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Aktuelle Version vom 14. September 2024, 17:03 Uhr
Therese Neumann, (Resl von Konnersreuth) (* 8. April 1898 in Konnersreuth; † 18. September 1962 in Konnersreuth) war ein Landmädchen aus dem Bistum Regensburg, welche durch ihre Stigmata überregional bekannt wurde. Ein Seligsprechungsprozess wurde 2005 eingeleitet.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Therese Neumann, schon zu Lebzeiten als stigmatisierte Visionärin der Leidensgeschichte Christi verehrt, wurde 1898 als ältestes von elf Kindern einer Familie im oberpfälzischen Konnersreuth geboren. Von 1904 bis 1911 besuchte sie die Dorfschule ihres Heimatortes. Die einfache Schneiderstochter trat als Magd auf einem benachbarten Bauernhof in den Dienst.
Infolge eines Unfalls am 10. März 1918 war sie gelämt. Im März 1919 stellte sich zusätzlich eine völlige Erblindung ein. Ihre Erblindung verschwand plötzlich am 29. April 1923, dem Tag der Seligsprechung der französischen Karmelitin und Mystikerin Theresia von Lisieux. Später am 17. Mai 1925, dem Tag der Heiligsprechung der Theresia von Lisieux verschwand auch ihre Lähmung. Therese Neumann wurde durch die Fürsprache der hl. Theresia von Lisieux geheilt.
In der Nacht vom 4. auf den 5. März 1926 empfing sie während eines intensiven Miterlebens der Leidensgeschichte Christi in einer Vision Stigmata in der Herzgegend, später auch Wunden an den Händen und Füssen. Ab Oktober nahm sie nur noch geringe Mengen flüssiger Nahrung zu sich, ab Dezember war ihre einzige Nahrung der Empfang der täglichen sakramentalen Kommunion. Im Juli 1927 erfolgte eine ärztliche Kontrolle und Bestätigung der Nahrungslosigkeit, worauf der Besucherstrom von Schaulustigen, Skeptikern, vor allem von Rat- und Hilfesuchenden aus aller Welt immer grösser wurde.
Unter den Ratsuchenden waren Bischöfe und Pater Petrus Pavlicek, der durch der Resl von Konnersreuth zum Priestertum kam. Er reiste 1936 nach Konnersreuth, um die stigmatisierte Therese Neumann zu besuchen und sie für seinen weiteren Lebensweg um Rat zu fragen. Sie sagte ihm: " Es ist höchste Zeit, dass Sie Priester werden !" Tatsächlich spürte er, nunmehr die Berufung, Priester zu werden.
Im Vorfeld der nationalsozialistischen Machtergreifung und unmittelbar danach bildete sich ein "Konnersreuther Kreis", dem kompromisslose Gegner des Nationalsozialismus angehörten, wie der Kapuzinerpater und Publizist Ingbert Naab und die Journalisten Erwin Freiherr von Aretin und Fritz Michael Gerlich, die beide für die "Münchener Neuesten Nachrichten" schrieben.
Der Protestant Gerlich konvertierte unter dem Eindruck der Begegnung mit Therese Neumann zur katholischen Kirche. Er gehörte zu den entschiedensten publizistischen Gegnern Hitlers und des Nationalsozialismus . Wegen seiner schonungslosen Kritik am Regime wurde er in der Nacht vom 30. Juni auf den 1. Juli 1934 nach vorausgehenden schweren Misshandlungen im Konzentrationslager Dachau brutal ermordet.
1951 ergriff Therese Neumann die Initiative zur Gründung für die Spätberufenenschule Fockenfeld. 1962 gab sie den Anstoss für die Errichtung des Anbetungsklosters Theresianum der Marienschwestern vom Berge Karmel.
Therese Neumann starb am 18. September 1962 im Ruf der Heiligkeit. Am 22. September 1962 wurde sie auf dem Friedhof ihrer Heimatgemeinde in einer Gruft beigesetzt.
Worte der Resl von Konnersreuth:
"Mir ist alles recht, leben und sterben, gesund sein und krank sein, was der liebe Gott will, der versteht´s am besten".
" Der Heiland hilft, dass alles recht wird. Halten wir jeder Zeit, wenn es auch schwer ist, treu zu ihm".
"Beten wir füreinander".
Seligsprechungsprozess
Am 13. Februar 2005 wurde der Seligsprechungsprozess durch den Regensburger Bischof Dr. Gerhard Ludwig Müller in Konnersreuth eingeleitet. Am 17. September 2011 fand in Konnersreuth der 7. Große Gebetstag um die Seligsprechung der Dienerin Gottes Therese Neumann statt.
Zum 50. Todestag der Dienerin Gottes
Das Jubiläumsjahr beginnt am 17. September 2011 und endet mit dem 8. Großen Gebetstag am 18. September 2012.
Personen um Therese Neumann
Es handelt sich hierbei um Menschen welche durch die "Resl" konvertierten aber auch die der Widerstandsgruppe "Konnersreuther Kreis" angehörten.
- Ingbert Naab
- Josef Naber
- Fritz Michael Gerlich
- Petrus Pavlicek
- Josef Teodorowicz
- Erna Herrmann-Haven
- Firmin Haven
- Bruno Rothschild
- Johannes Steiner
Literatur
- Johannes Steiner: Therese Neumann, Visionen, Nach Protokollen, akustischen Aufzeichnungen und Augenzeugenberichten von Johannes Steiner, Schnell & Steiner Verlag Regensburg 1997 (4. Auflage = Reprint der 3. Auflage 1978; 1974; 1972]); Band I = Erster Teil: Lichtvisionen, Leben Jesu und Mariens, Band II = zweiter Teil: Visionen aus Heiligenleben, Glorien-Visionen, Gericht, Arme Seelen, Feiern, Anhang: Dokumente.
- Visionen der Therese Neumann, Band 1 und 2 (624 Seiten; ISBN: 978-3-7954-1986-8; erhältlich).
- Johannes Steiner: Therese Neumann von Konnersreuth, Ein Lebensbild nach authentischen Berichten, Tagebüchern und Dokumenten Schnell & Steiner Verlag (ISBN: 978-3-7954-0155-9).
- Erika Becker: Durch Resl bekehrt. Neue Zeugnisse aus Konnersreuth. Johann Wilhelm Naumann Verlag 1985 (216 Seiten, ISBN:3885670526).
- Erika Becker: Geliebt - gesucht - gefunden. Therese Neumann begleitet Wahrheitssucher, Johann Wilhelm Naumann Verlag 1996 (274 S.)
- Anni Spiegl: Leben und Sterben der Therese Neumann von Konnersreuth. 12. Aufl., Miriam Verlag 1993 (ISBN 9783874490382; 110 S.)
- Max Rößler: Therese Neumann von Konnersreuth, Vom Autor erweiterte Neuauflage, Johann Wilhelm Naumann Verlag 1963 (49 Seiten); 1989 (124 Seiten).
- Josef Hanauer: Konnersreuth als Testfall, Manz Verlag München 1972 (ISBN 3-7863-0139-5)
- Sigismund Waitz Die Botschaft von Konnersreuth, Mit einem Nachwort von Odo Staudinger, Lins Verlag Altenstadt (Vorarlberg) 1953 (47 Seiten, Neudruck der 1. Ausgabe von 1928).