Weltgebetstag gegen den Menschenhandel

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Die heilige Josephine Bakhita

Der Weltgebetstag gegen den Menschenhandel ist ein Tag des Jahres, der in den Diözesen der römisch-katholischen Kirche als "Internationaler Tag des Gebets und der Reflexion gegen den Menschenhandel" begangen wird und Impulse für Solidarität und Handeln gegen die moderne Sklaverei geben soll. Der Jahrestag ist der 8. Februar, der Gedenktag der Heiligen Josephine Bakhita.<ref>Vatikan startet ersten Weltgebetstag gegen Menschenhandel Kath.net am 2. Februar 2015</ref>

Laut Schätzungen sind im Jahre 2015 rund 35 Millionen Menschen auf der Welt Opfer von organisiertem Menschenhandel. Sie werden als Zwangsarbeiter und, vor allem Frauen und Kinder, als Prostituierte oder auch für den Organhandel ausgebeutet.

Geschichte

Ein Welttag zur Abschaffung der Sklaverei wird am 2. Dezember durch die Vereinten Nationen weltweit begangen. An diesem Tag brach in Santo Domingo* ein Sklavenaufstand aus, der dazu beitrug, dass später der Sklavenhandel abgeschafft wurde.<ref>Internationaler Tag zur Erinnerung an den Sklavenhandel und dessen Abschaffung</ref> Der Internationale Tag der Abschaffung der Sklaverei erinnert jedes Jahr am 2. Dezember an die Verabschiedung der Konvention der Vereinten Nationen über die Bekämpfung des Menschenhandels und der Ausbeutung anderer Personen im Jahr 1949.<ref>Generalsekretär Kofi Annan: Abschaffung der Sklaverei bleibt höchste Priorität der Vereinten Nationen www.unric.org am 2. Dezember 2002</ref>

Schon bevor Jorge Mario Bergoglio zum Papst gewählt wurde, war ihm der Kampf gegen den Menschenhandel wichtig. Als Erzbischof von Buenos Aires feierte er immer am 23. August eine Messe in für die Opfer dieses grausigen Geschäfts.<ref>Italien: Dem Menschenhandel nicht gleichgültig gegenüberstehen Radio Vatikan am 23. August 2013</ref>

Am 2. Dezember 2014 unterzeichneten Papst Franziskus und Spitzvertreter der Weltreligionen im Vatikan eine Erklärung gegen Menschenhandel. Darin verurteilen sie Menschenhandel als «Verbrechen gegen die Menschheit» und als moderne Form der Sklaverei. Ebenso verdammen sie Zwangsarbeit, Zwangsprostitution und Organhandel. Alle Staaten müssten dagegen vorgehen. Die Religionsführer verpflichteten sich zugleich, Gläubige und «Menschen guten Willens» zu mobilisieren. Ziel sei, die «moderne Sklaverei weltweit bis 2020 und für alle Zeiten abzuschaffen».<ref> Papst und Religionsführer unterzeichnen historische Erklärung Kath.net am 2. Dezember 2014; Religiöse Führer aus aller Welt haben Erklärung zur Bekämpfung der modernen Sklaverei unterzeichnet beim Domradio</ref> Der 48. Weltfriedenstag, am 1. Januar 2015 handelte ebenfalls über Sklaverei und Menschenhandel.<ref>Weltfriedenstag: Menschenhandel wird Thema Radio Vatikan am 21. August 2014</ref>

Der Weltgebetstag gegen den Menschenhandel wurde in der katholischen Kirche nun zum ersten Mal am 8. Februar im Jahre 2015 im Pontifikat von Papst Franziskus begangen.

Veranstaltungen zu diesem Tage

An diesem Tage sollen Gebetswachen, Besinnungstexte und Informationsveranstaltungen über das Unrecht des Menschenhandels informieren und sensibilisieren. Initiatoren sind die Zusammenschlüsse der Ordensoberen von Männer- und Frauenorden; unterstützt werden sie außer vom Päpstlichen Rat für Gerechtigkeit und Frieden auch von der vatikanischen Ordenskongregation und dem Migrantenrat. Nötig ist eine Bewegung «vom Bewusstsein zum Gebet, vom Gebet zur Solidarität und von der Solidarität zur konzertierten Aktion» (Kardinal Peter Turkson, Präsident des päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden). 


Anmerkungen

<references />