Hippolyt von Rom (Gegenpapst): Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Der hl. '''Hippolyt von Rom''' (* ca. [[170]]; † [[235]] auf Sardinien) ist ein [[Märtyrer]] und war der erste [[Gegenpapst]]. | ||
− | Gedenktag: [[13. August]]. [[Patron]]at: [[Diözese St. Pölten]]; Gefängnisbedienstete; der Pferde; gegen Körperschwäche | + | Gedenktag: [[13. August]].<br> |
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+ | Seine Heimat ist unbekannt. Er war Schüler des [[Irenäus von Lyon]] und tritt als Presbyter und bald als Gegner des Papstes [[Calixtus I.]] auf. Er warf dem Papst mangelnde Strenge in der Bußpraxis und monarchianische Irrlehren vor. Dieser wiederum warf ihm vor, an zwei Götter zu glauben (Ditheismus). | ||
− | + | Möglicherweise ließ sich Hippolyt von seinen Anhängern zum [[Bischof von Rom]] wählen. Er wäre dann der erste Gegenpapst in der Kirchengeschichte. Kaiser Maximinus (235–238) verbannte sowohl Hippolyt und als auch Calixtus nach Sardinien. Die römische Gemeinde verehrt beide als Märtyrer, so dass anzunehmen ist, dass Hippolyt sich noch zu Lebzeiten mit dem Papst [[Pontianus]], dem zweiten Nachfolger des Kallistus, versöhnt hat. | |
− | + | Von Hippolyt gibt es eine 1551 aufgefundene Marmorstatue (ohne Kopf), auf deren Sockel eine unvollständige Liste seiner Schriften eingegraben ist. Seine Hauptwerke sind ''refutatio omnium haeresium'' und ''traditio apostolica''. | |
− | + | Die Schrift ''refutatio omnium haeresium'' – ''Widerlegung aller Häresien'' – umfasst zehn Bücher. Buch I wurde als philosophisches Handbuch getrennt überliefert. Buch II bis IV sind verloren gegangen und Buch VI (Schluss) bis X wurden im [[18. Jahrhundert]] entdeckt. Hippolyt vertritt die Meinung, dass alle Häresien in der griechischen Philosophie ihren Ursprung haben. Im ersten Buch beschreibt er aus seiner Sicht die Geschichte der griechischen Philosophie. Im weiteren Verlauf führt er die gnostischen Häresien anhand ihrer Schriften auf die griechische Philosophie zurück. | |
− | Die Schrift '' | + | Die Schrift ''traditio apostolica'' ist nach der [[Didache]] die älteste bekannte Kirchenordnung. Sie ist nur in verschiedenen Übersetzungen und Fassungen erhalten. Sie ist ein wichtiges Zeugnis frühchristlicher Liturgie und enthält Texte für die Hl. Messe (sie war u.a. Vorlage für das [[Hochgebet II|II. Hochgebet]] im [[Meßbuch]] von 1970), für alle Weihen und Beauftragungen der frühen Kirche. |
− | + | == Schriften des Hippolytus von Rom in der [[Bibliothek der Kirchenväter]] == | |
− | + | * [https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1742/versions/canones-bkv/divisions Canones (Canones Hippolyti)] | |
− | ==Schriften des Hippolytus von Rom in der [[Bibliothek der Kirchenväter]]== | + | * [https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1872/versions/das-buch-uber-christus-und-den-antichrist-bkv/divisions/2 Das Buch über Christus und den Antichrist (De Christo et Antichristo)] |
− | *[ | + | * [https://bkv.unifr.ch/de/works/cpg-1899/versions/widerlegung-aller-haresien-bkv/divisions/3 Widerlegung aller Häresien (Refutatio omnium haeresium)] |
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+ | * [https://bkv.unifr.ch/works?authorName=Hippolytus+von+Rom Hippolytus von Rom] in der [[Bibliothek der Kirchenväter]] | ||
* [http://stjosef.at/predigten/b-hippolytus_2006.htm Predigt zum Hochfest des hl. Hippolyt] | * [http://stjosef.at/predigten/b-hippolytus_2006.htm Predigt zum Hochfest des hl. Hippolyt] | ||
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Aktuelle Version vom 21. April 2022, 13:54 Uhr
Der hl. Hippolyt von Rom (* ca. 170; † 235 auf Sardinien) ist ein Märtyrer und war der erste Gegenpapst.
Gedenktag: 13. August.
Patronat: Diözese St. Pölten; Gefängnisbedienstete; der Pferde; gegen Körperschwäche
Biografie
Seine Heimat ist unbekannt. Er war Schüler des Irenäus von Lyon und tritt als Presbyter und bald als Gegner des Papstes Calixtus I. auf. Er warf dem Papst mangelnde Strenge in der Bußpraxis und monarchianische Irrlehren vor. Dieser wiederum warf ihm vor, an zwei Götter zu glauben (Ditheismus).
Möglicherweise ließ sich Hippolyt von seinen Anhängern zum Bischof von Rom wählen. Er wäre dann der erste Gegenpapst in der Kirchengeschichte. Kaiser Maximinus (235–238) verbannte sowohl Hippolyt und als auch Calixtus nach Sardinien. Die römische Gemeinde verehrt beide als Märtyrer, so dass anzunehmen ist, dass Hippolyt sich noch zu Lebzeiten mit dem Papst Pontianus, dem zweiten Nachfolger des Kallistus, versöhnt hat.
Von Hippolyt gibt es eine 1551 aufgefundene Marmorstatue (ohne Kopf), auf deren Sockel eine unvollständige Liste seiner Schriften eingegraben ist. Seine Hauptwerke sind refutatio omnium haeresium und traditio apostolica.
Die Schrift refutatio omnium haeresium – Widerlegung aller Häresien – umfasst zehn Bücher. Buch I wurde als philosophisches Handbuch getrennt überliefert. Buch II bis IV sind verloren gegangen und Buch VI (Schluss) bis X wurden im 18. Jahrhundert entdeckt. Hippolyt vertritt die Meinung, dass alle Häresien in der griechischen Philosophie ihren Ursprung haben. Im ersten Buch beschreibt er aus seiner Sicht die Geschichte der griechischen Philosophie. Im weiteren Verlauf führt er die gnostischen Häresien anhand ihrer Schriften auf die griechische Philosophie zurück.
Die Schrift traditio apostolica ist nach der Didache die älteste bekannte Kirchenordnung. Sie ist nur in verschiedenen Übersetzungen und Fassungen erhalten. Sie ist ein wichtiges Zeugnis frühchristlicher Liturgie und enthält Texte für die Hl. Messe (sie war u.a. Vorlage für das II. Hochgebet im Meßbuch von 1970), für alle Weihen und Beauftragungen der frühen Kirche.
Schriften des Hippolytus von Rom in der Bibliothek der Kirchenväter
- Canones (Canones Hippolyti)
- Das Buch über Christus und den Antichrist (De Christo et Antichristo)
- Widerlegung aller Häresien (Refutatio omnium haeresium)