Augustinus Hieber: Unterschied zwischen den Versionen
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− | [[Augustinus]] Hieber wurde als Sohn des Bauers Johann Georg Hieber und dessen Ehefrau Barbara, geb. Bonath von Bettringen-Gmünd geboren. Er wuchs in Straßdorf auf als fünftes Kind, nach vier Schwestern, auf. Mit zehn Jahren spürte er, [[Priester]] werden zu sollen. Er besuchte ab September 1896 das Real-Lyzeum in Schwäbisch Gmünd. Am Schluß der 5. Klasse machte er das sog. Württembergische "Landesexamen" im Juli 1901 in Realgymnasium Stuttgart. Im September 1901 wurde er in das geistliche Konvikt in [[Rottweil]] aufgenommen. Ende Juli 1905 bestand er die humanistische Reifeprüfung, das sog. Konkursexamen, mit dem die Berechtigung zur Aufnahme in das Wilhelmsstift in Tübingen verbunden war. Er studierte [[Philosophie]], [[Orientalistik]], [[Theologie]]. 1909 trat er in das [[Priesterseminar]] in Rottenburg ein. | + | [[Augustinus]] Hieber wurde als Sohn des Bauers Johann Georg Hieber und dessen Ehefrau Barbara, geb. Bonath von Bettringen-Gmünd geboren. Seine Eltern arbeiteten auf dem familieneigenen Anwesen. Er wuchs in Straßdorf auf als fünftes Kind, nach vier Schwestern, auf. Mit zehn Jahren spürte er, [[Priester]] werden zu sollen. |
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+ | Er besuchte ab September 1896 das Real-Lyzeum in Schwäbisch Gmünd. Am Schluß der 5. Klasse machte er das sog. Württembergische "Landesexamen" im Juli 1901 in Realgymnasium Stuttgart. Im September 1901 wurde er in das geistliche Konvikt in [[Rottweil]] aufgenommen. Ende Juli 1905 bestand er die humanistische Reifeprüfung, das sog. Konkursexamen, mit dem die Berechtigung zur Aufnahme in das Wilhelmsstift in Tübingen verbunden war. Er studierte [[Philosophie]], [[Orientalistik]], [[Theologie]]. 1909 trat er in das [[Priesterseminar]] in Rottenburg ein. | ||
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− | Die Niederen Weihen empfing er am 21. Dezember 1909 und am 5. bzw. 17. März das [[Subdiakonat]] bzw. [[Diakonat]] durch den Diözesanbischof [[Paul Wilhelm Keppler]]. Am | + | Die Niederen Weihen empfing er am 21. Dezember 1909 und am 5. bzw. 17. März das [[Subdiakonat]] bzw. [[Diakonat]] durch den Diözesanbischof [[Paul Wilhelm Keppler]]. Am 13. Juli 1910 folgte dann die [[Priesterweihe]]. Die Primiz in Straßdorf feierte er am 18. Juli 1910. Seine erste Vikarstelle trat er im September 1910 in der "Uhrenstadt" Schramberg an und baute dort die Heilig-Geist-Kirche. Von 1914-1926 wirkte er als Vikar an der St. Nikolaus-Kirche in Stuttgart und war Krankenhausseelsorger. Er baute die Herz-Jesu-Kirche in Stuttgart-Gaisburg auf. Im Advent 1926 wurde er Stadtpfarrer der Diaspora-Pfarrei Göppingen und baute die Herz-Jesu-Kirche in Ebersbach/Fils. Ab dort begleitete Fräulein Berta Schneider den Pfarrer als Häushälterin, Buchhalterin und Chauffeurin. Mit ihr betete er täglich den [[Rosenkranz]] bis zu seinem Heimgang. |
=== "Wunderpfarrer" === | === "Wunderpfarrer" === | ||
− | Mit 50 Jahren machte er das [[Gelübde]], wenn er von seiner schweren Krankheit geheilt werde, bete er täglich die [[Herz-Jesu-Litanei]]. 1936 wurde er Landpfarrer in Merazhofen im Allgäu bis 1968. Pfarrer Hieber leitete außerdem das bischöfliche Kommissariat im Dekanat Leutkirch, leitete die Priesterkongregation und die Bezirksleitung des Dritten Ordens. Pfarrer Hieber wurde von Menschen aus Norddeutschland, dem Elsaß, aus Österreich und der Schweiz aufgesucht. Auf Andachtsbildchen ließ er drucken: "Alles für Dich, Heiligstes [[Herz Jesu]]. Alles mit Dir, [[Unbeflecktes Herz]] Märiä." - "[[Vereinte Herzen Jesu und Mariens|Diese beiden Herzen gehören zusammen]]" pflegte er zu sagen. | + | Mit 50 Jahren machte er das [[Gelübde]], wenn er von seiner schweren Krankheit geheilt werde, bete er täglich die [[Herz-Jesu-Litanei]]. 1936 wurde er Landpfarrer in Merazhofen im Allgäu bis 1968. Pfarrer Hieber leitete außerdem das bischöfliche Kommissariat im Dekanat Leutkirch, leitete die Priesterkongregation und die Bezirksleitung des Dritten Ordens. In den Jahren 1952–56 machte er Wallfahrten nach [[Lourdes]], [[La Salette]], [[Rom]] und zu [[Pater Pio]]. Er ist in Merazhofen bei Leutkirch im Allgäu begraben. Sein Grab in Merazhofen gleicht einer kleinen Wallfahrtsstätte. Viele Votivtafeln zeugen von Danksagungen zu Gebetserhörungen auf seine Fürbitte hin. Er wird von seinen Anhängern als "Segenspfarrer vom Allgäu" verehrt. Er stand bereits zu Lebzeiten im Ruf der Heiligkeit und war ein gefragter [[Beichtvater]]. Der "Pfarrer Augustinus Hieber Gedächtnis Verein e.V." strebt ein Seligsprechungsverfahren an. Eine Petition dazu haben bis 2008 über 20.000 Menschen unterzeichnet. |
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+ | Pfarrer Hieber wurde von Menschen aus Norddeutschland, dem Elsaß, aus Österreich und der Schweiz aufgesucht. Auf Andachtsbildchen ließ er drucken: "Alles für Dich, Heiligstes [[Herz Jesu]]. Alles mit Dir, [[Unbeflecktes Herz]] Märiä." - "[[Vereinte Herzen Jesu und Mariens|Diese beiden Herzen gehören zusammen]]" pflegte er zu sagen. | ||
=== Werke === | === Werke === |
Aktuelle Version vom 12. September 2024, 19:09 Uhr
Augustinus Hieber (* 15. Februar 1886 in Straßdorf bei Schwäbisch Gmünd † 4. Januar 1968) war Pfarrer in Merazhofen im Allgäu. Er war Ratgeber und verbreitete als erleuchtetet Priester auffällig viel Segen. Sein Wahlspruch war das Wort des heiligen Augustinus von Hippo: "Der Mann arbeitet bis zum späten Abend."
Inhaltsverzeichnis
Werdegang
Augustinus Hieber wurde als Sohn des Bauers Johann Georg Hieber und dessen Ehefrau Barbara, geb. Bonath von Bettringen-Gmünd geboren. Seine Eltern arbeiteten auf dem familieneigenen Anwesen. Er wuchs in Straßdorf auf als fünftes Kind, nach vier Schwestern, auf. Mit zehn Jahren spürte er, Priester werden zu sollen.
Bei einer Wallfahrt ins Kloster Einsiedeln, die seine Mutter gemeinsam mit ihm unternahm, weihte die Mutter ihren Sohn der besonderen Fürsprache der Gottesmutter von Einsiedeln. Diese Verbindung blieb ein ganzes Leben bestehen.
Er besuchte ab September 1896 das Real-Lyzeum in Schwäbisch Gmünd. Am Schluß der 5. Klasse machte er das sog. Württembergische "Landesexamen" im Juli 1901 in Realgymnasium Stuttgart. Im September 1901 wurde er in das geistliche Konvikt in Rottweil aufgenommen. Ende Juli 1905 bestand er die humanistische Reifeprüfung, das sog. Konkursexamen, mit dem die Berechtigung zur Aufnahme in das Wilhelmsstift in Tübingen verbunden war. Er studierte Philosophie, Orientalistik, Theologie. 1909 trat er in das Priesterseminar in Rottenburg ein.
Kleriker
Die Niederen Weihen empfing er am 21. Dezember 1909 und am 5. bzw. 17. März das Subdiakonat bzw. Diakonat durch den Diözesanbischof Paul Wilhelm Keppler. Am 13. Juli 1910 folgte dann die Priesterweihe. Die Primiz in Straßdorf feierte er am 18. Juli 1910. Seine erste Vikarstelle trat er im September 1910 in der "Uhrenstadt" Schramberg an und baute dort die Heilig-Geist-Kirche. Von 1914-1926 wirkte er als Vikar an der St. Nikolaus-Kirche in Stuttgart und war Krankenhausseelsorger. Er baute die Herz-Jesu-Kirche in Stuttgart-Gaisburg auf. Im Advent 1926 wurde er Stadtpfarrer der Diaspora-Pfarrei Göppingen und baute die Herz-Jesu-Kirche in Ebersbach/Fils. Ab dort begleitete Fräulein Berta Schneider den Pfarrer als Häushälterin, Buchhalterin und Chauffeurin. Mit ihr betete er täglich den Rosenkranz bis zu seinem Heimgang.
"Wunderpfarrer"
Mit 50 Jahren machte er das Gelübde, wenn er von seiner schweren Krankheit geheilt werde, bete er täglich die Herz-Jesu-Litanei. 1936 wurde er Landpfarrer in Merazhofen im Allgäu bis 1968. Pfarrer Hieber leitete außerdem das bischöfliche Kommissariat im Dekanat Leutkirch, leitete die Priesterkongregation und die Bezirksleitung des Dritten Ordens. In den Jahren 1952–56 machte er Wallfahrten nach Lourdes, La Salette, Rom und zu Pater Pio. Er ist in Merazhofen bei Leutkirch im Allgäu begraben. Sein Grab in Merazhofen gleicht einer kleinen Wallfahrtsstätte. Viele Votivtafeln zeugen von Danksagungen zu Gebetserhörungen auf seine Fürbitte hin. Er wird von seinen Anhängern als "Segenspfarrer vom Allgäu" verehrt. Er stand bereits zu Lebzeiten im Ruf der Heiligkeit und war ein gefragter Beichtvater. Der "Pfarrer Augustinus Hieber Gedächtnis Verein e.V." strebt ein Seligsprechungsverfahren an. Eine Petition dazu haben bis 2008 über 20.000 Menschen unterzeichnet.
Pfarrer Hieber wurde von Menschen aus Norddeutschland, dem Elsaß, aus Österreich und der Schweiz aufgesucht. Auf Andachtsbildchen ließ er drucken: "Alles für Dich, Heiligstes Herz Jesu. Alles mit Dir, Unbeflecktes Herz Märiä." - "Diese beiden Herzen gehören zusammen" pflegte er zu sagen.
Werke
- Eine Weihegabe zu Ehren des göttlichen Herzens Jesu. Göppingen, im Selbstverlag des Verfassers, 1933.
- Ave Maria! Festpredigt beim Kapellenfest in Engerazhofen. Neudruck mit unbedeutenden Veränderungen. St.-Josefs-Druckerei, Wangen im Allgäu 1945.
- Spes nostra salve! Unsere Hoffnung sei gegrüßt! Festpredigt zur Frauenwallfahrt nach Maria-Steinbach, gehalten 7. Oktober 1949. St.-Josefs-Druckerei, Wangen im Allgäu, 1949.
- Salve Regina! Festpredigt auf das Titularfest der Skapulierbruderschaft in Hofs, gehalten am Sonntag, den 19. Juli 1942. [Ohne Ort] 1949.
Literatur
- Ida Lüthold-Minder, Echo vom Grab des Segenspfarrers Augustinus Hieber, Miriam Verlag 2011 (80 Seiten, ISBN 978-3874491228).
- Ida Lüthold-Minder, Segenspfarrer vom Allgäu (Augustinus Hieber) Miriam Verlag 2008 (1984-8. Auflage; 136 Seiten; Mit kirchlicher Druckerlaubnis Freiburg/Schweiz 1970)
- Ida Lüthold-Minder: "Segenspfarrer vom Allgäu. Augustinus Hieber 1886-1968" Kanisius Verlag Freiburg/Schweiz 1970.
- Berichte über Heilungen und Gebetserhörungen mit Novene zum Segenspfarrer Miriam Verlag (64 Seiten).
Medien
- DVD-90 (120 min.): Pfarrer Augustinus Hieber der Segenspfarrer vom Allgäu (bei Mediatrix-Verlag erhältlich)
- Videofilm 135 min.: Pfarrer Hieber. Dokumentarfilm über Leben und Wirken des Allgäuer Segenspfarrers Augustinus Hieber Fe-Medienverlag.