Jahr an die ganze Kirche richtet, zu verbreiten und bekanntzumachen. Darüber hinaus hat es die Aufgabe, die bedeutendsten Initiativen in der Berufungspastoral, die in den Ortskirchen unternommen werden, zusammenzutragen und bekanntzumachen. Es organisiert Tagungen auf internationaler Ebene, fördert die Durchführung von Konferenzen einzelner Kontinente und wirkt dort mit, um Synergien zwischen denen zu fördern, die in der Berufungspastoral tätig sind.

Die Erfahrung der vergangenen Jahrzehnte zeigt, dass die Botschaft des Papstes den Ortskirchen hilft, ihre Jahresprogramme für die Berufungspastoral auszuarbeiten, vorzulegen und zu verwirklichen.

Der Bischof spielt bei der Förderung von Berufungen, vor allem bei denen zum Priesteramt, eine zentrale und herausragende Rolle. «Die Erstverantwortung für die den Priesterberufen geltende Pastoral liegt beim Bischof, [Christus Dominus, Nr. 15] der gerufen ist, sie als erster zu leben, auch wenn vielfältige Formen der Mitarbeit entstehen können und sollen. Er ist Vater und Freund in seinem Presbyterium, und seine Sorge ist es vor allem, dem Charisma und dem priesterlichen Dienstamt dadurch "Beständigkeit zu geben", dass er durch das Auflegen der Hände immer neue Kräfte hinzufügt. Er wird dafür sorgen, dass das Anliegen der Berufungspastoral im Gesamtbereich der ordentlichen Seelsorge stets präsent ist, ja voll in sie integriert und gleichsam mit ihr identifiziert wird. Ihm obliegt die Aufgabe, die verschiedenen Berufungsinitiativen zu fördern und zu koordinieren».(41)

Es ist Aufgabe des Bischofs, dafür Sorge zu tragen, dass die Jugend- und Berufungspastoral denjenigen Priestern und Personen anvertraut wird, die fähig sind, mit Begeisterung und mit ihrem Lebensbeispiel die Freude daran zu vermitteln, dem Herrn Jesus in die Schule des Evangeliums nachzufolgen.

Auf Ebene einer Diözese richtet der Bischof das Zentrum für Berufungspastoral ein, das aus Priestern, Ordensleuten und Laien besteht. Es steht als gemeinschaftsförderndes Organ im Dienst der Berufungspastoral in der Ortskirche mit der Aufgabe, im Kontext aller Berufungen jene zu einer besonderen Weihe zu fördern.

Das diözesane Zentrum für Berufungen sorgt für die Ausbildung der Berufungsbegleiter, erweckt und verbreitet im Volk Gottes eine Berufungskultur, nimmt an der Ausarbeitung des diözesanen Pastoralprogramms teil und arbeitet insbesondere mit den diözesanen Einrichtungen für Katechese, Familien- und Jugendpastoral zusammen.

In den Diözesen und Pfarreien gilt es, jene Gruppen zu fördern und zu unterstützen, die Wege christlicher Erziehung und anfänglicher Berufungsentscheidungen aufzeigen (42).

Die nationalen oder interdiözesanen Zentren für Berufungen koordinieren im Auftrag der Bischofskonferenzen und – normalerweise unter der Leitung eines Bischofs – die Diözesanzentren für Berufungspastoral.

14. Die Gnade der Berufung findet einen Nährboden in einer Kirche, die durch ihre Gemeinschaften und durch alle Gläubigen die Bedingungen für freie und großherzige Antworten auf eine Berufung schafft.

Der selige Papst Johannes Paul II. hat die Bischöfe dazu aufgerufen «die sozialen Gefüge der christlichen Gemeinschaft durch die Evangelisierung der Familie zu stärken; den Laien zu helfen, die Werte der Kohärenz, der Gerechtigkeit und der christlichen Liebe unter den Jugendlichen zu innervieren»(43).

Das Zeugnis christlicher Gemeinschaften, die in der Lage sind, über den Glauben Rechenschaft zu geben, ist in der heutigen Zeit noch notwendiger, damit die Christen, im Bemühen Christus nachzufolgen, seine Liebe weiterschenken können. Die Gemeinschaft derer, die an Christus glauben, bereitet darauf vor, den Ruf des Herrn anzunehmen, der zur Weihe und zur Mission einlädt.

Die Förderung der Priesterberufungen beginnt bereits in den christlichen Familien; wenn sie vom Geist des Glaubens, der Liebe und der Frömmigkeit durchdrungen sind, werden sie gleichsam zum “ersten Seminar” (Optatam totius, Nr. 2) und bieten auch weiterhin «die günstigen Voraussetzungen für das Entstehen von geistlichen Berufen»(44).

Wird auch in den christlichen Familien der Respekt für die Gestalt des Priesters gepflegt, so zeigt sich in ihr vor allem in der westlichen Welt dennoch eine gewisse Schwierigkeit, die Berufung zum Priesteramt oder zum geweihten Leben eines Sohnes oder einer Tochter anzunehmen. Zwischen der Familien- und der Berufungspastoral existiert ein gemeinsamer Erziehungsraum. Deswegen ist es notwendig, in den Eltern das Bewusstsein ihrer Aufgabe als Erzieher im Glauben – das im Sakrament der Ehe wurzelt – zu stärken, damit sich im Herz der Familie die menschlichen und übernatürlichen Voraussetzungen entwickeln können, die die Entdeckung einer Priesterberufung möglich machen.

Die Pfarrei ist ihrerseits der herausragende Ort, in dem das Evangelium christlicher Berufung verkündet und besonders das Ideal des Priesteramtes bezeugt wird. Sie ist der Nährboden, aus dem die Berufungen keimen und reifen, vorausgesetzt, sie ist «Familie Gottes als von einem Geist durchdrungene Gemeinde von Brüdern» (45) und folglich vom Lebensstil der ersten Christengemeinden geprägt (vgl. Apg 2,42; 4,32).

In der Pfarrei ist die Vielfalt der Berufungen sichtbar und die Notwendigkeit von Priesterberufen, die zur Feier der Eucharistie und der Spendung des Bußsakraments nötig sind, bewusster und lebendiger.

Die Pfarrgemeinde ist ein fruchtbarer Schoß, imstande, denen, die den Weg zum Priesteramt eingeschlagen haben, einen wertvollen Beitrag zu ihrer menschlichen und geistlichen Bildung zu bieten.

Die Priester und die Gottgeweihten, vor allem jene, die in den Pfarrgemeinden arbeiten, sind entscheidend für eine an Kinder, Heranwachsende und Jugendliche gerichtete ausdrückliche Option zum Priesterberuf, dank eines weisen und überzeugenden pädagogischen Handelns, das imstande ist, die Frage nach der Berufung aufkommen zu lassen.

In den Pfarreien können auch die Katecheten und die in der Seelsorge Engagierten – über ihre Aufgabe hinaus, umfassend die christliche Botschaft zu vermitteln – wertvolle Verbindungen zwischen den katechetischen Themen und der Vorstellung spezifischer Berufungen, vor allem jener zum Priesteramt, erkennen und herstellen. «Insbesondere die mit der Katechese Beauftragten, die Lehrer und Lehrerinnen, die im pädagogischen Bereich Tätigen sowie alle, die Jugendseelsorge anregen und in Schwung halten, erfüllen mit den je eigenen Mitteln und Möglichkeiten eine wichtige Rolle in der Berufungspastoral: je mehr sie den Geist ihrer eigenen Berufung und Sendung in der Kirche vertiefen, desto klarer werden sie die Bedeutung und die Unersetzlichkeit der Berufung und Sendung des Priesters erkennen können» (46).

15. Den Seminaristen ist eine bewährte pastorale Wahrheit in Erinnerung zu rufen: «Niemand ist besser dazu geeignet die Jugendlichen zu evangelisieren, als die Jugendlichen selbst. Die jungen Studenten die sich auf das Priesteramt vorbereiten, die jungen Männer und Frauen auf dem Weg der Ausbildung zu einem geweihten und missionarischen Leben, sind als einzelne und als Gemeinschaft die ersten und unmittelbaren Apostel der Berufung inmitten anderer Jugendlichen» (47). Darüber hinaus ist den organisierten kirchlichen Gemeinschaften, den Bewegungen und Vereinigungen Beachtung zu schenken, da sie wertvolle “pädagogische Orte” sind, mit dem Priesterberuf in Berührung zu kommen. In ihnen ist die Begegnung mit Christus durch eine konkrete Aufmerksamkeit den Menschen gegenüber und durch einen klaren, das Gebet betonenden spirituellen Weg begünstigt. Nicht wenige Berufungen sind aus diesen Erfahrungen hervorgegangen (48).

In der Schule sind es die Lehrer, in einem Dienst stehend, der von Natur aus Berufung und Auftrag ist, die das erzieherische Handeln der Familie im Bereich des kulturellen Horizonts erweitern können, ohne je die Dimension der Lebensberufung zu vernachlässigen.

Ihr Dienst kann einer Entscheidung zur Ganzhingabe des Lebens an Gott und die Mitmenschen den Weg öffnen, in dem sie «den Kindern und Jugendlichen den Wunsch einflößen, den Willen Gottes in dem Lebensstand zu erfüllen, der für einen jeden am geeignesten ist, ohne dabei je die Berufung zum priesterlichen Dienst auszuschließen» (49).

Auch die Universitätszeit wird in vielen Ländern für Jugendliche zunehmend zu einer fruchtbaren Phase für die eigene Lebensentscheidung. Dies verdient höchste Aufmerksamkeit: die Jahre der Jugendzeit sind wertvoll und entscheidend auf der Suche nach dem vollen Sinn der eigenen Existenz.

Die Anleiter von Freizeit- und Sportaktivitäten innerhalb der kirchlichen Einrichtungen dürfen – über die spezifischen Gründe, die ihre Aktivitäten inspirieren, und die menschlichen Werte, die sie dadurch vermitteln können, hinaus – das höhere Ziel nicht aus den Augen verlieren: die ganzheitliche und harmonische Heranbildung der Person. Eine ähnliche menschliche Bildung stellt – in dem Maß, in dem sie auf eine christliche Erziehung trifft – de facto einen fruchtbaren Boden für priesterliche Berufung dar.

Die geistliche Begleitung ist eine privilegierte Form zur Klärung und Begleitung auf dem Berufungsweg. Von Seiten der Priester ist eine überzeugende Bereitschaft zum Hören und zum Dialog gefragt, die Fähigkeit, auf grundlegende Existenzfragen zu antworten sowie ein beachtliches Maß an Weisheit in der Behandlung von Fragen, die Lebensentscheidungen und die Berufung zum Priesteramt betreffen.

Die geistliche Begleitung und die Beratung in Berufungsfragen (counselling) erfordern eine spezifische Vorbereitung der Priester und deren ständige Weiterbildung.

16. Die Förderung von Priesterberufungen hat ihre Stärken in Bildungsangeboten zu einem christlichen Leben, die auf dem Hören des Wortes Gottes, der Teilnahme an der Feier der Eucharistie und dem Üben der Nächstenliebe gründen.

Die Verkündigung des Wortes geschieht durch die Predigt, welche die Möglichkeiten und Formen der Umsetzung des Evangeliums im Leben der einzelnen Gläubigen und in den kirchlichen Gemeinschaften anregt und aufzeigt: «Es bedarf einer direkten Verkündigung über das Geheimnis der Berufung in der Kirche, über den Wert des priesterlichen Dienstamtes, über seine dringende Notwendigkeit für das Volk Gottes» (50).

Auch die Katechese ist ein üblicher Weg der Förderung von Berufungen, wenn sie Kindern und Jugendlichen dazu hilft, das Leben als eine Antwort auf den Ruf Gottes einzustufen und sie darin begleitet, das Geschenk der persönlichen Berufung im Glauben anzunehmen.

Die Katechese zur Vorbereitung auf das Sakrament der Firmung ist eine Chance, den Firmlingen die Gaben des Heiligen Geistes und die mit ihnen verbundenen Charismen, Ämter und verschiedenen Berufungen bekannt zu machen.

In keiner Form der Katechese sollte die Darlegung des Priesterberufes vernachlässigt werden. «Nicht nur dass eine organische und allen Gliedern der Kirche angebotene Katechese Zweifel zerstreut und einseitigen oder falschen Vorstellungen über das Priesteramt entgegentritt, sie öffnet auch die Herzen der Gläubigen für die Erwartung des Geschenkes und schafft günstige Bedingungen für die Entstehung neuer Berufungen»(51).

Die Eucharistie, Zentrum des Lebens des einzelnen Christen und der Gemeinschaft, begünstigt die Einladung zu einem liturgisch-sakramental geprägten Weg, der die Entfaltung einer jeden Berufung nähren kann. Auch der regelmäßige Empfang des Bußsakramentes ist entscheidend für die Klärung der priesterlichen Berufung.

Das liturgische Jahr stellt die permanente Glaubensschule der christlichen Gemeinde dar, gibt den Zeiten und Augenblicken ihres normalen Lebens einen Rhythmus und begleitet den berufungsbezogenen Reifeprozess der Gläubigen.

Die unterschiedlichen Gebetsformen, unter denen die eucharistische Anbetung herausragt, können – wenn sie gut und mit tiefgehendem liturgischem Bewusstsein vorbereitet und umgesetzt werden – die außerordentliche Wichtigkeit der Priesterberufe betonen.

Das Zeugnis christlicher Nächstenliebe findet in der Kirche vielfältige und oft überraschende Ausdrucksformen. Es ist von grundlegender Wichtigkeit, dass das Engagement zugunsten solcher Initiativen durch konkrete Ausbildungsangebote gestärkt wird, die zur Großzügigkeit und zum Dienst am Reich Gottes und zur persönlichen und gemeinschaftlichen Ähnlichwerdung mit Christus hinführen.

Die Sensibilität der Jugendlichen für die Lebensbedingungen der Schwächeren und der Armen wächst; viele zeigen sich zum Dienst bereit, sich mit dem Nächsten in dessen Freuden und Mühen des Lebens hineinzuversetzen.

Einige wählen die caritative Freiwilligenarbeit als Form, den Leidenden, den älteren Menschen und den Armen zu dienen. Andere setzen sich für die Erziehung der Kinder ein in der Katechese, in katholischen Vereinigungen oder in der Gestaltung von Freizeiten. Zu diesen gehören auch alle, die das wertvolle Zeugnis missionarischer Freiwilligenarbeit leben, das geradezu eine sprengende Kraft besitzt, das Leben eines Menschen zu verändern, indem es ihn auf die dringenden und schwerwiegenden materiellen und geistigen Nöte hin öffnet, die in den Entwicklungsländern weit verbreitet sind.

Berufungen, die im Dunstkreis des Zeugnisses christlicher Nächstenliebe aufblühen, sind solide, authentisch sowie ernsthaft zum Dienen motiviert.

17. In den kirchlichen Gemeinschaften sollte eine echte Gebetsbewegung angeregt werden, um den Herrn um Berufungen zu bitten. Denn «das christliche Gebet, das sich vom Wort Gottes nährt, schafft den Idealraum, damit ein jeder die Wahrheit über sein Dasein und die Identität des persönlichen und unwiederholbaren Lebensplanes, den Gott ihm anvertraut, entdecken kann. Es gilt daher im besonderen, die Kinder und Jugendlichen dahin zu erziehen, dass sie am Gebet und an der Betrachtung des Wortes Gottes treu festhalten: Im Schweigen und im Zuhören sollen sie den Ruf des Herrn zum Priestertum wahrnehmen und ihm bereitwillig und selbstlos folgen können» (52).

Es gilt einige Initiativen besonders zu unterstützen und zu fördern, die eine im Gebet für Berufungen einmütige Gemeinschaft darstellen.

So könnte das Diözesanzentrum für Berufungen die Initiative „unsichtbares Kloster“ (monasterium invisibile) anregen und organisieren, die viele Menschen, Tag und Nacht, in einem immerwährenden Gebet um Priesterberufe einbindet.

Der monatliche Priesterdonnerstag ist ein Moment traditioneller Gebetsgemeinschaft für Priester und Priesterberufungen, dessen Zentrum die eucharistische Anbetung bildet.

Der Weltgebetstag für geistliche Berufe und der Tag des Seminars stellen in den christlichen Gemeinschaften zwei wichtige Möglichkeiten für das Gebet, die Katechese und die Verkündigung zum Thema „Berufung“ dar.

18. Der Dienst als Ministrant ist häufig eine Vorbereitung auf andere Formen des Dienens in der christlichen Gemeinde. Diese Erfahrung kann, ist sie weise einbezogen in die Anleitung zum liturgischen Gebet, dem Hören auf das Wort und dem sakramentalen Leben, als ein echter Weg der Öffnung zum Priesterberuf angesehen werden.

Deshalb widmet die Berufungspastoral für das Priesteramt den Ministranten besondere Aufmerksamkeit. Zahlreiche Priester und Seminaristen gehörten vor ihrem Eintritt in das Seminar Ministrantengruppen an und haben am Altar gedient.

Die für Jugendliche angebotenen berufungsorientierten Einkehrtage und Exerzitien sind von erheblicher Bedeutung, um die Erfahrung der Stille, des längeren Gebetes und der Auseinandersetzung mit dem Wort Gottes zu ermöglichen. Sie können einmalige Momente des Nachdenkens über das eigene Lebensprojekt und des Entdeckens der persönlichen Berufung werden.

Auch berufungsbezogene Wohngemeinschaften helfen den Jugendlichen in der Orientierung und dem Entscheidungsprozess im Hinblick auf das Seminar. Sie bilden eine Art “Vor-Seminar”, mit der beständigen Präsenz ausgebildeter Priester die eine “Lebensregel” vorlegen, die durch Momente brüderlichen Beisammenseins, persönlichen Studiums, des Austauschs über das Wort Gottes, des persönlichen und gemeinschaftlichen Gebetes, der Eucharistiefeier und der geistlichen Begleitung gekennzeichnet ist.

19. Das Kleine Seminar kann den Kindern und Heranwachsenden die Gelegenheit eröffnen, in der Entscheidungsfindung hinsichtlich des Wunsches, Priester zu werden, begleitet, erzogen und geformt zu werden. Außerdem: «Auf Grund seiner Natur und seiner Aufgabe wäre es dienlich, das Kleine Seminar in der Diözese zu einem echten Bezugspunkt der Berufungspastoral werden zu lassen, mit angemessenen Ausbildungserfahrungen der Jungen, die auf der Suche nach dem Sinn ihres Lebens oder ihrer Berufung sind, oder die sich schon entschlossen haben, den Weg des Priesteramtes einzuschlagen, aber noch keinen echten Ausbildungsprozess beginnen können» (53).

SCHLUSS

20. Die Sorge um die Priesterberufe ist für die Kirche eine ständige Herausforderung. Aus Anlass des 70. Jahrestages seiner Gründung, bietet das Päpstliche Werk für Priesterberufe den Teilkirchen zur Ermutigung aller christlichen Gemeinschaften – und unter ihnen vor allem jener, die sich besonders für die Berufungspastoral einsetzen – dieses Dokument als Kompendium zur Förderung der Berufungen zum Priesteramt an.

Das geeignetste Umfeld für die Berufung zum Priesteramt ist jede christliche Gemeinschaft, die auf das Wort Gottes hört, mit der Liturgie betet und durch Nächstenliebe Zeugnis gibt. In einem solchen Kontext wird die Sendung des Priesters mit größerer Klarheit wahrgenommen und anerkannt.

Das Dokument möchte die kirchlichen Gemeinschaften, die Vereinigungen und die Bewegungen bei ihrem Einsatz für die Berufungen unterstützen und ihr Bemühen auf eine Berufungspastoral orientieren, die fähig ist, jede Art von Entscheidung zu einem Leben der Ganzhingabe reifen zu lassen und insbesondere die Annahme eines Rufes Gottes zum Priesteramt zu unterstützen.

Der Heilige Vater hat in Laufe der dem unterzeichnenden Präfekten gewährten Audienz dieses Dokument genehmigt und dessen Veröffentlichung autorisiert.

Rom, am 25. März 2012, dem Hochfest der Verkündigung des Herrn

Zenon Kardinal Grocholewski
Präfekt
+Jean-Louis Bruguès

Sekretär

Anmerkungen

1) Die Plenarversammlung der Kongregation für das Katholische Bildungswesen hat das Thema in den Versammlungen 2005 und 2008 behandelt.

2) «Besonders in einigen Regionen stellt die zu geringe Zahl junger Priester bereits jetzt ein ernstes Problem für die Pastoral dar. Bitten wir zusammen mit der ganzen christlichen Gemeinschaft den Herrn vertrauensvoll, inständig und demütig um das Geschenk neuer und heiliger Arbeiter für seine Ernte (vgl. Mt 9,37–38). Wir wissen, daß der Herr uns manchmal warten läßt, aber wir wissen auch, daß derjenige, der anklopft, dies nicht vergebens tut. Bitten wir daher auch weiterhin den Herrn mit Vertrauen und mit Geduld, uns neue heilige »Arbeiter« zu schenken», Benedikt xvi., Ansprache an die Teilnehmer der Vollversammlung der italienischen Bischofskonferenz (24. Mai 2007): Insegnamenti III-1 (2007), 917-918.

3) Benedikt XVI., Predigt bei der Messe mit den Schweizer Bischöfen (7. November 2006): Insegnamenti II-2 (2006), 576-583.

4) «Umgeben wir sie, diese unsere Brüder im Herrn, mit unserer geistlichen Solidarität! Beten wir dafür, daß sie ihrer Sendung treu sein mögen, zu der sie der Herr heute beruft, und daß sie bereit sein mögen, Gott jeden Tag ihr Jawort zu erneuern, ihr vorbehaltloses »Hier-bin-ich«. Und bitten wir den Herrn der Ernte an diesem Welttag der Berufungen, daß er auch weiterhin viele und heilige Priester erwecken möge, die sich ganz dem Dienst am christlichen Volk hingeben.», Benedikt XVI., Predigt bei der Heiligen Messe mit Priesterweihe von 22 Diakonen am „Sonntag des Guten Hirten“ (29. April 2007): AAS 99 (2007) 350.

5) Johannes Paul II., Nachsynodales apostolisches Schreiben Pastores dabo vobis (25. März 1992), Nr. 41: AAS 84 (1992) 726.

6) Vgl. Pastores dabo vobis, Nr. 68.

7) Pastores dabo vobis, Nr. 41.

8) «Der Dienst an der Liebe ist der grundlegende Sinn jeder Berufung, die in der Berufung des Priesters eine besondere Verwirklichung findet», Pastores dabo vobis, Nr. 40.

9) «Eure Begeisterung, eure Gemeinschaft, euer Gebetsleben und euer großherziger Dienst sind unverzichtbar. Es kann passieren, daß angesichts der neuen Herausforderungen und Schwierigkeiten etwas Ermüdung oder Angst sich einstellen, aber wir müssen darauf vertrauen, daß der Herr uns die notwendige Kraft geben wird, das zu tun, worum er uns bittet. Er wird es – darum beten wir und dessen sind wir gewiß – nicht an Berufungen fehlen lassen, wenn wir inständig im Gebet darum bitten und gleichzeitig Sorge tragen, sie zu suchen und zu bewahren durch eine Jugend- und Berufungspastoral, die reich ist an Eifer und an Erfindungsgabe und die die Schönheit des Priesteramts aufzeigen kann., Benedikt XVI., Pastoralbesuch in Assisi, Ansprache bei der Begegnung mit dem Klerus und den Ordensleuten in der Kathedrale San Rufino (17. Juni 2007): Insegnamenti III-1 (2007), 1138.

10) Pastores dabo vobis, Nr. 36.

11) Vgl. Pastores dabo vobis, Nr. 34.

12) Vgl. Pastores dabo vobis, Nr. 23.

13) Zweites Vatikanisches Konzil, Dekret über Dienst und Leben der Priester Presbyterorum ordinis (7. Dezember 1965), Nr. 2: AAS 58 (1966) 992; vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution über die Kirche Lumen genitum (21. November 1964), Nr. 28: AAS 57 (1965) 33-36.

14) Vgl. Presbyterorum ordinis, Nr. 2.

15) Presbyterorum ordinis, Nr 2.

16) Vgl. Lumen gentium, Nr. 10.

17) Lumen gentium, Nr. 10.

18) Presbyterorum ordinis, Nr. 2.

19) Ebd.

20) Pastores dabo vobis, Nr.16.

21) Vgl. Presbyterorum ordinis, Nr. 4-6.

22) Vgl. Pastores dabo vobis, Nr. 15.

23) Pastores dabo vobis, Nr. 23.

24) «“Die priesterliche Identität – schrieben die Synodenväter – hat wie jede christliche Identität ihren Ursprung in der göttlichen Trinität" [...] Innerhalb des Mysteriums der Kirche als Geheimnis trinitarischer Gemeinschaft in missionarischer Spannung offenbart sich jede christliche Identität und somit auch die spezifische Identität des Priesters und seines Dienstes. Denn der Priester ist kraft seiner sakramentalen Weihe vom Vater gesandt durch Jesus Christus, als dem Haupt und Hirten seines Volkes. Ihm ist er in besonderer Weise nachgestaltet, um in der Kraft des Heiligen Geistes im Dienst der Kirche und zum Heil der Welt zu leben und zu wirken», Pastores dabo vobis, Nr. 12.

25) «Man kann die im wesentlichen "relationale" Kennzeichnung der Identität des Priesters so verstehen: Durch das Priestertum, das der Tiefe des unaussprechlichen Geheimnisses Gottes, das heißt der Liebe des Vaters, der Gnade Jesu Christi und der Gabe der Einheit des Heiligen Geistes, entspringt, ist der Priester sakramental in die Gemeinschaft mit dem Bischof und mit den anderen Priestern eingebunden, um dem Volk Gottes, das die Kirche ist, zu dienen und alle zu Christus hinzuführen», Pastores dabo vobis, Nr. 12.

26) Pastores dabo vobis, Nr. 17.

27) Vgl. Presbyterorum ordinis, Nr. 7-9

28) Vgl. Pastores dabo vobis, Nr. 17.

29) «Vor der Planung konkreter Initiativen gilt es, eine Spiritualität der Gemeinschaft zu fördern, indem man sie überall dort als Erziehungsprinzip herausstellt, wo man den Menschen und Christen formt, wo man die geweihten Amtsträger, die Ordensleute und die Mitarbeiter in der Seelsorge ausbildet, wo man die Familien und Gemeinden aufbaut», Johannes Paul II., Apostolisches Schreiben Novo millennio ineunte (6. Januar 2001), Nr. 43: AAS 93 (2001), 297.

30) Johannes Paul II., Botschaft zum XLII. Weltgebetstag um geistliche Berufungen (17. April 2005): Insegnamenti XXVII-2 (2004), 115.

31) Pastores dabo vobis, Nr. 11.

32) «Diesbezüglich verdient die Erziehung der Priesteramtskandidaten zum zölibatären Leben eine besondere Erwähnung. Es ist wichtig, daß die Seminaristen lernen, den Zölibat als kostbares Geschenk Gottes und als eminent eschatologisches Zeichen zu leben und zu schätzen, der eine ungeteilte Liebe zu Gott und zu seinem Volk bezeugt und den Priester Jesus Christus, dem Haupt und Bräutigam der Kirche, gleichgestaltet. Dieses Geschenk ist in der Tat auf hervorragende Weise »Ausdruck des priesterlichen Dienstes an der Kirche in und mit dem Herrn«[ 51] und stellt einen prophetischen Wert für die Welt von heute dar», BENEDIKT XVI., Brief an die Bischöfe, die Priester, die Personen des gottgeweihten Lebens und an die gläubigen Laien der Katholischen Kirche in der Volksrepublik China (27. Mai 2007): AAS 99 (2007), 577.

33) Pastores dabo vobis, Nr. 9.

34) Pastores dabo vobis, Nr. 68.

35) Vgl. KONGREGATION FÜR DEN KLERUS, Direktorium für Dienst und Leben der Priester (31. Januar 1994), Nr. 14-15.

36) JOHANNES PAUL II., Ansprache an die Mitglieder der Gemeinschaft “Serra International” (7. Dezember 2000): Insegnamenti XXIII-2 (2000), 1050; vgl. Ansprache an die Mitglieder der Bewegung “Serra International” (29. März 1980): Insegnamenti III-I (1980), 759-761.

37) Vgl. JOHANNES PAUL II., (6. Mai 2001): AAS 93 (2001) 98-102.

38) PAUL VI., A Betlemme: invito alla fraternità, unione e pace (6. Januar 1964): AAS 56 (1964) 177; L’Osservatore Romano Anno CIV – Nr. 5 (7.-8. Januar 1964) 2, (deutsche Übersetzung des Verfassers).

39) Novo millennio ineunte, Nr. 45.

40) Pastores dabo vobis, Nr. 41.

41) Pastores dabo vobis, Nr. 41; vgl. Zweites Vatikanisches Konzil, Dekret über die Ausbildung der Priester Optatam totius (28. Oktober 1965), Nr. 2: AAS 58 (1966) 714; vgl. Codex Iuris Canonici, can. 385.

42) Pastores dabo vobis, Nr. 41.

43) JOHANNES PAUL II., Botschaft zum XXX. Weltgebetstag um geistliche Berufungen (2. Mai 1993): Insegnamenti XV-2 (1992), 135.

44) Pastores dabo vobis, Nr. 41.

45) Lumen gentium, Nr. 28.

46) Pastores dabo vobis, Nr. 41.

47) KONGREGATION FÜR DIE ORIENTLISCHEN KIRCHEN, FÜR DIE INSTITUTE GEWEIHTEN LEBENS, FÜR DIE EVANGELISIERUNG DER VÖLKER UND FÜR DAS KATHOLISCHE BIDLUNGSWESEN (Hrsg.), Sviluppi della cura pastorale delle vocazioni nelle Chiese particolari: esperienze del passato e programmi per l'avvenire. Abschlussdokument des II. internationalen Kongresses der Bischöfe und anderen Verantwortlichen für kirchliche Berufungen - Rom, 10.-16. Mai 1981 (2. Mai 1982), Nr. 41.

48) Vgl. Pastores dabo vobis, Nr. 41.

49) Pastores dabo vobis, Nr. 41; vgl. Kongregation für das katholische bildungswesen, Educare insieme nella scuola cattolica, (8. September 2007), Nr. 19.

50) Pastores dabo vobis, Nr. 39.

51) Ebd.

52) Pastores dabo vobis, Nr. 38.

53) kongregation für die bischöfe, Apostolorum successores, Direktorium für das Pastoralamt der Bischöfe (22. Februar 2004), Nr. 86.

Weblinks