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'''Arnold Rademacher''' (* [[10. Oktober]] [[1873]] in Bocket bei Aachen (heute zu Waldfeucht, Kr. Heinsberg); † [[ 2. Mai]] [[1939]] in Bonn) war ein [[katholisch]]er [[Priester]], [[Professor]], [[Theologe]] und [[Philosoph]].
 
'''Arnold Rademacher''' (* [[10. Oktober]] [[1873]] in Bocket bei Aachen (heute zu Waldfeucht, Kr. Heinsberg); † [[ 2. Mai]] [[1939]] in Bonn) war ein [[katholisch]]er [[Priester]], [[Professor]], [[Theologe]] und [[Philosoph]].
  
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[[Arnold]] Rademacher besuchte erst das Gymnasium in Heinzberg, dann das Gymnasium in Münstereifel. Nach der Reifeprüfung am 07. Februar 1894 in Münstereifel studierte er 1894 bis 1897 Philosophie und Theologie in Bonn. Er wurde am 15. August 1898 in [[Köln]] zum Priester geweiht. Die erste Kaplans- und Lehrtätigkeit war in Elberfeld von 1898 bis 1900. Anschließend wurde er Rendant und 1903 Repetent am Collegium Albertinum in Bonn Nebenbei studierte er Philosophie und promovierte schließlich am 13. September 1900 in Thüringen zum Dr. der Theologie. 1903 wurde er Repetent für Philosophie am neu gegründeten Collegium Leoninum [heute Paulushaus] in Bonn, dessen Direktor er dann auch von 1907 bis 1912 war. 1914 wurde er Generalsekretär der [[Görres-Gesellschaft]], was er bis 1922 blieb. Am 22. April 1917 ernannte man ihn zum Professor der Apologetik und philosophische Einleitung an der kath.-Theol. Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und am 19. März 1917 zum. Professor. Seinen nur als Extraordinariat bestehender Lehrstuhl erhob man 1919 zu einem Ordinariat mit ihm als Ordinarius und Direktor des Fundamentaltheologischen Seminars.Rademacher war von 1919 bis 1920 und  von 1927 bis 1928 Dekan der Kath.-Theol. Fakultät. Schließlich war er von 1928 bis 1929 Rektor der Universität.Als Fundamentaltheologe hatte er starken Einfluss zum Beispiel auf die Studenten [[Ernst Moritz Roth]] und Erich Stephany. Als 1938 die Ehefrau seines Kollegen Prof. Paul Kahle, Maria Kahle (nicht zu verwechseln mit der faschistisch denkenden Heimatdichterin Maria Kahle), zusammen mit dem Sohn Wilhelm auf einem Flugblatt als Volksverräter denunziert wurden, weil sie sich für verfolgte Juden einsetzen und das auch ein Disziplinarurteil der Uni gegen den Sohn auslöste, stand er der Familie sehr eng zur Seite.<ref>''Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland'', Oldenbourg Verlag, München, 2009, Band 2, S. 408, ISBN 978-3-486-58523-0</ref>  Zum Ausgang des Wintersemesters 1938/39 wurde er emeritiert, aber Rademacher wollte sein Fach bis zu dessen Neubesetzung vertreten, An dem Tag des Vorlesungsbeginn starb er völlig unerwartet. Begraben wurde er auf dem Poppelsdorfer Friedhof. Sein Grab ist eines von mehreren Ehrengräbern der Stadt Bonn auf diesem Friedhof.<ref>[www.poppelsdorf.de]</ref>  
 
[[Arnold]] Rademacher besuchte erst das Gymnasium in Heinzberg, dann das Gymnasium in Münstereifel. Nach der Reifeprüfung am 07. Februar 1894 in Münstereifel studierte er 1894 bis 1897 Philosophie und Theologie in Bonn. Er wurde am 15. August 1898 in [[Köln]] zum Priester geweiht. Die erste Kaplans- und Lehrtätigkeit war in Elberfeld von 1898 bis 1900. Anschließend wurde er Rendant und 1903 Repetent am Collegium Albertinum in Bonn Nebenbei studierte er Philosophie und promovierte schließlich am 13. September 1900 in Thüringen zum Dr. der Theologie. 1903 wurde er Repetent für Philosophie am neu gegründeten Collegium Leoninum [heute Paulushaus] in Bonn, dessen Direktor er dann auch von 1907 bis 1912 war. 1914 wurde er Generalsekretär der [[Görres-Gesellschaft]], was er bis 1922 blieb. Am 22. April 1917 ernannte man ihn zum Professor der Apologetik und philosophische Einleitung an der kath.-Theol. Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und am 19. März 1917 zum. Professor. Seinen nur als Extraordinariat bestehender Lehrstuhl erhob man 1919 zu einem Ordinariat mit ihm als Ordinarius und Direktor des Fundamentaltheologischen Seminars.Rademacher war von 1919 bis 1920 und  von 1927 bis 1928 Dekan der Kath.-Theol. Fakultät. Schließlich war er von 1928 bis 1929 Rektor der Universität.Als Fundamentaltheologe hatte er starken Einfluss zum Beispiel auf die Studenten [[Ernst Moritz Roth]] und Erich Stephany. Als 1938 die Ehefrau seines Kollegen Prof. Paul Kahle, Maria Kahle (nicht zu verwechseln mit der faschistisch denkenden Heimatdichterin Maria Kahle), zusammen mit dem Sohn Wilhelm auf einem Flugblatt als Volksverräter denunziert wurden, weil sie sich für verfolgte Juden einsetzen und das auch ein Disziplinarurteil der Uni gegen den Sohn auslöste, stand er der Familie sehr eng zur Seite.<ref>''Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland'', Oldenbourg Verlag, München, 2009, Band 2, S. 408, ISBN 978-3-486-58523-0</ref>  Zum Ausgang des Wintersemesters 1938/39 wurde er emeritiert, aber Rademacher wollte sein Fach bis zu dessen Neubesetzung vertreten, An dem Tag des Vorlesungsbeginn starb er völlig unerwartet. Begraben wurde er auf dem Poppelsdorfer Friedhof. Sein Grab ist eines von mehreren Ehrengräbern der Stadt Bonn auf diesem Friedhof.<ref>[www.poppelsdorf.de]</ref>  
  

Version vom 17. Juni 2013, 21:29 Uhr

Arnold Rademacher (* 10. Oktober 1873 in Bocket bei Aachen (heute zu Waldfeucht, Kr. Heinsberg); † 2. Mai 1939 in Bonn) war ein katholischer Priester, Professor, Theologe und Philosoph.

Biografie

Arnold Rademacher besuchte erst das Gymnasium in Heinzberg, dann das Gymnasium in Münstereifel. Nach der Reifeprüfung am 07. Februar 1894 in Münstereifel studierte er 1894 bis 1897 Philosophie und Theologie in Bonn. Er wurde am 15. August 1898 in Köln zum Priester geweiht. Die erste Kaplans- und Lehrtätigkeit war in Elberfeld von 1898 bis 1900. Anschließend wurde er Rendant und 1903 Repetent am Collegium Albertinum in Bonn Nebenbei studierte er Philosophie und promovierte schließlich am 13. September 1900 in Thüringen zum Dr. der Theologie. 1903 wurde er Repetent für Philosophie am neu gegründeten Collegium Leoninum [heute Paulushaus] in Bonn, dessen Direktor er dann auch von 1907 bis 1912 war. 1914 wurde er Generalsekretär der Görres-Gesellschaft, was er bis 1922 blieb. Am 22. April 1917 ernannte man ihn zum Professor der Apologetik und philosophische Einleitung an der kath.-Theol. Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und am 19. März 1917 zum. Professor. Seinen nur als Extraordinariat bestehender Lehrstuhl erhob man 1919 zu einem Ordinariat mit ihm als Ordinarius und Direktor des Fundamentaltheologischen Seminars.Rademacher war von 1919 bis 1920 und von 1927 bis 1928 Dekan der Kath.-Theol. Fakultät. Schließlich war er von 1928 bis 1929 Rektor der Universität.Als Fundamentaltheologe hatte er starken Einfluss zum Beispiel auf die Studenten Ernst Moritz Roth und Erich Stephany. Als 1938 die Ehefrau seines Kollegen Prof. Paul Kahle, Maria Kahle (nicht zu verwechseln mit der faschistisch denkenden Heimatdichterin Maria Kahle), zusammen mit dem Sohn Wilhelm auf einem Flugblatt als Volksverräter denunziert wurden, weil sie sich für verfolgte Juden einsetzen und das auch ein Disziplinarurteil der Uni gegen den Sohn auslöste, stand er der Familie sehr eng zur Seite.<ref>Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland, Oldenbourg Verlag, München, 2009, Band 2, S. 408, ISBN 978-3-486-58523-0</ref> Zum Ausgang des Wintersemesters 1938/39 wurde er emeritiert, aber Rademacher wollte sein Fach bis zu dessen Neubesetzung vertreten, An dem Tag des Vorlesungsbeginn starb er völlig unerwartet. Begraben wurde er auf dem Poppelsdorfer Friedhof. Sein Grab ist eines von mehreren Ehrengräbern der Stadt Bonn auf diesem Friedhof.<ref>[www.poppelsdorf.de]</ref>

Literatur

  • Die übernatürliche Lebensordnung nach der Paulinischen und Johanneistischen Theologie, Herder, Freiburg i. Br., 1903
  • Der Entwicklungsgedanke in Religion und Dogma, J. P. Bachem, Köln, 1914
  • Gnade und Natur, Volksverein, Mönchengladbach, 1914, 2. verm. Aufl., 1925 3. verm. Aufl. 7. u. 8.
  • Die Vaterlandsliebe nach Wesen, Recht und Würde, J. P. Bachem, Köln, 1915
  • Das Seelenleben der Heiligen, Bonifacius-Druckerei, Paderborn, 1916, 1920, 1922, 1923, 4. u 5. Aufl.
  • Die religiöse Lage des heutigen gebildeten Katholiken und ihre Forderungen, Schwann, Düsseldorf, 1919, 2. Aufl.
  • Religiöse Verinnerlichung, Jungfermannsche Buchh, Paderborn, 1920
  • Die Gottsehnsucht der Seele, Theatiner-Verlag, München, 1922, 2. Aufl. 1924
  • Vernünftiger Glaube, Herder & Co, Freiburg, 1923
  • Religion und Leben, Herder & Co, Freiburg, 1926, 1929 2. verb. Aufl.
  • Das neue Leben in Christus, Missionsdruckerei, Kaldenkirchen, 1927
  • Die Kirche als göttlich-menschliche Gemeinschaft und Gesellschaft, Jungfermannsche Buchh., Paderborn, 1928
  • Wissenschaft und Leben, Bonner Universitäts-Buchdruckerei Gebr. Scheur, Bonn, 1929
  • Die Kirche als Gemeinschaft und Gesellschaft, Literar. Inst. von Haas & Grabherr, Augsburg, 1931
  • Godsdienst en laven, Vlaamsche Drukkerij, Leuven, 1932
  • Religion et vie, Edition de la cite chretienne, Bruxelles, 1934
  • Religion und Bildung, Peter Hanstein, Bonn, 1935
  • Religja a zycie, Ksiegarnia SW. Wojciecha, Poznan, 1935
  • Die Wiedervereinigung der christlichen Kirchen, Peter Hanstein, Bonn, 1937
  • Die innere Einheit des Glaubens, Peter Hanstein, Bonn, 1937
  • Der Glaube als einheitliche Lebensform, Peter Hanstein, Bonn, 1937
  • Der religiöse Sinn unserer Zeit und der ökumenische Gedanke, Peter Hanstein, Bonn, 1939
  • Philosophisch-apologetische Grundlegung der Theologie, Peter Hanstein, Bonn, als Ms. gedr.
  • Arnold Rademacher, seine Reden und Aufsätze, Peter Hanstein, Bonn, 1940
  • Religion and life, Scepter, Chicago, 1961
  • 1914-1922, Herausgeber der "Jahresberichte der Görresgesellschaft"
  • 1936-1939, Herausgeber der "Grenzfragen zwischen Theologie und Philosophie"

Quellen

  • www.ktf.uni-bonn.de/Einrichtungen/fundamentaltheologie/archiv/geschichte-des-lehrstuhls/rademacher/?searchterm=Rademacher
  • Johannes Madey, BBKL, Band XVI (1999), Spalten 1310-1311
  • J. Ries, "Bonner Gelehrte. Beiträge zur Geschichte der Wissenschaften in Bonn. Katholische Theologie.", Bonn 1968, S. 78/92.
  • A. Müller, G. Riße, H. Sonnemans, Festgabe. Herrn Prof. Dr. Dr. habil. Hans Waldenfels zur Vollendung seines sechzigsten Lebensjahres am 20.Oktober 1991, Verlag Norbert M. Borengässer, Bonn, 1990
  • www.schwabenmedia.de/St-wolfgang/Dr-metzger/Christkoenig.htm

Anmerkungen

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