Theresa von Avila: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Theresa]] von Avila wurde am 28. März 1515 in Avila in Spanien geboren. Sie war Tochter eines spanischen Adligen und trug den Geburtsnamen Teresa de Ahumada y Cepedas. Ihre Familiensituation war dadurch geprägt, dass ihre Vorfahren Conversos, zum Katholizismus konvertierte Juden waren, die in der spanischen Gesellschaft mit Misstrauen betrachtet wurden. Teresa führte zunächst ein sehr oberflächliches Leben. Wie ihre Mutter las sie gerne Ritterromane, legte Wert auf Kleidung und gesellschaftliche Kontakte. Zugleich war sie tief beeinflusst von der Spiritualität ihrer Zeit und sorgte sich um das Heil ihrer Seele. Am 2. November [[1536]] Teresa trat sie deshalb zunächst ohne Wissen aber mit späterer Zustimmung ihres Vater, ihre Mutter war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben, in Avila in den Karmel von der Inkarnation ein. Das Kloster glich zu diesem Zeitpunkt mehr einem Stift für adelige Damen als einem Kloster im strengen Sinne. Die Nonnen hatten je nach gesellschaftlicher Herkunft eigene Appartments, Dienerinnen und konnten das Kloster jederzeit verlassen. Am 3. November [[1537]] legte Teresa ihre Profess ab. Danach erkrankte sie schwer. Sie empfand ihre Berufung und das Leben, dass sie tatsächlich führte, indem sie weiterhin gesellschaftliche Kontakte pflegte als Widerspruch, der sich in psychosomatischen Erkrankungen Ausdruck verschaffte. [[1538]] reiste sie zur Kur nach Becedas. Die Therapie verschlimmerte ihren Gesundheitszustand derart, dass man sie für tot hielt.  
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[[Theresa]] von Avila wurde am 28. März 1515 in Avila in Spanien geboren. Sie war Tochter eines spanischen Adligen und trug den Geburtsnamen Teresa de Ahumada y Cepedas. Ihre Familiensituation war dadurch geprägt, dass ihre Vorfahren Conversos, zum Katholizismus konvertierte Juden waren, die in der spanischen Gesellschaft mit Misstrauen betrachtet wurden. Theresas Familie suchte diesen teil der Familiengeschichte so weit wie möglich zu verschweigen. Dass sie jüdische Vorfahren hatte, wurde in Biographien der Heiligen, auch weil es in Theresas eigener Vida unerwähnt bleibt, daher noch bis ins 20. Jahrhundert verschwiegen. Teresa führte zunächst ein sehr oberflächliches Leben. Wie ihre Mutter las sie gerne Ritterromane, legte Wert auf Kleidung und gesellschaftliche Kontakte. Zugleich war sie tief beeinflusst von der Spiritualität ihrer Zeit und sorgte sich um das Heil ihrer Seele. Am 2. November [[1536]] Teresa trat sie deshalb zunächst ohne Wissen aber mit späterer Zustimmung ihres Vater, ihre Mutter war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben, in Avila in den Karmel von der Inkarnation ein. Das Kloster glich zu diesem Zeitpunkt mehr einem Stift für adelige Damen als einem Kloster im strengen Sinne. Die Nonnen hatten je nach gesellschaftlicher Herkunft eigene Appartments, Dienerinnen und konnten das Kloster jederzeit verlassen. Am 3. November [[1537]] legte Teresa ihre Profess ab. Danach erkrankte sie schwer. Sie empfand ihre Berufung und das Leben, dass sie tatsächlich führte, indem sie weiterhin gesellschaftliche Kontakte pflegte als Widerspruch, der sich in psychosomatischen Erkrankungen Ausdruck verschaffte. [[1538]] reiste sie zur Kur nach Becedas. Die Therapie verschlimmerte ihren Gesundheitszustand derart, dass man sie für tot hielt.  
  
 
Im Jahr [[1553]] erlebte sie nach einem Gebet vor einer Darstellung des leidenden Christus ihre "zweite Bekehrung". Sie trat daraufhin in den Karmel ein. [[1560]] beschloss Teresa gemeinsam mit ihren Gefährtinnen die Gründung eines Klosters nach der ursprünglichen karmelitischen Regel. Sie wurde zur wichtigsten Reformatorin dieses [[Karmeliter]]ordens. Am 24. August [[1562]] erfolgte die offizielle Gründung des Klosters vom heiligen Josef. Danach folgte jedoch die Rückkehr in den Karmel von Avila. [[1563]] kam es zur Übersiedlung nach St. Josef. [[1567]] erhielt Theresa die Erlaubnis zur Gründung weitere Klöster. In den folgenden Jahren gab es ausgeprägte Reisetätigkeit durch ganz Spanien und es folgte die Gründung zahlreicher Klöster. Zwischen 2. Juni und 5. November [[1577]] folgte die Niederschrift des bekannten Buches "Seelenburg". [[1580]] wurde Theresa schwer krank. Am 4. Okt. 1582 starb sie in Alba de Tormes. Ihr Festtag ist am 15. Oktober, der 1582 auf den 4. Oktober folgte (wegen der [[Kalender]]reform). Am 4. Juli [[1585]] wurde ihr Sarg geöffnet - sie war unverwest. Im Jahre [[1614]] folgte die Seligsprechung, am 12. März [[1622]] die Heiligsprechung. [[Papst]] [[Paul VI.]] ernannte sie am 27. September [[1970]] zur [[Kirchenlehrer]]in.
 
Im Jahr [[1553]] erlebte sie nach einem Gebet vor einer Darstellung des leidenden Christus ihre "zweite Bekehrung". Sie trat daraufhin in den Karmel ein. [[1560]] beschloss Teresa gemeinsam mit ihren Gefährtinnen die Gründung eines Klosters nach der ursprünglichen karmelitischen Regel. Sie wurde zur wichtigsten Reformatorin dieses [[Karmeliter]]ordens. Am 24. August [[1562]] erfolgte die offizielle Gründung des Klosters vom heiligen Josef. Danach folgte jedoch die Rückkehr in den Karmel von Avila. [[1563]] kam es zur Übersiedlung nach St. Josef. [[1567]] erhielt Theresa die Erlaubnis zur Gründung weitere Klöster. In den folgenden Jahren gab es ausgeprägte Reisetätigkeit durch ganz Spanien und es folgte die Gründung zahlreicher Klöster. Zwischen 2. Juni und 5. November [[1577]] folgte die Niederschrift des bekannten Buches "Seelenburg". [[1580]] wurde Theresa schwer krank. Am 4. Okt. 1582 starb sie in Alba de Tormes. Ihr Festtag ist am 15. Oktober, der 1582 auf den 4. Oktober folgte (wegen der [[Kalender]]reform). Am 4. Juli [[1585]] wurde ihr Sarg geöffnet - sie war unverwest. Im Jahre [[1614]] folgte die Seligsprechung, am 12. März [[1622]] die Heiligsprechung. [[Papst]] [[Paul VI.]] ernannte sie am 27. September [[1970]] zur [[Kirchenlehrer]]in.

Version vom 14. Dezember 2015, 18:34 Uhr

Theresia von Jesus

Die heilige Theresia von Avila (Teresa da Ávila - Teresa Sánchez de Cepeda y Ahumada;<ref>APHORISMUS VOM 6. NOVEMBER 2015 bei Zenit</ref> * 28. März 1515 zu Avila in Spanien; † 4. Oktober 1582 in Alba de Tormes) ist eine Kirchenlehrerin.

Biografie

Theresa von Avila wurde am 28. März 1515 in Avila in Spanien geboren. Sie war Tochter eines spanischen Adligen und trug den Geburtsnamen Teresa de Ahumada y Cepedas. Ihre Familiensituation war dadurch geprägt, dass ihre Vorfahren Conversos, zum Katholizismus konvertierte Juden waren, die in der spanischen Gesellschaft mit Misstrauen betrachtet wurden. Theresas Familie suchte diesen teil der Familiengeschichte so weit wie möglich zu verschweigen. Dass sie jüdische Vorfahren hatte, wurde in Biographien der Heiligen, auch weil es in Theresas eigener Vida unerwähnt bleibt, daher noch bis ins 20. Jahrhundert verschwiegen. Teresa führte zunächst ein sehr oberflächliches Leben. Wie ihre Mutter las sie gerne Ritterromane, legte Wert auf Kleidung und gesellschaftliche Kontakte. Zugleich war sie tief beeinflusst von der Spiritualität ihrer Zeit und sorgte sich um das Heil ihrer Seele. Am 2. November 1536 Teresa trat sie deshalb zunächst ohne Wissen aber mit späterer Zustimmung ihres Vater, ihre Mutter war zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben, in Avila in den Karmel von der Inkarnation ein. Das Kloster glich zu diesem Zeitpunkt mehr einem Stift für adelige Damen als einem Kloster im strengen Sinne. Die Nonnen hatten je nach gesellschaftlicher Herkunft eigene Appartments, Dienerinnen und konnten das Kloster jederzeit verlassen. Am 3. November 1537 legte Teresa ihre Profess ab. Danach erkrankte sie schwer. Sie empfand ihre Berufung und das Leben, dass sie tatsächlich führte, indem sie weiterhin gesellschaftliche Kontakte pflegte als Widerspruch, der sich in psychosomatischen Erkrankungen Ausdruck verschaffte. 1538 reiste sie zur Kur nach Becedas. Die Therapie verschlimmerte ihren Gesundheitszustand derart, dass man sie für tot hielt.

Im Jahr 1553 erlebte sie nach einem Gebet vor einer Darstellung des leidenden Christus ihre "zweite Bekehrung". Sie trat daraufhin in den Karmel ein. 1560 beschloss Teresa gemeinsam mit ihren Gefährtinnen die Gründung eines Klosters nach der ursprünglichen karmelitischen Regel. Sie wurde zur wichtigsten Reformatorin dieses Karmeliterordens. Am 24. August 1562 erfolgte die offizielle Gründung des Klosters vom heiligen Josef. Danach folgte jedoch die Rückkehr in den Karmel von Avila. 1563 kam es zur Übersiedlung nach St. Josef. 1567 erhielt Theresa die Erlaubnis zur Gründung weitere Klöster. In den folgenden Jahren gab es ausgeprägte Reisetätigkeit durch ganz Spanien und es folgte die Gründung zahlreicher Klöster. Zwischen 2. Juni und 5. November 1577 folgte die Niederschrift des bekannten Buches "Seelenburg". 1580 wurde Theresa schwer krank. Am 4. Okt. 1582 starb sie in Alba de Tormes. Ihr Festtag ist am 15. Oktober, der 1582 auf den 4. Oktober folgte (wegen der Kalenderreform). Am 4. Juli 1585 wurde ihr Sarg geöffnet - sie war unverwest. Im Jahre 1614 folgte die Seligsprechung, am 12. März 1622 die Heiligsprechung. Papst Paul VI. ernannte sie am 27. September 1970 zur Kirchenlehrerin.

Sie gründete in Spanien zahlreiche neue Klöster der neuen strengen Observanz (sog. "unbeschuhte"), sowohl für Frauen als auch für Männer. Sie wurde "madre fundadora" genannt und von Christus mit vielen Visionen begnadet. Wichtigster Weggefährte ist der hl. Johannes vom Kreuz.

Gesamtwerke

Theresa von Avila
  • Ulrich Dobhan/Elisabeth Peeters (Hg.): Teresa von Avila - Werke und Briefe, Gesamausgabe Herder Verlag Freiburg im Breisgau 2015 (Band I: Werke 1915 Seiten; Band II: Briefe, 1344 Seiten, in Leinen im Schuber; ISBN 978-3-451-31227-4; es ist eine überarbeitete Neuausgabe der bei Herder Spektrum erschienene Bände [ca. 2002-2014] "Teresa von Avila" Gesammelte Werke, der gleichen Herausgeber).
  • Sämtliche Schriften (in Fraktur) der Heiligen Theresia von Jesus. Neue deutsche Ausgabe übersetzt und bearbeitet nach der spanischen Ausgabe des P. Silverio de S. Teresa O.C.D. von P. Aloysius Alkhofer ab Immaculata Conceptione aus dem Orden der unbeschuhten Karmeliten , Verlag Kösel-Pustet München um 1933-1941 (mit kirchlicher Druckerlaubnis): Band I: Autobiographie, Band II: Klostergründungen, Band III: Briefe, Band IV: Briefe, Band V: Seelenburg, Band VI: Der Weg der Vollkommenheit und kleinere Schriften.

Werke einzeln

  • Teresa von Avila, Die innere Burg, Diogenes Verlag ISBN 3-257-20645-7.
  • Ich bin ein Weib - und obendrein kein gutes. Herder Verlag (ISBN: 978-3-451-04904-0).
  • Teresa von Avila: Wenn Fasten dann Fasten, wenn Rebhuhn dann Rebhuhn. Ein Lesebuch. Herder Verlag (208 Seiten; ISBN 978-3-451-33527-3).

Päpstliches

Johannes Paul II.

Papst Franziskus

  • Am 29. März 2015 würdigte Papst Franziskus in dem Brief Al cumplirse an den Generaloberen des Teresianischen Karmels, Saverio Cannistra, die Werke der heiligen Teresa von Avila. Diese seien "von grosser spiritueller Tiefe" und "besonders für die Orden ein großer spiritueller Schatz.<ref>Franziskus würdigt heilige Teresa von Avila Kath.net am 29. März 2015</ref>

Literatur

Anmerkungen

<references />