Pius I.
Der hl. Pius I. war von 140/142 bis 155 nach Christus Papst und erster Bischof von Rom im heutigen Rechtssinn.
Pius war der Überlieferung nach Sohn eines Rufinus und lebte als Sklave in Rom. Er wurde dann um 140 aus dem Kreis der Ältesten der Gemeinde zum Einzel-Bischof gewählt und war wohl der erste eigentliche Bischof von Rom.
Zuvor waren die Bischöfe mehr Vorsteher im Kreis der Ältesten (wie heute der Diözesanbischof unter Weihbischöfen). Nach den ersten durchlittenen Verfolgungen und nachdem die Sicherung der apostolischen Tradition aufgrund der inzwischen vergangenen Zeit zum Problem wurde, wählte man nun auch in Rom nach dem kurz zuvor in Syrien und wohl auch in Kleinasien gegebenen Vorbild erfahrene Männer in besonderer Stellung und mit besonderer Verantwortung, wobei dem Bischof von Rom, dessen besondere Bedeutung aber seit Petrus stets unumstritten war, zunehmend Verantwortung über die Ortsgemeinde hinaus zuwuchs.
Die wenigen Briefe, die unter Pius' Namen existieren, sind wahrscheinlich Fälschungen. Er baute angeblich die Kirche S. Pudenziana, die älteste Kirche in Rom, und soll festgelegt haben, dass Ostern stets an einem Sonntag zu feiern ist.
Er wurde in Aquileia geboren. Er legte das Datum für die Feier des Osterfestes fest, nämlich den ersten Sonntag nach dem März-Vollmond. Er erließ außerdem ein Dekret für die Taufe der Häretiker der Sekten, insbesondere ging er gegen Marcion vor; die sich bekehrten. Er wird als Märtyrer verehrt und Dante erinnert sich in seiner "Divina Commedia" im Paradies an sein Martyrium. Nach seinem Tod wurde er beim Grab des hl.Petrus bestattet. Fest ist der 11. Juli.
Weblinks
- Eintrag im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia (engl.)
Vorgänger Hyginus |
Papst 140/142–155 |
Nachfolger Anicet |