Prager Jesulein: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Prager Jesulein''' ist eine bekannte Kind-Jesu-Statue im Prager [[Karmeliter]]kloster in Tschechien. Das "Karmeliterjesulein" ist Ziel von vielen [[Wallfahrt]]en. Immer wieder sollen sich durch die Fürsprache des Prager Jesulein auch Wunder und Heilungen zugetragen haben.
 
Das '''Prager Jesulein''' ist eine bekannte Kind-Jesu-Statue im Prager [[Karmeliter]]kloster in Tschechien. Das "Karmeliterjesulein" ist Ziel von vielen [[Wallfahrt]]en. Immer wieder sollen sich durch die Fürsprache des Prager Jesulein auch Wunder und Heilungen zugetragen haben.

Version vom 7. November 2008, 20:51 Uhr

Koordinaten: <geo>50 5 9 N 14 24 13 E</geo>

Das Prager Jesulein ist eine bekannte Kind-Jesu-Statue im Prager Karmeliterkloster in Tschechien. Das "Karmeliterjesulein" ist Ziel von vielen Wallfahrten. Immer wieder sollen sich durch die Fürsprache des Prager Jesulein auch Wunder und Heilungen zugetragen haben.

Die Kind-Jesu-Statue

Prager Jesulein

Die Statue ist eine etwa 45 cm große Wachsfigur und immer in lange Hemdchen eingehüllt. Es stellt das Jesuskind im Alter von drei Jahren dar. Je nach Abschnitt des Kirchenjahres oder zu verschiedenen Anlässen hat das Jesuskind andere Kleider an. Das Jesuskind hat eine Garderobe von etwa 70 verschiedenen Kleidern aus alten, kostbaren Stoffen, die zum Teil mit Perlen oder Granaten verziert sind. Das älteste Kleid, ein Geschenk des Königs Ferdinand III., stammt aus der Mitte des 17. Jahrhunderts und ist mit Rauchgoldstickerei ausgeschmückt.

Geschichte

Die Statue des Prager Jesulein beginnt im 16. Jahrhundert in Spanien. Sie ist das Werk eines unbekannten Künstlers und befand sich damals im Besitz der Familie Manrique de Lara. In Spanien erfreute sich zu dieser Zeit die wieder auflebene Verehrung der Inkarnation großen Interesses. Die hl. Theresia von Avila hatte bei den Klostergründung immer eine Statue des Jesukindes mit sich. Im Jahre 1556 heiratete Maria Manrique de Lara den böhmischen Adeligen Wratislaw von Pernstein. Als Hochzeitsgeschenk erhielt sie das wertvolle Familienerbstück mit. So kam das Jesulein nach Prag. Die verwitwete Tochter Polyxena schenkte 1628 die Statue dem Kloster der unbeschuhten Karmeliter. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Kloster durch die Sachsen geplündert und dem Jesuslein die Händchen abgeschlagen. Es war anschließend jahrelang unbeachtet im Gerümpel.

Am Pfingstfest 1637 kam aus München ein Pater Cyrill von der Muttergottes nach Prag. Er hatte einen sehr frommen und heiligmäßigen Ruf. Pater Cyrill betrat die zerstörte Kirche und fand nach langem Suchen die beschädigte Statue. Er erreichte die Reparatur der Händchen und die Verehrung des Jesuskindes konnte wieder beginnen. In den kommenden Jahren gab es viele Votivgaben für das Kind. Im Jahre 1655 setzte der Prager Weihbischof dem Jesulein eine wertvolle Krone auf. Das Krönungsfest wird alljährlich zu Christi Himmelfahrt gefeiert.

Unter Josef II. wurde 1784 das Kloster aufgehoben und die Kirche den Malteserrittern anvertraut. 1993 verlangte Kardinal Miloslav Vlk, dass die Karmeliter wiederum die Kirche St. Maria de Victoria übernehmen sollen und dass dort wiederum die Verehrung des Jesulein durchgeführt werden soll, was auch geschah. Seitdem ist die Karmeliterkirche von Neuem Ziel der Wallfahrten.

Gebet zum Prager Jesulein

Ein Gebet von P. Fr. Cyril OCD

O Jesulein, zu Dir fliehe ich, durch Deine Mutter bitt’ ich Dich, Aus dieser Not woll'st retten mich; denn wahrhaft glaube ich an Dich, dass Du, o Gott, kannst schützen mich. Vertauend hoffe ich auf Dich, dass Deine Gnad’ werd’ finden ich. Aus ganzem Herzen lieb’ ich Dich, drum meine Sünden reuen mich, von denen, flehend bitt’ ich Dich, Jesus, woll’st befreien mich.

Mein Vorsatz ist, zu bessern mich, und nicht mehr zu betrüben Dich darum Dir ganz ergeb’ ich mich, zu leiden mit Geduld für Dich und Dir zu dienen ewiglich. Den Nächsten aber gleich wie mich will wegen Deiner lieben ich. Jesulein, ich bitte Dich, aus dieser Not woll’st retten mich; dass einstens kann genießen ich mit Joseph und Maria Dich und allen Engeln ewiglich.

Amen.

Weblinks