Stephanus Hilpisch: Unterschied zwischen den Versionen

Aus kathPedia
Zur Navigation springenZur Suche springen
(Link)
Zeile 1: Zeile 1:
 
'''Stephanus Ferdinand Hilpisch [[Benediktiner|OSB]]''' (* [[6. September]] [[1894]] in Waldernbach; † [[4. Juli]] [[1971]] in [[Abtei Maria Laach|Maria Laach]]) war ein deutscher Benediktinerpater aus dem Kloster [[Abtei Maria Laach|Maria Laach]].
 
'''Stephanus Ferdinand Hilpisch [[Benediktiner|OSB]]''' (* [[6. September]] [[1894]] in Waldernbach; † [[4. Juli]] [[1971]] in [[Abtei Maria Laach|Maria Laach]]) war ein deutscher Benediktinerpater aus dem Kloster [[Abtei Maria Laach|Maria Laach]].
  
== Leben und Beruf ==
+
== Biografie ==
 
[[Stephan]]us [[Ferdinand]] Hilpisch wurde 1894 in Waldernbach im Oberlahnkreis geboren. Sein Vater war von Beruf Spengler. Nach dem frühen Tod beider Eltern kümmerte sich sein Großonkel, der [[Domdekan]] und [[Generalvikar]] [[Georg Hilpisch]] (1846-1928), um seine weitere Entwicklung. Zuerst besuchte er in Wetzlar die Schule, wechselte dann auf das Bischöfliche Konvikt in Hadamar und machte dort 1914 sein Abitur. Er trat am 27. September in das rheinische [[Benediktinerkloster]] ein. Nur ''bedingt kriegstauglich'', musste er dennoch im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] von 1914 bis 1916 als Grenzschutz in Luxemburg Dienst ableisten. Am 30. April 1916 legte er sein erstes [[Ordensgelübde|Mönchsgelübde]] ab und am 3. September 1922 empfing er in Maria Laach die [[Priesterweihe]]. Sein Förderer war der renommierte Abt [[Ildefons Herwegen]]. Neben seiner Muttersprache und Latein sprach Hilpisch auch fließend Hebräisch. 1924 begann er an der Bonner Universität Geschichte und Religionsgeschichte zu studieren und promovierte schon nach drei Jahren, 1927, zum Dr. phil. Von 1927 bis 1953 war er Dozent für Kirchengeschichte im Kloster Maria Laach. Dort war er Dozent für Kirchengeschichte, Bibliothekar und Chronist des Klosters. 1929 beendete er bereits sein erstes Buch. 1950 wurde er neuer [[Spiritual]] in der [[Benediktinerinnenabtei zur Heiligen Maria|Abtei St. Marien]] in Fulda, was er bis 1970 blieb. In dieser Zeit arbeitete er unter anderem auch mit an den Festschriften von Fulda, Mainz und Limburg zum [[Bonifatius]]jubiläum. Er war auch in Fulda als Prosynodalrichter am Ehegericht und als Berater am Stadtarchiv tätig. Bischof Dr. [[Johann Baptist Dietz|Johannes Dietz]] ernannte ihn schließlich zum [[Geistlicher Rat|Geistlichen Rat]] der Diözese. Er war von 1954 bis 1971 Hauptmitarbeiter der Fulaer Geschichtsblätter. "Es ist an der Zeit, Hilpischs Verdienste um die Geschichtsschreibung Fuldas, natürlich und vor allem über sämtliche kirchliche Institutionen und dies im umfassendsten Sinn des Wortes, hier besonders zu erwähnen."
 
[[Stephan]]us [[Ferdinand]] Hilpisch wurde 1894 in Waldernbach im Oberlahnkreis geboren. Sein Vater war von Beruf Spengler. Nach dem frühen Tod beider Eltern kümmerte sich sein Großonkel, der [[Domdekan]] und [[Generalvikar]] [[Georg Hilpisch]] (1846-1928), um seine weitere Entwicklung. Zuerst besuchte er in Wetzlar die Schule, wechselte dann auf das Bischöfliche Konvikt in Hadamar und machte dort 1914 sein Abitur. Er trat am 27. September in das rheinische [[Benediktinerkloster]] ein. Nur ''bedingt kriegstauglich'', musste er dennoch im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] von 1914 bis 1916 als Grenzschutz in Luxemburg Dienst ableisten. Am 30. April 1916 legte er sein erstes [[Ordensgelübde|Mönchsgelübde]] ab und am 3. September 1922 empfing er in Maria Laach die [[Priesterweihe]]. Sein Förderer war der renommierte Abt [[Ildefons Herwegen]]. Neben seiner Muttersprache und Latein sprach Hilpisch auch fließend Hebräisch. 1924 begann er an der Bonner Universität Geschichte und Religionsgeschichte zu studieren und promovierte schon nach drei Jahren, 1927, zum Dr. phil. Von 1927 bis 1953 war er Dozent für Kirchengeschichte im Kloster Maria Laach. Dort war er Dozent für Kirchengeschichte, Bibliothekar und Chronist des Klosters. 1929 beendete er bereits sein erstes Buch. 1950 wurde er neuer [[Spiritual]] in der [[Benediktinerinnenabtei zur Heiligen Maria|Abtei St. Marien]] in Fulda, was er bis 1970 blieb. In dieser Zeit arbeitete er unter anderem auch mit an den Festschriften von Fulda, Mainz und Limburg zum [[Bonifatius]]jubiläum. Er war auch in Fulda als Prosynodalrichter am Ehegericht und als Berater am Stadtarchiv tätig. Bischof Dr. [[Johann Baptist Dietz|Johannes Dietz]] ernannte ihn schließlich zum [[Geistlicher Rat|Geistlichen Rat]] der Diözese. Er war von 1954 bis 1971 Hauptmitarbeiter der Fulaer Geschichtsblätter. "Es ist an der Zeit, Hilpischs Verdienste um die Geschichtsschreibung Fuldas, natürlich und vor allem über sämtliche kirchliche Institutionen und dies im umfassendsten Sinn des Wortes, hier besonders zu erwähnen."
  
Zeile 10: Zeile 10:
 
* 1930, ''Beda Venerabilis. Leben der Äbte des Klosters Wearmouth-Jarrow [Vita beatorum abbatum monasterii in Wiramutha et Girvum, Benedicti, Ceolfridi, Eosterwini, Sigfridi, atque Hwaetberhti. Deutsch]. Übers. u. hrsg. mit e. hist. Abriß über das vorreformator. Christentum in England'' (Kleine hist. Monographien 25). Reinhold-Verlag, Wien 1930, Kommentierte Übersetzung der Historia abbatum von Stefan Hilpisch
 
* 1930, ''Beda Venerabilis. Leben der Äbte des Klosters Wearmouth-Jarrow [Vita beatorum abbatum monasterii in Wiramutha et Girvum, Benedicti, Ceolfridi, Eosterwini, Sigfridi, atque Hwaetberhti. Deutsch]. Übers. u. hrsg. mit e. hist. Abriß über das vorreformator. Christentum in England'' (Kleine hist. Monographien 25). Reinhold-Verlag, Wien 1930, Kommentierte Übersetzung der Historia abbatum von Stefan Hilpisch
 
* 1934, Ansprache bei der kath. Morgenfeier des Reichssenders Frankfurt am 26.08.1934
 
* 1934, Ansprache bei der kath. Morgenfeier des Reichssenders Frankfurt am 26.08.1934
* 1936, ''In Zellen und Klausen. Heilige deutsche Mönche und Einsiedler'', Paderborn
+
* 1936, ''In Zellen und Klausen. Heilige deutsche Mönche und [[Einsiedler]]'', Paderborn
 
* 1937, ''Unter der Kreuzeskrone. Die heiligen deutschen Kaiser und Kaiserinnen'', Paderborn
 
* 1937, ''Unter der Kreuzeskrone. Die heiligen deutschen Kaiser und Kaiserinnen'', Paderborn
 
* 1938, ''Unbekanntes aus des Priors Joh. Butzbachs Laacher Zeit'', aus: ''Studien und Mitteilungen des Benediktinerordens'' 56, S. 151-160
 
* 1938, ''Unbekanntes aus des Priors Joh. Butzbachs Laacher Zeit'', aus: ''Studien und Mitteilungen des Benediktinerordens'' 56, S. 151-160

Version vom 10. April 2017, 14:22 Uhr

Stephanus Ferdinand Hilpisch OSB (* 6. September 1894 in Waldernbach; † 4. Juli 1971 in Maria Laach) war ein deutscher Benediktinerpater aus dem Kloster Maria Laach.

Biografie

Stephanus Ferdinand Hilpisch wurde 1894 in Waldernbach im Oberlahnkreis geboren. Sein Vater war von Beruf Spengler. Nach dem frühen Tod beider Eltern kümmerte sich sein Großonkel, der Domdekan und Generalvikar Georg Hilpisch (1846-1928), um seine weitere Entwicklung. Zuerst besuchte er in Wetzlar die Schule, wechselte dann auf das Bischöfliche Konvikt in Hadamar und machte dort 1914 sein Abitur. Er trat am 27. September in das rheinische Benediktinerkloster ein. Nur bedingt kriegstauglich, musste er dennoch im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1916 als Grenzschutz in Luxemburg Dienst ableisten. Am 30. April 1916 legte er sein erstes Mönchsgelübde ab und am 3. September 1922 empfing er in Maria Laach die Priesterweihe. Sein Förderer war der renommierte Abt Ildefons Herwegen. Neben seiner Muttersprache und Latein sprach Hilpisch auch fließend Hebräisch. 1924 begann er an der Bonner Universität Geschichte und Religionsgeschichte zu studieren und promovierte schon nach drei Jahren, 1927, zum Dr. phil. Von 1927 bis 1953 war er Dozent für Kirchengeschichte im Kloster Maria Laach. Dort war er Dozent für Kirchengeschichte, Bibliothekar und Chronist des Klosters. 1929 beendete er bereits sein erstes Buch. 1950 wurde er neuer Spiritual in der Abtei St. Marien in Fulda, was er bis 1970 blieb. In dieser Zeit arbeitete er unter anderem auch mit an den Festschriften von Fulda, Mainz und Limburg zum Bonifatiusjubiläum. Er war auch in Fulda als Prosynodalrichter am Ehegericht und als Berater am Stadtarchiv tätig. Bischof Dr. Johannes Dietz ernannte ihn schließlich zum Geistlichen Rat der Diözese. Er war von 1954 bis 1971 Hauptmitarbeiter der Fulaer Geschichtsblätter. "Es ist an der Zeit, Hilpischs Verdienste um die Geschichtsschreibung Fuldas, natürlich und vor allem über sämtliche kirchliche Institutionen und dies im umfassendsten Sinn des Wortes, hier besonders zu erwähnen."

Veröffentlichungen

  • 1926, Sankt Lüfthildis. In: Eifel-Kalender. S. 30 ff.
  • 1928, Die Doppelklöster. Entstehung und Organisation, Münster i.W.
  • 1929, Geschichte des benediktinischen Mönchtums in ihren Grundzügen. Herder & Co., Freiburg im Breisgau
  • 1930, Beda Venerabilis. Leben der Äbte des Klosters Wearmouth-Jarrow [Vita beatorum abbatum monasterii in Wiramutha et Girvum, Benedicti, Ceolfridi, Eosterwini, Sigfridi, atque Hwaetberhti. Deutsch]. Übers. u. hrsg. mit e. hist. Abriß über das vorreformator. Christentum in England (Kleine hist. Monographien 25). Reinhold-Verlag, Wien 1930, Kommentierte Übersetzung der Historia abbatum von Stefan Hilpisch
  • 1934, Ansprache bei der kath. Morgenfeier des Reichssenders Frankfurt am 26.08.1934
  • 1936, In Zellen und Klausen. Heilige deutsche Mönche und Einsiedler, Paderborn
  • 1937, Unter der Kreuzeskrone. Die heiligen deutschen Kaiser und Kaiserinnen, Paderborn
  • 1938, Unbekanntes aus des Priors Joh. Butzbachs Laacher Zeit, aus: Studien und Mitteilungen des Benediktinerordens 56, S. 151-160
  • 1940, Heilige Jungfrauen, Paderborn
  • 1951, Klosterleben, Mönchsleben, Maria Laach (1. Aufl. 1951, 2. Aufl.1953, 3. Aufl. 1963)
  • 1951, Geschichte der Benediktinerinnen, St. Ottilien
  • 1953, Das Benediktinertum im Wandel der Zeiten, St. Ottilien
  • 1954, Bonifatius als Mönch und Missionar, in: Sankt Bonifatius, Gedenkgabe zum 1200. Todestag, Fulda
  • 1955, Der heilige Rabanus Maurus, Fulda
  • 1957, Die Bischöfe von Fulda, Fulda
  • 1960, Benedictus. Leben und Werk, Zürich, zusammen mit Leonard von Matt
  • 1962, Geschichte des Fuldaer Priesterseminars, Fulda
  • 1964, Die Mädchenschule der Fuldaer Benediktinerinnen in: Fuldaer Geschichtsblätter 40. Jahrg., Nr. 4
  • 1972, Hillin, aus Neue Deutsche Biographie, Nr. 9 , S. 158 f.

Aufsätze

  • 1954, St. Willibalds-Bote. Kirchenblatt für das Bistum Eichstätt, Nr. 27
  • 1958, Gott macht die Zeiten, unbekannter Zeitungsverlag, Rundschau Nr. 302 vom 1.1.1958
  • Bistumsblatt Bonifatiusboten: Beiträge: Die Tugendlehre; Ein Gang durch die deutsche Kirchengeschichte; Christliche Persönlichkeiten; Das Leben des heiligen Bonifatius; Die Geschichte der Marienverehrung; Alte Klöster in Hessen; Christliche Frauengestalten; Die Geschichte des Bistums Fulda; Die Liturgie der Sakramente; Die Vinzentinerinnen von Fulda; Die Benediktinerinnen von Fulda; Die engl. Fräulein von Fulda; Die Ursulinen von Fritzlar; Die weiblichen Genossenschaften der Diözese Fulda; Die kirchliche Geschichte der Stadt Fulda; Beiträge zur Kirchengeschichte Hessens; Die Fuldaer Fürstäbte seit 1521; Keiner will anfangen; Die Orden der Kirche; Die Geschichte des Bischöflichen Konviktes in Fulda; Die Weihbischöfe von Fulda; Die Fuldaer Domkapitulare; Die Fuldaer Generalvikare; Die allgemeinen Konzilien; Die Fuldaer Diözesansynoden; Die Welt braucht Heilige; Mich erbarmt des Volkes und Aus der Geschichte der Landpfarreien.
  • 1960, Westdeutsche Zeitung vom 26. Mai 1960, Nr. 123: Viele wissen den Weg nicht

Mitgliedschaft wissenschaftlicher Institutionen

Mitwirkung

  • Mitherausgeber der Beiträge zur Geschichte des Benediktinerordens und des alten Mönchstum
  • Mitarbeiter des Bistumsblattes
  • Mitarbeiter am Lexikon für Theologie und Kirche
  • Mitarbeiter an Religion in Geschichte und Gegenwart
  • Mitarbeiter am Staatslexikon der Görresgesellschaft
  • Mitarbeiter an der New Catholic Encyclopedia (Washington)

Literatur

  • Kloster Maria Laach
  • Familienarchiv Roth