Willy Brandt

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Willy Brandt, eigentlich Herbert Frahm, geb. 1912 in Lübeck, war sozialistischer Journalist, während des Krieges in Skandinavien tätig (daher der "Ksampfname") und seit 1945 Berufspolitiker in Deutschland, zeitweilig Berliner Bürgermeister und als Oppositionskandidat 1961 gegen Konrad Adenauer aufgebaut; 1966-69 Außenminister in der Großen Koalition. Für die SPD war er von 1969 bis 1974 deutscher Bundeskanzler, gestützt auf eine parlamentarische Mehrheit mit der liberalen FDP unter Walter Scheel, der 1974 sogar Bundespräsident wurde. Brandt, dessen Regierung von einer Welle linksdemokratischer Euphorie getragen wurde, scheiterte innenpolitisch 1974 nicht nur an einer Spionageaffäre. Vom Amt entlastet, bestimmte er bis 1987 als legendärer Vorsitzender die Politik der SPD weiter mit, ohne ihr noch zu Erfolgen verhelfen zu können. Im Zuge der so gen. "Wiedervereinigung" war dem konfessionell nicht Engagierten, zugleich ein umjubelter Führer der Sozialistischen Internationale, noch ein glanzvoller Ausklang seiner weithin mit religiösem Pathos bewunderten politischen "Lebensleistung" (Friedensnobelpreis 1972 für die "Ostpolitik") beschieden.

Ohne dass je innerparteilich eine kritische Analyse der substanziellen Erfolge Brandts durchgeführt worden wäre (z.B. hatten die "GRÜNEN" der Brandt-SPD bereits das Image der fortschrittlichsten Kraft streitig gemacht), gilt Willy Brandt noch heute als die wichtigste nationale Identifaktionsfigur der jüngeren Deutschen Sozialdemokratie, so dass die neue Parteizentrale in der Brandt-Stadt Berlin sogar "Willy Brandt-Haus" genannt wurde. Dessen Foyer wird von einer Kolossalstatue beherrscht, die das Andenken an den 1993 Verstorbenen in den visuellen Medien mittlerweile deutlich mitbestimmt.