Ritualismus

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Ritualismus ist eine heidnisch-religiöse Haltung, nach der im Vollzug symbolischer Rituale selbst das Wesen der Religion liegt. Das Christentum hat demgegenüber den wahren Kult eingeführt, die Liturgie, in der Christus selber handelt und gegenwärtig ist. Das Diaspora-Judentum kennt zwar noch Rituale, hat aber den Tempelkult seit 70 n.Chr. aufgeben, da dieser nur in Jerusalem gültig vollzogen wurde. Auch im Islam stehen die Riten eher am Rande des religiösen Geschehens, das vom Gottesgehorsam geprägt ist.

Je geringer die zivilisatorische Höhe einer Religion ist, desto mehr wird dem schlichten Vollzug vorgeschriebener Kulthandlungen eine magische, das "Numinose" bannende Wirkung zugeschrieben. Die katholische Religion, aber auch die Orthodoxie, hat demgegenüber die in der Religionspraxis der Menschen enthaltenen Vorahnunbgen und Präfigurationen in den göttlichen Kult überführt und geheiligt.


Ästhetik christlicher Rituale

Schon die Ästhetik der Kirchenbauten und der religiösen Symbolik belegt das: An die Stelle blutiger Kulte, bis hin zum Menschenopfer, tritt die Darbringung von Brot und Wein. Die "erlösten" Altäre sind mit Blumen und Kerzen geschmückt; Weihrauch steigt auf, die Kulthandlung ist von Musik und Gesang geprägt. Nicht wir "besänftigen" die Götter, sondern Gott hat uns Menschen zuerst geliebt: Alles dieses bekundet die Osterfreude. Schärfer kann der Kontrast zu den heidnischen Ritualen in den okkulten Tempeln des Todes kaum sein.

Siehe auch: Freimaurer